Präanalytik in der Hämatologie - Sysmex Deutschland GmbH
Präanalytik in der Hämatologie - Sysmex Deutschland GmbH
Präanalytik in der Hämatologie - Sysmex Deutschland GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>:<br />
Tipps und Tricks – Teil II<br />
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
Die korrekte Gew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong>er Blutprobe hat <strong>in</strong>nerhalb des präanalytischen Prozesses e<strong>in</strong>en besonde-<br />
ren Stellenwert. Im letzten Themenblatt haben Sie u.a. erfahren, welche Rolle <strong>der</strong> Zeitpunkt und die<br />
Art <strong>der</strong> Blutentnahme für die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong> spielen o<strong>der</strong> worauf bei <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung des<br />
Untersuchungsmaterials zu achten ist.<br />
Der Transport und die Aufbewahrung des Untersuchungsmaterials spielen im präanalytischen Prozess<br />
manchmal e<strong>in</strong>e eher untergeordnete Rolle. Und doch gibt es Messgrößen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>, die<br />
unmittelbar o<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>iger Stunden nach <strong>der</strong> Blutentnahme ermittelt werden sollten, um<br />
korrekte Analysenergebnisse erhalten zu können. Wussten Sie, dass bereits 3–4 Stunden nach <strong>der</strong><br />
Blutentnahme e<strong>in</strong>e Degeneration <strong>der</strong> Leukozyten stattf<strong>in</strong>det und es zu e<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>baren Vermehrung<br />
<strong>der</strong> Stabkernigen kommen kann? Diese Degeneration ist bei <strong>der</strong> Aufbewahrung <strong>der</strong> Blutprobe im<br />
Kühlschrank noch stärker ausgeprägt.<br />
In diversen Literaturquellen wird die Aufbewahrung des Untersuchungsmaterials für die hämato -<br />
logische Untersuchung bei Zimmertemperatur empfohlen. Bei den <strong>in</strong> Tabelle 1 aufgelisteten Auf-<br />
bewahrungszeiten handelt es sich um Richtwerte. Denn je nach Bestimmungsmethode bzw. den<br />
vom Analysen system verwendeten Technologien o<strong>der</strong> Reagenzien können diese Zeiten abweichen.<br />
Parameter: Aufbewahrung bei<br />
Zimmertemperatur<br />
Hämatokrit bis 24 h Zunahme<br />
Erythrozytenzellzahl bis 12 h Abnahme<br />
Leukozytenzellzahl bis 24 h Abnahme<br />
Thrombozytenzellzahl bis 12 h Abnahme<br />
Tabelle 1 Richtwerte für Aufbewahrungszeiten von EDTA-Blutproben<br />
Zeitverzögerte Verarbeitung<br />
führt zu:<br />
Blutausstrich bis 3 h Degeneration <strong>der</strong> Leukozyten<br />
Automatisierte Differenzierung 8 bis 48 h Degeneration <strong>der</strong> Leukozyten<br />
Retikulozytenzellzahl bis 24 h Abnahme<br />
Retikulozytenausstrich bis 24 h Degeneration <strong>der</strong> Zellen<br />
MCV und RDW-SD bis 8 h Zunahme
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 2/9<br />
Deshalb kann es wichtig se<strong>in</strong>, die diesbezüglichen Herstellerangaben zu beachten.<br />
Die Grund voraussetzungen für e<strong>in</strong>e präzise und aussagekräftige Labordiagnostik s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> wandfreie Funktion des Analysensystems und e<strong>in</strong>e sachgemäße <strong>Präanalytik</strong>.<br />
Die präanalytische Phase ist für e<strong>in</strong> Rout<strong>in</strong>elabor im Krankenhaus und im Privatlabor meist e<strong>in</strong>e<br />
Unbekannte. Deswegen stellt sich vor allem hier die Frage: S<strong>in</strong>d im Laborbefund präanalytische<br />
Fehler erkennbar?<br />
Anhand e<strong>in</strong>iger Fallbeispiele aus <strong>der</strong> Praxis möchten wir Ihnen aufzeigen, dass beispielsweise<br />
abnormale Histogramme/Scattergramme und/o<strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ationen e<strong>in</strong>iger Parameter auf Fehler<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Präanalytik</strong> h<strong>in</strong>weisen können.<br />
Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />
1. Korrekt gefüllt o<strong>der</strong> nicht?<br />
Korrekt<br />
gefülltes<br />
Röhrchen<br />
Ungenügend<br />
gefülltes<br />
Röhrchen<br />
Ungenügend<br />
gefülltes<br />
Röhrchen<br />
Abb. 1 EDTA-Blutprobenröhrchen mit unterschiedlichen<br />
Füllmengen<br />
E<strong>in</strong> vorschriftsgemäß gefülltes Röhrchen ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Be d<strong>in</strong>gungen<br />
für e<strong>in</strong>e korrekte Laboranalyse. Die Röhrchen sollten bis zum<br />
empfohlenen Volumen gefüllt werden. Zu wenig befüllte Proben-<br />
röhrchen führen ggf. zu falschen MCV- und Erythrozytenwerten.<br />
Sie können aber auch morpho logische Verän<strong>der</strong>ungen bei den<br />
Leukozyten und Erythrozyten hervorrufen. E<strong>in</strong> überfülltes Röhr-<br />
chen resultiert <strong>in</strong> zu niedriger EDTA-Konzentration. Dies kann zu<br />
Ger<strong>in</strong>nseln führen.
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 3/9<br />
2. Was kann man aus <strong>der</strong> Verfärbung des Plasmas schließen?<br />
Aussehen des Plasmas Mögliche H<strong>in</strong>weise auf<br />
blass, farblos Eisenmangel<br />
hellrosa Freies HGB > 0.2 g/L<br />
rosa Freies HGB > 1.0 g/L<br />
dunkelrot Freies HGB > 10.0 g/L<br />
kirschrot Kohlenmonoxidhämoglob<strong>in</strong><br />
hellbraun Methämalbum<strong>in</strong> (nach Hämolyse)<br />
braun Methämoglob<strong>in</strong>, Sulfhämoglob<strong>in</strong><br />
grünlich Coeruloplasm<strong>in</strong> erhöht<br />
durchsichtig, klar Schwere Thrombopenie<br />
stark trüb Hyperlipoprote<strong>in</strong>ämie, Thrombozytose<br />
unscharfe Grenzen<br />
(Schleiersenkung)<br />
Retikulozyten erhöht, ausgeprägte Aniso- und Poikilozytose,<br />
Paraprote<strong>in</strong>ämie, antierythrozytäre Antikörper<br />
hohe Leukozytenschicht 1 mm Schichthöhe entspricht ca. 10 g/L<br />
3. Mangelnde Aufmischung?<br />
Saugt man bei e<strong>in</strong>er schlecht aufgemischten Probe aus dem »Bodensatz« an, erzielt man e<strong>in</strong>e hohe<br />
RBC-Konzentration bei niedriger PLT-Konzentra tion, was wie<strong>der</strong>um mediz<strong>in</strong>isch unplausibel ersche<strong>in</strong>t.<br />
Bei Ansaugung aus dem Überstand s<strong>in</strong>d die Verhältnisse umgekehrt.<br />
Das Regelwerk des Work Area Managers SIS (<strong>Sysmex</strong> Information System) für <strong>Hämatologie</strong>systeme <strong>der</strong><br />
X-Class wertet die Messergebnisse <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht automatisch aus und liefert <strong>in</strong> solchen Fällen wie<br />
oben beschrieben e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e möglicherweise ungenügende Aufmischung <strong>der</strong> Probe.
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 4/9<br />
KX-21N pocH-100i<br />
Abb. 2 Blutbild e<strong>in</strong>es Patienten am KX-21N (l<strong>in</strong>ks) und pocH-100i (rechts) – Ergebnisse im Vergleich nach vorschriftsmäßiger<br />
und mangeln<strong>der</strong> Aufmischung.<br />
4. Die 3er-Regel<br />
Die sogenannte »3er-Regel« ist schriftlich <strong>in</strong> nur wenigen Literaturen fest gehalten, und doch wird<br />
sie <strong>in</strong> vielen Laboratorien ange wendet. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen den Erythrozyten,<br />
dem Hämoglob<strong>in</strong>wert und dem Hämatokrit.<br />
Die Faustregel lautet:<br />
RBC* x 3 = HGB*<br />
HGB x 3 = HCT*<br />
* E<strong>in</strong>heiten: RBC [x 10 6 /μL],<br />
HGB [g/dL], HCT [%]
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 5/9<br />
E<strong>in</strong> falsch hohes MCV aufgrund e<strong>in</strong>es falsch hohen Hämatokrits bei gleichzeitig niedriger MCHC kann<br />
auf e<strong>in</strong>e »alte« Probe h<strong>in</strong>weisen. E<strong>in</strong>e makrozytäre Hypochromasie ist <strong>in</strong> dieser Komb<strong>in</strong>ation nicht<br />
möglich.<br />
Auch hier liefert das SIS-Regelwerk e<strong>in</strong>en Kommentar, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> Ergebniskonstellation dieser<br />
Parameterkomb<strong>in</strong>ation generiert wird und dementsprechend den Verdacht auf e<strong>in</strong>e »alte« Probe<br />
formuliert.<br />
Merke:<br />
E<strong>in</strong> Missverhältnis zwischen Hämoglob<strong>in</strong> und Hämatokrit und eventuell e<strong>in</strong>e abnormale Erythrozyten-<br />
Verteilung kann aber auch e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf Lipämie, Hämolyse o<strong>der</strong> Kälteagglut<strong>in</strong><strong>in</strong>e se<strong>in</strong>.<br />
5. Das Ansaugvolumen<br />
Vor allem beim manuellen Ansaugen e<strong>in</strong>er Probe ist darauf zu achten, dass ke<strong>in</strong>e Luft angesaugt wird.<br />
Zu wenig angesaugtes Material kann zu falsch niedrigen Resultaten führen.<br />
KX-21N pocH-100I<br />
Abb. 3 Blutbild e<strong>in</strong>es Patienten am KX-21N (l<strong>in</strong>ks) und pocH-100i (rechts) – Ergebnisse jeweils im Vergleich nach Ansaugung<br />
von ausreichend und zu wenig Probenmaterial.
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 6/9<br />
Abb. 4 Blutbild e<strong>in</strong>es Patienten am KX-21N – Ergebnisse im Vergleich nach sachgemäßer<br />
und unsachgemäßer F<strong>in</strong>gerblutentnahme<br />
6. Ist die F<strong>in</strong>gerblutent-<br />
nahme sachgemäß durch-<br />
geführt worden?<br />
In unserem Beispiel (Abb. 4)<br />
handelt es sich um zwei F<strong>in</strong>ger-<br />
blutentnahmen bei e<strong>in</strong>er 46-jäh-<br />
rigen Proband<strong>in</strong>. Das Resultat<br />
l<strong>in</strong>ks wurde nach e<strong>in</strong>er korrek-<br />
ten Blutentnahme am KX-21N<br />
ermittelt. Bei <strong>der</strong> zweiten<br />
Blut entnahme – Resultat<br />
re chts – wurde <strong>der</strong> erste Trop-<br />
fen Blut nicht abgewischt. Auch<br />
wurde während <strong>der</strong> Blutentnah-<br />
me <strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger gequetscht und<br />
gerieben. Die erste Auffälligkeit<br />
bei diesem Resultat ist das<br />
abnormale WBC-Histogramm.<br />
Die Kurve beg<strong>in</strong>nt nicht an<br />
<strong>der</strong> Basisl<strong>in</strong>ie, was zu e<strong>in</strong>em falschen Leukozytenwert führt. Hier wird das Resultat noch zusätzlich<br />
mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terpretativen Meldung markiert. Da wir wissen, dass die Blutentnahme nicht sachgemäß<br />
durch geführt worden ist, kann man das abnormale WBC-Histogramm gut erklären. Was aber, wenn<br />
das Labor diese Informationen nicht hat? Alle<strong>in</strong>e aufgrund des Kurvenverlaufs ist es schwierig, die<br />
Ursachen für das abnormale Histogramm zu f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>en ähnlichen Kurvenverlauf können u.a. auch<br />
Normoblasten verursachen.<br />
Merke:<br />
Den ersten Tropfen Blut immer verwerfen, denn sofort nach <strong>der</strong> Punktion beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Ge r<strong>in</strong>nungs prozess.<br />
Throm bo zyten sammeln sich an <strong>der</strong> Punktionsstelle und bilden e<strong>in</strong>en Pfropfen. Wenn <strong>der</strong> Pfropfen nicht<br />
wegge wischt wird, kann <strong>der</strong> Blutfluss stoppen, bevor die Blutentnahme beendet ist. Unter Umstän den<br />
muss <strong>der</strong> Patient nochmals gestochen werden. Des Weiteren enthält <strong>der</strong> erste Bluttropfen Gewebs-<br />
flüssigkeit, was die Probe verfälschen o<strong>der</strong> zu Hämolyse o<strong>der</strong> Ger<strong>in</strong>nung führen kann. Wenn <strong>der</strong> Blut-<br />
fluss nicht ausreichend ist, so wird gerieben und gequetscht. Durch die Beimengung von Gewebssaft<br />
werden das Blut verdünnt und die Konzentrationsverhältnisse verän<strong>der</strong>t (bis zu 15%). Das Quetschen<br />
kann auch zur Hämolyse führen.
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 7/9<br />
Abb. 5 Blutbild e<strong>in</strong>es Patienten am pocH-100i – Ergebnisse im Vergleich bei zeitgerechter<br />
Analyse <strong>der</strong> Probe und Messung nach 24 h Aufbewahrung bei Raumtemperatur<br />
7. Degeneration <strong>der</strong> Leuko-<br />
zyten, o<strong>der</strong> doch nicht?<br />
Die venöse Blutentnahme<br />
wurde bei e<strong>in</strong>em 31-jährigen<br />
Mann sachgemäss durchge-<br />
führt (Abb. 5). Das Resultat<br />
l<strong>in</strong>ks ist korrekt. Die Probe<br />
wurde ca. 24 h bei Raumtem-<br />
peratur aufbewahrt. Anschlie-<br />
ßend wurde das Röhrchen 40x<br />
über Kopf gemischt und am<br />
pocH-100i gemessen. Sowohl<br />
beim RBC- als auch beim PLT-<br />
Histogramm s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e großen<br />
Unterschiede festzustellen.<br />
Auch die numerischen Werte<br />
s<strong>in</strong>d reprodu zier bar. Es gibt<br />
jedoch e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung<br />
beim WBC-Histogramm. Die unvollständige Vor differenzierung kann auf e<strong>in</strong>e Degeneration <strong>der</strong><br />
Leukozyten h<strong>in</strong>weisen.<br />
Merke:<br />
E<strong>in</strong> ähnliches WBC-Histogramm könnte abnormale/pathologische Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Leukozyten<br />
bei e<strong>in</strong>er frischen Probe bedeuten.
Xtra Vol. 14.2 | 2010 | Nr. 8<br />
<strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>: Tipps und Tricks – Teil II 8/9<br />
Abb. 6 Blutbild e<strong>in</strong>es Patienten am pocH-100i – Ergebnisse im Vergleich bei korrekter Analyse<br />
<strong>der</strong> Probe und bei …?<br />
Zusammenfassung<br />
Hätten Sie es gewusst?<br />
Die venöse Blutentnahme<br />
wurde bei e<strong>in</strong>em 31-jährigen<br />
Mann sachgemäß durchgeführt.<br />
Das Resultat l<strong>in</strong>ks ist korrekt.<br />
Das gleiche Röhrchen wurde<br />
e<strong>in</strong>en Tag später am pocH-100i<br />
nochmals gemessen. Wie<br />
beurteilen Sie das Resultat?<br />
Wie gehen Sie vor?<br />
Und zum Schluss unserer kle<strong>in</strong>en Reihe »Tipps und Tricks zur <strong>Präanalytik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hämatologie</strong>« noch<br />
e<strong>in</strong>e Zusammenfassung <strong>der</strong> Gegebenheiten, die die Analytik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Hämatologie</strong>-Labor erschweren:<br />
n Fehler bei <strong>der</strong> Patientenvorbereitung<br />
n Fehlende o<strong>der</strong> falsche Identifikation des Patienten<br />
n Fehlende Entnahmezeit und Datum<br />
n Zu wenig Untersuchungsmaterial<br />
n Falsche Zusätze<br />
n Falsches Verhältnis <strong>der</strong> Zusätze zum Untersuchungsmaterial<br />
n Ungeeignete Lagerung<br />
n Zu altes Material<br />
n E<strong>in</strong>frieren von Vollblut<br />
n Falsche Transport- o<strong>der</strong> Lagerungstemperatur<br />
n Ungenügendes Mischen<br />
n Ungeeignete Probenart<br />
n Störfaktoren wie Hämolyse, Ikterus, Lipämie<br />
n Ungenügende Kommunikation Labor/Ärzte/Med. Personal
Auflösung »Hätten Sie es gewusst?«<br />
Das zweite Messergebnis <strong>in</strong> Abbildung 6 zeigt auffällige Werte <strong>der</strong> gesamten roten Reihe, die <strong>in</strong> diesem<br />
Fall auf e<strong>in</strong>e ungenügende Mischung <strong>der</strong> Blutprobe zurück zu führen waren. Das Thrombozytenergeb-<br />
nis liegt zwar im Normalbereich, jedoch konnte nach ausreichen<strong>der</strong> Mischung e<strong>in</strong> wesentlich höherer<br />
Wert ge messen werden.<br />
Merke:<br />
Ergebnisse von Proben, die e<strong>in</strong>mal ohne Aufmischung gemessen wurden s<strong>in</strong>d generell anzuzweifeln<br />
und sollten im Zweifelsfall durch e<strong>in</strong>e erneute Abnahme bestätigt werden. (Wird aus dem Bodensatz<br />
angesaugt, so kann dies e<strong>in</strong> verän<strong>der</strong>tes Mischungsverhältnis, auch nach erneuter Aufmischung,<br />
zur Folge haben.)<br />
Literatur:<br />
Marlis Walser, Becton Dick<strong>in</strong>son AG: Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Präanalytik</strong>, Praxisbezogene Tipps und H<strong>in</strong>weise, 2001<br />
<strong>Sysmex</strong> Anwen<strong>der</strong>handbücher (KX-21N, pocH-100i, XE-Serie, XT-Serie, XS-Serie)<br />
<strong>Sysmex</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Bornbarch 1, 22848 Nor<strong>der</strong>stedt, <strong>Deutschland</strong> · Phone +49 40 534102-0 · Fax +49 40 5232302 · <strong>in</strong>fo@sysmex.de · www.sysmex.de<br />
9/9<br />
14.2.08-1N.1/11