Nahverkehrsplan Landkreis Celle Fortschreibung 2011 bis 2015

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Nahverkehrsplan für den Landkreis Celle Fortschreibung für den Zeitraum 2011 bis 2015 bes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) von einem relativ moderaten Rückgang der Bevölkerung auf 179.820 Einwohner (2012) bzw. 178.525 Einwohner (2017) aus. Diese Prognose erscheint angesichts der bereits 2009 erreichten Prognosewerte für 2012 überholt und kann dem Nahverkehrsplan nicht unmittelbar zugrunde gelegt werden. Dem gegenüber steht eine langfristige „Bevölkerungsprognose für Niedersachsen und seine Regionen 2008 bis 2025“ des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW) aus 2008/2009, durchgeführt im Auftrag der landeseigenen Investitions- und Förderbank NBank Niedersachsen, wonach ein wesentlich deutlicherer Rückgang der Bevölkerung vorausgesagt wird. Beide Entwicklungslinien lassen sich nur schwer miteinander vergleichen, da eine einheitliche Bezugsgröße fehlt. Realistischer, aufgrund der angewandten Methodik genauer und mit einer aktuelleren Ausgangsbasis versehen ist die NIW-Prognose. Unter Bezugnahme auf das am realistischsten erscheinende Szenario II B (mittlere Variante) der Bevölkerungsprognose des NIW-Prognose mit dem Berechnungsstand Februar 2009 wird dem Nahverkehrsplan die in Tabelle 5 dargestellte Entwicklung der Einwohnerzahlen des Landkreises zugrunde gelegt: Tabelle 5 Entwicklung der Einwohnerzahlen 2000 - 2015 / 2025 (Gesamtwerte) Jahr Personen Index (2009 = 100) 2000 181.792 101,4 Ø Zuwachs/a ( % ) 2002 182.374 101,7 +0,3% 2004 182.555 101,8 +0,1% 2006 181.780 101,4 -0,4% 2008 180.130 100,5 -0,9% 2009 179.247 100,0 -0,5% 2010 178.729 99,7 -0,3% 2011 178.207 99,4 -0,3% 2012 177.713 99,1 -0,3% 2013 176.886 98,7 -0,5% 2014 176.128 98,2 -0,4% 2015 175.068 97,8 -0,6% 2025 164.614 91,4 -0,5% Erläuterung: Bis 2009 handelt es sich um Istwerte per 31.12. d. J., ab 2010 um Prognosewerte. Es ist darauf hinzuweisen, dass der eigentliche Prognosewert 2009 durch den Istwert 2009 deutlich, d. h. um etwa 600 Personen, unterschritten wird. Kreistagsbeschluss 40 Version 20.12.2010
Nahverkehrsplan für den Landkreis Celle Fortschreibung für den Zeitraum 2011 bis 2015 Im Ergebnis resultiert ein Gesamtrückgang der Einwohnerzahlen im Planungszeitraum bis 2015 gegenüber 2009 um -4.179 Personen bzw. -2,3 %. Der Rückgang hat sich beschleunigt und beträgt dann weiterhin -0,3 … -0,6 % pro Jahr, Tendenz eher zunehmend. Diese Prognosewerte sind zwar unerfreulich, jedoch im Vergleich mit vielen anderen ländlichen Räumen oder auch Mittelstädten, die nicht selten 1 ... 2 % pro Jahr an Einwohnern verlieren, wirklich noch moderat und schlagen auch nicht dominant auf die Fahrgastnachfrage im ÖPNV durch. Problematischer ist allerdings die Langzeitwirkung einer Kombination aus niedriger Geburtenrate und Abwanderung junger Frauen, weil dies zu einer Potennzierung der Wirkungen über die Generationen führt (vgl. dazu auch Erläuterungen zur Prognose der Schüler- und Fahrschülerzahlen in Abschnitt 3.1.2). Langfristig wird der Rückgang der Bevölkerung im Landkreis Celle stärker als im landesweiten Durchschnitt ausfallen. Die Wachstumsräume befinden sich, neben der Landeshauptstadt Hannover und deren unmittelbarem Umland insbesondere im Westen Niedersachsens. Hier sind v. a. die aufgrund ihrer hohen Geburtenrate (auch im bundesdeutschen Vergleich) auffallenden Landkreise Cloppenburg und Vechta zu nennen, aber auch die Kreise Emsland, Ammerland und Grafschaft Bentheim. Leichtes Wachstum können zudem die Kreise Harburg und Lüneburg verzeichnen, die weiter vom Wachstum der Metropolregion Hamburg profitieren werden. Deutliche Bevölkerungsverluste um ca. -20 % bis 2025 werden für weite Teile des südöstlichen Niedersachsens prognostiziert. Am stärksten werden die Landkreise Helmstedt, Osterode am Harz, Goslar am Harz und Holzminden davon betroffen sein. Die an den Landkreis Celle angrenzenden Nachbarkreise (Gifhorn, Soltau-Fallingbostel und Uelzen) werden mit ähnlichen Bevölkerungsverlusten wie der Landkreis Celle (ca. -10 % bis 2025) konfrontiert sein. Alterstrukturentwicklung Neben der Entwicklung der Gesamtzahlen wirkt die Altersstrukturentwicklung intensiv auf die ÖPNV- Nachfrage, weil bestimmte Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Verkehrsbedürfnissen differenziert betroffen sind, insbesondere Schüler, Erwerbstätige und Senioren. Auf die Alterstruktur wirken die natürliche Bevölkerungsbewegung (aus Geburten- und Sterberate) sowie die Migrationsbewegung (aus Zu- und Abwanderungen), wobei wiederum auch die Altersstruktur der Wanderungen von prägender Bedeutung ist. Betrachtet man die Wanderungssalden für den Landkreis im Zeitraum von 2002 bis 2007, so lassen sich noch Migrationsgewinne konstatieren, jedoch übersteigen seit 2006 die Wanderungsverluste die Wanderungsgewinne. Die Altersgruppe der 15 - 25jährigen war im Zeitraum von 2002 bis 2007 die einzige Altersgruppe mit einem negativen Wanderungssaldo. Einzig die Kreisstadt Celle konnte Wanderungsgewinne in dieser Altersgruppe verzeichnen. Eine Zunahme der Bevölkerung in den Altersgruppen 45 - 65 Jahre und bei den über 65-jährigen ist im gesamten Kreisgebiet zu erwarten, demgegenüber stehen die Rückgänge in der Einwohnerzahl der jüngeren Altersgruppen, wodurch es zu einem Rückgang der absoluten Bevölkerungszahl kommen wird. Somit wird der Landkreis Celle schon im Planungszeitraum bis 2015 mit einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft konfrontiert sein. Bedingt durch den Geburtenrückgang in den letzten Jahrzehnten und der damit verbundenen gesunkenen Zahl an Frauen im gebärfähigen Alter wird es in Zukunft zu einer stetigen Verringerung der Einwohnerzahl der jüngeren Altersgruppen kommen. Dies wird verstärkt durch Abwanderungstendenzen dieser Altersgruppen, v. a. der 15-25jährigen. Damit treten im Landkreis Celle die Phänomene auf, die in vielen ländlich geprägten Kreisen im Bundesgebiet zu beobachten sind: Rückgang der Geburtenrate, Abwan- Kreistagsbeschluss 41 Version 20.12.2010
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