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Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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ei bildungsnäheren und einkommensstärkeren Rauchern zu haben, wobei der<br />

Ausgangsunterschied erhalten bleibt.<br />

4. Für Nichtraucher ist eine ähnliche oder stärkere Wirkung der bildgestützten<br />

Warnhinweise als bei Rauchern auf die Reaktion, Einstellung und Motivation<br />

festzustellen.<br />

5. Bei Ex-Rauchern ist eine mittlere Wirkung auf die Abstinenzmotivation und ein<br />

geringer Effekt auf das Aufrechterhalten der Abstinenz zu erwarten.<br />

Hinsichtlich unerwünschter Wirkungen wird von Gegnern der bildgestützten<br />

Warnhinweisen angeführt, dass sich Raucher und Nichtraucher von den drastischen<br />

Darstellungen belästigt fühlen, sich nicht auf sie einlassen und Raucher als Reaktion<br />

erst recht zur Zigarette greifen. Die Befundlage zeigt, dass davon nicht die Rede sein<br />

kann. Die Mehrheit der Raucher und Nichtraucher spricht sich für die Einführung dieser<br />

Warnhinweisregelungen aus. Tatsächlich reagieren Raucher mit Angst und Ekel und<br />

etwa ein Drittel versucht, die Bilder zu vermeiden. Negative Emotionen fördern aber<br />

das spätere Aufhörverhalten. Die Zigarettenpackungen mit Bildern zu vermeiden<br />

beeinflusst das spätere Aufhörverhalten dagegen nicht negativ. Etwa ein Drittel bis die<br />

Hälfte der Raucher erwartet, dass die Warnhinweise auf das konkrete Aufhörverhalten<br />

Einfluss nehmen. Nur ganz wenige erwarten (< 5%), dass unerwünschte Effekte<br />

auftreten, d.h. Raucher erst recht nicht aufhören (wollen).<br />

Zur Frage, inwiefern Jugendliche anders durch bildgestützte Warnhinweise zu<br />

beeinflussen sind als Erwachsene, lässt sich keine auffallend andere Befundlage<br />

ausmachen.<br />

Die Literaturauswertung schließt mit einem Szenario der möglichen Auswirkungen<br />

einer Einführung bildgestützter Warnhinweisregelungen.<br />

Zusammenfassend lässt sich aus den meist korrelativen Forschungsbefunden<br />

schlussfolgern, dass bildgestützte Warnhinweise, die aus großflächigen Bildern,<br />

Texthinweisen und Aufhörhilfen bestehen, als Aufklärungsinstrument wirkungsvoller<br />

sind als Texthinweise alleine. Als isolierte Intervention zur Reduktion der<br />

Raucherprävalenz auf Bevölkerungsebene haben sie sich bisher nicht als erfolgreich<br />

erwiesen (aufgrund fehlender kausaler Studien nicht erweisen können). Sie stellen<br />

somit nicht eine Alternative zum Einsatz evidenzbasierter Aufhörmethoden dar,<br />

sondern sind als ein sinnvolles und darüber hinaus sehr effizientes Element einer<br />

umfassenden Tabakkontrollpolitik zu betrachten.<br />

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