Anneke Bühler Karin Metz Christoph Kröger 50/0560 - IFT
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Abbildung 2: Wirkweise von Warnhinweisen auf das Rauchverhalten<br />
Verletzlichkeit<br />
(Weil ich rauche, könnte ich krank werden.)<br />
Wahrgenommene Schwere der Krankheit<br />
(Die meisten Raucher werden krank.)<br />
Belohnung für fehlangepasste Reaktion<br />
(Rauchen ist für mich Erholung.)<br />
Wirksamkeit der Reaktion<br />
(Wenn man aufhört zu rauchen, wird das<br />
Risiko, krank zu werden, beträchtlich<br />
verringert.)<br />
Selbstwirksamkeit<br />
(Wenn ich will, kann ich aufhören.)<br />
Kosten der angepassten Reaktion<br />
(Mit dem Rauchen aufzuhören ist eine<br />
aufreibende Sache und mir wird es eine<br />
ganze Zeit schlecht gehen. )<br />
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Bewertung der Bedrohung<br />
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Schutzmotivation<br />
(Ich beabsichtige, mit dem<br />
Rauchen aufzuhören.)<br />
Umsetzungsabsicht<br />
(Ich werde im Mai mit dem<br />
Rauchen aufhören und<br />
mich heute bei einem<br />
Tabakentwöhnugskurs<br />
anmelden.)<br />
Bewertung der Bewältigung<br />
Die bisherige Forschung zur allgemeinen Wirkung von Furchtappellen auch über das<br />
Thema Rauchen hinaus zeigt, dass starke Furchtappelle überzeugender sind als<br />
schwache Appelle (Witte & Allen, 2000). Sie weist darauf hin, dass starke<br />
Furchtappelle kombiniert mit Botschaften, welche die Selbstwirksamkeit stärken, am<br />
meisten Verhaltensänderung bewirken. Ebenso lässt sich davon ausgehen, dass<br />
starke Furchtappelle ohne Förderung der Selbstwirksamkeit in starker Abwehrhaltung<br />
resultieren.<br />
Angesichts dieser komplexen theoretischen Vorstellungen und differenzierten<br />
Ergebnisse der Grundlagenforschung, ist es nicht verwunderlich, dass der Einsatz von<br />
Warnhinweisen umstritten ist. Zum einen wird bezweifelt, ob Warnhinweise überhaupt<br />
Wirkung entfalten können. Das Wirkmodell verdeutlicht den potenziellen langen,<br />
komplexen Wirkungspfad dieser Maßnahme. Zum anderen wird befürchtet, dass die<br />
abschreckenden Inhalte der bildgestützten Warnhinweise zu einer Vermeidung ihrer<br />
Wahrnehmung bis hin zu einer Reaktanzreaktion der Raucher („Jetzt erst recht!“)<br />
führen. Schließlich wird angeführt, dass schwache Warnhinweise es der<br />
Tabakindustrie ermöglichen, ihren Produkthaftungsverpflichtungen nachzukommen<br />
und sie wo möglich vor Schadensersatzklagen zu schützen, ohne einen<br />
gesundheitspolitischen Nutzen zu haben (Givel, 2007).<br />
Vor diesem kontroversen Hintergrund erscheint es uns sinnvoll, die Forschungsliteratur<br />
zur Wirksamkeit von Warnhinweisen zu sichten.<br />
1.4 Ziel der Literaturauswertung<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den neuesten Stand des Wissens zur Wirkung von<br />
Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen auf das Rauchverhalten und auf<br />
rauchrelevante Variablen darzustellen. Dabei soll, wo möglich, eine Differenzierung<br />
hinsichtlich der Wirkung von Texthinweisen und bildgestützten Hinweisen erfolgen.<br />
Ebenso wird versucht, bei Vorliegen von entsprechenden Ergebnissen,<br />
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11<br />
Rauchstopp