Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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38 <strong>Bühler</strong> et al., 2007 Warnhinweisen zugrunde liegen (Bilder, Text, Aufhörinformation). Neun Studien untersuchten die Wirkung von Texthinweisen und vier Studien fokussierten auf wichtige einzelne Aspekte von Warnhinweisregelungen (Inhaltsstoffe und Erklärungen, Quelle für Information, Telefonnummer der Rauchersprechstunde, Blanker oder herkömmlicher Packungshintergrund). Ergebnisse von zwei noch unveröffentlichten Studien wurden wegen ihrer Relevanz für die deutsche Stichprobe oder für die von der EU vorgeschlagenen bildgestützten Hinweise berichtet, gingen aber nicht in die Schlussfolgerungen mit ein. Sieben der Studien mit bildgestützten Warnhinweisen machten eine Aussage zu Effekten hinsichtlich Geschlecht, Alter, Rauchstärke, Motivationsstadium oder verglichen Raucher mit Nichtrauchern. Sieben der Studien mit Texthinweisen lieferten ebenso Informationen dazu. Tabelle 6 fasst die Schlussfolgerungen aus den einzelnen Bereichen zusammen. In Spalte 1 wurde versucht, die Stärke der Wirkung von bildgestützten Warnhinweisen zwischen den einzelnen inhaltlichen Bereichen zu gewichten. Da keine statistischen Größen dazu vorliegen (Effektstärken), basiert diese Gewichtung auf dem Urteil der Autoren. Die Evidenzstärken der Ergebnisse der einzelnen Bereiche sind nochmals zur Einschätzung der Aussagekraft der Schlussfolgerungen angegeben. Zur Abschätzung der Wirkung ist auch interessant, welche Gruppen von Rauchern am ehesten profitieren und inwiefern auch Nichtraucher profitieren. In Tabelle 6 ist daher auch dargestellt, ob eher Frauen oder Männer, eher Ältere oder Jüngere, eher starke oder schwache Raucher, eher motivierte oder unmotivierte Raucher von den Warnhinweisen beeinflusst werden. Schließlich ist der Vergleich zwischen Raucher und Nichtraucher angegeben. Aus der Tabelle wird deutlich, dass sich die Forschungslage zur Wirkung von bildgestützten Warnhinweisen im Vergleich zu Texthinweisen folgendermaßen beurteilen lässt: 1. In der Gesamtgruppe der Raucher haben bildgestützte Warnhinweise, die eine Kombination von Bildern, Text und Aufhörinformationen darstellen, einen starken Effekt auf die Wahrnehmung von Warnhinweisen, auf die kognitive, emotionale und Verhaltensreaktion und auf das Wissen über gesundheitliche Folgen und Inhaltsstoffe. Einen mittleren Effekt erzielen die bildgestützten Warnhinweise auf die Einstellung gegenüber dem Rauchen und die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören. Der geringste oder kein Effekt von Warnhinweisen ist auf das Rauchverhalten zu erwarten. 2. Die wenigen Forschungsergebnisse zur differentiellen Wirkung der bildgestützten Warnhinweise deuten darauf hin, dass eine Wirkung eher bei weiblichen, schwächeren und aufhörmotivierteren Rauchern als bei männlichen, stärkeren und wenig aufhörmotivierten Rauchern zu erwarten ist. 3. Bildgestützte Warnhinweise scheinen eine ähnliche Wirkung auf die Zunahme von Wissen bei bildungsferneren und einkommensschwächeren Rauchern wie bei bildungsnäheren und einkommensstärkeren Rauchern zu haben, wobei der Ausgangsunterschied erhalten bleibt. 4. Für Nichtraucher ist eine ähnliche oder stärkere Wirkung der bildgestützten Warnhinweise als bei Rauchern auf die Reaktion, Einstellung und Motivation festzustellen. 5. Bei Ex-Rauchern ist eine mittlere Wirkung auf die Abstinenzmotivation und ein geringer Effekt auf das Aufrechterhalten der Abstinenz zu erwarten.
Tabelle 6: Zusammenfassung der Schlussfolgerungen: Bildgestützte Warnhinweise im Vergleich zu Texthinweisen Bereich Raucher Nichtraucher 39 Ex- Raucher Gesamt Frauen vs Männer Ältere vs. Jüngere Starke vs. Unmotivierte vs. Schwache Motiviertere Wahrnehmung +++ Frauen > Männer gleich Starke > (Ib, III) Schwache Reaktion +++ Frauen > Männer Ältere > Junge Starke < +++ (Ib, III) Schwache Wissen +++ (III) Einstellung ++ (Ib) gleich ++ Motivation ++ Frauen > Männer Starke < Unmotivierte≤ ++ ++ (Ib, III) Schwache Motiviertere Verhalten +/0 (III) gleich + +++ Starker Effekt, ++ mittlerer Effekt, + kleiner Effekt, 0 kein Effekt Ib= randomisierte, kontrollierte Laborstudie, III= unkontrollierte, nicht randomisierte, korrelative Querschnittsstudie oder längsschnittliche Beobachtungsstudie
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