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Jahresbericht 2011 der Beratungsstelle

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><strong>Beratungsstelle</strong> für Eltern,Jugendliche und Kin<strong>der</strong>Köln-Porz


2Liebe Leserin,lieber Leser,<strong>der</strong> Sozialphilosoph Axel Honneth betrachtet den„Kampf um Anerkennung“ als einen zentralen Motorindividueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Wembasale Anerkennung versagt bleibt, dem fehlt die sozialeLuft zum Atmen, das tägliche Brot zur seelischenErneuerung. Auch uns Beratern begegnen in jedemersten Gespräch die Sehnsucht nach Beachtung, nachWertschätzung <strong>der</strong> eigenen Person und nach emotionalerZuwendung als untergründige Themen hinter den oftheftig vorgetragenen Klagen und Beschwerden. Zeigemir, dass ich ernst genommen werde, heißt <strong>der</strong> unausgesprocheneAppell an den neuen Gesprächspartner.Versichere mir, dass meine Sichtweisen und Gefühle „inOrdnung“ sind. Hilf mir, auch hinter scheinbar „sinnlosem“Verhalten und „überzogenen“ Gefühlsäußerungenein Suchen nach guten Beziehungen mit mir selbst undden mir wichtigen an<strong>der</strong>en Menschen zu entdecken.Ressourcenorientierte Beratung – ein fast schon inflationärgebrauchter Begriff – versucht immer wie<strong>der</strong>,die „guten“, weil beziehungsför<strong>der</strong>nden Intentionen beiden Ratsuchenden aufzuspüren. Sie nimmt die Beteiligtenmit auf eine Entdeckungsreise zu den im Problemverborgenen Sinn- und Lösungsmomenten, zu den„Möglichkeiten des An<strong>der</strong>sseins“. Dass Anerkennungmanchmal auch ohne Kampf geschenkt wird, drücktsich für mich in <strong>der</strong> schönen biblische Formulierung im18. Psalm (sinngemäß) aus: „Du führst mich hinaus insWeite, du machst meine Finsternis hell“.Eine kürzlich von ihrem Mann getrennte Mutter kommtwegen <strong>der</strong> für sie schwer aushaltbaren Wutausbrücheihres Fünfjährigen in die Beratung. Als es gelingt zuerkennen, dass <strong>der</strong> Junge mit seiner „Tigerseite“ umAnerkennung für seine Trauer nach <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong>Eltern kämpft, und dass sie im helfen soll, die Zuwendungdes fern gewordenen Vaters zu erhalten, kann dieMutter an<strong>der</strong>s mit dieser verzweifelten, aber „guten“Intention ihres Sohnes umgehen. Und <strong>der</strong> Vater kann in<strong>der</strong> weiteren Beratung Anerkennung spüren für die Motiveseines Rückzugs. Das hilft ihm, sich wie<strong>der</strong> intensiverum seinen Sohn mit <strong>der</strong> wertvollen „Kämpfernatur“zu kümmern.In diesem Sinne haben wir uns im vergangenen Jahrvielfältig um Anerkennung bemüht. Wir haben wechselseitigeAchtung und den Ausgleich von Interessenzwischen Eltern und Kin<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t. Wir haben unsum die Pflege <strong>der</strong> Reste von Anerkennung zwischenEltern bemüht, die nach einer konflikthaften Trennungjeden Respekt voreinan<strong>der</strong> zu verlieren schienen. DerKampf um Anerkennung kann in kritischen Situationen– und diese häufen sich in <strong>der</strong> Beratung – in Gewalt und(Selbst)zerstörung umschlagen. Natürlich brauchenauch wir als Berater Anerkennung. Der jährliche Berichtwill also nicht nur informieren, son<strong>der</strong>n auch um dienotwendige Anerkennung für die Beratungsarbeit werben.Anerkennen heißt manchmal zunächst: die Existenzsichern. Die Porzer <strong>Beratungsstelle</strong> hofft dringlich,dass zwei Arbeitsbereiche, die zum Jahrsende 2012auslaufen, durch eine Regelfinanzierung gesichert werdenkönnen: die Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch krankerEltern und die Beratung türkischer Migrantenfamilien.Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> beschränkt sich auf dasNötige: die „Schlaglichter“ des vergangenen Jahres(S. 3/4) und die nüchternen „Geschäftszahlen“ (S. 5-10).Für die ausführlichere Darstellung fachlicher Schwerpunktefindet sich hoffentlich künftig wie<strong>der</strong> mehr Zeit.Zum guten Schluss (S. 11) diesmal eine Geschichte inBil<strong>der</strong>n.Unser Dank gilt allen, die uns im vergangenen JahrWertvolles anvertraut haben: persönliche Erfahrungen,Gefühle und Hoffnungen, Berichte vom Kämpfen mitSiegen und Nie<strong>der</strong>lagen, ja und auch Gel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steuerzahler,die wir sorgsam in Hilfsmaßnahmen zum Wohle<strong>der</strong> Ratsuchenden umgewandelt haben.Köln-Porz, im April 2012Thomas LindnerDipl.-PsychologeLeiter


Bewährtes und Neues in <strong>2011</strong>3Das „Kerngeschäft“ <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> ist und bleibtdie kostenfreie vertrauliche Beratung von Eltern, Jugendlichenund Kin<strong>der</strong>n im Einzelfall. Je nach Anfragewerden Beratungsgespräche mit einem o<strong>der</strong> beiden Elternteilengeführt. Jugendliche und Kin<strong>der</strong> nehmen anFamiliengesprächen teil o<strong>der</strong> bekommen, wenn erfor<strong>der</strong>lich,eigene therapeutische Hilfestellungen einzelno<strong>der</strong> in einer Gruppe. Jugendliche, die sich selbst melden,bekommen einen raschen Termin, um ihre Fragenund Anliegen mit einem Berater o<strong>der</strong> einer Beraterin zuklären. Wie immer war das Spektrum <strong>der</strong> Beratungsleistungenweit: einem Teil <strong>der</strong> Ratsuchenden reichtenwenige Gespräche aus, um ihre Bewältigungskräfte füraktuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen wie<strong>der</strong> zu stärken. An<strong>der</strong>ebenötigten eine längerfristige Begleitung und bei starkenBelastungen auch ein vernetztes Hilfsangebot.Die Anzahl <strong>der</strong> Neuaufnahmen lag mit 351 in <strong>2011</strong>etwas unter dem Rekordjahr 2010. Dies hat in ersterLinie mit einer geän<strong>der</strong>ten Zählweise zu tun (Genaueresdazu unter dem Punkt „Fallzahlen“). Insgesamtwurden 481 Familien beraten. 1162 Personen warenin die Beratungen einbezogen. Angesichts <strong>der</strong> in denletzten Jahren neu hinzu gekommenen Aufgaben fürdie <strong>Beratungsstelle</strong> (Kooperation mit Familienzentren,gerichtlich angeordnete Beratungen und begleiteterUmgang, fachdienstliche Beratungen im Zusammenhangmit Kindeswohlgefährdung), die nicht mit einerentsprechenden Personalaufstockung verbunden sind,muss die Anzahl <strong>der</strong> Neuaufnahmen auch künftig in dieserGrößenordnung begrenzt bleiben. Nach wie vor istdie Nachfrage in <strong>der</strong> einzigen Erziehungsberatungsstelleim Großraum Porz höher als die Beratungskapazität(unverän<strong>der</strong>t 3,5 regelfinanzierte Fachkraft-Stellen und1,5 befristete Stellen für die Son<strong>der</strong>aufgaben KIMMund Beratung türkischer Migranten).In <strong>der</strong> Einzelfallarbeit beobachten wir weiter eine hoheBrisanz <strong>der</strong> Anmeldegründe und den Wunsch nach einerunmittelbaren Hilfestellung. Wir bemühen uns, denWünschen nach einer schnellen und niedrigschwelligenHilfe durch geringe Wartezeiten und eine kurzfristige„Notfall-Sprechstunde“ nachzukommen. Über dieser„kundenfreundlichen“ Haltung darf aber nicht vergessenwerden, dass Schwellen immer einen Sinn haben.Im Gleisbau stabilisieren sie die Fahrstrecke, im Hausmarkieren sie den Übergang in unterschiedliche Räu-me. Das Aufsuchen einer <strong>Beratungsstelle</strong> bedeutet in<strong>der</strong> Regel, dass jemand etwas verän<strong>der</strong>n möchte. DieRatsuchenden sprechen oft vom Wunsch nach einem„Neubeginn“. Sie wollen „wie<strong>der</strong> an ihre Kin<strong>der</strong> herankommen“, „einen an<strong>der</strong>en Zugang“ zu ihrem (Ex-)Partnerfinden. Das sind Metaphern, die darauf hindeuten,dass es wichtig ist, auch die Schwellen auf dem Wegwahrzunehmen und dann bewusst zu überschreiten.Fachlich geschieht dies in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Auftragsklärungund dem Aushandeln eines Beratungskontrakts. Eswäre lohnend, die Balance von Niedrigschwelligkeit undbewusster Entscheidung für (o<strong>der</strong> auch gegen) eine Verän<strong>der</strong>ungdurch Überschreiten einer Schwelle intensiverauszuleuchten – vielleicht im nächsten <strong>Jahresbericht</strong>.Eine starke zeitliche wie psychische Beanspruchungbedeuteten die vermehrt auftretenden gerichtsnahenBeratungen mit hochstrittigen Eltern. Zum „BegleitetenUmgang“, den wir im Rahmen des mit dem Familiengerichtvereinbarten Kontingents fortführten, kamenin <strong>2011</strong> 5 Fälle von gerichtlich angeordneter Beratung.Auch hier zeigt sich, dass die immer wie<strong>der</strong> von Brüchenund Entgleisungen bedrohte Beratung an<strong>der</strong>sals freiwillige Beratungen organisiert und durchgeführtwerden muss. Ko-Beratungen, erhöhter Supervisionsbedarfund intensive Netzwerkkontakte (mit Gericht,Anwälten, Jugendamt etc.) sind die Regel. Die KölnerFamilienberatungsstellen beobachten zusammen mitdem Kölner Fachkreis Familie die Fallzahlenentwicklungbei den angeordneten Beratungen. Falls die Fälle weiterhinzunehmen, muss eine neue Finanzierungsformgefunden werden.Verstärkt hat sich erneut die Präsenz <strong>der</strong> Berater(innen)in den Familienzentren. Inzwischen gibt es geregelteKooperationen mit 8 Familienzentren. Für die Organisationdieser oft zeitaufwendigen Zusammenarbeitwar es eine Erleichterung, dass das Land NRW im November(!) endlich auch den im Vorjahr beschlossenenfinanziellen Zuschuss für die Kooperation mit Familienzentrenwie<strong>der</strong> bewilligte.Ein wichtiges Thema im vergangenen Jahr war dieErweiterung unserer Beratungsräume. Nach einerlangen Zeit sehr beengten Arbeitens konnten wir imAugust eine weitere Etage in <strong>der</strong> Rathausstraße 8 anmieten.Die Umbau- und Renovierungsmaßnahmen ge-


4stalteten sich, wie so oft, nicht ganz einfach, aber seitNovember können wir nun das ganze Haus für unsereAngebote nutzen. Zwei zusätzliche Beratungsbüros, einGruppenraum, eine auch mit Kin<strong>der</strong>n nutzbare Kücheund ein Garten bieten vielversprechende neue Möglichkeiten.Weiterhin beschäftigt hat uns in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> aufgedecktenMissbrauchsvorfälle in Institutionen die Präventionvon sexuellem Missbrauch und Gewalt imUmgang mit Kin<strong>der</strong>n und Schutzbefohlenen. AlleMitarbeitenden haben an entsprechenden Schulungenteilgenommen. Durch ein erweitertes Führungszeugnisund eine bindende Erklärung verpflichten sie sich aufeinen respektvollen Umgang mit den ihnen anvertrautenJungen und Mädchen und auf den Verzicht jeglicherForm von seelischer, körperlicher o<strong>der</strong> sexualisierterGewalt. Im Rahmen <strong>der</strong> vom Erzbistum Köln vorgelegten„Ordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauchan Min<strong>der</strong>jährigen“ erarbeitet <strong>der</strong> Caritasverband für dieStadt Köln eigene Leitlinien und Vorgehensweisen, dieden Schutz <strong>der</strong> bei ihm betreuten Kin<strong>der</strong> und Schutzbefohlenenerhöhen.Über das Regelangebot hinausEin Herzensanliegen war uns auch in <strong>2011</strong> <strong>der</strong> ArbeitsschwerpunktKIMM – Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychischkranker Eltern. Dank <strong>der</strong> großzügigen Unterstützungdurch die Aktion Lichtblicke e.V. und dem Diözesan-Caritasverband war es uns auch in <strong>2011</strong> möglich, dieser„Risikogruppe“ ein beson<strong>der</strong>es Hilfsangebot zumachen. Allerdings ergaben sich einschneidende personelleVerän<strong>der</strong>ungen. Petra Kalkreuth verabschiedetesich im April in Elternzeit. Für sie wurde am 1.6. RonaldFonseca eingestellt. Andrea Domke bekam die Chance,ab September die Leitung <strong>der</strong> Internationalen Familienberatungim gleichen Trägerverband zu übernehmen.Ihre Stelle wurde am 1.12. mit Annette Bellinghausenneu besetzt. Natürlich bedeutet ein Wechsel von zweiFachkräften in einem ohnehin instabilen Arbeitsfeldeine große Herausfor<strong>der</strong>ung, Kontinuität zu wahrenund gleichzeitig neue persönliche Profile zu integrieren.Erleichtert wird dies dadurch, dass Andrea Domke ihrelangjährige Erfahrung mit dem Thema in das bestehendeProjekt „Stark werden“ in <strong>der</strong> IFB einbringen kannund gleichzeitig eine „Patenschaft“ für die Weiterentwicklung<strong>der</strong> Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Elternim Caritasverband und auf Stadtebene übernehmenwird. Den mit großem Dank Verabschiedeten und denneu hinzu Gekommen wünschen wir für ihre neuen Aufgabenvon Herzen gutes Gelingen!Inhaltlich wurde die im letzten <strong>Jahresbericht</strong> (auf unsererHomepage noch nachlesbar) beschriebene Arbeitmit den Kin<strong>der</strong>n psychisch erkrankter Eltern, ihren Familienund dem Umfeld weiter geführt. Im Jahr <strong>2011</strong>wurden 58 Familien betreut, von denen zumindest einElternteil eine diagnostizierte psychiatrische Erkrankungaufwies. Die Mehrzahl <strong>der</strong> vorgestellten Kin<strong>der</strong>war zwischen 6 und 15 Jahre alt, 10 Kin<strong>der</strong> waren unter6, 11 Jugendliche waren älter als 15. Über die Hälfte<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> lebte bei einem allein erziehenden Elternteil.Nur bei einem Viertel lebten beide Eltern zusammen.Mehr als 30% <strong>der</strong> Familien hatten eine Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte.43% lebten teilweise o<strong>der</strong> ganz von Sozialleistungen.Darin zeigt sich die oft mehrfach belasteteSituation dieser Familien. Schwerpunkt <strong>der</strong> Hilfe wardie intensive Beratung und Unterstützung <strong>der</strong> Elternbei <strong>der</strong> Aufklärung über die Erkrankung, <strong>der</strong> Wahrnehmung<strong>der</strong> kindlichen Gefühle und Bedürfnisse und <strong>der</strong>Verbesserung <strong>der</strong> Feinfühligkeit und Klarheit im Umgangmit den Bewältigungsformen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. In etwaeinem Drittel <strong>der</strong> Fälle fanden Gespräche mit <strong>der</strong> ganzenFamilie statt. 4 Kin<strong>der</strong> bekamen eine intensive einzeltherapeutischeBegleitung. In 17 Fällen gab es eineZusammenarbeit mit dem Jugendamt, das ist deutlichmehr als bei „normalen Fällen“ in <strong>der</strong> Erziehungsberatung.In 10 Fällen wurde eine nachfolgende Hilfe zurErziehung vermittelt. Dies wird oft erst möglich, wennin <strong>der</strong> nicht als „Behörde“ erlebten <strong>Beratungsstelle</strong>Ängste gegenüber dem Jugendamt („Die nehmen mirdas Kind weg!“) abgebaut und eine Kontaktaufnahmebehutsam vorbereitet werden kann. Wichtig war auchin vielen Fällen ein intensiver Kontakt mit den Einrichtungendes Gesundheitsbereichs (Klinik, behandeln<strong>der</strong>Psychiater etc.).Intensiv nachgefragt war auch das Angebot unsererPsychologin Nezire Omalar bei <strong>der</strong> Beratung türkischerMigranten (siehe auch dazu unsere Ausführungen im<strong>Jahresbericht</strong> 2010). Muttersprachlich begleitete siemehrere Frauengruppen, eine davon war eine Gruppevon türkischen Müttern sehbehin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong>. Hinzu


5gekommen sind Gruppenaktivitäten mit Kin<strong>der</strong>n, dieden Alltag unserer <strong>Beratungsstelle</strong> sichtbar (siehe dieFotos in diesem Bericht) bereichern. Eine intensive Kooperationzwischen einer Grundschule, dem InterkulturellenDienst des Jugendamts und unserer Mitarbeiterinführte zu einem Angebot im Rahmen <strong>der</strong> InterkulturellenWoche <strong>der</strong> Stadt Köln unter dem Titel „Zusammenarbeitzwischen Grundschule und Elternhaus bei Migrantenkin<strong>der</strong>n“.Weitere Informationen über die <strong>Beratungsstelle</strong> findenSie – im digitalen Zeitalter ein Muss – natürlich auch aufunserer Homepage unter www.beratung-in-porz.de.Das Team <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong>Fachteam ErziehungsberatungThomas Lindner Dipl.-Psychologe/Psychol. Psychotherapeut/Leiter 39,0 Std.Vera Lindenthal Staatl. anerk. Heilpädagogin / stellv. Leiterin 39,0 Std.Benedikt Kisters Dipl.-Sozialarbeiter 24,0 Std.Nezire Omalar Dipl.-Psychologin 19,5 Std.Gabriele Thur Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichenpsychotherapeutin 19,5 Std.Birgit Beller Dipl.-Heilpädagogin 15,0 Std.Andrea Domke Dipl.-Psychologin (Begleiteter Umgang), bis 14.09. 4,0 Std.Projekt KIMM – „Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern“Andrea Domke Dipl.-Psychologin, bis 14.09. 19,5 Std.Annette Bellinghausen Dipl.-Psychologin, ab 01.12. 19,5 Std.Petra Kalkreuth Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichenpsychotherapeutin, bis 11.04. 19,5 Std.Ronald Fonseca Dipl.-Sozialarbeiter, ab 01.06. 19,5 Std.Katharina Klosa Verwaltungsmitarbeiterin 5,0 Std.SekretariatKatharina Klosa Verwaltungsmitarbeiterin 19,5 Std.Gabriela Sprenger Verwaltungsmitarbeiterin 19,5 Std.SupervisionHans Georgi Dipl.-Psychologe/Familientherapeut, bis 06/<strong>2011</strong>Brigitte Büchler-Schäfer SupervisorinDGSv / SG, ab 09/<strong>2011</strong>


Unsere Arbeit in Zahlen6Fallzahlen2010 <strong>2011</strong>Gesamtzahl <strong>der</strong> Einzelfall-Beratungen 523 481– davon Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern / KIMM 84 58Neuaufnahmen, davon 404 351– Neuaufnahmen EB 351 298– Neuaufnahmen KIMM 70 46– Neuaufnahmen Begleiteter Umgang 5 7Beratungen in Familienzentren 17 31Internet-Beratung 23 13insgesamt in die Beratung einbezogene Personen 1280 1162Abgeschlossene Fälle (o. Internet-Beratung), davon 374 332– Familien mit Migrationshintergrund 38,5% 43,0%– Familien vor / in / nach Trennung und Scheidung 49,5% 53,0%– Alleinerziehende 26,5% 25,0%– Familien, die überwiegend von Sozialleistungen leben 27,5% 31,6%Zahlenmäßig wurden weniger Familien als im Vorjahrbetreut. Die geringere Fallzahl hängt jedoch in ersterLinie mit einer geän<strong>der</strong>ten Zählweise zusammen. InOrientierung an den Standards <strong>der</strong> Erfassung, die dasLand NRW vorgibt und die im Kölner Leiterkreis <strong>der</strong>Familienberatungsstellen vereinbart wurden, gibt es indrei Bereichen „strengere“ Kriterien für die Anlage einerFall-Akte. Nicht mehr als „Fälle“ gezählt werdenc Beratungen, die außerhalb <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> (v.a.in den offenen Sprechstunden in Familienzentren)stattfinden. In <strong>2011</strong> waren das 31 Beratungen. Sieerscheinen in <strong>der</strong> Zählung als präventive Aktivitäten.c Beratungen, die in einem Zeitraum von 6 Monatennach einem Fallabschluss wie<strong>der</strong> aufgenommenwerden. Hier wird die bereits geschlossene Aktewie<strong>der</strong> „geöffnet“ und die als „unterbrochen“ betrachteteBeratung fortgesetzt.c telefonische Einmal-Beratungen und Kriseninterventionen,bei denen kein weiterer Termin in <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong>stattfand (27 ausführliche Telefonate in<strong>2011</strong>). Die Landes-Statistik sieht für solche – ausunserer Sicht wichtigen – Sofort-Leistungen keineeigene Zählung vor.Wartezeit bei Neuaufnahmen (mit Internet-Beratung u. KIMM)In Prozent 2010 <strong>2011</strong>Bis zu 14 Tagen 62,0% 61,0%Bis zu einem Monat 30,2% 31,6%Bis zu 2 Monaten 7,6% 6,3%Länger als 2 Monate 0,2% 1,1%


7Wohnorte <strong>der</strong> RatsuchendenAlter und Geschlecht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und JugendlichenBeratungsanlässeEs sind bis zu drei Nennungen (1132) pro Fall (481) möglich.eingeschränkte Erziehungskompetenz <strong>der</strong> Eltern/Personensorgeberechtigten 17,3 %Belastungen des jungen Menschen durch Problemlagen <strong>der</strong> Eltern 12,6 %Belastungen des jungen Menschen durch familiäre Konflikte 36,7 %Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des jungen Menschen 7,0 %Entwicklungsauffälligkeiten / seelische Probleme des jungen Menschen 16,7 %schulische / berufliche Probleme des jungen Menschen 8,0 %Unversorgtheit des jungen Menschen 0,3 %unzureichende För<strong>der</strong>ung / Betreuung / Versorgung des jungen Menschen 0,5 %Gefährdung des Kindeswohls 0,8 %


8Beratungsdauer (ohne Internet-Beratung)2010 <strong>2011</strong>Einmalkontakt 27,8% 21,1%Bis 5 Kontakte 47,9% 50,9%6 – 15 Kontakte 17,1% 21,7%16 – 30 Kontakte 4,5% 5,1%Über 30 Kontakte 2,7% 1,2%Aufgrund <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Zählweise (s. S. 5) wird nunwie<strong>der</strong> deutlicher, dass die Mehrzahl <strong>der</strong> Beratungensich im Bereich zwischen zwei und 15 Kontakten bewegt.Fallbezogene Zusammenarbeit2010 <strong>2011</strong>Schulen 30 29Kin<strong>der</strong>tagesstätten 16 11Jugendamt / ASD 35 37- davon § 8a KJHG 1 6Justiz / Rechtsanwälte 8 9Soziale Dienste <strong>der</strong> freien Verbände 8 10In 9 Fällen führten wir eine interne Risikoeinschätzungbezüglich einer Kindeswohlgefährdung durch. In 6 Fällenkooperierten wir dabei mit dem Jugendamt.Aufgaben und Angebote außerhalb <strong>der</strong> Einzelfallarbeit2010 <strong>2011</strong>Offene Sprechstunden in an<strong>der</strong>en Institutionen 32 31Gremienarbeit 180 156Einmalveranstaltungen mit - Multiplikatoren 34 26- Eltern 32 19- jungen Menschen 0 0Einmalveranstaltungen insgesamt 66 45Kurse mit - Multiplikatoren 4 4- Eltern 8 9- jungen Menschen 0 0Kurse insgesamt 12 13Fachliche UnterstützungLehrer/innen 19 12an<strong>der</strong>er EinrichtungenErzieher/innen 19 14an<strong>der</strong>e Fachkräfte <strong>der</strong> Jugend- und Familienhilfe 22 16sonstige 7 0Fachliche Unterstützung insgesamt 67 42


9Aus dem umfassenden Bereich <strong>der</strong> präventiven Aktivitätenunserer Einrichtung im Jahr <strong>2011</strong> wollen wir einigehervorheben:c Geregelte Kooperation mit 8 Familienzentrenc Kath. FamilienzentrumSt. Maximilian Kolbe Porz-Finkenbergc Kath. Familienzentrum Porzer Rheinkirchenc Kath. FamilienzentrumChristus König Porz-Wahnheidec Kath. Familienzentrum Brück Merheimc Kath. Familienzentrum Deutz Pollc Städt. Familienzentrum Dorotheenstr. Porz-Eilc Städt. Familienzentrum Josefstr. Porz-Mittec Städt. Familienzentrum Christrosenweg Porz-Mittec Familienzentrum„Goldfisch“ (Mitra e.V.) Porz-ZündorfDie Zusammenarbeit mit den Familienzentrenbeinhaltet:c Offene Sprechstundenc Teilnahme und fachliche Inputs bei Eltern-Cafésc Vorstellung des Angebots bei Elternrats-Wahlenc Mitgestaltung thematischer Elternabendec Beratung des Teams bei kindlichen Verhaltensauffälligkeiten,bei fraglicher Kindeswohlgefährdungund beim Umgang mit „schwierigen“ Elternc Präsentation <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> bei Festen undVeranstaltungen des Familienzentrumsc Mitwirkung bei Koordinations- und Planungsgesprächenc Begleitung von 5 Eltern-Kind-Gruppen durch halbjährlicheGesprächskreise mit den Eltern und fachlicheBeratung <strong>der</strong> Gruppenleiterinnen.c Müttergruppe in türkischer Sprache mit Frauen ausdem Solidaritätsbund türkischer Migranten (PorzerSelbsthilfeorganisation)c Gruppe von türkischen Müttern sehbehin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong>am Frühför<strong>der</strong>zentrum Sehen in Köln-Pollc Mitwirkung bei einer Veranstaltung „Zusammenarbeitzwischen Grundschule und Elternhaus bei Migrantenkin<strong>der</strong>n“im Rahmen <strong>der</strong> Interkulturellen WocheKöln am 20.10.<strong>2011</strong>c Mitwirkung bei einer Telefon-Aktion des KölnerStadtanzeigers zum Thema „Weihnachten in <strong>der</strong>Patchwork-Familie“VernetzungErziehungsberatung findet schon lange nicht mehr im„elfenbeinernen Turm“ statt. Sie hat sich auf den Wegzu den Klienten gemacht (in erster Linie durch Präsenzin den Familienzentren) und vernetzt sich mit den Kooperationspartnern.In folgenden Gremien und Netzwerkensind Mitarbeitende unserer Einrichtung aktiv:c Netzwerke in den 4 Porzer Sozialräumen (fe<strong>der</strong>führend:Jugendamt Porz)c AK „Mut gegen Gewalt in Porz“ (Jugendhilfe, weiterführendeSchulen, Polizei)c AK Porzer Grundschulen, Jugendamt, Polizei undTrägerc Kath. Sozialraumkonferenz „Gemeinsam für Porz“c AG § 78 „Familienberatung“c Kölner Leiter(innen)-Kreis Familienberatungsstellenc Leiter(innen)kreis Kath. Erziehungsberatungsstellenim Erzbistumc Koordinationskreis „Begleiteter Umgang“c AK türkischsprachiger Fachkräfte in Kölner Familienberatungsstellenc verschiedene sozialpsychiatrische Arbeitskreise


10Fortbildung und QualitätssicherungUm die Qualität <strong>der</strong> Arbeit zu sichern und neue Entwicklungenin den Bereichen Beratung, Therapie und Präventionaufgreifen zu können, haben die Mitarbeiter(innen)im Jahr <strong>2011</strong> an folgenden Weiterbildungsmaßnahmenteilgenommen:c Neue Autorität – Stärke statt Machtc Suizidgefährdung und Krisenintervention bei Kin<strong>der</strong>nund Jugendlichenc Pubertät – neue Erkenntnisse <strong>der</strong> Neurowissenschaftenc Null Bock; No Future – Schulangst und Mobbingo<strong>der</strong> was...?c Biographiearbeit mit Jugendlichenc Arbeit mit Tierfiguren bei Trennungs- und Scheidungskonfliktenc Psychoanalytisch-systemische Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichentherapiec Systemische Beratungc Grundkurs des GlaubensWeitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind diewöchentlichen Fallbesprechungen im Fachteam (Intervision)und eine monatliche externe Supervision.Verbandsintern wurde die Einrichtung mit ihrem Qualitätsmanagementnach den Standards <strong>der</strong> Norm ENISO:9000 im November <strong>2011</strong> erfolgreich auditiert.


Zum guten Schlusswww.beratung-in-porz.de<strong>Beratungsstelle</strong> für Eltern,Jugendliche und Kin<strong>der</strong>Caritasverband für die Stadt Köln e.V.Rathausstraße 851143 Köln (Porz)Tel: 0 22 03 – 55 00 1E-Mail: eb-porz@caritas-koeln.de

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