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Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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Risikoverhaltensweisen zu sehr im Fokus des Interesses. Passivrauchen sei eher als<br />

etwas Unangenehmes für andere, aber nicht als moralisch verwerflich anzusehen. Die<br />

Unterstützung durch Ärzte und Apotheker sahen sie skeptisch. Für Gruppen, die aus<br />

Rauchern der Phase der Absichtsbildung hinsichtlich Rauchstopp bestanden, traf dies<br />

nicht zu. Ähnlich skeptisch äußerten sich die südeuropäischen Gruppen im Vergleich<br />

zu den nordeuropäischen Gruppen. Letztere hatten wenn den Einwand, dass die neu<br />

einzuführenden, größeren Texthinweise im Vergleich zu den bisherigen kleinen<br />

Texthinweisen keinen neuen, zusätzlichen Informationsgewinn brächten. 5<br />

Es ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, auf welche Quelle sich die Inhalte der<br />

Warnhinweise beziehen sollten. Diese Frage hat eine Arbeit mittels einer Umfrage und<br />

Interviewstudie untersucht [27]. Die Umfrage ergab, dass mehr Nichtraucher als Quelle<br />

das Gesundheitsministerium als die medizinische Forschung favorisieren (43% vs.<br />

35%), bei den Rauchern die Nennungen für die beiden Institutionen aber gleich sind<br />

(jeweils 35%). In beiden Gruppen sprachen sich etwa 10% für keine Quellenangabe<br />

aus. Aus der Interviewstudie wurde deutlich, dass schwere Raucher sich im Vergleich<br />

zu leichteren Rauchern eher für die medizinische Forschung als Referenz<br />

aussprachen.<br />

Persönliche Relevanz der Warnhinweise<br />

Inwiefern Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern bildgestützte Warnhinweise als<br />

persönlich relevant empfinden, hat eine Laborstudie analysiert [17]. Beide Gruppen<br />

beurteilten bildgestützte Warnhinweise als relevant und unterschieden sich in dieser<br />

Einschätzung nicht. Durch eine selbstwertstützende Maßnahme (Auflisten von<br />

persönlichen Stärken) vor Anschauen der bildgestützten Warnhinweise, konnte eine<br />

Verstärkung der Personalisierung erreicht werden.<br />

Aus der europäischen Fokusgruppenstudie geht hervor, dass sozial-relevante<br />

Texthinweise gut personalisiert und auf die eigene Person bezogen wurden [23].<br />

Raucher in der Absichtsbildung konnten die Inhalte von furchterregenden, größeren<br />

Texthinweisen eher personalisieren und auf sich beziehen als Raucher in der<br />

Absichtslosigkeit. Junge Raucher personalisierten diese Texte viel weniger als Ältere,<br />

weil sie meinten, mit dem Rauchen aufzuhören, bevor diese Folgen eintreten würden.<br />

3.2.1 Schlussfolgerungen zur Reaktion auf Warnhinweise<br />

Raucher setzen sich mit bildgestützten Warnhinweisen inhaltlich auseinander<br />

(nachdenken, darüber diskutieren) 1,7 .<br />

Raucher setzen sich mit bildgestützten Warnhinweisen inhaltlich stärker auseinander<br />

als mit Texthinweisen 7,13 (III).<br />

Eine Untergruppe (~30%) von Rauchern vermeidet bildgestützte Warnhinweise 3 .<br />

Raucher reagieren mit negativen Emotionen auf bildgestützte Warnhinweise 3,17 .<br />

Raucher empfinden bildgestützte Warnhinweise als glaubwürdig 3,16 .<br />

Raucher empfinden bildgestützte Warnhinweise gleich glaubwürdig wie Texthinweise 16<br />

(Ib).<br />

5 Im deutschen Bericht dieser multinationalen Fokusgruppenstudie [23a] werden kleine Texthinweise als<br />

ineffektiv, nutzlos und überflüssig eingestuft, größere Texthinweise als richtiger Schritt angesehen, aber<br />

bildgestützte Hinweise als deutlicher Fortschritt empfunden.<br />

27

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