Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT
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Lesen der Warnhinweise<br />
Die Warnhinweise auf dem Äußeren einer bildgestützten Packung neun Monate nach<br />
Einführung mindestens ein Mal gelesen zu haben, berichten über 90% der Raucher,<br />
44% berichten dies für die Warnhinweise, die im Inneren der Packung angebracht sind<br />
[1]. Die äußeren Warnhinweise auch im letzten Monat noch oft gelesen zu haben,<br />
geben je nach Art der Warnhinweise 18 bis 35% der Raucher an [7, 13]. Bildgestützte<br />
Warnhinweise werden eher gelesen als kleine oder größere Texthinweise [7], aber<br />
vergleichbar oft mit großen Texthinweisen [13].<br />
Werden größere Texthinweise neu eingeführt, liegt der Anteil derer, die sie im letzten<br />
Monat oft gelesen haben, doppelt so hoch [7].<br />
Ergebnisse der Fokusgruppen bestätigen, dass kleine Texthinweise nicht auffällig sind<br />
und größere Texthinweise mehr Aufmerksamkeit erringen [23]. Jüngere Erwachsene<br />
urteilen, dass kleine Texthinweise nicht beachtet werden und bildgestützte<br />
Warnhinweise im Vergleich dazu viel sichtbarer seien [5].<br />
Aufmerksamkeitspanne<br />
Zwei Laborstudien [16, 25] haben die Zeit gemessen, die Raucher und Nichtraucher<br />
damit verbracht haben, Warnhinweise am Computerbildschirm anzuschauen. Diese<br />
Zeit kann darauf hinweisen, wie intensiv gezeigte Inhalte verarbeitet werden und ob<br />
gegebenenfalls eine Abwehrreaktion dem Gezeigten gegenüber erfolgt. Kleine<br />
Texthinweise wurden von den Probanden 4,5s lang angeschaut, bildgestützte<br />
Warnhinweise dagegen 8,4s, also fast doppelt so lange [16]. Dabei war kein<br />
Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern auszumachen.<br />
Bei der Betrachtung des gleichen Pools an Warnhinweisen mit größeren oder großen<br />
Texten, nahmen sich Raucher genauso viel Zeit wie Nichtraucher [25].<br />
Wiedererkennen und Wiedergabe<br />
Das Wiedererkennen von Warnhinweisen (gestützte Abfrage) ist eine niedrigschwellige<br />
Art zu prüfen, ob Inhalte im Gedächtnis gespeichert wurden. Die freie Wiedergabe<br />
(ungestützte Abfrage) stellt eine höhere Anforderung an das Gedächtnis dar. In einer<br />
Umfrage konnten 70% der befragten Raucher alle der drei richtigen und drei falschen<br />
vorgegebenen bildgestützten Warnhinweise korrekt identifizieren, nur 3,6% hatten<br />
keinen richtigen oder falschen Hinweis entsprechend wieder erkennen können [1].<br />
Bei der Vorgabe von im Land üblichen kleinen Texthinweisen konnten nur 55% der<br />
Raucher und 51% der Ex-Raucher drei von vier Hinweisen wieder erkennen [6]. Das<br />
Wiedererkennen von kleinen Texthinweisen ist bei Rauchern stärker zu beobachten als<br />
bei Nichtrauchern [26]. In einer anderen Umfrage wurde die Wiedergabe von<br />
landesüblichen Warnhinweisen untersucht, da aber in dem Interview erst die<br />
Warnhinweise vorgegeben worden waren und dann abgefragt wurden, liegen nur<br />
verzerrte Wiedergaberaten vor, die hier nicht berichtet werden [22].<br />
In einem Experiment konnten Jugendliche je nach Länge der größeren Texthinweise<br />
nach kurzem Ansehen zu 22%, 13% bzw. 13% die Inhalte der drei Hinweise<br />
wiedergeben [12]. Der Anteil war unter den Jugendlichen doppelt so hoch, die die<br />
Insbesondere für das Motiv mit den Zähnen, das Motiv zum Herzinfakt und das Motiv „Asthma bei<br />
Kindern“ wurden unterschiedlich beurteilt.<br />
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