Nahverkehrsplan Landkreis Celle Fortschreibung 2011 bis 2015

Nahverkehrsplan für den Landkreis Celle
Fortschreibung für den Zeitraum 2011 bis 2015
Der fortgeschriebene Nahverkehrsplan ist der durch die politischen Gremien legitimierte Entwicklungsrahmen
für den übrigen ÖPNV im Landkreis Celle im Zeitraum bis 2014 und soll in Grundsatzfragen orientierend
auch darüber hinaus wirken. Er dient der Umsetzung der in § 4 NNVG vorgegebenen Ziele und
Grundsätze für die Gestaltung des ÖPNV unter den hier bestehenden spezifischen Bedingungen.
Der Nahverkehrsplan und die auf dieser Grundlage ggf. getroffenen vertraglichen Regelungen mit
ÖPNV-Unternehmen sollen gemäß § 8 Absatz 3 PBefG den Charakter von Rahmenvorgaben erhalten und
deren unternehmerische Verantwortung nicht mehr einschränken als im öffentlichen Interesse notwendig
ist.
2 Rahmenbedingungen und gegenwärtiges Leistungsangebot im ÖPNV
2.1 Raumstrukturelle und verkehrliche Rahmenbedingungen der ÖPNV-Durchführung
2.1.1 Lage und Raumstruktur
Der Landkreis Celle liegt im östlichen Teil des Landes Niedersachsen. Im Norden und Nordwesten grenzt
er an den Landkreis Soltau-Fallingbostel, im Nordosten und Osten an die Landkreise Uelzen und Gifhorn
sowie im Süden und Südwesten an die Region Hannover. Mit einer Wohnbevölkerung per 13.12.2008 von
179.247 Personen und einer Fläche von 1.535 km² und somit einer Bevölkerungsdichte von 116
Einw./km² gehört der Landkreis zu den eher dünner besiedelten Gebieten des Landes (Landesdurchschnitt
167 Einw./km²), wobei das Land Niedersachsen insgesamt gemessen am Bundesdurchschnitt
dünn besiedelt ist. Die Nachbarkreise Uelzen (65 Einw./km²), Soltau-Fallingbostel (75 Einw./km²) und
Gifhorn (108 Einw./km²) weisen allerdings eine weitgehend noch dünnere Besiedlung auf. Lediglich der
angrenzende Raum der Region Hannover erreicht mit Dichtewerten von deutlich über 200 Einw./km²
etwa den Bundesdurchschnitt.
Bei der Verteilung der Bevölkerung wie auch der Wirtschaftstandorte bestehen erhebliche Unterschiede
insbesondere zwischen dem Raum Celle und südlich angrenzenden Teilräumen einerseits sowie nahezu
dem gesamten übrigen Kreisgebiet andererseits. Dabei treten ganze Landstriche im Bereich der Südheide
und insbesondere die Lohheide (militärisches Sperrgebiet) auf, die nahezu unbesiedelt sind (vgl.
Abbildung 1). Der Dispersionsgrad innerhalb der Siedlungsstruktur (Anteil von Streusiedlungen) ist dabei
aber nicht so groß wie in anderen, vergleichbar strukturierten Räumen. Ansätze dafür finden sich lediglich
im nördlichen Kreisgebiet etwa zwischen Hermannsburg und Bergen sowie südlich und östlich der
Stadt Celle, hier in Anpassung an die Moorlandschaft, teilweise aber auch als Ansätze von Zersiedlungstendenzen
im Stadt-Umland-Bereich der Kreisstadt.
Das Landschaftsbild ist geprägt von ausgedehnten Waldgebieten, insbesondere geschlossen als Naturpark
Südheide, vor allem in Randbereichen des Kreisgebietes auch Moorlandschaften sowie am Westund
am Nordrand des Kreises ausgedehnte Truppenübungsplätze als militärische Sperrgebiete.
Im Kreisgebiet gibt es keine industriellen Großstandorte. Diese Feststellung bedeutet nicht, dass es
überhaupt keine industrielle Produktion im Landkreis gäbe. Die wichtigen Standorte des produzieren-
Kreistagsbeschluss 3
Version 20.12.2010