Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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Bühler et al., 2007
Texthinweisen (18%) bei bildgestützten Warnhinweisen (27%) häufiger von dieser
Wirkung berichtet [13].
Wirkung auf Aufhörintention, Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung
Aus zwei Laborstudien liegen Daten zur Auswirkung von bildgestützten Warnhinweisen
auf Motivationsvariablen vor. Jugendliche, die bildgestützte Warnhinweise gesehen
hatten, äußerten danach weniger Intention zu rauchen als Jugendliche, die größere
Texthinweise gesehen hatten – unabhängig davon, ob sie nach den Hinweisen eine
Raucherszene oder dieselbe Filmszene ohne Rauchverhalten anschauten [21].
Junge erwachsene Raucher, denen bildgestützte EU- Warnhinweise gezeigt wurden
und die zusätzlich vorher eine selbstwertstützende Aufgabe (Auflisten persönlicher
Stärken) lösten, berichteten eine höhere Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeit
hinsichtlich Aufhörverhalten und eine stärkere Aufhörintention als die Raucher, die
keine selbstwertstützende Aufgabe durchführten und die Warnhinweise sahen [17]. Im
momentanen Aufhörwunsch und im beabsichtigten Aufhörzeitpunkt unterschieden sich
die beiden Gruppen nicht.
In einer Umfrage geben 19% der Raucher an, wegen der neu eingeführten, größeren
Texthinweise motivierter zu sein, mit dem Rauchen aufzuhören [27]. Allerdings sind je
nach Stadium der Veränderungsbereitschaft die Prävalenzen höher oder niedriger: Bei
denen, die im Zeitraum bis zu einem Jahr aufhören wollen, macht dieser Anteil etwa
ein Drittel aus. Raucher, die nicht vorhaben, mit dem Rauchen aufzuhören, berichten
sogar zu 15%, dass sie durch die größeren Texthinweise weniger motiviert sind, mit
dem Rauchen aufzuhören.
Erwartete Wirkung auf Aufhörmotivation
Drei Umfragen erhoben, inwiefern Raucher den Warnhinweisen eine Wirkung
hinsichtlich der Motivation, das Rauchverhalten zu ändern, zuschreiben. Unter
Rauchern, die im Alltag bildgestützte Warnhinweise auf ihren Packungen vorfinden,
nehmen 25% an, dass die Warnhinweise eine positive Wirkung auf die
Selbstwirksamkeit hinsichtlich Aufhören haben (2% nehmen eine negative Wirkung an)
[3]. Genau ein Drittel geht davon aus, dass die bildgestützten Warnhinweise sich
positiv auf die Aufhörwahrscheinlichkeit auswirken (5% negative Auswirkung) und 51%
schreiben den Warnhinweisen das Potenzial zu, Raucher über die gesundheitlichen
Risiken des Rauchens zum Nachdenken zu bringen (2% nicht).
Im Vergleich zu größeren Texthinweisen, denen junge Raucher und Ex-Raucher zu
etwa 40% Effektivität im Sinne der Auslösung von Besorgtheit über gesundheitliche
Folgen zuschreiben, wird bildgestützten Warnhinweisen dies von etwa 60% zugetraut
[6]. Das Potenzial, zum Aufhören oder weiterem Nichtrauchen zu motivieren, wird bei
größeren Texthinweisen von ungefähr 30% bzw. 40% der Raucher und Ex-Raucher
gesehen, bei bildgestützten Warnhinweisen von etwa 55% bzw. 65% angenommen.
Etwa ein Vierfaches an Effektivität schreiben sie den bildgestützten Warnhinweisen in
Hinblick auf Aufhörmotivation und Motivation, Nichtraucher zu bleiben, im Vergleich zu
größeren Texthinweisen zu. Frauen und ältere junge Erwachsene scheinen dabei den
bildgestützten Warnhinweisen mehr zuzutrauen als Männer und jüngere junge
Erwachsene. 7
7 In einer noch unveröffentlichten Studie [30] haben 623 kanadische Raucher und Nichtraucher
(anfallende Stichprobe) beurteilt, inwiefern die 2005 vorgeschlagenen EU-Warnhinweise die
Aufhörmotivation fördern. Dabei sollten sie vergleichen zwischen einer Packung, auf der nur eine
Textbox angebracht war, und einer Packung, die zu demselben Thema ein Bild mit demselben Text trug.
Den bebilderten Hinweisen wurde durchgehend häufiger zugetraut, die Aufhörmotivation der Raucher zu