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Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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In einer Laborstudie, in der Raucher und Nichtraucher bildgestützte Warnhinweise oder<br />

kleine Texthinweise zu sehen bekamen [16], war in der Gruppe mit bildgestützten<br />

Warnhinweisen eine tendenziell höhere Akzeptanz einer Erhöhung der legalen<br />

Altersgrenze zum Kauf von Tabakwaren auf 21 Jahren zu verzeichnen (60%) als in der<br />

Gruppe mit den kleinen Texthinweisen (42%). In beiden Gruppen sprachen sich 80%<br />

der Nichtraucher und 60% der Raucher für eine Einführung der bildgestützten<br />

Warnhinweise aus.<br />

In einer Fokusgruppenstudie mit 129 Gruppen von Jugendlichen in einem Land mit<br />

kleinen Texthinweisen wurden unterschiedliche Tabakkontrollstrategien (z.B.<br />

Warnhinweise, Deklaration der Inhaltsstoffe, Preis, Verbote) zur Diskussion gestellt [4].<br />

Für Warnhinweise forderten sie Veränderungen in Richtung bildgestützter Regelungen.<br />

In jeder Gruppe brachten nur zwei Strategien die Jugendlichen zum Nachdenken über<br />

ihr Rauchverhalten: eine starke Preiserhöhung und die Auflistung von Inhaltsstoffen<br />

und wie sie sonst genutzt werden.<br />

In einer Fokusgruppenstudie mit 11 Gruppen jüngerer Erwachsener in einem Land mit<br />

kleinen Texthinweisen, empfahlen Raucher und Nichtraucher, Frauen und Männer,<br />

bildungsnahe und bildungsfernere Teilnehmer nach Anschauen von bildgestützten<br />

Warnhinweisen, die kleinen Texthinweise durch bildgestützte zu ersetzen. 6<br />

3.4.1 Schlussfolgerungen der Wirkung von Warnhinweisen auf die Einstellung<br />

Bildgestützte Warnhinweise führen bei Rauchern und Nichtrauchern zu einer<br />

negativeren Einstellung gegenüber dem Rauchen als Texthinweise 16 (Ib).<br />

Bildgestützte Warnhinweise führen bei Nichtrauchern zu einem negativeren Image von<br />

Rauchern als Texthinweise 16 (Ib).<br />

Bildgestützte und Texthinweise puffern den Effekt von Rauchszenen in Filmen in<br />

Hinblick auf gesundheitliche Folgeerwartungen 21 (Ib).<br />

Die Einführung von bildgestützten Warnhinweisen wird von der Mehrheit der Raucher<br />

und Nichtraucher begrüßt oder gewünscht 3, 16 .<br />

3.5 Zusammenhang zwischen Warnhinweisen und Aufhörmotivation<br />

Wirkung auf Nachdenken über das Aufhören<br />

Laut einer Umfrage mit jungen Erwachsenen [19] berichten 37% der rauchenden<br />

Männer und 48% der rauchenden Frauen, dass sie, nachdem sie die neu eingeführten<br />

bildgestützten Warnhinweise gesehen hatten, darüber nachgedacht hätten, mit dem<br />

Rauchen aufzuhören. Etwas niedriger, nämlich etwa 40%, sind die Prävalenzen für<br />

diese Kognitionen bei einer repräsentativen Stichprobe von Rauchern, auf deren<br />

Zigarettenpackungen bildgestützte Warnhinweise gedruckt sind [7]. Hier wurde<br />

allerdings danach gefragt, ob ein solcher Gedanke im letzten Monat vorgekommen<br />

war. Vergleichbar hoch ist der Anteil in Ländern mit größeren, neu eingeführten<br />

Texthinweisen (etwa 40%), im Gegensatz dazu liegt der Anteil in Ländern mit kleinen<br />

Texthinweisen bei etwa 30% [7]. In einer anderen Studie wurde im Vergleich zu großen<br />

6 Im Rahmen der europäischen Fokusgruppenstudie [23], wurde ein Bericht für Deutschland erstellt, in<br />

dem auch bildgestützte Warnhinweise diskutiert wurden [23a]. Acht Gruppen mit insgesamt 54<br />

Teilnehmern äußerten sich zur Verwendung von bildgestützten Warnhinweisen (Text und Bilder). Alle<br />

Teilnehmer wünschten, dass dieses Verfahren auch in Europa eingeführt wird.<br />

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