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Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT

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Über Warnhinweise diskutieren<br />

Mit anderen Rauchern oder Nichtrauchern über die neuen bildgestützten Warnhinweise<br />

zu reden, davon berichten 81% der befragten Raucher neun Monate nach Einführung<br />

der neuen Hinweise [1]. Drei Monate später tun dies noch 76%.<br />

In einer Studie, während der von kleinen zu größeren Texthinweisen gewechselt<br />

worden war, gaben vier Monate nach Einführung der neuen Hinweise 16% der<br />

befragten, die neuen Warnhinweise kennenden Raucher an, mit anderen darüber zu<br />

reden [22].<br />

Insgesamt lässt sich aus den Studien mit wiederholten Befragungen über einen kurzen<br />

[1] und langen Zeitraum [7] bei gleich bleibenden Warnhinweisen ein relativ stabiles<br />

Niveau der Ausprägung von Variablen der Auseinandersetzung (Nachdenken,<br />

Diskutieren) feststellen.<br />

Vermeidung von Warnhinweisen durch Verhalten<br />

In einer Umfrage von Rauchern, die bildgestützten Warnhinweisen ausgesetzt waren,<br />

hatten insgesamt 36% in irgendeiner Weise versucht, die Warnhinweise zu vermeiden<br />

(Warnhinweise verdeckt, in eigener Dose verwahrt, andere Packung verlangt) [3].<br />

Nach einem Wechsel von kleinen zu größeren Texthinweisen, berichteten 6% der<br />

Raucher davon, den Kauf der neu beschrifteten Zigarettenpackungen zu vermeiden<br />

[22]. Jeweils 2% gaben an, die Warnhinweise zu überkleben oder umzudrehen. Bei<br />

einem ähnlichen Wechsel berichteten in einer anderen Umfrage 14% der Raucher,<br />

jetzt wegen der Texthinweise weniger geneigt zu sein, diese Zigarettenpackungen zu<br />

kaufen [28]. Etwa 30% würden, wenn sie die Wahl hätten, eher Packungen ohne<br />

Warnhinweise kaufen.<br />

Emotionale Reaktion auf Warnhinweise<br />

Auf die neuen bildgestützten Warnhinweise reagieren 44% bzw. 58% der Raucher<br />

nach Selbstauskunft mit Angst bzw. mit Ekel [3]. In einem Laborexperiment wurden<br />

Raucher um ihre Einschätzung gebeten, wie bedrohlich sie die für sie neuen<br />

bildgestützten Warnhinweise finden [17]: Im Durchschnitt schätzten sie die<br />

Bedrohlichkeit auf einer Skala von eins bis sieben mit einem Wert von vier ein.<br />

Ergebnisse einer multinationalen Fokusgruppenstudie [23], die untersuchte, wie<br />

Raucher auf kleine und größere Texthinweise reagieren, zeigen, dass größere,<br />

abschreckende Texthinweise emotionale Reaktionen von Schock, Angst und Schuld<br />

auslösen. Sozial-relevante Texthinweise (Passivrauchen) evozierten starke Wut auf die<br />

Raucher, die in Gegenwart von Kindern rauchen. Dagegen wurden die unterstützenden<br />

Hinweise als erleichternd, positiv und ermutigend empfunden. Allerdings zeigten sich<br />

regionale Unterschiede: In einigen südeuropäischen Ländern sind Raucher irritiert und<br />

feindselig ob des größeren Formats.<br />

Nachdenken über gesundheitliche Risiken bringen. Dabei sollten sie vergleichen zwischen einer Packung,<br />

auf der nur eine Textbox angebracht war, und einer Packung, die zu demselben Thema ein Bild mit<br />

demselben Text trug. Den bebilderten Hinweisen wurde durchgehend häufiger zugetraut, Leute zum<br />

Nachdenken anzuregen. Insbesondere für das Motiv mit den Zähnen, das Motiv zum Herzinfarkt und das<br />

Motiv „Asthma bei Kindern“ wurde unterschiedlich beurteilt.<br />

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