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Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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In einer Laborstudie [25] stellte sich heraus, dass Nichtraucher hinsichtlich der Wirkung<br />

von größeren Texthinweisen auf die Aufhörmotivation mehr erwarteten als Raucher.<br />

In einer Fokusgruppenstudie [5] wurde deutlich, dass junge Erwachsene je nach Inhalt<br />

der bildgestützten Warnhinweise Unterschiede in der Wirkung auf die Aufhörmotivation<br />

erwarten. Am effektivsten erschienen Rauchern und Nichtrauchern die Warnhinweise<br />

vor Lungenkrebs und Herzinfarkt. Die Warnung vor Mundkrankheiten empfanden<br />

Raucher als unrealistisch und damit nicht effektiv. Beide Warnhinweise zum<br />

Passivrauchen fanden am wenigsten Anklang. Schließlich wurde der Warnhinweis vor<br />

Impotenz skeptisch angenommen und eine Wirkung auf die Aufhörmotivation nur dann<br />

erwartet, wenn ein Raucher selber Impotenzerfahrungen mache.<br />

Nachfrage telefonische Raucherberatung<br />

Ein Anruf bei einer Raucherhotline kann als Zeichen der Aufhörmotivation gewertet<br />

werden. Aus den Niederlanden liegen Zahlen vor, die veranschaulichen, wie stark die<br />

Anruferzahlen zunahmen, nachdem größere Texthinweise mit der Nummer der<br />

nationalen Raucherhotline auf Zigarettenpackungen anzubringen waren [14]. Nach<br />

dem Höchstpunkt zwei Wochen nach Einführung der neuen Texthinweise pendelte sich<br />

die Nachfrage auf das Dreieinhalbfache von vorher ein. Ansonsten waren in dem<br />

Zeitraum keine anderen Tabakkontrollstrategien eingeführt worden. Vorher hatte das<br />

Klientel v.a. aus der Mittelschicht gestammt, das sich vornehmlich im Stadium der<br />

Vorbereitung oder Aktion des Aufhörens befand. Nach Einführung der Telefonnummer<br />

mit dem größeren Texthinweis war eine viel heterogenere Gruppe zu verzeichnen,<br />

wovon 90% zu einem ernsthaften Gespräch bereit waren.<br />

Abstinenzmotivation<br />

Befragt man ausschließlich Ex-Raucher [20], ob ihnen Warnhinweise (größere und<br />

bildgestützte) bei der Aufrechterhaltung ihrer Rauchabstinenz geholfen hätten, bejahen<br />

dies 27%, darunter 5%, die angeben, die Warnhinweise hätten ihnen sehr oder extrem<br />

geholfen.<br />

3.5.1 Schlussfolgerungen Wirkung von Warnhinweisen auf die Motivation<br />

Bildgestützte Warnhinweise regen stärker zum Nachdenken über das Aufhören an als<br />

Texthinweise 7, 13 (III).<br />

Bildgestützte Warnhinweise fördern bei Jugendlichen die Absicht, zukünftig nicht zu<br />

rauchen 21 (Ib).<br />

Bildgestützte Warnhinweise fördern bei Ex-Rauchern die Motivation, weiterhin<br />

abstinent zu bleiben 20 (III).<br />

Selbstwertstützende Maßnahmen, die mit bildgestützten Warnhinweisen einhergehen,<br />

fördern die Aufhörabsicht und die Selbstwirksamkeit sowie die Kontrollüberzeugung<br />

hinsichtlich des Aufhörens 17 (Ib).<br />

Raucher erwarten, dass bildgestützte Warnhinweise zum Nachdenken über Folgen des<br />

Rauchens und über das Aufhören anregen 3, 6 .<br />

erhöhen. Insbesondere gilt dies für das Motiv mit den Zähnen, das Motiv zum Herzinfarkt und das Motiv<br />

„Asthma bei Kindern“.<br />

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