Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT
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<strong>Bühler</strong> et al., 2007<br />
Das Wissensniveau variiert stark je nach Einkommens- und Bildungsstatus der<br />
Raucher und dies sowohl bei bildgestützten als auch bei Texthinweisen 9 (III).<br />
Warnhinweise sind mit die wichtigste Informationsquelle für die Folgen des Rauchens<br />
8 .<br />
Sind Warnhinweise bildgestützt werden sie als wichtigere Informationsquelle<br />
betrachtet, als wenn sie nur aus Text bestehen 8 (III).<br />
3.4 Zusammenhang zwischen Warnhinweisen und Einstellung<br />
gegenüber dem Rauchen<br />
Rauchen und Raucherimage<br />
Eine Laborstudie hat sich mit der Wirkung von kleinen Texthinweisen und<br />
bildgestützten Warnhinweisen auf unterschiedliche Einstellungsmaße befasst [16].<br />
Raucher und Nichtraucher beurteilten rauchrelevante Schlüsselreize (z.B. brennende<br />
Zigarette in Aschenbecher) und rauchbezogene Wörter (z.B. Nikotin) negativer, wenn<br />
sie vorher bildgestützte Warnhinweise angeschaut hatten, als wenn sie vorher kleine<br />
Texthinweise angeschaut hatten. Die bildgestützten Warnhinweise wurden länger<br />
angeschaut, was den Effekt aber nicht erklären konnte. Weiterhin beschrieben die<br />
Gruppen eine imaginative Person unterschiedlich, je nachdem ob sie Zigaretten<br />
eingekauft hatte oder nicht. Nach Anschauen der bildgestützten Warnhinweise war die<br />
Beschreibung der Person mit Zigaretten im Einkaufskorb negativer als nach Lesen der<br />
Texthinweise. Raucher und Nichtraucher unterscheiden sich in der Bedingung der<br />
bildgestützten Warnhinweise: Nichtraucher haben ein negativeres Image von<br />
Personen, die Zigaretten einkaufen, als Raucher. Dieser Unterschied traf auch für die<br />
jüngere Erwachsenengruppe zu.<br />
Wirkerwartungen an das Rauchen<br />
In einer Laborstudie mit Jugendlichen, deren Hauptfragestellung war, ob bildgestützte<br />
oder größere Texthinweise die Effekte von Kinoszenen mit Rauchern puffern können,<br />
wurden gesundheitliche und soziale/entspannende Wirkerwartungen untersucht [21].<br />
Unabhängig von Art des Warnhinweises erwarteten Jugendliche, wenn sie eine<br />
Raucherszene gesehen hatten, negativere gesundheitliche Wirkerwartungen, als wenn<br />
kein Warnhinweis vorher gezeigt worden war. Diese Unterschiede waren bei sozialen<br />
Wirkerwartungen und Erwartungen entspannender Wirkungen nicht zu beobachten.<br />
Einstellung gegenüber Tabakkontrollstrategien<br />
Raucher, die in einer Umfrage nach der Einführung bildgestützter Warnhinweise nach<br />
der Angemessenheit der Informationsvermittlung durch die Warnhinweise gefragt<br />
wurden, gaben zu 27% an, dass zu viel Informationen zu gesundheitlichen Risiken auf<br />
den Packungen stünden [3]. Die Hälfte der Raucher wünschte noch mehr<br />
Gesundheitsinformationen auf Zigarettenpackungen.<br />
Jüngere Erwachsene, in deren Land im Jahr zuvor bildgestützte Warnhinweise<br />
eingeführt worden waren, sollten in einer Umfrage einschätzen, inwiefern die<br />
Einführung noch stärkerer Warnhinweise effektiv wäre [19]. Nichtraucher und<br />
Experimentierer glaubten zu <strong>50</strong>%, dass dies bezogen auf die Effektivität sinnvoll wäre,<br />
wogegen 70% der Raucher sich dagegen aussprachen.