23.11.2012 Aufrufe

LandFrau-Aktuell 03 2004 - Deutscher LandFrauenverband e.V.

LandFrau-Aktuell 03 2004 - Deutscher LandFrauenverband e.V.

LandFrau-Aktuell 03 2004 - Deutscher LandFrauenverband e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Heft 3 August <strong>2004</strong> Y 9676 www.<strong>LandFrau</strong>en.info<br />

AKTUELL<br />

ZEITSCHRIFT DES DEUTSCHEN LANDFRAUENVERBANDES E. V (dlv)<br />

Neues Logo für die <strong>LandFrau</strong>en<br />

Das neue Erscheinungsbild<br />

Die Umsetzung für die Vereine<br />

Gesellschaftspolitische Themen des dlv:<br />

Eine neue Familienpolitik<br />

Forum Bildungschance Haus-Wirtschaft<br />

Wir werden älter und weniger


In diesem Heft Editorial<br />

Kurz und bündig ............................ 3<br />

Schwerpunkt<br />

Eine neue Familienpolitik .............. 4<br />

dlv-Forum Bildungschance<br />

Haus-Wirtschaft ............................ 6<br />

Wir werden weniger und älter .........9<br />

Nachrichten<br />

<strong>LandFrau</strong>en für <strong>LandFrau</strong>en ....... 10<br />

Neue ACWW-Präsidentin ............ 10<br />

dlv-Seminar ............................... 10<br />

FNL-Materialkoffer<br />

für <strong>LandFrau</strong>en .......................... 11<br />

Aktionstag<br />

Nachhaltiges Waschen .............. 12<br />

Übergabe von<br />

110 000 Unterschriften .............. 12<br />

Neues Präsidium der Landfrauenkomission<br />

bei COPA .................. 13<br />

Stiftung für Begabtenförderung ..... 13<br />

Persönliches<br />

Clemens Dirscherl neuer Agrarbeauftragter<br />

der EKD ................. 14<br />

Zwei neue Landesgeschäftsführerinnen<br />

................................ 14<br />

Lisa Tamke 80 Jahre alt ............. 15<br />

Fünfzig Jahre und<br />

kein bisschen leise .................... 15<br />

Hermanda Harms neu<br />

im LV Weser-Ems ....................... 16<br />

Rosi Geyer neue Bundesvorsitzende<br />

der Landjugend ........... 16<br />

Landesverbände<br />

Niedersachsen-Hannover,<br />

Württemberg-Baden .................. 18<br />

Weser Ems ................................. 19<br />

Schleswig-Holstein .................... 20<br />

Sachsen ..................................... 21<br />

Westfalen-Lippe ........................ 22<br />

Niedersachsen-Hannover .......... 23<br />

Pfalz, Baden-Württemberg ........ 24<br />

Saar ........................................... 25<br />

Bayern ....................................... 26<br />

2<br />

Liebe <strong>LandFrau</strong>en,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

als das neue Jahrhundert vor vier Jahren begann, war uns bewusst, dass<br />

wir in einer Zeitenwende leben, und die <strong>LandFrau</strong>en haben aktuelle Themen<br />

wie z. B. die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf den ländlichen<br />

Raum aufgegriffen. Aber hätten wir gedacht, dass wir mit Themen<br />

Erika Lenz, wie Hauswirtschaft und Familie, die uns seit vielen Jahren beschäftigen<br />

Präsidentin<br />

und für die wir oftmals belächelt worden sind, so aktuell am Puls der Zeit<br />

liegen? Diese Themen sind in den Mittelpunkt der gesellschaftspolitischen<br />

Diskussion gerückt, weil unsere Sozialsysteme an ihre Grenzen<br />

stoßen und die Finanzen nicht ausreichen, um alle Ansprüche zu erfüllen.<br />

Um dies zu ändern, sind hauswirtschaftliche Grundkenntnisse eine<br />

Voraussetzung, im Großen wie im Kleinen. Da diese teilweise nicht mehr<br />

bei der Elterngeneration vorhanden sind, ist unsere Forderung: Hauswirtschaft<br />

in die allgemeinbildenden Schulen!<br />

Mit Ihrer Hilfe haben wir dazu eine erfolgreiche Unterschriftenaktion<br />

durchgeführt, die weit über 100 000 Unterschriften gebracht hat. Und<br />

wir haben ein gesellschaftspolitisches Forum dazu veranstaltet, auf dem<br />

wir von Experten bestätigt wurden. Sie haben uns den Weg gewiesen,<br />

wie wir weiter vorzugehen haben. In diesem Heft finden Sie eine Zusammenfassung<br />

dieser Veranstaltung. Nutzen Sie die einzelnen Thesen<br />

und Forderungen dieses Forums auf allen Ebenen unseres Verbandes<br />

und verbinden Sie sie mit praktischer Anschauung vor Ort durch Aktionen<br />

und Projekte mit Kindern. Hier liegt unsere Stärke, die wir auch im<br />

weiteren Verlauf der Diskussion immer wieder einbringen müssen.<br />

Familienfreundliches Klima und Maßnahmen fordern alle Parteien. Im<br />

Zuge der Emanzipation werden Gesetze und Vorhaben nach Geschlechtergerechtigkeit<br />

überprüft, also „Gender Mainstreaming“. Heute ist es<br />

ebenso wichtig, wenn es eine gesetzliche Verpflichtung gäbe für die<br />

Überprüfung nach Familienfreundlichkeit, „Family Mainstreaming“. Diese<br />

Überlegungen bringt der dlv als erster Interessenverband in die Diskussion.<br />

Einem dritten Thema, das damit in ursächlichem Zusammenhang steht<br />

und das unsere Zukunft entscheidend beeinflussen wird, ist ein weiterer<br />

Artikel in dieser Ausgabe gewidmet: dem demographischen Wandel. Unser<br />

auf Solidarität aufgebauter Sozialstaat und unsere Einstellung zu Kindern<br />

und alten Menschen werden einer großen Revision unterzogen werden<br />

müssen. Der Bundesvorstand wird sich damit befassen, damit wir<br />

dazu sachkundig und im Sinne unserer Grundüberzeugungen Stellung<br />

beziehen und Einfluss nehmen können.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und einen erfolgreichen<br />

Sommer mit einer guten Ernte<br />

Ihre<br />

<strong>LandFrau</strong>en AKTUELL <strong>03</strong>/04


Ein sehr aktuelles Buch<br />

Brandkatastrophe<br />

in Tamil Nadu<br />

Wie dringend notwendig das<br />

Projekt „Frauen in Südindien:<br />

Mehr als ein Dach über dem<br />

Kopf...“ ist, das die <strong>LandFrau</strong>en<br />

über die Deutsche Welthungerhilfe<br />

in Kallupatti in<br />

der Provinz Tamil Nadu fördern,<br />

hat die Brandkatastrophe in der gleichen Provinz gezeigt: Bei einer Brandkatastrophe<br />

in einer Schule sind 90 Kinder verbrannt. Der Brand war von der Küche<br />

auf das Dach, das nur mit Palmenblättern gedeckt war, übergesprungen.<br />

600 Euro kostet ein festes Haus, das Palmenhütten in Kallupatti ersetzt und<br />

Brandkatastrophen verhindern kann!<br />

Neue Labyrinth-Liste online!<br />

Die neue Liste der Mais-, Hanf- und Sonnenblumenlabyrinthe in Deutschland ist<br />

ab sofort wieder abrufbar. Alljährlich locken die grünen Irrgärten mehr Menschen<br />

aufs Land. Mit der Anzahl der Labyrinthe wächst auch die Vielfalt der Freizeitangebote,<br />

die die Landwirte ihren Besuchern bieten. Nutzpflanzen-Lehrpfade, Kräutergärten,<br />

Maisschwimmbäder, Strohburgen und Blumenfelder zum Selberpflücken<br />

sind nur einige davon. Viele Veranstalter bieten besondere Aktionen und Besuchszeiten<br />

für Betriebsausflüge, Schul- und Kindergarten-Gruppen an.<br />

Agrar.de hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Maiskomitee eine Übersicht<br />

der Labyrinthe in Deutschland zusammengestellt. Neben den Adressen und<br />

Öffnungszeiten bietet sie allgemeine Hinweise und die schönsten Luftbilder der<br />

Saison. www.agrar.de/aktuell/mais.htm<br />

http://dir.agrar.de/agrar.de/Unterhaltsames/Labyrinthe/<br />

kurz und bündig<br />

Es ist viel geschehen!<br />

Mit dem Bild dieser Melkerfrau lud der<br />

<strong>LandFrau</strong>enverein Hambergen und<br />

Umgebung zu seinem 50-jährigen Jubiläum<br />

ein und symbolisierte damit die<br />

Zeitenwende. Eine originelle Idee! Die<br />

Geldgeschenke zum Jubiläum wurden<br />

sinnvoll verteilt: Ein Drittel haben<br />

die Hambergenerinnen für das Projekt<br />

„Landfrauen für Landfrauen – Ein<br />

Dach über dem Kopf in Südindien“ gespendet.<br />

Für diese 600 Euro kann sich<br />

in Kallupatti eine Familie in Eigenleistung<br />

ein festes Haus bauen.<br />

Wir müssen, so die zentrale These dieses Buches, eine<br />

spektakuläre Kulturwende einleiten. Nicht durch ein<br />

neues Jugendbild, sondern nur durch eine militante Revolution<br />

des Bildes des eigenen Alterns gewinnt diese<br />

Gesellschaft die Chance, sich wieder zu<br />

verjüngen. Sie muss Gegenbilder schaf-<br />

Wussten Sie schon, dass …<br />

fen: in der Kunst, im Leben, in der Wissenschaft.<br />

Die Macht, Märkte und Mei- … die Deutschen knauseriger geworden sind, wenn es<br />

nungen umzuformen, liegt bei dieser neuen Mehrheit. Dieses um das Essen geht? Während sich die Gesamtausga-<br />

Buch will anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu ben für privaten Konsum von 1962/63 bis zum Jahr<br />

einem Komplott gegen den biologischen und sozialen Terror der 2000 verdoppelt haben, gaben sie im Jahr 2000 davon<br />

Altersangst überreden, weil nur so die Jungen eine Chance be- durchschnittlich nur noch 16 Prozent für Lebensmittel<br />

kommen. Gebundenes Buch, 224 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, und Essen außer Haus aus, halb soviel wie 1962/63.<br />

ISBN: 3-89667-225-8, 16,00 EUR, Blessing Verlag<br />

<strong>LandFrau</strong>en AKTUELL <strong>03</strong>/04 3


Schwerpunkt<br />

Eine neue Familienpolitik:<br />

Family Mainstreaming<br />

bewirkt Umdenken!<br />

Die Familien verstärkt zu fördern und zu entlasten, ist eine Aufgabe,<br />

die dringend angepackt werden muss. Darin sind sich alle einig.<br />

Die Zielbestimmung einer zukünftigen Familienförderung und konkrete<br />

Umsetzungsvorhaben scheitern aber schon an der Definition.<br />

Was heißt heute eigentlich Familie?<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch denken wir bei Familie zunächst<br />

an die eigenen Kinder, Eltern und Großeltern.<br />

Darüber hinaus die weitere Verwandtschaft, wie Tanten,<br />

Onkel, Nichte und Neffen usw. Dieser Familienbegriff – ausgehend<br />

von der Blutsverwandschaft – gerät zunehmend in<br />

Konkurrenz zu einem Familienbegriff, der sich über so genannte<br />

Verantwortungsgemeinschaften definiert. Menschen,<br />

die füreinander da sind und in auf Dauer angelegten<br />

Beziehungen leben, fordern ebenfalls die Akzeptanz und<br />

Förderung durch die Gesellschaft ein.<br />

4<br />

Die Erweiterung des Familienbegriffs und/oder die<br />

unklare Abgrenzung stellt die Familienpolitik vor neue<br />

Herausforderungen. Leben doch fast alle Menschen in<br />

einem mehr oder weniger großen Netzwerk von Menschen,<br />

denen sie sich gegenüber verantwortlich und verbunden<br />

fühlen.<br />

Verschiedene Familienförderungen<br />

Wenn die Gesellschaft die Familie fördern will, steht dahinter<br />

die Erkenntnis, dass hier Kinder heranwachsen und<br />

Pflegebedürftige Unterstützung und Hilfe erhalten.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Die Unterstützung der Gesellschaft schlägt sich nieder in<br />

den Leistungen des Familienleistungsausgleichs. Dazu gehören<br />

u. a. Kindergeld, Erziehungsgeld, Elternzeit, Mutterschaftsgeld,<br />

Ehegattensplitting, den Entlastungsbetrag für<br />

Alleinerziehende bis hin zu Kindererziehungszeiten in der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung.<br />

Kurios wird es, wenn die Kombination verschiedener gesellschaftlich<br />

gut gemeinter Förderleistungen finanzielle Anreize<br />

bietet, statt mehr Familie weniger Familie zu leben.<br />

So endet die Diskussion über Familienpolitik oft damit, wer<br />

welche finanziellen Leistungen von der Gesellschaft erhalten<br />

muss oder müsste.<br />

Nicht zuletzt die aktuelle Diskussion über die Kinderlosigkeit<br />

in Deutschland zeigt auf, dass es nicht alleine die finanzielle<br />

Ausstattung ist, die Familienglück bedingt. Immer<br />

mehr Menschen – gerade Akademiker – bleiben kinderlos.<br />

Und die, die heute keine Kinder haben, werden auch bei<br />

Pflegebedürftigkeit, z. B. im Alter, auf andere Netzwerke zurückgreifen<br />

müssen.<br />

Rahmenbedingungen für Familien<br />

Dabei zeigen Studien, dass gerade junge Menschen Familie<br />

wollen, verschiedene Rahmenbedingungen aber dazu führen,<br />

dass immer mehr Frauen und Männer diesen Wunsch<br />

nicht realisieren.<br />

Zu den unbefriedigenden Rahmenbedingungen gehören die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zu einem werden<br />

sämtliche Sozialversicherungssysteme so umgestellt, dass<br />

eine nicht durchgehende Erwerbsbiografie – egal ob von<br />

Mann oder Frau – zwangsweise zu empfindlichen Absicherungslücken,<br />

z. B. in der Rente, und damit zur Altersarmut<br />

führen kann. Und andererseits fehlen noch immer<br />

ausreichende Betreuungsangebote für Kinder, auf die<br />

berufstätige Eltern mehr denn je angewiesen sind. In einer<br />

arbeitsplatzbedingten mobilen Gesellschaft leben die<br />

Generationen oft nicht mehr im selben Ort, geschweige<br />

denn im gleichen Haus. Das damit fehlende Netzwerk einer<br />

Familie, von den Großeltern bis zu den Kindern, war in<br />

früheren Jahren in den meisten Familien eine tragende<br />

Säule, um Kinderbetreuung verlässlich zu gewährleisten.<br />

Aber auch berufstätige Kinder pflegebedürftiger Eltern<br />

stehen vor der Problematik der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Hier lässt sich der Wunsch vieler Menschen, die<br />

Betreuung und Pflege von Angehörigen in der Familie zu<br />

leisten, immer seltener zur Zufriedenheit aller realisieren.<br />

Die traditionelle Aufgabenteilung, in der von Seiten der<br />

Männer das Familieneinkommen verdient wurde und von<br />

Seiten der Frauen die Versorgung und Betreuung der<br />

Schwerpunkt<br />

Familie erfolgte, wird sich weiter auflösen. Das Rad der Zeit<br />

soll und kann sicherlich auch nicht zurückgedreht werden.<br />

Aber es gibt scheinbar auch kein überzeugendes neues<br />

Lebensmodell in dem Frauen und Männer ihren in jungen<br />

Jahren vorhandenen Wunsch nach Kindern und somit<br />

nach Familie in dem Maße realisieren können, wie sie es<br />

wünschen.<br />

Ein entscheidender Grund ist sicherlich, dass die Betreuung<br />

und Versorgung von Kindern und Familienangehörigen<br />

weder im Bereich der sozialen Sicherungssysteme noch in<br />

der gesellschaftlichen Akzeptanz die erforderliche Anerkennung<br />

erhält.<br />

Family Mainstreaming als Familienförderung<br />

Quer durch alle Bereiche ist ein Umdenken erforderlich.<br />

Politik aus Sicht der Familie muss oberste Priorität sein.<br />

Analog zu Gender Mainstreaming, bei dem die Auswirkungen<br />

aller Gesetze, Richtlinien und Planungen auf die<br />

beiden Geschlechter betrachtet werden, fordern die Land-<br />

Frauen ein „Family Mainstreaming“, bei dem jegliche Entscheidungen<br />

in Politik und Gesellschaft auf ihre direkten<br />

oder indirekten Auswirkungen auf die Familie geprüft<br />

werden und im Sinne der Familien erfolgen.<br />

Im Ergebnis soll Family Mainstreaming<br />

Folgendes erreichen:<br />

1. Bessere Rahmenbedingungen für Familienglück<br />

Familien sind immer betroffen, wenn Politik gestaltet wird.<br />

Ob Ökosteuer oder Ladenschlussgesetz, ob Eigenheimzulage<br />

oder Gesundheitsreform: Alle Rahmenbedingungen<br />

müssen nicht nur familientauglich, sondern familienförderlich<br />

sein.<br />

2. Erkenntnisgewinne aus Family Mainstreaming<br />

Eine neue Blickrichtung auf Veränderungen und politische<br />

Gestaltungsprozesse wird neue Erkenntnisse ermöglichen.<br />

Die Aufgabenteilung bei der Versorgung und Betreuung von<br />

Familienangehörigen wird generationenübergreifend weiterentwickelt.<br />

Die Forderung der <strong>LandFrau</strong>en vom <strong>LandFrau</strong>entag 20<strong>03</strong> in<br />

Freiburg, alle politischen Entscheidungen aus der Perspektive<br />

der Familien zu überprüfen und zu gestalten,<br />

wurde mittlerweile in einer Entschließung der Europäischen<br />

Kommission aufgegriffen. Die Europäische Kommission<br />

empfiehlt darin ihren Mitgliedstaaten, ein Family Mainstreaming<br />

in ihren Ländern durchzuführen. Nun gilt es,<br />

diese Empfehlung der Kommission auf breiter Basis auch<br />

gegenüber der Politik auf Bundesebene einzufordern.<br />

Heike Troue<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 5


Schwerpunkt<br />

dlv-Forum „Bildungschance Haus-Wirtschaft“:<br />

Hauswirtschaft an Schulen ist<br />

gesellschaftspolitische Aufgabe<br />

- Vom Leuchtturm bis zur akzeptierten Bildungsaufgabe -<br />

„Wir wollen mit dieser Veranstaltung das Thema Hauswirtschaft<br />

mehr in das öffentliche Interesse rücken und vor dem Hintergrund<br />

des Scheiterns unserer Sozialsysteme aufzeigen, wie entscheidend<br />

hauswirtschaftliche Kenntnisse für jeden Einzelnen<br />

und die gesamte Gesellschaft sind.“ Mit diesen Worten eröffnete<br />

die Präsidentin des Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverbandes (dlv)<br />

Erika Lenz das dlv-Forum „Bildungschance Haus-Wirtschaft“<br />

am 17. Juni <strong>2004</strong> in Berlin.<br />

Mit der Hauswirtschaft haben sich die <strong>LandFrau</strong>en immer schon<br />

intensiv beschäftigt, betonte die Präsidentin in ihrer Begrüßung.<br />

Der Schwerpunkt habe dabei immer auf der Ernährung gelegen.<br />

Zur Hauswirtschaft gehören aber neben dem Wissen um eine<br />

gesunde und ausgewogene Ernährung und die Herkunft und<br />

Qualität der Lebensmittel auch Budgetplanung, Fragen der Umweltbildung<br />

und des sparsamen Verbrauches von Ressourcen<br />

sowie soziale Kompetenzen. „Wenn wir heute von einem Unter-<br />

6<br />

Teilnehmer an<br />

der Podiumsdiskussion<br />

v. l.: Professor<br />

Dr. Michael-<br />

Burkhard<br />

Piorkowsky,<br />

Susanne<br />

Vetter,<br />

Dr. Angelika<br />

Gördes-<br />

Giesen,<br />

Dr. Jürgen<br />

Obernauer,<br />

Renate Hendricks<br />

richtsfach Hauswirtschaft in den allgemein bildenden Schulen<br />

reden, dann meinen wir die Hauswirtschaft in diesem umfassenden<br />

Sinn.“ Die Grundlage allen Wirtschaftens ist der eigene<br />

Haushalt, machte Erika Lenz deutlich: „Der Haushalt eines<br />

Staates ist immer nur so gut wie die Summe der Haushalte der<br />

einzelnen Bürger.“<br />

Dass das Thema nicht nur eine deutsche Dimension hat, zeigten<br />

die Grußworte der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft österreichischer<br />

Bäuerinnen Aloisia Fischer und der Landfrauenpräsidentin<br />

aus der Schweiz Ruth Streit.<br />

Ernährungsbildung und Verbraucherbildung<br />

In zwei Gesprächsrunden, die vom Chefredakteur der Stiftung<br />

Warentest Hubertus Primus moderiert wurden, machten die<br />

Partner ihre Positionen klar. So sagte Harald Melwisch, Marketing-Direktor<br />

bei Langnese Iglo als Vertreter der Ernährungs-<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Hauswirtschaftslehrerin<br />

Gerda Schneider<br />

Der Sozialmediziner<br />

Prof. Dr. Gerhard Trabert<br />

industrie, dass Ernährung und Gesundheit das Kernthema des<br />

21. Jahrhunderts würden, denn zum ersten Mal in der Geschichte<br />

werde die derzeitige Generation leben als die<br />

Generation, die jetzt heranwächst. Grund seien ernährungsbedingte<br />

Krankheiten. Frieda Hensmann, Vizepräsidentin des<br />

dlv, forderte als Bäuerin, dass Ernährungsbildung das Wissen<br />

um die Produktion der Lebensmittel mit einschließen müsse<br />

und führte als beispielhaften Beitrag des Berufsstandes Aktionen<br />

wie Lernen auf dem Bauernhof oder Tag des offenen<br />

Hofes an.<br />

„Kochen ist Basiswissen“, sagte der Professor für Sozialmedizin<br />

an der Fachhochschule Nürnberg Dr. Gerhard Trabert. „Das Vertrauen<br />

in eigenes Wissen stärkt das Selbstbewusstsein und ist<br />

eine Kompensationsmöglichkeit sozialer Benachteiligung.“ Dabei<br />

betonte er auch den Wert des Essens in der Gemeinschaft.<br />

„Das Leben muss endlich in der Schule ankommen!“, forderte<br />

die Vorsitzende des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale<br />

Professor Dr. Edda Müller zu Beginn der Gesprächsrunde „Verbraucherbildung“.<br />

Das spare soziale und gesellschaftliche Kosten.<br />

Gute Verbraucherbildung ist für sie, informiert, verantwortlich<br />

und in Einklang mit der Gesellschaft Entscheidungen treffen<br />

zu können. Verbraucherbildung müsse auf die Übernahme von<br />

Verantwortung setzen.<br />

Gerda Schneider, Hauswirtschaftslehrerin an einem sozialen<br />

Brennpunkt in Berlin, unterstrich diese Forderungen mit Beispielen<br />

aus ihrer täglichen Arbeit und bezeichnete es als<br />

Armutszeugnis des Staates, junge Menschen ohne Wissen um<br />

die hauswirtschaftlichen Basiskompetenzen ins Leben zu entlassen.<br />

Joachim Bochberg, Leiter der Consumer Relations der<br />

Firma Henkel betonte, dass kluge Unternehmen künftig auf den<br />

Wirtschaftsfaktor Information setzen müssten. Er hob die Bedeutung<br />

von Verbraucherbildung als Unternehmensaufgabe<br />

hervor und machte deren Bedeutung für eine langfristige Kundenbindung<br />

deutlich.<br />

Das Plenum mit aufmerksamen Zuhörern,<br />

in der ersten Reihe v. l.: Prof. Dr. Edda<br />

Müller, Frieda Hensmann, Dr. Jürgen<br />

Obernauer, Prof. Dr. Hans Kaminski<br />

„Eine Gesellschaft, die nicht darauf achtet, dass ihre Kinder<br />

lernen zu wirtschaften, verliert auf die Dauer im globalen Wettbewerb.“<br />

Diese These vertrat der Geschäftsführer Wirtschaft<br />

und Gesellschaft beim Bundesverband deutscher Banken Professor<br />

Dr. Wilhelm Bürklin in seinem Vortrag. Dabei zeichnete er<br />

ein durchaus positives Bild der heutigen Jugend, die er als optimistisch,<br />

leistungsorientiert und an wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />

interessiert beschrieb.<br />

Koalition für Hauswirtschaft an Schulen<br />

In der Podiumsdiskussion, in der verschiedene Fachleute unter<br />

Leitung von Dr. Angelika Gördes-Giesen, freier Journalistin beim<br />

WDR, die Chancen von Haus-Wirtschaft in der Schule diskutierten,<br />

machte Dr. Bürklin nochmals klar, dass Ausbildung<br />

erst einmal Sache des Staates sei. Renate Hendricks als Elternsprecherin<br />

betonte, dass es aus ihrer Sicht auf die Inhalte<br />

ankäme, auf eine ganzheitliche Bildung an der Schule, nicht auf<br />

ein Fach Hauswirtschaft. „Was sollen die Schüler eigentlich<br />

können, wenn sie die Schule verlassen?“, muss ihrer Meinung<br />

nach die Grundsatzfrage lauten. Deshalb müsse das Gesamtsystem<br />

Schule geändert werden. Im Fall der Hauswirtschaft<br />

solle das vor allem unter dem Blickwinkel der Parentik, der<br />

Elternbildung, geschehen.<br />

Der Vertreter der Kultusministerkonferenz und Ministerialrat<br />

im hessischen Kultusministerium Jürgen Obenauer<br />

sieht die Hauswirtschaft künftig vertreten im Bereich<br />

des Kern-Curriculums „Individuum und Haushalt“, der in<br />

der gesamten Sekundarstufe I mit 200 Wochenstunden<br />

in sechs Jahren vertreten ist. Es solle auch hauswirtschaftliche<br />

Prüfungsinhalte geben. Die noch nicht geklärte<br />

Frage sei jedoch, wer diesen Unterricht erteilen solle und<br />

wie es mit Fortbildungsangeboten für Lehrer stehe.<br />

Susanne Vetter von der Schuldnerberatung des Caritasverbandes<br />

Berlin forderte ganz klar, dass Jugendliche in der Schule<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 7


Schwerpunkt<br />

Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky im Gespräch<br />

mit dlv-Präsidiumsmitglied Marianne Anselm<br />

Die Vorsitzende der AG österreichischer Bäuerinnen<br />

Aloisia Fischer (r.) bedankt sich bei dlv-Präsidentin Erika Lenz<br />

für die Einladung<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge lernen müssen. Sie sieht eine<br />

Gefahr darin, dass es kein eigenes Fach dafür gibt.<br />

Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky, Professor für Haushalts- und<br />

Konsumökonomik an der Universität Bonn, forderte grundsätzlich<br />

eine stärkere Berücksichtigung der Hauswirtschaft der<br />

Privathaushalte in der Wirtschaftslehre, weil dort die Hauptakteure<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft leben und handeln. Der<br />

Privathaushalt sei ein strukturbildendes Element. Er forderte<br />

deshalb ein eigenes auf Haushalt und Familie bezogenes Fach<br />

an allgemein bildenden Schulen.<br />

Für Dr. Hans Kaminski, Professor des Instituts für ökonomische<br />

Bildung an der Universität Oldenburg, muss Hauswirtschaft erst<br />

einmal eine akzeptierte Bildungsaufgabe werden, und das ist sie<br />

nach seinen Worten dann erst, wenn es ein Fach, wenn es<br />

Lehrer und Ausstattung an Schulen und wenn es fest einge-<br />

8<br />

plante Stunden dafür gibt. Alles, was nur ein Prinzip an der<br />

Schule ist, ist für den Lehrplan folgenlos, betonte er.<br />

Als Fazit empfahl die Experten-Runde, der <strong>LandFrau</strong>enverband<br />

als Initiator müsse sich genügend Koalitionspartner suchen, ein<br />

Gesamtkonzept für hauswirtschaftliche Kenntnisse an Schulen<br />

erstellen und dieses an ausgesuchten Schulen durchsetzen.<br />

Diese hätten dann die Funktion von „Leuchttürmen“ im Land<br />

und würden die Nachfrage nach der Vermittlung hauswirtschaftlicher<br />

Kenntnisse sozusagen von unten her schaffen. Das<br />

mache den Weg frei, dass Hauswirtschaft dann eine akzeptierte<br />

Bildungsaufgabe werde.<br />

Zusammenfassung<br />

Abschließend appellierte dlv-Präsidentin Erika Lenz an die<br />

Politik, endlich aktiv zu werden und fasste die Ergebnisse aus<br />

ihrer Sicht zusammen:<br />

◆ Das Forum hat deutlich gezeigt, dass unterschiedliche<br />

Organisationen und Verbände durchaus gemeinsam zum<br />

gleichen Ergebnis kommen können: Hauswirtschaftliche<br />

Kenntnisse müssen wieder in allgemein bildenden Schulen<br />

vermittelt werden. Es ist gesellschaftspolitisch nicht zu verantworten,<br />

die Vermittlung dieser Kenntnisse dem Elternhaus<br />

allein zu überlassen, weil viele Eltern dazu heute nicht mehr in<br />

der Lage sind.<br />

◆ Ökonomische Bildung ist ein Teil der Hauswirtschaft. Doch<br />

umfasst die Hauswirtschaft mehr als das. Dazu gehören nicht<br />

nur vordergründig wirtschaftliche Themen, sondern auch Themen,<br />

die wirtschaftliche Folgen für die Gesellschaft haben, wie<br />

z. B. die Ernährungsbildung, die langfristig chronische Krankheiten<br />

bei noch jungen Menschen verhindert und damit Milliarden<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung einspart.<br />

◆ Der Deutsche <strong>LandFrau</strong>enverband setzt sich für ein eigenes<br />

Fach „Hauswirtschaft“ an den Schulen ein. Ein erster Schritt<br />

auf diesem Weg ist, dass hauswirtschaftliche Kenntnisse in die<br />

Lehrpläne an allen allgemein bildenden Schulen für alle Altersstufen<br />

aufgenommen werden. Es bieten sich etliche Unterrichtsfächer<br />

an, in denen diese Kenntnisse thematisiert werden<br />

können. Auch integrativer Unterricht bzw. Projektarbeiten<br />

zur Hauswirtschaft befürworten die <strong>LandFrau</strong>en. Die Landes-<br />

<strong>LandFrau</strong>enverbände werden dazu mit den jeweiligen Kultusministerien<br />

der Länder Gespräche führen.<br />

◆ Alle gesellschaftlichen Gruppierungen und Verbände sollten<br />

sich an der hauswirtschaftlichen Bildung der Kinder und Jugendlichen<br />

beteiligen. Die <strong>LandFrau</strong>enverbände vor Ort tun<br />

dies schon lange mit Angeboten wie „Kochen mit Kindern“, Besuchen<br />

von Schulklassen auf dem Bauernhof mit entsprechenden<br />

Programmen, Betreuungsangeboten in Ganztagsschulen<br />

und Ferienfreizeiten.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Schwerpunkt<br />

Wir werden weniger und älter<br />

- Konsequenzen für Politik und Gesellschaft -<br />

Der demographische Wandel in<br />

Deutschland, die sich ändernde Bevölkerungsentwicklung,<br />

wird große<br />

gesellschaftliche Verschiebungen<br />

bewirken. Bisher ist diese Tatsache<br />

jedoch noch nicht in das Bewusstsein<br />

der Menschen gedrungen,<br />

ebenso wie sie bei der Rentenreform<br />

und allen weiteren politischen<br />

und gesellschaftlichen Planungen<br />

ignoriert wurde.<br />

Nach den bitteren Erfahrungen über<br />

Bevölkerungsforschung und Bevölkerungspolitik<br />

in der Nazi-Zeit hatte<br />

es bisher zur politischen Korrektheit<br />

gehört, nichts über Demographie zu<br />

wissen, beklagt mit vielen seiner Kollegen<br />

Herwig Birg, Professor für Demographie an der Universität<br />

Bielefeld und Präsident der Gesellschaft für Demographie. Dabei<br />

geht es hier sowohl um die Zukunft der Kinder als auch um unser eigenes<br />

Alter.<br />

Es ist für mittel- und langfristig angelegtes politisches Handeln von<br />

größter Bedeutung zu wissen, warum junge gut ausgebildete Frauen<br />

in Deutschland so wenig Kinder bekommen und ob bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

daran etwas ändern könnten. Weitere<br />

Fragen, die geklärt werden müssen, sind, wie sich der Arbeitsmarkt<br />

in einer alternden Gesellschaft entwickeln wird, wie Familienfreundlichkeit<br />

zum neuen Vorbild der Personalpolitik werden könnte und<br />

wie Ältere produktiv bleiben können. Wie müssen sich Gesundheitsund<br />

Pflegedienste auf eine alternde Bevölkerung einstellen? Wie<br />

wird der demographische Wandel das Wahlverhalten beeinflussen?<br />

Kann man die Reform des Sozialwesens durchsetzen, wenn Rentner<br />

die Wählerschaft dominieren?<br />

Deutschland steht einer neuen demographischen Entwicklung<br />

gegenüber, die gekennzeichnet ist von steigender Langlebigkeit,<br />

weniger Kindern und mehr Einwanderern. Der prozentuale Rückgang<br />

der geborenen Kinder pro Frau im 20. Jahrhundert ist etwa<br />

gleich groß wie der Anstieg der Lebenserwartung. Deutschland ist<br />

das erste Land der Welt, in dem die jährliche Zahl der Sterbefälle<br />

ständig über der Zahl der Geborenen liegt. Trotz einer millionenfach<br />

eingewanderten Bevölkerung mit Geburtszuschüssen ist die Bilanz<br />

seit 1972 permanent im Minus, rechnet Birg in seinem Buch „Die<br />

demographische Zeitenwende“ vor. Und seiner Meinung nach wird<br />

das Defizit von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wachsen, weil vor 30 Jahren<br />

Nicht-Geborene heute als Eltern fehlen. Da kann die beste Familienpolitik<br />

das Blatt nicht wenden.<br />

Die Politik steht also vor einer doppelten Herausforderung, einerseits<br />

die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf den<br />

Greser&Lenz aus Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. April <strong>2004</strong><br />

Sozialstaat so erträglich wie möglich<br />

zu gestalten und andererseits den<br />

Entwicklungsprozess der Bevölkerung<br />

durch Reaktionen auf die Ursachenforschung<br />

langfristig zur demographischen<br />

Stabilität zu führen.<br />

Alle Wissenschaftler kommen zu der<br />

Erkenntnis, dass der demographische<br />

Verteilungsstress das Kernproblem<br />

ist:<br />

● Der Interessengegensatz zwischen<br />

der alten und jungen Generation<br />

bei der Verteilung der steigenden<br />

Versorgungslasten.<br />

● Der Interessenkonflikt zwischen<br />

den alten und neuen Bundesländern,<br />

weil die Ost-West-Wanderungen in einige<br />

wirtschaftlich bessere Regionen im Westen auf Kosten der<br />

demographischen Substanz der neuen Bundesländer gehen.<br />

● Die wachsende Population der Zugewanderten bei gleichzeitig<br />

schrumpfender eigener Bevölkerung, die in den Großstädten bei den<br />

unter 40-Jährigen in etwa zehn Jahren die neue Mehrheit bilden<br />

werden.<br />

● Der Konflikt der Menschen mit und ohne Nachkommen. Sie<br />

leben zusammen in einem Sozialsystem, das voraussetzt, dass<br />

neben dem finanziellen Beitrag die Mehrheit auch künftige Beitragszahler<br />

für die soziale Sicherung in die Welt setzt. Da ein Drittel der<br />

nach 1965 Geborenen zeitlebens kinderlos bleibt und nur den finanziellen<br />

Beitrag entrichtet, wird die Spaltung der Gesellschaft<br />

auch eine verfassungsrechtliche Dimension haben.<br />

Auch für den ländlichen Raum wird der demographische Wandel<br />

teilweise dramatische Konsequenzen haben. So hat z. B. die<br />

sächsische Landesregierung als erste einen Demographiegipfel veranstaltet<br />

und will einen Maßnahmenkatalog daraus ableiten: „Vor<br />

allem in ländlichen Regionen muss man sich darauf einstellen, dass<br />

Straßen und Kanalisationssysteme rückgebaut und Schwimmbäder<br />

oder Theater geschlossen werden. Weil der Schülerverkehr sinkt,<br />

müssen Bus- und Bahnverbindungen gestrichen werden. Die Konzentration<br />

aller staatlichen Anstrengungen auf einige wenige starke<br />

Regionen wird durch den demographischen Wandel noch verstärkt.“<br />

Diese Szenarien sind für den Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverband (dlv)<br />

als größten Frauenverband in Deutschland, der in erster Linie die<br />

Interessen der Frauen und Familien im ländlichen Raum vertritt,<br />

mehr als Grund genug, sich mit den Problemen des demographischen<br />

Wandels zu beschäftigen. Auf einer Klausurtagung Ende<br />

August werden Wissenschaftler und Politiker mit dem Bundesvorstand<br />

darüber diskutieren, damit der Verband im Interesse der<br />

Familien im ländlichen Raum Stellung beziehen kann. Lilo Schön<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 9


Nachrichten<br />

<strong>LandFrau</strong>en für <strong>LandFrau</strong>en<br />

– Anerkennung der Spenden –<br />

<strong>LandFrau</strong>en aus ganz Deutschland haben vor allem in den letzten Monaten in vielen<br />

größeren und kleineren Aktionen Spenden für das Projekt „Frauen in Südindien“,<br />

das der Deutsche <strong>LandFrau</strong>enverband (dlv) über die Deutsche Welthungerhilfe<br />

(DWHH) betreut, gesammelt. Mit diesen Geldern werden <strong>LandFrau</strong>en in die Lage<br />

versetzt, für ihre Familien feste Häuser zu bauen oder sich ein dringend benötigtes<br />

Zusatzeinkommen zu verschaffen.<br />

Exakte Angaben auf dem Überweisungsträger<br />

Da es sich dabei in den meisten Fällen um Spenden handelt, die sich aus vielen<br />

kleinen Beträgen zusammensetzen oder z. B. aus Bazar-Erlösen stammen, können<br />

dafür keine Spendenquittungen ausgestellt werden. Der gültige Beleg für den Verein,<br />

der die Spende auf das Spendenkonto des dlv überwiesen hat, ist die Nennung<br />

in der Verbandszeitung „<strong>LandFrau</strong>en-<strong>Aktuell</strong>“. Das kann jedoch nur in der<br />

gewünschten Form erfolgen, wenn auf dem Überweisungsträger in der dafür vorgesehenen<br />

Spalte „Verwendungszweck“ der Ortsverein exakt angegeben wird, da<br />

diese Angabe maschinell eingelesen und weitergegeben wird. So hat z. B. der Land-<br />

Frauenverein Meinhardt/Motzenrode 200 Euro für das südindische Projekt gestiftet,<br />

die in der Spendenliste unter Jürgen Huether verzeichnet wurde, weil die<br />

Spende über dessen Konto überwiesen wurde.<br />

Spendenbescheinigungen an Einzelpersonen<br />

Wenn in der überwiesenen Sammelspende Spendenbeträge von mehr als 20,– 3 enthalten<br />

sind, kann die Adresse an den dlv weitergeleitet werden in der Form: „In der<br />

am XX.XX.YYYY an den dlv überwiesenen Spende über 200,– 3 für das DWHH-Projekt<br />

in Südindien sind 25,– 3 von Karin Mustermann, Adresse, enthalten.“ Der dlv<br />

sorgt dann dafür, dass diese Einzelperson eine gesonderte Spendenquittung erhält.<br />

Eingegangene Spenden<br />

Spenden in Höhe von 6 446,29 3 sind in den Frühsommermonaten bis zum 15. Juni<br />

<strong>2004</strong> für das Projekt „Ein Dach über dem Kopf“ in Südindien<br />

auf das Sonderkonto des dlv geflossen:<br />

Ortsverein Erftstadt . . . . . . . . . . . 50,00 3<br />

Kreislandfrauenverein<br />

Heidenheim . . . . . . . . . . . . . . . . . 100,00 3<br />

LFV Posthausen. . . . . . . . . . . . . . 150,00 3<br />

LFV Bargteheide u.U. . . . . . . . . . 280,00 3<br />

LFV Berkenthin . . . . . . . . . . . . . . 200,00 3<br />

LFV Südbaden . . . . . . . . . . . . . . . 130,00 3<br />

B. Nierula, Göttingen. . . . . . . . . . 100,00 3<br />

Porten, Karl-Josef . . . . . . . . . . . . 650,00 3<br />

LFV Kniphausen. . . . . . . . . . . . . . 125,44 3<br />

LFV Daun, 54579 Uexheim . . . . 227,55 3<br />

Rhein. LFV Niederzier . . . . . . . . . 170,00 3<br />

10<br />

Kreis-LFV Soest/WLLV . . . . . . 1885,30 3<br />

Elsbeth Schneider. . . . . . . . . . . . 378,00 3<br />

Kreis-LFV Malmsheim. . . . . . . . . 250,00 3<br />

<strong>LandFrau</strong>en Lingen e. V. . . . . . . . 400,00 3<br />

<strong>LandFrau</strong>enverein<br />

Sabine Withoeft. . . . . . . . . . . . . . 600,00 3<br />

Kreis-LFV Schwäbisch Hall . . . . . 150,00 3<br />

Selbsthilfegruppen OV Giengen . . 50,00 3<br />

<strong>LandFrau</strong>en OV Marienheide . . . 300,00 3<br />

<strong>LandFrau</strong>enverein ohne Namen . 250,00 3<br />

DANKE!<br />

Sonderkonto des Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverbandes:<br />

1 700 <strong>03</strong>5 022 Volksbank Bonn - BLZ 380 601 86<br />

Neue ACWW-Präsidentin<br />

Ursula Goh aus Malaisia wurde auf der<br />

24. WeltlandFrauen-Konferenz vom<br />

23.–29. März <strong>2004</strong> in Hobart/<br />

Tasmanien zur neuen WeltlandFrauen-<br />

Präsidentin gewählt. 540 Delegierte aus<br />

44 von insgesamt 66 Mitgliedsstaaten<br />

waren in Hobart vertreten. Neben den<br />

Neuwahlen standen die Berichte der<br />

Gebietspräsidentinnen auf der Tagesordnung<br />

sowie Fragen der Gesundheitspolitik,<br />

der Landwirtschaft und der<br />

Familienpolitik. Außerdem haben<br />

die Delegierten 46 Förderanträge beschieden<br />

und dafür 206 044 Euro bereitgestellt.<br />

Ilse Andrä aus Sachsen hat die<br />

deutschen <strong>LandFrau</strong>en vertreten.<br />

dlv-Seminar<br />

– Engagiert für den ländlichen Raum –<br />

Wenn Sie sich bei den <strong>LandFrau</strong>en oder für<br />

den ländlichen Raum engagieren wollen,<br />

dann sind Sie beim Seminar vom 2. bis 4. November<br />

<strong>2004</strong> genau richtig. Denn dann ist es<br />

für Sie wichtig, dass Sie Ihre Aktionen darstellen<br />

können – sowohl im engeren Kreis Ihrer<br />

Familie, bei Freunden und anderen Vereinsmitgliedern<br />

als auch gegenüber einer<br />

breiteren Öffentlichkeit durch Reden, Interviews<br />

und Pressestatements. Ziel des Seminars<br />

ist es, Sie darin fit zu machen.<br />

In einem ersten Schritt entdecken Sie Ihr eigenes<br />

Potenzial. Dann kommt es darauf an,<br />

dass Sie Mitstreiter für Ihre Aktion finden.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


FNL-Materialkoffer für Landfrauen<br />

– Schüler können ihr Gemüse selbst ziehen –<br />

Spezielles Unterrichts- und Anschauungsmaterial über die<br />

Themen „Milch“ und „Obst und Gemüse“ hat die Fördergemeinschaft<br />

Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) in Bonn<br />

unter anderem für engagierte Landfrauen entwickelt, die<br />

als Gastreferentinnen in Schulen über Landwirtschaft und<br />

Ernährung informieren und diskutieren oder Lehrerinnen<br />

und Lehrer dabei unterstützen. Die Materialkoffer eignen<br />

sich auch für Bäuerinnen, die Schülerinnen, Schüler und<br />

Lehrkräfte auf ihre Höfe einladen, um ihnen ihren Betrieb<br />

zu zeigen und zur Nachbereitung des Hofbesuchs im<br />

Unterricht. Die pädagogisch durchdachte Materialsammlung<br />

mit umfassenden Informationen und Arbeitsvorlagen<br />

richtet sich insbesondere an die Primarstufe und lädt zum<br />

interaktiven Lernen ein. So können Schülerinnen und<br />

Schüler zum Beispiel in einem Miniatur-Gewächshaus<br />

selbst Gemüse anziehen und das Wachstum<br />

der Pflanzen beobachten. Der<br />

Materialkoffer „Milch“ enthält unter<br />

anderem eine praktische<br />

Anleitung zum Selbermachen<br />

von Joghurt. Wie<br />

kommt der Wurm in den<br />

Apfel, und was kann der<br />

Landwirt dagegen tun?<br />

Wie viel Milch liefert eine<br />

Dazu ist es wichtig, dass Sie erkennen, wie Sie und Ihre Aktion<br />

auf andere wirken und dass Sie Netzwerke aufbauen. Ein<br />

dritter Schritt ist das Vermarkten Ihrer Aktion in Gesprächen,<br />

in Zeitungen und Zeitschriften sowie im Hörfunk. Sie lernen,<br />

worauf es bei Gesprächen mit Medienvertretern, kurzen<br />

Pressetexten, bei Grußworten, bei Interviews und in kurzen<br />

Redebeiträgen ankommt, und Sie werden selbst die Möglichkeit<br />

haben, sich darin zu üben. Außerdem haben Sie die<br />

Gelegenheit, Erfahrungen und Ideen mit <strong>LandFrau</strong>en aus<br />

anderen Teilen Deutschlands auszutauschen und gemeinsam<br />

die Hauptstadt zu entdecken!<br />

Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihren Landesgeschäftsstellen<br />

oder auf der Homepage des dlv unter www.landfrauen.info.<br />

Nachrichten<br />

Kuh? Diese und andere Frage behandeln die beiden Materialkoffer,<br />

die im EU-Projekt „Landwirtschaft neu erleben, genießen<br />

und verstehen“ entstanden sind und teilweise mit EU-Fördermitteln<br />

finanziert werden, auf anschauliche Weise. Lehrbegleithefte<br />

führen auch Laien verständlich durch die Lerninhalte.<br />

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.landwirtschaft-neu-erleben.de.<br />

Die Materialkoffer können unter Angabe der Schuladressen, in<br />

denen sie vorgestellt oder eingesetzt werden, kostenlos bestellt<br />

werden bei:<br />

Fördergemeinschaft<br />

Nachhaltige Landwirtschaft<br />

FNL e. V.,<br />

Konstantinstraße 90,<br />

53179 Bonn,<br />

Tel. 02 28/97 99 30,<br />

Fax 02 28/9 79 93 40,<br />

E-Mail: info@fnl.de.<br />

Anzeige<br />

Schiffsreisen für Gruppen<br />

von 22-26 Personen<br />

Mit dem Hotelschiff ‘Felicitas’ (38m) erholsam<br />

durch die Niederlande,<br />

eventuell mit Fahrradfahren kombinierbar.<br />

2er Kabinen mit eigener Dusche und Toilette.<br />

Ab € 375,- p. P. p. Woche incl. Halbpension.<br />

Schiffsreisen<br />

Sanne van Sonsbeek<br />

Postbus 1524<br />

NL 1000BM Amsterdam<br />

Tel.: 0<strong>03</strong>1 653 50 75 65<br />

Fax: 0<strong>03</strong>1 653 50 75 66<br />

Email: schiffsreisen@vansonsbeek.nl<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 11


Nachrichten<br />

Erfolg für die<br />

<strong>LandFrau</strong>en<br />

– Aktionstag<br />

Nachhaltiges Waschen –<br />

Es hat sich gelohnt! So das Fazit aller<br />

<strong>LandFrau</strong>envereine, die sich am Bundesweiten<br />

Aktionstag – Nachhaltiges<br />

Waschen – am 10. Mai <strong>2004</strong> beteiligt<br />

haben. Über 30 verschiedene Aktionen<br />

haben <strong>LandFrau</strong>envereine im<br />

Norden, Süden, Osten und Westen<br />

rund um den Aktionstag durchgeführt<br />

und damit das Thema in der Öffentlichkeit<br />

verankert. Ob auf Marktplätzen, in<br />

Einkaufsmärkten, in der Schule oder<br />

im Kindergarten – überall haben Land-<br />

Frauen mit Partnern beispielsweise<br />

aus Umweltämtern, dem Elektrohandel,<br />

der Frauenbeauftragten auf kreative<br />

Weise die Botschaften nachhaltigen<br />

Waschens kommuniziert. Besonders<br />

gelohnt hat es sich für die<br />

Landfrauen aus Herbstleben (Thüringen)<br />

mit ihrer Aktion Waschen früher<br />

und heute. Ihnen hat die Arbeitsgruppe<br />

Verbraucherkommunikation<br />

als Jury den 1. Preis über 500 3 zugesprochen.<br />

Der 2. Preis und 300 3<br />

ging an die Landfrauen aus Sankt Wendel<br />

(Saarland), die eine Aktion auf dem<br />

Marktplatz durchführten. Dass dieser<br />

Aktionstag zu einem so großen Presseecho<br />

führte und auf so große Resonanz<br />

stieß, ist der guten Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten im Forum Waschen<br />

zu verdanken. Weil jeder seine<br />

Stärken einbrachte, wurde der Tag zum<br />

Erfolg. Auch Bundesministerin Renate<br />

Künast sieht das so, denn sie hat<br />

schon für den 10. Mai 2005 die<br />

Schirmherrschaft über den nächsten<br />

bundesweiten Aktionstag übernommen.<br />

Interessierte <strong>LandFrau</strong>envereine<br />

sollten sich das Datum jetzt schon<br />

notieren. AS<br />

12<br />

Übergabe von über 110 000 Unterschriften<br />

an Renate Künast<br />

– Ernährung muss Bildungsstandard werden –<br />

Verpackt in 25 Ordnern auf Sackkarren waren die Unterschriften bei der Übergabe,<br />

v. l.: Marlene Mortler MdB, Frieda Hensmann, Erika Lenz, Renate Künast, Marianne<br />

Anselm, Silvia Zöller, Heike Troue<br />

Die Präsidentin des Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverbandes (dlv) Erika Lenz hat zusammen<br />

mit dem dlv-Präsidium und Marlene Mortler MdB, der stellvertretenden<br />

Landesbäuerin in Bayern über 110 000 Unterschriften aus der Aktion „Hauswirtschaft<br />

in die Schulen“ an die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft Renate Künast übergeben. Auf eine Aktion in<br />

Niedersachsen mit 16 000 Postkarten zum gleichen Thema und 54 000 Unterschriften<br />

in Bayern, die bereits 2002 vorlagen, wurde dabei ebenfalls verwiesen.<br />

Die <strong>LandFrau</strong>en haben die Unterschriften bewusst der Bundesverbraucherschutzministerin<br />

übergeben, weil diese mit ihrer neugegründeten Plattform „Ernährung<br />

und Bewegung“ auch die gesellschaftliche Relevanz der Hauswirtschaft<br />

unterstreicht. Die <strong>LandFrau</strong>en bieten deutschlandweit ein flächendeckendes Angebot<br />

an Möglichkeiten, Kindern gesunde Ernährung näher zu bringen, betonte<br />

Präsidentin Lenz bei der Übergabe. Sie gehen damit in Schulen und Kindergärten<br />

und bieten Erkundungen auf dem Bauernhof an.<br />

In dem anschließenden Gespräch mit der Bundesministerin war sich die Ministerin<br />

mit den <strong>LandFrau</strong>en einig, dass vor allem Ernährung zu den Bildungsstandards<br />

in den Schulen gehören muss. Renate Künast sagte zu, sich hierfür bei<br />

der Kultusministerkonferenz einzusetzen.<br />

In diesem Zusammenhang diskutierten die Gesprächsteilnehmerinnen die neu<br />

gegründete Plattform „Ernährung und Bewegung“. Seit der Gründung könne<br />

jeder mitmachen – so die Ministerin und forderte die <strong>LandFrau</strong>en auf, ihre<br />

unterschiedlichen Projekte und Aktionen auf einem geplanten Kongress im<br />

September der Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

Der Deutsche <strong>LandFrau</strong>enverband bittet daher alle <strong>LandFrau</strong>envereine, dem dlv<br />

Informationen über aktuelle Projekte über Ernährung und Hauswirtschaft in den<br />

Schulen zu übersenden, soweit sie beim dlv noch nicht bekannt sind.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Neues Präsidium der<br />

<strong>LandFrau</strong>enkommission<br />

bei COPA<br />

Die <strong>LandFrau</strong>enkommission beim Ausschuss<br />

der berufsständischen landwirtschaftlichen<br />

Organisationen der Europäischen Union<br />

(COPA) hat ein neues Präsidium gewählt. v.<br />

links: 1. Vizepräsidentin Lola Merino Chacón<br />

(Spanien), die beiden Beisitzerinnen Eva<br />

Karin Hempel (Schweden) und Paola Ortensi<br />

(Italien), Präsidentin Karen Serres (Frankreich),<br />

2. Vizepräsidientin Marianne Pesch-<br />

Dondelinger (Luxemburg)<br />

Umsetzung<br />

des neuen<br />

Erscheinungsbildes<br />

Es reicht nicht aus, das neue Logo auf Briefpapier<br />

und Visitenkarten zu drucken. Um es so bekannt<br />

zu machen, dass es dem Verband auch wirklich<br />

nutzt, müssen sämtliche Druckerzeugnisse, Informationsbroschüren<br />

und öffentlich wirksame Materialien<br />

mit dem Logo versehen sein. Das gesamte<br />

Erscheinungsbild muss diesem Logo angepasst<br />

werden, vom Internetauftritt bis zum<br />

Schriftbild. Das geschieht zurzeit.<br />

Nutzung durch die <strong>LandFrau</strong>envereine<br />

Die <strong>LandFrau</strong>envereine, die das neue Logo für sich<br />

nutzen wollen, müssen schriftlich versichern,<br />

dass sie Mitglied in einem <strong>LandFrau</strong>enverband<br />

sind.<br />

Für alle Vereine, die sich des neuen Logos bedienen<br />

wollen, hat der dlv zusammen mit dem Landwirtschaftsverlag<br />

in Münster ein besonders günstiges<br />

Angebot an Materialien erarbeitet.<br />

Diesem Heft ist ein Bestellschein beigelegt!<br />

Stiftung für Begabtenförderung:<br />

Neue Projektförderung für Gruppen<br />

Nachrichten<br />

Die Stiftung für Begabtenförderung der Deutschen Landwirtschaft e. V. plant<br />

zusätzlich zur bisherigen Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen für<br />

einzelne Personen in Form von Lehrgängen, Praktika oder Projekten die Förderung<br />

von Gruppenprojekten. Dazu hat die Stiftung die Förderrichtlinien für<br />

Projekte konkretisiert. Bei (Gruppen-)Projekten muss der Antragsteller die allgemeinen<br />

Fördervoraussetzungen erfüllen, d. h. eine berufliche Tätigkeit im<br />

Agrarbereich ausüben, nicht älter als 30 Jahre sein und einen guten Berufsabschluss<br />

vorweisen. Wie bei Praktika sollen 75 % der entstandenen Kosten<br />

gefördert werden. Die maximale Fördersumme beträgt 3 000 3 pro Projekt.<br />

Der Projektantrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden. Hier einige<br />

Anregungen für Projekte, die durch die Stiftung gefördert werden könnten:<br />

● Kochen mit Kindern aus regionalen Produkten<br />

● Versorgung der Schulen der Region mit regionalen Produkten für die<br />

Pausen- und Mittagsverpflegung<br />

● Wochenende/Kurs zur Pflege traditioneller Kulturtechniken für Kinder,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

● Projekt zur Betreuung von auf dem Lande lebenden Senioren<br />

Angebote an die <strong>LandFrau</strong>envereine<br />

Sind Sie schon<br />

<strong>LandFrau</strong>?<br />

Artikel 202 (Auszug aus dem 6-seitigen Flyer)<br />

Ortsverband Musterstadt<br />

Artikel 602<br />

Elke Muster<br />

Vorsitzende<br />

Ortsverband Musterstadt<br />

Geschäftsstelle Nord · Elke Muster<br />

Mustermacher Weg 12 · 34567 Musterstadt<br />

Telefon 01234 - 567890 · Telefax 01234 - 567891<br />

Mobil 0170 - 445566<br />

E-Mail info@musterstadt.de<br />

Internet www.musterstadt.de<br />

Artikel 302<br />

Sollten Sie noch weitere Informationen benötigen, so fordern<br />

Sie unser ausführliches Informationsmaterial an:<br />

Tel.: 0 25 01/801-246<br />

Fax: 0 25 01/801-2<strong>03</strong><br />

E-Mail: freise@lv-h.de


Persönliches<br />

Clemens Dirscherl neuer Agrarbeauftragter der EKD<br />

– dlv-Präsidiumsmitglied Marianne Anselm betont gemeinsame Anliegen –<br />

v. l. n. r.: dlv-Präsidiumsmitglied Marianne Anselm mit Ltd. Ministerialrat Hermann<br />

Pflugfelder aus dem Landwirtschaftsministerium, Dr. Clemens Dirscherl, Bauernwerks-Vorsitzende<br />

Ulrike Siegel und EKD-Ratsmitglied Direktorin Margit Rupp<br />

Anlässlich des Hohebucher Tages wurde der Geschäftsführer des Evangelischen<br />

Bauernwerks in Württemberg, Dr. Clemens Dirscherl (45) in sein neues Amt als Ratsbeauftragter<br />

der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für agrarsoziale Fragen<br />

im Rahmen eines Festgottesdienstes mit 350 Besuchern eingeführt. Die Amtseinsetzung<br />

nahm die Direktorin des evangelischen Oberkirchenrats der württembergischen<br />

Landeskirche, Margit Rupp, vor, die zugleich auch Mitglied im Rat der EKD<br />

ist. Sie betonte die wichtige Nahtstelle, welche Kirche in den Themenbereichen Landwirtschaft,<br />

Ernährung und ländlicher Raum künftig innehabe. Das Leitbild der Nachhaltigkeit,<br />

dem sich auch die evangelische Kirche verpflichtet fühle, müsse insbesondere<br />

im Bereich der Landwirtschaft neben den berechtigten Anliegen der Ökologie<br />

und der Wirtschaft auch den sozialen Umsetzungsmöglichkeiten entsprechen.<br />

Brigitte März<br />

14<br />

Zwei neue Landesgeschäftsführerinnen<br />

Als Präsidiumsmitglied des Deutschen<br />

<strong>LandFrau</strong>enverbandes (dlv) nannte Marianne<br />

Anselm gemeinsame Themen, welche<br />

kirchliche Bauernarbeit und Landfrauen<br />

verbinde. Sie reichten von Verbraucherkontakten<br />

bis zu Generationsfragen<br />

und Entwicklungshilfe. Dabei stünden<br />

Kirche und Landfrauen in der Bildungsarbeit<br />

Seite an Seite, um das Verständnis<br />

in der Industriegesellschaft für<br />

die Probleme der Landwirtschaft deutlich<br />

zu machen. Anselm forderte angesichts<br />

der aktuellen Diskussion um die Zukunft<br />

der landwirtschaftlichen Sozialversicherungen<br />

tragfähige Vorstellungen über eine<br />

solide soziale Absicherung der landwirtschaftlichen<br />

Bevölkerung.<br />

Der ehemalige Präsident der europäischen<br />

Junglandwirte-Föderation, Hans-<br />

Benno Wichert, welcher als Zeuge bei der<br />

Amtseinsetzung fungierte, betonte, dass<br />

insbesondere agrarsoziale Aspekte künftig<br />

die jüngeren landwirtschaftlichen Familien<br />

besonders berührten. Hier sei<br />

ein sensibler Umgang mit dem landwirtschaftlichen<br />

Nachwuchs erforderlich, um<br />

ihn künftig bei sozial-ethischen Fragestellungen<br />

aus kirchlicher Sicht aufmerksam<br />

und behutsam zu begleiten.<br />

Auf der Mitgliederversammlung <strong>2004</strong> des Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverbandes stellten sich zwei<br />

neue Landesgeschäftsführerinnen vor:<br />

Brigitte März übernahm am 1. Juni <strong>2004</strong> die Landesgeschäftsstelle Pfalz. Sie ist 45 Jahre alt,<br />

verheiratet, hat zwei Kinder und stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb im östlichen<br />

Hessen. Dort war sie bereits in der <strong>LandFrau</strong>enarbeit aktiv. Nach ihrer Ausbildung zur Floristikmeisterin<br />

studierte Brigitte März Betriebswirtschaft und sammelte bereits Berufserfahrung als<br />

Geschäftsführerin.<br />

Sabine Schmidt ist seit Anfang des Jahres <strong>2004</strong> Landesgeschäftsführerin in Württemberg-<br />

Hohenzollern. Sie ist 32 Jahre alt, ledig und von Beruf Diplom-Betriebswirtin. Zuvor arbeitete<br />

sie im Stadtmarketing und im Bereich Logistik bei einem Glaskonzern. Frau Schmidt zieht eine<br />

positive Bilanz ihrer ersten Monate als Geschäftsführerin. Besonders stellt sie die engagierte<br />

Arbeit des Ehrenamtes heraus, die sich auch für sie als Hauptamtliche positiv auswirkt.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Lisa Tamke 80 Jahre alt<br />

Ihren 80. Geburtstag vollendete<br />

am 20. Juli <strong>2004</strong> Lisa Tamke, langjährige<br />

Geschäftsfüherin des Niedersächsischen<strong>LandFrau</strong>enverbandes<br />

Hannover e. V. Von 1965 bis<br />

1988 führte die ehemalige Landwirtschaftsdirektorin<br />

die Geschicke des<br />

Verbandes als Geschäftsführerin. In<br />

23-jähriger Arbeit prägte sie gemeinsam<br />

mit dem Ehrenamt das Gesicht<br />

des Verbandes entscheidend mit<br />

und setzte sich vor allem für die<br />

Qualifizierung der Ehrenamtlichen<br />

ein. Ebenso wichtig war ihr die Verbesserung<br />

der arbeitswirtschaftlichen<br />

und sozialen Belange der<br />

Frauen im ländlichen Raum. Während<br />

dieser Zeit verdoppelte sich<br />

auch die Anzahl der Mitglieder auf<br />

56 000 <strong>LandFrau</strong>en. Für ihre besonderen<br />

Verdienste in der <strong>LandFrau</strong>enarbeit<br />

wurde sie mit dem Verdienstkreuz<br />

am Bande des Niedersächsischen<br />

Verdienstordens geehrt.<br />

Weiterhin ist sie Trägerin der Goldenen<br />

Biene, der höchsten Auszeichnung<br />

des Deutschen <strong>LandFrau</strong>enverbandes.<br />

Sabine Schmidt<br />

Fünfzig Jahre – und kein bisschen leise!<br />

Hedwig Garbade feierte runden Geburtstag<br />

Persönliches<br />

Die Vorsitzende<br />

der Land-<br />

Frauen im<br />

Saarland<br />

begrüßt<br />

ihre Gäste<br />

Die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Saar e. V., Frau Hedwig Garbade, feiert<br />

ihren runden Geburtstag. Am 12. April <strong>2004</strong> wurde die Ruhe des kleinen Örtchens Eft<br />

bei Perl, ganz nahe an der Grenze im Dreiländereck Saarland-Frankreich-Luxemburg,<br />

auffallend gestört. Jede Menge Autos säumten die Dorfstraße. Die oberste Landfrau<br />

des Saarlandes feierte ihren 50. Geburtstag und viele, viele Kolleginnen feierten mit.<br />

Angeführt wurde die „Damenriege“ von der stellvertretenden Landesvorsitzenden Elke<br />

Bernd, die feierlich die Glückwünsche und Geschenke übergab.<br />

Seit 14 Jahren steht Hedwig Garbade an der Spitze des Landesverbandes und führt<br />

dessen Geschicke. Sie ist Sprachrohr und Stellvertreterin für die vielfältigen Anliegen<br />

und Ideen der Frauen, die auf dem Lande leben. Schwierig sind die Zeiten allemal. Auch<br />

der ländliche Raum ist gebeutelt von Konjunkturschwäche und Arbeitsplatzverlusten.<br />

Doppelbelastung in den Familien lässt die Lust der Frauen an der Mitarbeit in den Vereinen<br />

schwinden, das macht die Arbeit im Verband nicht leichter und das spüren auch<br />

die Landfrauen. Dennoch oder gerade deshalb ist die Lobbyarbeit für die Frauen und<br />

Familien in den Dörfern wichtiger denn je!<br />

Dafür setzt sich Hedwig Garbade engagiert und unermüdlich ein. Ein besonderes Anliegen<br />

aber ist ihr die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Selbst Mutter von drei<br />

Halbwüchsigen, weiß sie, wovon sie spricht. Vehement verteidigt sie eine gesunde Ernährung<br />

und betont die Wichtigkeit von ausgewogenen Mahlzeiten und gemeinsamem<br />

Familienleben. Sie beklagt den Siegeszug der behandelten und vorgefertigten Lebensmittel<br />

und den damit einhergehenden Geschmacksverlust, die mangelnde Bereitschaft<br />

einer stetig wachsenden Zahl von Müttern, sich der Mühe des Kochens zu<br />

stellen und auch die Sprachlosigkeit, die heute oft in den Familien herrscht.<br />

Hauswirtschaft will sie sprichwörtlich umgesetzt sehen: Nämlich im Haushalt zu wirtschaften<br />

mit Geld – Zeit – Nahrung und dem schonenden Umgang unserer Ressourcen!<br />

Dies sind ihre Kernforderungen. Mit der gesamten Kraft des Verbandes fordert sie<br />

die saarländische Landesregierung auf: „Lasst die Kinder praktisch was fürs Leben<br />

lernen! Die Jugendlichen haben ein Recht darauf, das Management im Haushalt gekonnt<br />

vermittelt zu bekommen!“ Nur wer seinen eigenen Haushalt im Griff hat, kann<br />

die restliche Zeit und Kraft optimal dem Beruf und der Familie widmen. Je besser das<br />

gelingt, desto stressfreier wird der normale Alltag.<br />

Ein gutes Motto wie wir finden. Weiter so!<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 15


Persönliches<br />

Hermanda Harms<br />

neu im Landesvorstand<br />

Weser-Ems<br />

Hermanda Harms aus Friedeburg im<br />

Landkreis Wittmund ist die neue Beisitzerin<br />

der Region Ostfriesland im Vorstand<br />

des Landfrauenverbandes Weser-<br />

Ems.<br />

Die Delegierten des Verbandes wählten<br />

sie auf der Tagung am 5. Mai <strong>2004</strong> in<br />

Osnabrück. Sie vertritt damit rund<br />

6 500 Landfrauen im Verband.<br />

Die 48-jährige Bäuerin bewirtschaftet<br />

mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen<br />

Milchviehbetrieb. In ihrem Hofladen<br />

werden zudem Gemüse, Obst und<br />

Blumen direkt vermarktet.<br />

Hermanda Harms ist seit 2001 Vorsitzende<br />

der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Landfrauenvereine im Kreis Wittmund.<br />

Sie ist Mitglied in der Kammerversammlung<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Weser-Ems und dort in verschiedenen<br />

Gremien aktiv. Die Landfrauen vertritt<br />

sie engagiert auch in den Gremien verschiedener<br />

Projekte in Ostfriesland im<br />

Rahmen der Maßnahmen Region aktiv<br />

oder LEADER+ - Nordseemarschen.<br />

Frau Harms tritt die Nachfolge von Elke<br />

Ulms an, die ihr Amt aus persönlichen<br />

Gründen zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Anzeige<br />

Busreisen nach<br />

Pommern,<br />

Westpreußen,<br />

Ostpreußen,<br />

Masuren,<br />

Schlesien,<br />

Baltikum und St. Petersburg<br />

16<br />

Alte Celler Heerstraße 2<br />

31637 Rodewald<br />

Tel. 0 50 74/ 92 49 10<br />

Fax 0 50 74/ 92 49 12<br />

Katalog kostenlos anfordern!<br />

www.busche-reisen.de<br />

Rosi Geyer neue Bundesvorsitzende<br />

der Landjugend<br />

Die Mitgliederversammlung des Bundes der Deutschen Landjugend wählte am<br />

24. April <strong>2004</strong> im pfälzischen St. Martin einen neuen Bundesvorstand. Erik Jennewein,<br />

seit April 2002 Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend<br />

(BDL), wurde in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt. Die seit 2000<br />

amtierende Bundesvorsitzende Anja Mücke-Hansen stellte ihr Amt in diesem Jahr<br />

zur Verfügung. Als Nachfolgerin wurde ihre bisherige Stellvertreterin Rosi Geyer<br />

aus Württemberg-Hohenzollern mit überragender Mehrheit gewählt. Der Vorstand<br />

und die über 70 Delegierten bedankten sich mit rauschendem Applaus bei Anja<br />

Mücke-Hansen, die sich über sechs Jahre im Bundesvorstand für die Landjugend<br />

mit herausragendem Engagement eingesetzt hat. Die 26-jährige Allgäuerin Rosi<br />

Geyer aus Kißlegg ist gelernte Bankkauffrau und voller ehrenamtlichem Engagement.<br />

Sie stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb und hat eine<br />

klassische Landjugendkarriere hinter sich. Vor zwölf Jahren angefangen in der Ortsgruppe<br />

Karsee, war sie anschließend vier Jahre lang im Landesvorstand der Landjugend<br />

Württemberg-Hohenzollern, deren Vorsitz sie über drei Jahre führte. In den<br />

letzten Jahren war sie als stellvertretende Vorsitzende im Bundesvorstand der<br />

Landjugend aktiv.<br />

Impressum<br />

Der neue BDL-<br />

Vorstand v. l.:<br />

Rudolf Großfeld,<br />

Dajana Müller,<br />

Erik Jennewein,<br />

Rosi Geyer,<br />

Gunther Hiestand,<br />

Iris Comdühr<br />

Herausgeber: <strong>Deutscher</strong> <strong>LandFrau</strong>enverband e.V.<br />

Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin, Tel. <strong>03</strong>0/31802029, Fax <strong>03</strong>0/31017831<br />

www.landfrauen.info, E-Mail: info@dlv-online.de<br />

Verantwortlich: Heike Troue<br />

Redaktion: Lilo Schön<br />

Titelfoto: Annette Birkenfeld<br />

Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH, 48084 Münster<br />

Hülsebrockstr. 2, 48165 Münster, Tel. 02501/8010, Fax 02501/801204<br />

E-Mail: zentrale@lv-h.de<br />

Hauptgeschäftsführer: Karl-Heinz Bonny<br />

Geschäftsführer: Hermann Bimberg<br />

Objektleitung Anzeigen: Reinhard Geissel<br />

Verkaufsleitung Anzeigen: Gabriele Wittkowski<br />

Layout: Grafisches Atelier im Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Gesamtherstellung: LV Druck im Landwirtschaftsverlag<br />

Die DLV-Informationen erscheinen vierteljährlich. Der Jahresbezugspreis für Einzelbezieher beträgt inklusive<br />

Versand und Nebenkosten 3 7,–. Im Sammelabo beträgt der Jahresbezugspreis 3 5,80. Das Abo kann mit einer<br />

Frist von einem Monat zum Ende eines Kalenderjahres schriftlich gekündigt werden. Bitte Adressenänderungen<br />

umgehend miteilen! Die mit Namen gekennzeichneten Artikel und die Meldungen aus den Landesverbänden<br />

müssen nicht unbedingt die Meinung des Deutschen Landfrauenverbandes widerspiegeln. Nachdruck oder<br />

Auszüge nur mit Quellenangabe gestattet und Belegexemplar erbeten.


Bestellformular für Ernährungsfachkräfte<br />

Die Grundlagen der gesunden Ernährung für Laien anschaulich und interessant darzustellen ist eine<br />

tägliche Herausforderung für Ernährungsfachkräfte. Mit dem Ordner „sinnvoll essen - gesund<br />

ernähren“ bietet die CMA jetzt allen in Lehre, Erwachsenenbildung und Beratung Tätigen ein modulares<br />

Vortragskonzept an, das sich, je nach verfügbarer Zeit und Themenschwerpunkten, leicht variieren lässt.<br />

Neben diesem Basismodul zu den Grundlagen einer gesunden Ernährung sind für die Zukunft außerdem<br />

verschiedene Spezialmodule geplant.<br />

sinnvoll essen – gesund ernähren<br />

Bestandteile des Vortragskonzeptes sind:<br />

I.) 45 farbige Overhead-Folien zu den<br />

Grundlagen der gesunden Ernährung.<br />

Die einzelnen Folien sind übersichtlich und gut<br />

lesbar gestaltet. Abbildungen bringen zusätzlich<br />

Abwechslung für das Auge der Zuhörer. Die<br />

Inhalte sind in folgende 13 Kapitel unterteilt:<br />

■ Kalorien – die Einheit für Energie<br />

■ Eiweiß – ein Multitalent<br />

■ Fett – für Geschmack und Gesundheit<br />

■ Cholesterin – zu Unrecht verurteilt<br />

■ Kohlenhydrate – Brennstoff für den Körper<br />

■ Ballaststoffe – kein überflüssiger Ballast<br />

■ Vitamine – die aktive Schutztruppe<br />

■ Mineralstoffe – in Spuren wirksam<br />

■ Sekundäre Pflanzenstoffe – nicht zweitrangig<br />

■ Flüssigkeit – nicht überflüssig<br />

■ Mahlzeiten – im richtigen Timing<br />

■ Richtige Zubereitung – kurzgefasst<br />

■ Sinnvolle Ernährung – kurzgefasst<br />

Hiermit bestelle ich das Vortragskonzept „sinnvoll essen – gesund ernähren“ mit 45 farbigen Folien<br />

und 54 Seiten Begleittext zum Preis von € 14,95 zzgl. € 5,55 für Versand und Verpackung (Bestell-Nr. 6240).<br />

Fax 0228/847-202<br />

CMA Centrale Marketing-Gesellschaft<br />

der deutschen Agrarwirtschaft mbH<br />

Referat Wissenschafts-PR<br />

Koblenzer Straße 148<br />

53177 Bonn<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04<br />

II.) Ein 54-seitiger Begleittext in loser<br />

Blattform kann dem Vortragenden als Redemanuskript<br />

bzw. Gedankenstütze<br />

dienen. Zusätzlich<br />

enthält er über die Inhalte<br />

der Folien hinausgehende<br />

Detailinformationen.<br />

Durch die gewählte<br />

Form der losen<br />

Blatt-Sammlung<br />

kann sich jeder<br />

Vortragende<br />

einzelne Folien<br />

bzw.Textseiten<br />

aus den verschiedenen Kapiteln<br />

zusammenstellen. Ein „Farbleitsystem“ erleichtert<br />

dabei die Orientierung im Ordner.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Firma/Institution<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Unterschrift<br />

6282


Landesverbände<br />

Seit Monaten sorgen sich landwirtschaftliche Unternehmer/-innen<br />

und ihre Familien um ihre Existenz und Zukunft aufgrund der<br />

anstehenden EU-Agrarreform. Sicher ist, dass der bisherige<br />

Strukturwandel in der Landwirtschaft weiter verschärft wird und<br />

damit auch der ländliche Raum als Lebensraum betroffen ist.<br />

Als Interessenvertretung der Frauen und Familien in der Landwirtschaft<br />

und im ländlichen Raum hat sich der NLV im Rahmen<br />

einer agrarpolitischen Tagung im Frühjahr dieses Jahres intensiv<br />

mit der GAP-Reform befasst und nimmt wie folgt Stellung:<br />

Der NLV unterstützt im Wesentlichen die Forderungen des<br />

Niedersächsischen Landvolkverbandes, insbesondere in Hinblick<br />

auf die Entkoppelung der Prämien und die Berücksichtigung<br />

von Verbraucher-, Tier- und Umweltschutzanforderungen<br />

(Cross Compliance). Mit Nachdruck lehnt der NLV jegliche nationale<br />

Alleingänge in Deutschland ab, die die Wettbewerbsposition<br />

der deutschen Landwirtschaft gegenüber anderen EU-Län-<br />

18<br />

LFV Niedersachsen-Hannover<br />

Landwirtschaftliche Familien nicht im Stich lassen<br />

LFV Württemberg-Baden<br />

Mehr Frauen in die Parlamente<br />

– Initiativen der <strong>LandFrau</strong>en zu Europa-<br />

und Kommunalwahl -<br />

Landesvorsitzende Gudrun Laible motivierte, vor der bevorstehenden<br />

Wahl Kandidatenvorstellungen zu besuchen, und als Zeichen<br />

der Frauensolidarität am Wahltag die Kandidatinnen zu unterstützen.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der <strong>LandFrau</strong>enverbände in<br />

Baden-Württemberg aktualisierte hierfür die Wahlprüfsteine, die<br />

den <strong>LandFrau</strong>en an die Hand gegeben wurden. Im Auftrag des<br />

Staatsministeriums überreichte Ulrike Schlenker der Landesvorsitzenden<br />

Gudrun Laible einen blauen Stab mit den gelben<br />

Sternen der Europaflagge, mit dem Appell, am 13. Juni zu Wahl<br />

zu gehen. Damit erhielt der <strong>LandFrau</strong>enverband Württemberg-<br />

Baden einen von 99 Stäben (für die Anzahl der EU-Abgeordneten<br />

Deutschlands).<br />

Beim kurz darauf veranstalteten Europatag in Ilshofen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Europa-Zentrum Baden-Württembergs,<br />

des Kreis<strong>LandFrau</strong>envereinen Schwäbisch Hall, Hohenlohe,<br />

Crailsheim und Gaildorf und dem <strong>LandFrau</strong>enverband Württemberg-Baden<br />

gab Kreisvorsitzende Bärbel Frenz den Stab weiter.<br />

Die <strong>LandFrau</strong>en würden durch diese Veranstaltung für das Thema<br />

sensibilisiert und führen dieses auch in die Familien ein. So könne<br />

eine Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden. Die EU-Kan-<br />

dern benachteiligen. Ebenso hält der Verband eine verlässliche<br />

Politik für dringend geboten, die den wirtschaftenden Betrieben<br />

Planungssicherheit gewährt.<br />

Ein besonderes Anliegen ist dem Landesverband die Situation<br />

der Frauen und Familien in der Landwirtschaft. Aus diesem<br />

Grund sind soziale und sozio-ökonomische Auswirkungen der<br />

GAP-Reform stärker als bisher zu beachten. Um den Strukturwandel<br />

abzufedern, hält der NLV z. B. die Stärkung der sozioökonomischen<br />

Beratung sowohl für wirtschaftende wie für aufgebende<br />

Betriebe für zwingend erforderlich. Ebenso wichtig<br />

sind geeignete Übergangshilfen und Vorruhestandsregelungen<br />

für ausscheidende Betriebe aus Mitteln der Modulation.<br />

Gleichzeitig sollten gezielte Förderprogramme für die Schaffung<br />

neuer Einkommensquellen in und außerhalb der Landwirtschaft<br />

auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene angeboten werden, um<br />

dem Strukturwandel aktiv und zukunftsorientiert zu begegnen.<br />

Ulrike Schlenker überreicht<br />

im Auftrag des<br />

Staatsministeriums<br />

der Landesvorsitzenden<br />

Gudrun Laible<br />

einen blauen Stab mit<br />

den gelben Sternen<br />

der Europaflagge.<br />

didatin Dr. Inge Graessle referierte über die bevorstehende Europawahl<br />

und EU-Kandidat Dr. Gerald Sander über „Umwelt und Gesundheitsschutz<br />

in Europa“. Außerdem sprachen der ehemalige<br />

Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des EU-Rates,<br />

Robert Andretter, und Nils Bunjes vom Europa-Zentrum. Diskutiert<br />

wurden Themen wie „Leader“ und andere EU-Förderprogramme.<br />

In Vorbereitung der Kommunalwahl führte das Bildungs- und Sozialwerk<br />

des <strong>LandFrau</strong>enverbandes Württemberg-Baden in Kooperation<br />

mit der Friedrich-Ebert-Stiftung zwei Seminare und<br />

mit der Landeszentrale für politische Bildung ein Seminar für<br />

kommunalpolitisch interessierte Frauen durch. Dabei ist es gelungen,<br />

über fünfzig interessierte Frauen in ihrer Entscheidung<br />

zu stärken. Aufbauend werden nach der Wahl den Gemeinderätinnen<br />

seitens des Verbandes themenspezifische Weiterbildungsangebote<br />

gegeben.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


LFV Weser-Ems<br />

Landfrauen<br />

auf dem Weg in ein<br />

vereintes Europa<br />

Rund 600 Landfrauen aus dem Landfrauenverband<br />

Weser-Ems befassten<br />

sich auf ihrer Delegiertentagung am<br />

5. Mai <strong>2004</strong> in Osnabrück mit dem<br />

Thema Europa.<br />

„Heute ist Europatag, seit dem 1. Mai<br />

sind zehn neue osteuropäische Staaten<br />

Mitglied in der EU geworden und<br />

am 13. Juni wird die Wahl zum Europäischen<br />

Parlament sein, das ist Grund<br />

genug“, so Frieda Hensmann, Vorsitzende<br />

des Verbandes, „die Mitglieder<br />

intensiv mit dem Thema zu befassen.“<br />

Auch wenn Verunsicherungen oder gar<br />

Ängste aufkommen darüber, was die<br />

Zukunft bringen werde, so appellierte<br />

sie doch an ihre Mitglieder mitzumachen,<br />

sich zu engagieren für ein vereintes<br />

Europa. Nur ein starkes Europa<br />

könne Frieden, Sicherheit und Freiheit<br />

gewährleisten. Das sei von besonderer<br />

Bedeutung für die Zukunft. Sie hoffe,<br />

dass die großen Problemfelder: Arbeitsmarkt,<br />

Agrarbereich oder Kriminalität<br />

gemeinsam bewältigt werden<br />

könnten. Einen besonderen Einblick in<br />

„Frauensache Europa“ verschaffte die<br />

Referentin, Marica Bodruzic, Bonn.<br />

LFV Rheinhessen<br />

Der <strong>LandFrau</strong>enverband<br />

Rheinhessen<br />

ist umgezogen<br />

Landfrauenverband Rheinhessen e. V.<br />

| Otto-Lilienthal-Str. 4<br />

| 55232 Alzey<br />

| Tel.: 0 6731/9510 75 00<br />

| Fax: 0 6731/9510 75 10<br />

Pflichtjahr für alle?<br />

Landesverbände<br />

Im politischen Raum wird als Ersatz für den wegfallenden Wehrdienst ein „soziales<br />

Pflichtjahr für alle“ gefordert. Die Aussagen der Politiker sollten Anlass sein, hier als<br />

Frauenverband tätig zu werden. Wer ein Pflichtjahr für alle ernsthaft fordert, sollte aber<br />

auch gleichzeitig Lösungen für Barrieren aufzeigen.<br />

Das Pflichtjahr ist gesetzeswidrig, unvernünftig und unbezahlbar!<br />

Die Einführung eines sozialen Pflichtjahres (Zwangsarbeit) verstößt gegen das Grundgesetz<br />

und gegen internationales Recht; denn auch die Europäische Menschenrechtskonvention<br />

verbietet Zwangs- oder Pflichtarbeit. Der Gedanke, dass ausgerechnet unser<br />

Land mit unserer historischen Vergangenheit sich über das Verbot von Zwangs- und<br />

Pflichtdiensten hinwegsetzt, ist geschichtsvergessen und wäre eine Absage an die zivilisierte<br />

Welt. Im Einklang mit den internationalen Verpflichtungen stünde lediglich eine Einführung<br />

der Wehrpflicht auch für Frauen. Aber in einer Zeit, in der die grundsätzliche Abschaffung<br />

der Wehrpflicht abzusetzen ist, steht diese Überlegung doch außerhalb jeder<br />

politischen Vernunft.<br />

Ein soziales Pflichtjahr ist nicht zum Nulltarif zu organisieren. Um die cirka 500 000<br />

Dienstpflichtigen eines jeden Jahrganges zu erfassen und auf entsprechende Stellen zu<br />

verteilen, müsste eine riesige Behörde mit den entsprechenden Kosten aus dem Boden<br />

gestampft werden. An Kosten entstehen dem Steuerzahler pro Person 15 000 Euro = insgesamt<br />

7,5 Milliarden Euro. Da die öffentlichen Gelder für den schon bestehenden Zivildienst<br />

in den letzten Jahren erheblich gekürzt worden sind, ist nicht zu erwarten, dass in<br />

der Zukunft ausreichend Mittel für einen allgemeinen Pflichtdienst zur Verfügung stehen.<br />

Ein soziales Pflichtjahr für alle verzögert den Berufseinstieg. Dies läuft dem Bestreben zuwider,<br />

Schule und Studienzeiten zu verkürzen. Die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht<br />

ist grundsätzlich falsch. Unsere Gesellschaft darf sich nicht auf staatlichen Zwang<br />

stützen, sondern muss mehr freiwilliges Engagement fördern.<br />

Weniger Staat – mehr Bürgerverantwortung! Von daher ist es an der Zeit, freiwilliges Bürgerengagement<br />

zu initiieren und zu fördern und eine ganzheitliche Bildungspolitik zu gestalten,<br />

die emotionalen Aspekten und sozialem Handeln eine Chance gibt.<br />

Der Landfrauenverband Weser-<br />

Ems lehnt die Einführung eines Wir fordern und unterstützen<br />

Pflichtjahres für alle – Frauen und<br />

- eine Neubewertung der freiwilligen Dienste<br />

Männer – grundsätzlich ab. Sowohl<br />

zum Beispiel beim<br />

- Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)<br />

das Grundgesetz als auch interna-<br />

- Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ)<br />

tionales Recht verbieten die Ein-<br />

- und in allen anderen gesellschaftlichen<br />

führung neuer Pflichtdienste.<br />

Bereichen.<br />

Wir sind der Meinung, dass der<br />

Freiwilligen-Dienst für junge Men- Neben einer besseren gesellschaftschen<br />

zwischen Schule, Ausbillichen Anerkennung sollten Anreize<br />

dung, Studium und Beruf eine<br />

geschaffen werden zum Beispiel durch<br />

- Bonus-Punkte für die schulische und beruf-<br />

Chance zur Übernahme von Verliche<br />

Qualifikation<br />

antwortung für und in der Gesell-<br />

- Besserstellung bei der Arbeitsplatzvergabe<br />

schaft, zur eigenen Persönlich-<br />

- Anerkennung als fachbezogene Praktikumskeitsentwicklung<br />

und zum Erwerb<br />

zeit.<br />

von Alltagskompetenzen bietet.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 19


Landesverbände<br />

<strong>LandFrau</strong>enTag <strong>2004</strong> sprengte alle Erwartungen<br />

Über einen mangelnden Zuspruch kann sich der jährlich im Mai stattfindende schleswig-holsteinische<br />

<strong>LandFrau</strong>enTag nicht beklagen. Bereits in den Vorjahren waren die<br />

jeweils in wechselnden Kreisen durchgeführten <strong>LandFrau</strong>enTage bis auf den letzten<br />

Platz ausgebucht. Und so wurde auch für dieses Jahr der größte Veranstaltungsraum<br />

im Kreis Dithmarschen gewählt, um möglichst vielen Mitgliedern die Gelegenheit zur<br />

Teilnahme zu bieten.<br />

Nachdem zum Jahresbeginn mit der diesjährigen Festrednerin Elke Heidenreich eingeladen<br />

wurde, meldeten sich die Ortsvereine gleich busweise an! Mittels einer Abfrage<br />

stellte sich heraus, dass es doppelt so viele Anmeldungen wie vorhandene Plätze<br />

gab. Dank der schnellen und flexiblen Unterstützung durch die Kreisvorsitzenden<br />

war es sechs Wochen vor der Veranstaltung noch möglich, in die 3 000 Gäste fassenden<br />

Holstenhallen Neumünster zu wechseln.<br />

Und so strömten die Landfrauen am 13. Mai bereits zwei Stunden vor Beginn in die<br />

Halle. Die Begrüßung mit farbenfrohen Lesezeichen wurde von den Dithmarscherinnen<br />

übernommen, die noch von vier Kohlregentinnen in ihrer Tracht unterstützt wurden.<br />

In ihrer Begrüßung zeichnete die Präsidentin Erika Lenz ein buntes Bild der Aktivitäten<br />

der Landfrauen mit zwei Schwerpunkten.<br />

Zum einen wird die Qualifizierung<br />

zur Büro-Agrar-Fachfrau derartig gut von<br />

jungen Frauen nachgefragt, dass im Anschluss<br />

an den Landfrauentag den ersten<br />

70 Absolventinnen ihr Zertifikat überreicht<br />

werden konnte. Weitere Kurse werden ab<br />

Herbst in drei parallelen Orten folgen und<br />

auch im nächsten Jahr finden Lehrgänge<br />

statt, um der großen Nachfrage gerecht zu<br />

Gastrednerin Elke Heidenreich<br />

werden. Der zweite Focus betraf die Fach-<br />

mit Präsidentin Erika Lenz<br />

frauen für Ernährung, die mit der am Vortag<br />

unterzeichneten Rahmenvereinbahrung mit<br />

dem Kultusministerium nach den Sommerferien ein neues Einsatzfeld in den offenen<br />

Ganztagsschulen erhalten. Dieses gemeinsame Projekt stellte auch die Kultusministerin<br />

Ute Erdsiek-Rave in den Mittelpunkt ihres Grußwortes. Als weiterer Gast betonte<br />

Prof. Driftmann, Präsident der norddeutschen Unternehmensverbände, die Aktivitäten<br />

der Landfrauen, die somit erheblich zur Kultur im ländlichen Raum beitragen.<br />

Als Elke Heidenreich mit großem Beifall die Bühne betrat, gab es eine Überraschung:<br />

Statt des erwarteten Festvortrages griff sie zum Buch „Sonst noch was“ und las es in<br />

unnachahmlicher Weise vor. Die fast 3 000 Gäste folgten dank der professionellen Videoübertragung<br />

gebannt und „hautnah“ den Erinnerungen der kleinen Katharina mit<br />

Mutters Ermahnungen bei der Entdeckung einer neuen Welt auf einem abseits gelegenen<br />

Bauernhof mit sprechenden Tieren. Als musikalische Abrundung dieses Nachmittages<br />

sorgte der stimmgewaltige Gospelchor Pahlen für Schwung und weitere Begeisterung.<br />

Am Ende bedankten sich viele für die gelungene Veranstaltung und verließen<br />

mit strahlenden Gesichtern und mit handsignierten Büchern „bewaffnet“ ihren<br />

<strong>LandFrau</strong>enTag.<br />

20<br />

LFV Schleswig-Holstein<br />

Nach den Sommerferien:<br />

Ernährung steht auf dem<br />

Stundenplan!<br />

Zeitgleich zur bundesweiten Unterschriftenaktion<br />

„Hauswirtschaft in die Schulen“<br />

gibt es in Schleswig-Holstein einen ersten<br />

erfolgreichen Ansatz zur Verwirklichung:<br />

Mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums,<br />

das die Qualifizierung der derzeitig<br />

40 Fachfrauen für Ernährung mit förderte,<br />

unterzeichneten Erika Lenz und die<br />

Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave am<br />

12. Mai eine Rahmenvereinbarung zur Umsetzung<br />

an offenen Ganztagsschulen. Vorgesehen<br />

ist, dass nach den Sommerferien<br />

in dem außerunterrichtlichen Angebot die<br />

Fachfrauen die Bereiche Ernährung, Gesundheit<br />

und Hauswirtschaft im Nachmittagsunterricht<br />

oder in Projektwochen vermitteln.<br />

Mit dieser Kooperation werden Lösungen<br />

für zwei Probleme bereitgestellt: Einerseits<br />

erhalten die derzeit 112 offenen Ganztagsschulen<br />

eine professionelle Unterstützung<br />

durch das qualitativ gute Lehrangebot der<br />

hierfür ausgebildeten Fachfrauen. Und<br />

gleichzeitig wird der ständig steigenden<br />

Zahl der übergewichtigen oder unter Fehlernährung<br />

leidenden Schüler eine konkrete<br />

Hilfestellung geboten.<br />

Die Ministerin unterstrich, dass diese Ver-<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04<br />

Erika Lenz und die Kultusministerin Ute<br />

Erdsiek-Rave setzen ihre Unterschrift<br />

unter die Rahmenvereinbarung<br />

einbarung mit dem schleswig-holsteinischen<br />

<strong>LandFrau</strong>enVerband ein Novum<br />

darstellt, die mit ihrem landesweiten<br />

Netz die Entwicklung der Schullandschaft<br />

des Landes mitgestalten.<br />

Hinsichtlich der Finanzierung erhalten<br />

interessierte Schulen eine Förderung<br />

von 35 Cent pro Schüler und Stunde.<br />

Somit wäre bereits annähernd die<br />

Hälfte der veranschlagten Kosten gedeckt,<br />

der restliche Betrag muss durch<br />

die Schulen erbracht werden.<br />

Auch Erika Lenz sieht eine gelungene<br />

Verknüpfung von den Interessen der<br />

<strong>LandFrau</strong>en. Neben der Realisierung<br />

der erworbenen Kenntnisse in ihrer<br />

Ausbildung und einer eigenständigen<br />

Tätigkeit, tragen die Fachfrauen für Ernährung<br />

auch zu einer besseren Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf bei.<br />

Diese Vereinbarung stellt außerdem<br />

die erste konkrete Ausgestaltung der<br />

bundesweiten Forderung dar. Auf<br />

Grund der vorhandenen und durch die<br />

Kooperation erwarteten Nachfrage,<br />

wird ab Herbst eine weitere Qualifizierung<br />

zur Fachfrau für Ernährung vom<br />

Landesverband angeboten.<br />

LFV Sachsen<br />

Landfrauen suchen wieder schönste sächsische<br />

Erntekrone<br />

– Rammenau erlebt Krönungszeremonie –<br />

Landesverbände<br />

Der Startschuss zum diesjährigen Erntekronenwettbewerb der sächsischen Landfrauen vollzog<br />

der Landesvorstand auf seiner jüngsten Zusammenkunft in Döbeln. Ausrichter des Wettbewerbes<br />

samt der Schau wird im Jahr <strong>2004</strong> der Kreisverband Bischofswerda sein, der im<br />

Rahmen der internationalen Oberlausitzer Leinentage in Rammenau am 28. August die Schau<br />

der Erntekronen eröffnen wird. Dort sind dann die von Frauen in den einzelnen Regionen gefertigten<br />

Kronen bis zum 11. September zu sehen. Erstmalig präsentieren sich neben den<br />

sächsischen Frauen auch befreundete Landfrauen aus Polen und Tschechien mit ihren Kronen<br />

und Kränzen. Am letzten Tag der Präsentation wird dann die Prämierung erfolgen.<br />

In diesem Jahr hat sich der Vorstand dazu durchgerungen, eindeutige Wettbewerbskriterien<br />

zu beschließen, um vor allem Kreativität in Verbindung mit traditionellem Brauchtum zu fordern<br />

und zu fördern. Verwendet werden dürfen alle Getreidearten, die auf unseren Böden<br />

wachsen. Außerdem sind Blätter und andere Naturmaterialien zugelassen sowie bunte Bänder<br />

zum Verzieren gestattet. Eine Höhenbegrenzung der Krone gibt es nicht. Es sollten keine<br />

Seidenblumen oder unnatürlichen Beigaben an den Ausstellungsstücken und alles den<br />

ländlichen Traditionen angepasst sein. Zur Eröffnung am 28.08.<strong>2004</strong> um 13.00 Uhr und zur<br />

Prämierung am 10.09.<strong>2004</strong> um 14.00 Uhr wird Ministerpräsident Georg Milbrandt erwartet<br />

und den Termin der Auszeichnungsausstellung hat sich die Sozialministerium Helma Orocz<br />

bereits vorgemerkt. Natürlich würden sich die sächsischen Landfrauen freuen, wenn aus allen<br />

Teilen Deutschlands Landfrauen zu diesem Höhepunkt anreisen würden.<br />

Hiermit sind alle Landfrauen aus Ost und West, Nord und Süd herzlich eingeladen.<br />

Landfrauen im Dialog für neue und anspruchsvolle Ziele<br />

Mehr als 1000 Frauen jeden Alters sind gegenwärtig im Sächsischen Landfrauenverband organisiert.<br />

An der Spitze des 1992 in Sachsen gegründeten Verbandes mit Sitz seiner Geschäftsstelle<br />

in Döbeln steht seit Herbst 20<strong>03</strong> Hiltrud Snelinski. Am 08.05.<strong>2004</strong> trafen sich<br />

die Delegierten aus sieben Kreis- und 26 Ortsvereinen in Nossen zu ihrer Landesvertreterinnenversammlung.<br />

Zur erfolgreichen Bilanz des Verbandes in den vergangenen Monaten<br />

zählt vor allem Projektarbeit. Die Palette reicht dabei von Kinderbetreuung, Bildungsangeboten<br />

für Frauen, Kreativ-Werktätten bis hin zu Begegnungsstätten. Besonders stark engagiert<br />

sind Sachsens Landfrauen in den Kreisen Bautzen, Löbau, Zittau und NOL. Landfrauen<br />

aus Stadt und Land pflegen dort beispielsweise Brauchtum oder betreiben Begegnungsstätten.<br />

Viele von ihnen waren, so berichtete die Vorsitzende des Kreisvereines Löbau-Zittau<br />

Gisela Sprenger, am vergangenen Wochenende im Dreiländereck bei den Europafeierlichkeiten<br />

dabei. Ehrensache für die Landfrauen, die seit Jahren Freundschaftsbande zwischen<br />

deutschen, polnischen und tschechischen Frauen pflegen.<br />

Seit fünf Jahren werden unter der Regie der sächsischen Landfrauen und mit Unterstützung<br />

von 25 Wirtschaftspartnern Fachfrauen für regionale Absatzförderung ausgebildet. Eine<br />

Chance für Frauen, neue Perspektiven zu finden. In Nossen wurde zudem der Startschuss für<br />

den diesjährigen Wettbewerb um die schönste Erntekrone Sachsens gegeben. Zum Tag der<br />

Sachsen in Döbeln sind die Landfrauen beim Festumzug zu sehen. Weiterhin werden sich die<br />

Landfrauen innerhalb der Schlemmermeile präsentieren und eine Reihe Projekte vorstellen.<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 21


Landesverbände<br />

Land-Frauenpower<br />

im EU-Parlament<br />

in Straßburg<br />

– Landfrauen besuchen EU-Abgeordnete<br />

Keppelhoff-Wiechert –<br />

Entscheidungen in der Agrarpolitik fallen<br />

in Europa – nicht in Deutschland, davon<br />

konnten sich <strong>LandFrau</strong>en aus Westfalen-<br />

Lippe persönlich überzeugen. Beeindruckt<br />

trafen 43 Frauen des Westfälisch-Lippischen<br />

Landfrauenverbandes (wllv) im Europa-Parlament<br />

vier EU-Mitglieder (MdEP),<br />

die dem Landfrauenverband angehören:<br />

Hedwig Keppelhoff-Wiechert, Christa Klass,<br />

Elisabeth Jeggle und Dr. Renate Sommer.<br />

„Es ist toll, was diese engagierten EU-Abgeordneten<br />

hier bewegen“, betont wllv-<br />

Präsidentin Elsbeth Bernsmann.<br />

Auf Einladung der Europa-Abgeordneten<br />

Hedwig Keppelhoff-Wiechert nahmen die<br />

Landfrauen an einer Fahrt nach Straßburg<br />

22<br />

LFV Westfalen-Lippe<br />

teil. Auf dem Programm stand unter anderem<br />

die Besichtigung eines Direktvermarktungsbetriebes<br />

im Elsass. Die Teilnahme an<br />

einer Plenarsitzung im EU-Parlament und<br />

die anschließende Diskussion mit MdEP<br />

bildeten die Höhepunkte des Besuchs.<br />

Frau Keppelhoff-Wiechert gab einen Überblick<br />

über die Arbeit der Abgeordneten. Ihre<br />

Kolleginnen und der Vorsitzende des<br />

„Ausschusses für Landwirtschaft und länd-<br />

Einsatz für Erhalt des Lehrstuhls Hauswirtschaft<br />

in Münster<br />

– Westfälisch-Lippischer Landfrauenverband macht sich für den Erhalt<br />

der Abteilung Haushaltswissenschaft an der Uni Münster stark! –<br />

An Münsters Universität droht die Schließung der Abteilung Haushaltswissenschaft und<br />

ihrer Didaktik. Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband (wllv) engagiert sich für<br />

den Erhalt der dortigen LehrerInnenausbildung im Themenfeld „Hauswirtschaft“ auf hohem<br />

Niveau, damit eine angemessene Versorgung des Landes mit Lehrkräften dieser<br />

Fachrichtung weiterhin sichergestellt ist.<br />

Mit einem Schreiben an NRW-Schulministerin Schäfer setzte sich der wllv daher vehement<br />

für den Erhalt des Lehrstuhls ein. Dieser Brief ging ebenfalls an das NRW-Ministerium<br />

für Wissenschaft und Forschung sowie an NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherministerin<br />

Höhn. Die Mitglieder im NRW-Bildungsausschuss erhielten ihn zur<br />

Kenntnis.<br />

Unterstützt wurde diese wllv-Aktion durch ein von dlv-Präsidentin Erika Lenz unterzeichnetes<br />

Schreiben des dlv-Fachausschusses für Bildungspolitik und Hauswirtschaft<br />

an Ministerin Schäfer.<br />

Eine Schließung des Lehrstuhls in Münster würde auch dem Einsatz des Deutschen<br />

<strong>LandFrau</strong>enverbandes für die Wiederaufnahme von „Hauswirtschaft“ in die Lehrpläne<br />

der allgemein bildenden Schulen zuwider laufen. Wer soll dieses Fach unterrichten,<br />

wenn nicht ausreichend LehrerInnen ausgebildet werden?<br />

43 Landfrauen aus<br />

Westfalen-Lippe<br />

im EU-Parlament<br />

in Straßburg<br />

liche Entwicklung“ Joseph Daul standen für<br />

eine Diskussion zur Verfügung. Letzterer<br />

erläuterte die Gründe für die GAP-Reform<br />

und deren Umsetzung in Frankreich. Auf<br />

die zu erwartenden Probleme, die das von<br />

Deutschland gewählte regionale Kombimodell<br />

für die Milchviehbetriebe beinhaltet,<br />

wies Elisabeth Jeggle hin. Dr. Renate<br />

Sommer sprach über die EU-Osterweiterung<br />

und die Schwierigkeiten, die ein Beitritt<br />

der Türkei verursachen würde.<br />

Nach angeregter Diskussion stellten die<br />

Landfrauen fest: Informationen über EU-<br />

Politik sind von größter Bedeutung. Eine<br />

ständige, noch intensivere Zusammenarbeit<br />

der Verbände mit den MdEP muss deshalb<br />

unbedingt erfolgen. Entscheidungen<br />

in der Agrarpolitik fallen in Brüssel und<br />

Straßburg – nicht in Berlin!<br />

Westfälisch-Lippische<br />

Landfrauen trainieren den<br />

Verbraucherdialog!<br />

– Argumentationshilfen und -training<br />

machen Landfrauen für Gespräche<br />

mit Verbrauchern fit! –<br />

Oft werden Landfrauen und Landwirten<br />

kritische Fragen, zum Beispiel zur Massentierhaltung<br />

und zu Subventionen gestellt.<br />

27 Frauen aus den Öffentlichkeitsarbeitskreisen<br />

des Westfälisch-Lippischen-Landfrauenverbandes<br />

(wllv) trai-<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


nierten jetzt die Gesprächsführung, um<br />

für Dialoge mit dem Verbraucher besser<br />

gerüstet zu sein.<br />

Wichtig sind vor allem überzeugende und<br />

richtige Argumente, der Gesprächspartner<br />

muss mit seinen Bedenken ernst genommen<br />

werden. „Überlegen Sie sich im<br />

Vorfeld, welche Fragen gestellt werden<br />

können und arbeiten Sie Antworten aus.<br />

Je besser Sie auf das Gespräch vorbereitet<br />

sind, umso überzeugender wirken Ihre<br />

Argumente“, empfiehlt der Referent<br />

Bernd Haselhoff.<br />

Um Argumente zu finden, muss man zunächst<br />

wissen, was der Verbraucher will:<br />

Genuss, Produktsicherheit, günstige Preise<br />

und satt werden. „Hören Sie auf zu<br />

missionieren und fangen Sie an zu überzeugen!<br />

Jammern Sie nicht über die EU-<br />

Politik, sondern argumentieren Sie informativ<br />

aufklärend mit Beispielen aus der<br />

eigenen Praxis“, so Bernd Haselhoff. Dabei<br />

sollten nicht andere Produkte, z. B.<br />

holländische Tomaten, schlecht gemacht,<br />

sondern die eigenen Erzeugnisse überzeugend<br />

positiv dargestellt werden.<br />

Wichtig sind auch kurze Antworten, in denen<br />

die Hauptargumente angeführt werden.<br />

Möchte der Gesprächspartner mehr<br />

wissen, stellt er weitere Fragen. Sehr ausführliche<br />

Erklärungen wirken oft wie eine<br />

Rechtfertigung der Produktionsweise.<br />

„Untermauern Sie ihre Argumente mit<br />

Beispielen aus der eigenen Praxis und<br />

stellen Sie ausschließlich positive Seiten<br />

der Landwirtschaft dar. Kritische Aspekte<br />

können Sie auf Nachfrage erläutern“,<br />

empfiehlt der Referent.<br />

Abschließend trainierten die Landfrauen<br />

den Erzeuger-Verbraucher-Dialog zu bestimmtem<br />

Themen, z. B. Geflügel: Käfighaltung<br />

– Bodenhaltung, im Rollenspiel.<br />

Der Referent filmte diese Gespräche, so<br />

dass im Anschluss Argumente, Worttechnik<br />

und Körpersprache gemeinsam analysiert<br />

werden konnten.<br />

LFV Niedersachsen-Hannover<br />

Landesverbände<br />

Hohe Lebensqualität in den Dörfern durch Landfrauen<br />

Sonderpreise des Niedersächsischen Landfrauenverbandes Hannover e. V. (NLV) für<br />

besondere Leistungen im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf<br />

hat Zukunft“.<br />

Zum ersten Mal lobte der NLV drei Sonderpreise für besondere Leistungen der Landfrauen<br />

im Rahmen des Landeswettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden – Unser<br />

Dorf hat Zukunft“ aus.<br />

In welchen Gemeinden engagieren sich Landfrauen besonders um die Integration von<br />

Neubürgern/-innen in die Dorfgemeinschaft? In welchen Dörfern tragen sie durch ihre<br />

Aktivitäten zu einem lebendigen und attraktiven Dorfleben bei?<br />

Diesen Fragen des NLV gingen die Landfrauenvertreterinnen der Bewertungskommissionen<br />

bei den Bezirksentscheidungen in Braunschweig, Hannover und Lüneburg Ingrid<br />

Graubner, Iris Lübbert und Susanne Steinert-Bode gezielt nach. Die Entscheidung fiel<br />

nicht leicht, denn die Landfrauen beteiligten sich in vielen Dörfern mit großem Engagement<br />

und den unterschiedlichsten Aktivitäten an dem Landeswettbewerb.<br />

Als eindeutige Gewinnerinnen kristallisierten sich schließlich die Gemeinden Stinstedt/Loxstedt,<br />

Rietze und Vahlbruch mit ihren jeweiligen Landfrauenvereinen heraus.<br />

In diesen Gemeinden kümmern sich die Landfrauen in persönlichen Gesprächen, mit<br />

schriftlichen Informationen und mit Rat und Tat darum, dass neue Dorfbewohner/-innen<br />

sich schnell in ihrer neuen Heimat wohlfühlen. Der NLV gratulierte den Landfrauen<br />

und den Gemeinden in der Hoffnung, dass diese Landfrauenaktivitäten von vielen anderen<br />

nachgeahmt werden. Als Dankeschön überreichten die Vorsitzende des NLV, Brigitte<br />

Scherb, bzw. das Vorstandsmitglied Susanne Steinert-Bode im April dieses Jahres<br />

den Siegergemeinden jeweils eine signierte rustikale Holzbank, die die rege Kommunikation<br />

in den Dörfern noch weiter fördern soll.<br />

Die neue Bank ist bereits besetzt: Susanne Steinert-Bode, NLV-Vorstand und Mitglied der<br />

Bewertungskommission (3. v. r. oben), Vorsitzende des Niedersächsischen Landfrauenverbandes<br />

Hannover e. V., Brigitte Scherb (rechts unten), Kreisvorsitzende Peine, Annette<br />

Hering (3. v. l. unten), Ortsbürgermeister Günter Krille (Mitte).<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 23


Landesverbände<br />

Das „andere“ Politikverständnis<br />

der Frauen<br />

– Ausstellung thematisiert die<br />

Nachkriegszeit aus weiblicher<br />

Sicht –<br />

Auf langen Papierfahnen sind sie<br />

in eindringlichen Schwarzweißfotos<br />

porträtiert und mit einer kurzen Biographie<br />

im Kreishaus von Kirchheimbolanden<br />

vorgestellt: 50 „Politeia-<br />

Frauen“ aus Ost- und Westdeutschland,<br />

die in Politik, Gesellschaft, Kultur,<br />

Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

als treibende Kräfte „Geschichte<br />

mach(t)en“.<br />

Neben vielen prominenten Namen<br />

wie Hannah Arendt, Marlene Dietrich,<br />

Ingeborg Bachmann, Anna Seghers,<br />

Petra Kelly, Alice Schwarzer,<br />

Regine Hildebrandt oder Rita Süßmuth<br />

sind dort auch weniger klangvolle,<br />

aber ebenso verdiente Namen<br />

zu finden. Einer davon gehört auch<br />

der langjährigen Vorsitzenden des<br />

<strong>LandFrau</strong>enverbandes Pfalz, Ruth<br />

Tillmann (1934–2000) aus Göllheim.<br />

Sie gehörte zu den herausragenden<br />

Frauen aus der Pfalz, die ihre ganze<br />

Zeit und Kraft dem Ehrenamt widmente.<br />

Sie war Gründerin und Vorsitzende<br />

des <strong>LandFrau</strong>enverbandes, im<br />

Verbraucherschutz, als Schöffin und<br />

als engagierte Mitarbeiterin in der katholischen<br />

Kirche tätig. Ihr Lebenswerk<br />

wurde mit vielen Auszeichnungen<br />

gewürdigt.<br />

Frauenpolitik will in dieser Ausstellung<br />

als breit gefächertes Eindringen<br />

in Bewusstseinsbildung und gesellschaftliche<br />

Prozesse verstanden werden.<br />

Angerissen wird mit der Wanderausstellung<br />

die Ära vom Anbeginn<br />

nach 1945 bis hin zu den Gestalterinnen<br />

zukunftsorientierter Aufgaben in<br />

den 90ern.<br />

24<br />

LFV Pfalz<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>LandFrau</strong>en für gentechnikfreie Anbauzonen<br />

Beteiligung an großer Kundgebung in Stuttgart<br />

Über 10 000 Menschen haben am<br />

18. April in Stuttgart für eine gentechnikfreie<br />

Landwirtschaft in Baden-Württemberg<br />

demonstriert. Bei der anschließenden<br />

Kundgebung richtete die<br />

Vorsitzende des <strong>LandFrau</strong>enverbandes<br />

Südbaden, Marianna Anselm, eindringliche<br />

Worte an Politik und Verbraucher:<br />

„Seit vielen Jahren setzen wir uns<br />

in den drei Baden-Württembergischen<br />

<strong>LandFrau</strong>enverbänden mit dem Thema<br />

Grüne Gentechnik auseinander. In dieser<br />

Zeit haben wir gelernt, dass eine<br />

differenzierte Betrachtung der Gentechnik<br />

äußerst wichtig ist. Wir wissen,<br />

dass in Ländern, in denen bereits transgene<br />

Pflanzen angebaut werden, keine<br />

Vorteile für Erzeuger oder Verbraucher<br />

festzustellen sind. Wir wissen auch,<br />

dass in den letzten drei Jahren die<br />

Agrarexporte in den USA erheblich gesunken<br />

sind, weil den Hauptabnehmerländern<br />

die Zusicherung gentechnikfreier<br />

Ware nicht gewährleistet werden<br />

konnte. Hier sehen wir <strong>LandFrau</strong>en eine<br />

Chance, dies als Wettbewerbsvorteil<br />

in Europa zu nutzen. Wir setzen uns dafür<br />

ein, dass auch nach dem Fall des Anbaumoratoriums<br />

die Möglichkeit besteht,<br />

gentechnikfreie Pflanzen säen,<br />

ernten und essen zu können. Wir Land-<br />

Frauen fordern und unterstützen deshalb<br />

◗ gentechnikfreie Anbauzonen<br />

◗ klare Regelungen zur Koexistenz einschließlich<br />

Haftungsfrage und eine<br />

0,1 %-Grenze beim Saatgut<br />

◗ gentechnikfreie Kochtöpfe, d. h.Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher, die<br />

gentechnisch veränderte Produkte<br />

im Regal stehen lassen und ganz ge-<br />

zielt gentechnikfreie Lebensmittel<br />

nachfragen und einkaufen.<br />

Die <strong>LandFrau</strong>enverbände in Baden-<br />

Württemberg fordern von der Landesregierung<br />

eine fundierte, objektive Aufklärung<br />

an den Ämtern für Landwirtschaft<br />

und den Ernährungszentren über<br />

die Auswirkungen der grünen Gentechnik.<br />

Alle Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

bitte ich heute: Achten Sie ab<br />

morgen auf das Kleingedruckte auf der<br />

Verpackung. Wenn Sie wollen, dass in<br />

Baden-Württemberg auch künftig gentechnikfrei<br />

angebaut wird, dann brauchen<br />

wir Menschen, die während der<br />

Woche das tun und einkaufen, was sie<br />

am Sonntag versprechen.<br />

Es wird immer wieder vergessen, dass<br />

Bäuerinnen und Bauern den wertvollsten<br />

Rohstoff produzieren, den es gibt:<br />

„Lebensmittel“. Lebensmittel sind Mittel<br />

zum Leben. Lebensmittel sollten<br />

Menschen gesund ernähren. Sie sollten<br />

aber auch die ernähren, die sie produzieren.<br />

In diesem Sinne könnten gentechnikfreie<br />

Lebensmittel eine große<br />

Chance für Erzeuger und Verbraucher<br />

sein.<br />

Ich appelliere an die politisch Verantwortlichen,<br />

unsere Anliegen und Ängste<br />

ernst zu nehmen sowie Gentechnikfreiheit<br />

aktiv als Wirtschaftsfaktor zu<br />

nutzen und unser kleinstrukturiertes B-<br />

W als gentechnikfreie Anbauzone einzurichten,<br />

nach dem Vorbild Kärntens.<br />

Ich appelliere aber auch an die Konsumenten,<br />

ab morgen Politik mit dem Einkaufskorb<br />

und Kochtopf zu betreiben,<br />

nach dem Motto: „Der Mensch ist, was<br />

er isst. Ich wünsche Ihnen immer einen<br />

guten Appetit.“<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Kultusministerium und Landfrauenverbände<br />

vereinbaren Kooperation<br />

zum Haushaltsführerschein<br />

– Kultusministerium und Landfrauenverbände haben<br />

die Grundlage für eine Kooperation geschaffen. –<br />

Kultusministerin Dr. Annette Schavan und Vertreterinnen der Landfrauenverbände<br />

haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.<br />

Ziel ist die lokale und regionale Zusammenarbeit der Landfrauen<br />

mit den Schulen.<br />

„Gesunde und vollwertige Ernährung, sinnvoller Umgang mit Geld,<br />

soziales und umweltgerechtes Handeln: Themen, die neben dem Elternhaus<br />

auch in den Schulen zunehmend von Bedeutung sind. Die<br />

heutige Vereinbarung will die hohe Kompetenz der Landfrauen in<br />

diesen Bereichen nutzen. Die Landfrauenverbände können landesweit<br />

Schülerinnen und Schülern wichtige Kompetenzen vermitteln“,<br />

so Kultusministerin Dr. Annette Schavan bei der Unterzeichnung<br />

der Kooperation am 29. März im Stuttgarter Neuen Schloss.<br />

Mit der Vereinbarung erklären das Kultusministerium und die Land-<br />

Frauenverbände mit ihren Vorsitzenden Marianne Anselm (Südbaden),<br />

Gudrun Laible (Württemberg-Baden) und Toni Teufel (Württemberg-Hohenzollern)<br />

gemeinsam Verantwortung für diesen Bereich<br />

zu übernehmen und entsprechende Kooperationsprojekte zu<br />

initiieren. So sollen in einem modularen Aufbau folgende Inhalte<br />

vermittelt werden:<br />

◗ Ernährungslehre mit Lebensmittelerzeugung und Nahrungszubereitung<br />

◗ Gesundheitsprophylaxe und Hygiene<br />

◗ Finanzmanagement im Haushalt<br />

◗ Kleidung und Wäschepflege<br />

◗ soziale Schlüsselkompetenzen<br />

Der Erwerb von Kompetenzen in diesen Themenfeldern wird den<br />

Schülerinnen und Schülern mit einem Zertifikat bescheinigt. Dieses<br />

Zertifikat wird von Landfrauen und Schule gemeinsam ausgestellt;<br />

eine Einbindung des jeweiligen Schulträgers soll vor Ort angestrebt<br />

werden.<br />

Die Schulen können eigenständig vor Ort Kooperationen mit den<br />

Landfrauen eingehen. Mit dieser Kooperation werden die Chancen<br />

genutzt, die die neuen Bildungspläne für fächerübergreifendes Arbeiten<br />

bieten. Die Schulen haben im Rahmen ihres schuleigenen<br />

Curriculums im Rahmen der neuen Bildungspläne außerdem die<br />

Möglichkeit, die Themen zu ergänzen, zu vertiefen und zu erweitern.<br />

In den <strong>LandFrau</strong>enverbänden Württemberg-Baden, Württemberg-<br />

Hohenzollern und Südbaden setzen sich insgesamt rund 85 000<br />

Frauen aktiv für gesellschafts- und familienpolitische Anliegen ein.<br />

Als anerkannte moderne Bildungsinstitutionen sehen sie in der Vermittlung<br />

von Kompetenzen im Bereich Haushaltsmanagement eine<br />

ihrer Kernaufgaben.<br />

LFV Saar<br />

Landesverbände<br />

„Alt Bewährtes – neu verpackt“<br />

– 450 Saar<strong>LandFrau</strong>en auf dem<br />

10. Kreislandfrauentag –<br />

Referent<br />

Franz-Josef<br />

Euteneuer<br />

bei der<br />

humorigen<br />

Würdigung<br />

der Saar-<br />

<strong>LandFrau</strong>en<br />

Gemäß dem Motto der Veranstaltung „Frauen auf dem<br />

Lande – ganz anders als Sie denken“ lud der Kreisverband<br />

St. Wendel diesmal zu ungewöhnlicher Zeit zu einem<br />

Frauenfrühstück ein. Und wie immer kamen sie in<br />

großer Zahl, die saarländischen Landfrauen, vorwiegend<br />

aus dem eigenen Landkreis, aber auch die Vertreterinnen<br />

des Landesvorstandes und der anderen Kreise.<br />

Ebenso waren Kolleginnen aus dem angrenzenden<br />

Rheinland-Pfalz gekommen. Hier demonstrieren sie ihre<br />

Zugehörigkeit zu einem der leistungsfähigsten und mitgliederstärksten<br />

Verbände vor Ort.<br />

Begrüßt durch die Kreisvorsitzende Christel Pauly, konnten<br />

sich die Gäste am herrlichen Frühstücksbüfett bedienen.<br />

Die Grußworte der Landesvorsitzenden Hedwig<br />

Garbade, die kurz die Aufgaben, Ziele und Bedeutung der<br />

Landfrauenarbeit beschrieb, und des Landrates Franz-<br />

Josef Schumann, der die rege und fruchtbare Zusammenarbeit<br />

würdigte und der Kreisvorsitzenden mit<br />

einem Blumenstrauß für die geleistete Arbeit dankte, bildeten<br />

den Auftakt zu vier interessanten und anregenden<br />

Stunden. Der Freisener Bürgermeister Wolfgang Alles<br />

bewunderte die perfekte Organisation und bemerkte,<br />

dass die Landfrauen ein engagierter und fester Bestandteil<br />

im sozialen Gefüge des dörflichen Gemeinwesens<br />

sind. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung<br />

übernahm das Schüler-Lehrer-Orchester der erweiterten<br />

Realschule Freisen unter der Leitung von Alfons Wolf.<br />

Martina Feld, Mitglied im Kreisvorstand, führte amüsant<br />

durch die Veranstaltung, die durch einen witzigen, kabarettistischen<br />

Vortrag des Trierer Diplom-Sozialpädago-<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 25


Landesverbände<br />

gen Franz-Josef Euteneuer einen blinzelnden<br />

Blick auf die seit Jahrzehnten bewährte Arbeit<br />

der SaarLand-Frauen warf. „Wir Männer<br />

können nur von Frauen lernen“, stellte er<br />

fest. Mal flotte Biene, mal bescheidenes<br />

Mäuschen, hätten die Frauen in der Umsetzung<br />

ihrer Ziele die gestellten Aufgaben geschickt<br />

im Griff. Mit viel Humor hielt er den<br />

Frauen den Spiegel vor und zauberte aus seinem<br />

mitgebrachten, goldenen Käfig kleine<br />

Gartenzwerge für die stille Arbeit ohne Dank,<br />

eine Fliegenklatsche für die Fähigkeit, mehrere<br />

Aufgaben auf einmal zu erledigen, und<br />

einen stolzen Hahn, symbolisch für die Arbeit<br />

in der Öffentlichkeit, die inzwischen auch viele<br />

Frauen genießen. Die Mitarbeit in einem<br />

Landfrauenverein ist keine Sackgasse, sondern<br />

Gewähr für lebendiges und aufgeschlossenes<br />

Miteinander. Die seit Jahrzehnten gültigen<br />

Forderungen nach der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie, der Entwicklung des<br />

ländlichen Raumes und der sorgfältige Umgang<br />

mit Natur und Mensch verglich er mit<br />

dem „Niveaprinzip“: ein alt bewährtes, immer<br />

notwendiges Produkt in ständig angepasster,<br />

moderner Verpackung!<br />

Die Veranstaltung bot auch den Rahmen für<br />

Ehrungen und Danksagungen. So wurde die<br />

Vorsitzende des Ortsvereines Furschweiler,<br />

Helga Blank, für ihre zehnjährige Tätigkeit als<br />

Ortsvorsitzende mit dem Verbandszeichen,<br />

der silbernen Landesbiene, geehrt. Ein herzliches<br />

Dankeschön ging an die ehemalige<br />

Frauenbeauftragte des Landkreises St. Wendel,<br />

Frau Ruth Meyer, die sich über einen prall<br />

gefüllten „Korb der Bäuerin“ freuen konnte.<br />

Ihre Nachfolgerin Ursula Weiland nutzte die<br />

Gelegenheit und stellte sich den Damen vor.<br />

Sie bot ihre Unterstützung für die Umsetzung<br />

der gemeinsamen Ziele an und freute sich auf<br />

die zukünftig rege Zusammenarbeit.<br />

Alles in allem eine schöne, gelungene Veranstaltung,<br />

die den Frauen mit Heiterkeit und<br />

Elan Mut zur Umsetzung ihrer vielfältigen<br />

Aufgaben machte. Wahrlich, davon können<br />

Männer nur lernen! Gabriele Krischel<br />

26<br />

LFV Saar<br />

Bayern<br />

Frühjahrstagungen der Ernährungsfachfrauen<br />

Auswertung der Winterarbeit – Fortbildung<br />

Bayerische Ernährungsfachfrauen bei ihrer Fortbildung<br />

Seit dem Winterhalbjahr 2000/01 arbeiten die Ernährungsfachfrauen als Referentinnen<br />

im Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes.<br />

Im Frühjahr treffen sich die Ernährungsfachfrauen in Herrsching und Burg Feuerstein<br />

zur Auswertung der Winterarbeit und zur Fortbildung. Neben dem Erfahrungsaustausch,<br />

der für alle Teilnehmerinnen wertvolle Anregungen beinhaltet,<br />

wurde unter anderem vorgestellt, wie Nährwertberechnungen am PC zu erstellen<br />

sind. Der Aktualität entsprechend bildete das Thema „Lebensmittelkennzeichnung“,<br />

unterteilt in die Bereiche allgemeine Kennzeichnung und Etikettierung spezieller<br />

Lebensmittel, den Schwerpunkt der Fortbildung.<br />

Die Ernährungsfachfrauen erfüllen mit ihrer Tätigkeit im Bildungswerk eine zweifache<br />

Funktion:<br />

◗ den ursprünglich staatlichen Auftrag umzusetzen, qualifizierte Ernährungsinformationen<br />

in Kochvorführungen und -kursen zu vermitteln.<br />

◗ den berufsständischen Auftrag, im Erzeuger–Verbraucher–Dialog tätig zu<br />

werden.<br />

Als Bäuerinnen und Frauen, die sich dem Berufsstand verpflichtet fühlen, schlagen<br />

sie die Brücke vom Erzeuger zum Verbraucher. Sie sind mit ihren Vorführungen<br />

die besten Botschafterinnen heimischer Produkte. Mit ihrer Arbeit zeigen sie,<br />

dass mit relativ einfachen Mitteln aus Rohprodukten genussvolles Essen zubereitet<br />

und zudem durch kurze Wege die Umwelt geschont werden kann. Sie sorgen<br />

dafür, dass ein Erzeuger–Verbraucher–Dialog in Gang kommt, der es ermöglicht,<br />

dem Verbraucher im ländlichen Raum ein realistisches Bild moderner Landwirtschaft<br />

zu vermitteln. Die Ernährungsfachfrauen leisten in ihrem Wirkungsbereich<br />

eine wichtige Öffentlichkeitsarbeit. Mit dieser Informationsarbeit über ihre selbst<br />

erzeugten Lebensmittel tragen sie auf sympathische Weise zur Vertrauensbildung<br />

zwischen Erzeuger und Verbraucher bei. Der Stellenwert ihrer inhaltlichen Arbeit<br />

ist mit der Streichung der staatlichen Ernährungsberatung um ein Vielfaches gewachsen.<br />

Katharina Stanglmair<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04


Kreisbäuerinnen-Seminare <strong>2004</strong><br />

Einmal jährlich treffen sich die bayerischen<br />

Kreisbäuerinnen und ihre Stellvertreterinnen gemeinsam<br />

mit dem Landesvorstand der Landfrauen<br />

in Herrsching. Im Mittelpunkt der gemeinsamen<br />

Tage stand auch in diesem Jahr „die kritische<br />

Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit<br />

und das Gemeinsame in den Blick nehmen dessen,<br />

was vor uns liegt“, wie Landesbäuerin Annemarie<br />

Biechl es formulierte. Der Rückblick auf<br />

die Arbeit in den einzelnen Bezirks- und Kreisverbänden<br />

ist nie ganz leicht: Die Bandbreite<br />

geht von der Erwachsenenbildung über Landfrauentage,<br />

soziale Fragen in den Familien und<br />

auf den Betrieben, die Gemeinschaft in den Dörfern,<br />

Aktivitäten für Altenteiler, die Öffentlichkeitsarbeit,<br />

den Kindertag, die Ausbildungssituation<br />

der jungen Frauen und Anforderungen an<br />

neue Qualifizierungsangebote, den Dialog mit<br />

den Verbraucherinnen bis hin zu aktuellen Projekten.<br />

Kritische Bilanz<br />

Nachdem sich die Kreisbäuerinnen im vergangenen<br />

Jahr einiges an neuen Projekten vorgenommen<br />

hatten, standen in diesem Jahr vor allem Bilanz<br />

und Erfahrungsaustausch darüber an. Einhellig<br />

positiv bewerteten alle den neuen Lehrgang<br />

„Agrar-Bürofachfrau“, der erstmals an drei<br />

Standorten in Bayern als Pilotprojekt gelaufen<br />

war und der nun für den nächsten Winter in allen<br />

Bezirksverbänden mit jeweils 24 Teilnehmerinnen<br />

durchgeführt werden soll. Sehr unterschiedlich<br />

fielen dagegen die Berichte der Kreisbäuerinnen<br />

zur im vergangenen Winter gestarteten<br />

Brustkrebsoffensive mit der MammaCare-Methode<br />

aus. Da noch nicht in allen Kreisverbänden<br />

genügend geschulte Trainerinnen und Trainer zur<br />

Verfügung standen, kamen die Schulungskurse<br />

nicht überall wie geplant ins Laufen. Die Berichte<br />

aus den Kreisverbänden, in denen Kurse „wie am<br />

Schnürchen laufen“ und die darin zum Ausdruck<br />

gebrachten positiven Reaktionen der Kursteilnehmerinnen,<br />

waren jedoch für alle ein Anreiz,<br />

die Pionierarbeit in diesem für Bayern neuen Projekt<br />

für den nächsten Winter neu anzugehen.<br />

Interessenvertretung für die Bäuerin<br />

Ein ganzer Vormittag stand unter dieser Überschrift.<br />

Annemarie Biechl berichtete dazu als<br />

Landesbäuerin von den Schwerpunkten der<br />

Landfrauenarbeit in den letzten Monaten und<br />

gab einen Einblick in ihre Tätigkeit als Landtagsabgeordnete.<br />

Sie machte deutlich, dass die Sparvorschläge<br />

der Bayerischen Staatsregierung die<br />

Arbeit bestimmt hatten und zeigte auch die bereits<br />

absehbaren Auswirkungen der teilweise<br />

noch anstehenden Umstrukturierungen auf.<br />

Die stellvertretende Landesbäuerin Marlene<br />

Mortler berichtete von ihrem ausgefüllten Arbeitsalltag<br />

als Bundestagsabgeordnete und ermöglichte<br />

damit einen für alle interessanten<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

Überleben in Solidarität<br />

Dies war das Thema des Gastredners Professor<br />

Paul M. Zulehner vom Ludwig-Boltzmann-Institut<br />

für Werteforschung in Wien. Seine packenden<br />

und anregenden Ausführungen lösten lebhafte,<br />

fundierte Diskussionen aus. Die Kreisbäuerinnen<br />

waren sich einig: „Dieser Vortrag wird lange<br />

nachwirken.“<br />

Gespräch mit Präsident und Generalsekretär<br />

Der Blick weitet sich bei den Kreisbäuerinnenseminaren<br />

jedoch auch auf den gesamten Berufsstand<br />

aus. So sind die ausführlichen Gespräche<br />

und Diskussionen mit Präsident Gerd Sonnleitner<br />

und Generalsekretär Hans Müller sowie seinem<br />

Stellvertreter Georg Wimmer über die aktuelle<br />

Agrar- und Verbandspolitik ein fester Programmpunkt.<br />

Die Kreisbäuerinnen erhalten notwendige<br />

Informationen und aufschlussreiches Hintergrundwissen,<br />

haben andererseits aber auch die<br />

Möglichkeit, ihre Beobachtungen, die Stimmungen<br />

und Fragen aus den Kreisverbänden einzubringen.<br />

Landesbäuerin Annemarie Biechl meinte<br />

dazu: „Diese gegenseitige Rückbindung ist meines<br />

Erachtens die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche<br />

Arbeit innerhalb des Verbandes. Und<br />

dass es dabei manchmal auch ganz schön zur Sache<br />

geht, ist ganz selbstverständlich. Alles andere<br />

wäre für mich Anlass zur Sorge. Nur so können<br />

wir aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu einem<br />

gemeinsamen Standpunkt kommen.“ Gabi Ballweg<br />

Landesverbände<br />

Das Land zieht<br />

in die Stadt:<br />

– Zentral-Landwirtschaftsfest<br />

mit Bäuerinnentag<br />

–<br />

„Landwirtschaft erleben<br />

und genießen“ heißt dieses<br />

Jahr das Motto für das<br />

123. Bayerische Zentral-<br />

Landwirtschaftsfest (ZLF)<br />

vom 18.–26. September<br />

<strong>2004</strong>. Es ist eine der größtenLandwirtschaftsausstellungen<br />

in Europa und<br />

findet im vierjährigen Turnus<br />

zeitgleich mit dem<br />

Münchner Oktoberfest<br />

statt. Der Bäuerinnentag<br />

ist der 23. September.<br />

Die Besucher erwarten<br />

viele interessante Vorführungen<br />

und Ausstellungen<br />

zur Landwirtschaft, Lehrund<br />

Sonderschauen, aktuelle<br />

Diskussionen, zahlreiche<br />

Gewinnspiele und<br />

Verlosungen, neuste landwirtschaftlicheMaschinen,<br />

Geräte für Haus, Hof<br />

und Hobby und eine überraschende<br />

Vielfalt der<br />

bayerischen Gastlichkeit<br />

und köstliche Schmankerl<br />

aus allen bayerischen Regionen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ZLF.de<br />

Landesbäuerin<br />

Annemarie<br />

Biechl MdL bei<br />

ihrem Bericht<br />

vor den Kreisbäuerinnen<br />

<strong>LandFrau</strong>en aktuell <strong>03</strong>/04 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!