Nahverkehrsplan Landkreis Celle Fortschreibung 2011 bis 2015

Nahverkehrsplan für den Landkreis Celle
Fortschreibung für den Zeitraum 2011 bis 2015
In einer Gesamtbewertung kann festgestellt werden, dass bezogen auf die Fläche das ÖPNV-Angebot
auf der Straße im Landkreis Celle im Durchschnitt vergleichbarer Landkreise liegt, bezogen auf die Anzahl
der Einwohner (und potenziellen Fahrgäste) jedoch um mehr als 25 % darunter, auch unter Einbeziehung
freigestellter Verkehre.
Die Ergebnisse von Tabelle 2 deuten somit auf eine relative Unterversorgung mit Leistungen des straßengebundenen
ÖPNV hin, die nachfolgend weiter untersetzt und erläutert wird.
Der Vergleich ist dadurch erschwert, dass derartig große Umfänge an freigestellter Schülerbeförderung
ungewöhnlich sind. Im Gegenteil wurde seit der Integration der Schülerverkehre in den normalen Linienverkehr
nach §§ 42; 43 PBefG und der Anspruchsberechtigung auf gesetzliche Ausgleichszahlungen
für die Schülerbeförderung nach § 45a PBefG allgemein versucht, deren Anteil zu reduzieren, zumal sie
immer dann vergleichsweise teuer sind, wenn nicht eine volle Fahrzeugauslastung (und zwar für Hinund
Rückfahrten) gewährleistet ist. Infolge der in den letzten Jahren gehandhabten Pauschalisierung
dieser Ausgleichszahlung für den Schülerverkehr ist es allgemein zu mehr oder minder deutlichen Desintegrationstendenzen
gekommen.
Berücksichtigt man weiterhin den Sachverhalt, dass auch das ÖPNV-Angebot auf der Schiene zur Einordnung
der Versorgung mit Nahverkehrsleistungen heranzuziehen ist, dann fällt die Einordnung des
Landkreises Celle noch etwas negativer aus. Die auf vorstehender Seite genannten
0,78 Mio. Zug-km im SPNV auf dem Gebiet des Landkreises,
das entspricht
4,3 Zug-km pro Einw. und Jahr bzw. 505 Zug-km pro km² Fläche und Jahr
liegen ebenfalls deutlich unter der durchschnittlichen SPNV-Versorgung in vergleichbaren Landkreisen;
Vergleichswerte 11 :
8,8 Zug-km pro Einw. und Jahr bzw. 790 Zug-km pro km² Fläche und Jahr.
Das unter den Vergleichswerten liegende SPNV-Angebot ist dadurch begründet, dass dieses Angebot auf
nur eine, im Süden auf zwei Äste aufgeteilte Strecke beschränkt ist (allerdings mit dort relativ starkem
Angebot), während im Durchschnitt der Vergleichslandkreise überwiegend zwei solche Bahnstrecken in
die Bewertung eingehen.
Im Normalfall erfolgt eine zumindest teilweise Kompensation eines unterrepräsentierten SPNV-
Angebots durch höheres Busverkehrsangebot. Das ist im Landkreis Celle nicht der Fall.
Die Auswirkungen dieses nominal und spezifisch eher geringen Angebots für die Verbindungs- und Erschließungsqualität
sind nachfolgend dargestellt.
11 Nur auf Streckenabschnitten innerhalb des Kreisgebiets.
Kreistagsbeschluss 12
Version 20.12.2010