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Biologie

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Grundlagen<strong>Biologie</strong>1 Grundlagen1.1 Die Schülerinnen und Schüler: AusgangslageLeben und Lernen der Kinder und Jugendlichen werden vornehmlich geprägt in einerFamilie. Die Schule unterstützt und ergänzt die Erziehung durch die Eltern, wie sieihrerseits auf die Unterstützung und Mitwirkung der Eltern angewiesen ist.Kinder und Jugendliche wachsen heran in einer Welt unterschiedlicher Lebensformenund Wertorientierungen. Sie nehmen diese Welt wahr im Licht verschiedener kulturellerTraditionen, religiöser Deutungen, wissenschaftlicher Bestimmungen, politischerInteressen. Sie erfahren diesen Pluralismus einer offenen Gesellschaft als eineBereicherung ihres Lebens, aber auch als Verunsicherung und Bedrohung.Kinder und Jugendliche wachsen heran in dem Wunsch, an dem Leben dieserGesellschaft teilzunehmen, sie möchten Verantwortung übernehmen und ihreVorstellungen von einer wünschenswerten Zukunft verwirklichen. Sie erfahren dabeijedoch auch Widerstände, die dies auslöst.Kinder und Jugendliche wachsen heran in einer Gesellschaft, in der ihnen tagtäglichvielfältige Informationen durch Medien vermittelt werden. Dies erweitert den Horizontihrer Erfahrungen. Die Zunahme solcher Erfahrungen aus zweiter Hand beeinträchtigtaber auch die Fähigkeit, die Welt auf eigene Weise wahrzunehmen und der eigenenErfahrung zu trauen.1.2 Das Konzept der GrundbildungIm Hinblick auf diese Situation entfalten die Lehrpläne ein Konzept von Grundbildung,das allen Schülerinnen und Schülern dazu verhelfen soll,− die Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der sie leben,differenziert wahrzunehmen, zu empfinden und zu beurteilen− das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüberverständigen zu können− Wege verantwortbaren Handelns zu finden und dabei mit anderenzusammenzuwirken− der eigenen Erfahrung zu folgen, kritisch zu urteilen, Informationen sinnvoll zunutzen− eigene Ausdrucksmöglichkeiten zu entwickeln und gestaltend umzusetzen− Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und die eigene Persönlichkeit zuentwickeln− Lernen als Teil des Lebens zu begreifen.- 4 -


Grundlagen<strong>Biologie</strong>KompetenzenIn den Fachlichen Konkretionen werden diese unterschiedlichen Leistungen der Fächerals Beiträge des Faches zur Vermittlung von Kompetenzen beschrieben. Die Aussagenzu den Kompetenzen sind auf den Prozeß des schulischen Lernens und Arbeitensbezogen und gegliedert in Aussagen zur Sachkompetenz, Methodenkompetenz,Selbstkompetenz und Sozialkompetenz. Sie sind Aspekte einer auf Handeln gerichtetenund als Ganzes zu vermittelnden Lernkompetenz.1.3 Grundsätze der UnterrichtsgestaltungDas Konzept der in 1.2 dargestellten Grundbildung erfordert Sozial- und Arbeitsformen,die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen,− den Unterricht aktiv und selbstverantwortlich mitzugestalten− eigene Schwerpunkte zu setzen und unterschiedliche Lernwege zu entwickeln(differenzierendes und individualisierendes Lernen)− partnerschaftlich mit anderen zu lernen und zusammenzuarbeiten (soziales Lernen).Dabei haben auch solche Arbeitsformen ihren Stellenwert, die geeignet sind,lehrgangsorientiert z. B. Informationen und Sachverhalte gezielt und im Überblick zuvermitteln oder Grundfertigkeiten systematisch einzuüben und zu festigen.1.3.1 Fachbezogenes LernenEine der grundlegenden Formen schulischen Lernens ist das fachbezogene Lernen. DerFachunterricht ist bestimmt durch− den Bezug auf die jeweiligen Fachwissenschaften und ihre Systematik− die didaktische und methodische Durchdringung fachlicher Inhalte− den Beitrag des Faches zur Bildung und Erziehung.Mit der Arbeit in den Fächern verbindet sich ein Lernen, das weiterführende Lebens-,Denk- und Handlungszusammenhänge eröffnet, in denen die Schülerinnen und Schülerden Sinn des zu Lernenden erfassen und erfahren können. Um dieses Lernen inZusammenhängen zu gewährleisten, kommt dem themenzentrierten und demfächerübergreifenden Arbeiten besondere Bedeutung zu.- 7 -


Grundlagen<strong>Biologie</strong>1.3.2 Themenzentriertes ArbeitenIm Mittelpunkt des Unterrichts stehen Themen, die den fachbezogenen und denfächerübergreifenden Unterricht auf notwendige Fragestellungen konzentrieren. SolcheThemen haben sinnstiftende und ordnende Funktion und bilden in sich geschlosseneLernzusammenhänge. Diese Zusammenhänge ergeben sich aus− den Erfahrungen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler (Lebensweltbezug)− den durch das Konzept der Grundbildung bezeichneten Aufgaben (Bezug zurGrundbildung)− dem fachlichen Bemühen um Wissen, Können und Erkenntnis (Fachbezug).Die genannten Bezüge können in den einzelnen Themen unterschiedlich gewichtet sein.Themenzentriertes Arbeiten ist verbindlich. Spezifische Aussagen zur Verbindlichkeitfinden sich in den Fachlichen Konkretionen unter 2.3 bzw. 2.4.Wie mit den Themen im Unterricht umgegangen werden kann, wird in den Lehrplänenan verschiedenen Stellen erläutert (vgl. Fachliche Konkretionen 2.3 bzw. 2.4).1.3.3 Fächerübergreifendes ArbeitenDie Lehrpläne nehmen auch mit dem fächerübergreifenden Arbeiten die pädagogischeForderung nach dem Lernen in Zusammenhängen auf. Das didaktischeSelbstverständnis und die Unterrichtspraxis eines jeden Faches schließen dasZusammenwirken der Fächer ein.Fächerübergreifendes Arbeiten ist verbindlich. Es ist Aufgabe der Lehrkräfte und derKonferenzen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten, diese Intention umzusetzen sowieFormen, Umfang und Organisation des fächerübergreifenden Arbeitens zu entwickeln.Dabei werden die besonderen Bedingungen der Schulart und der einzelnen Schulesowie die Erfahrungen und Vorstellungen der jeweiligen Lerngruppe einbezogen. DieseRegelungen schaffen Gestaltungsräume für die einzelne Schule und eröffnen ihrMöglichkeiten, eigene Profile zu entwickeln.Um die Zusammenarbeit der Fächer zu ermöglichen und zu fördern, folgen alleLehrpläne einer einheitlichen Grundstruktur. Für die notwendigen Absprachen über dasfächerübergreifende Arbeiten sind sie auch auf der thematischen Ebene in vielenBereichen aufeinander abgestimmt ( vgl. Fachliche Konkretionen 2.3 bzw. 2.4).** Zu den Möglichkeiten fächerübergreifender Zusammenarbeit vgl. auch IPTS-Arbeitspapierezur Unterrichtsfachberatung „Formen und Methoden fächerübergreifenden Arbeitens“, Kiel 1997- 8 -


Membership of ScientificAdvisory Committee on Nutrition:Carbohydrates Working GroupChairProf. Ian MacdonaldMembersProf. Annie Anderson(until May 2011)Dr Mark Beattie(September 2010to September 2011)Alison Eastwood(March 2009 toNovember 2011)Christine Gratus(until April 2013)Prof. Alan Jackson(until May 2010)Prof. Ian Johnson(since Mar 2009)Prof. Timothy KeyProf. Julie Lovegrove(since September 2010)SACN member;Prof. of Metabolic Physiology at the University ofNottingham and Director of Research in theFaculty of Medicine and Health Sciences.SACN member;Prof. of Food Choice, Centre for Public HealthNutrition Research, University of Dundee.External expert;Consultant Paediatric Gastroenterologist andHonorary Senior Lecturer, Southampton GeneralHospital.External expert;Reviews Manager, Centre for Reviews andDissemination, University of York.SACN member, lay representative;Retired advertising and marketing researchdirector.SACN member;Prof. of Human Nutrition, University ofSouthampton.External expert;Expert in diet and colo-rectal health and disease,Institute of Food Research.SACN member;Prof. in Epidemiology and Deputy Director ofCancer Epidemiology Unit, University of Oxford.SACN member;Prof. of Human Nutrition, Head of the HughSinclair Unit of Human Nutrition & DeputyDirector of the Institute for Cardiovascular andMetabolic Research, University of Reading.ix


Grundlagen<strong>Biologie</strong>1.4.1 Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe ISowohl der Lehrplan Grundschule als auch die Lehrpläne der Sekundarstufe I folgendem Konzept der gemeinsamen Grundbildung, das in der oben entfalteten Weise auf dieSituation der Schülerinnen und Schüler, ihre Erfahrungen, Lernvoraussetzungen undLernmöglichkeiten bezogen ist.Die Lehrpläne stellen die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften der Grundschuleund der weiterführenden allgemeinbildenden Schule auf eine gemeinsame Grundlage.Sie schaffen damit auch die Voraussetzungen dafür, daß− die Lehrkräfte der abgebenden und der aufnehmenden Schulen sich in Bildungs- undErziehungsfragen abstimmen und− die Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen der nächsten Schulstufeannehmen können.Um die Kontinuität der Erziehungs- und Bildungsarbeit beim Übergang sicherzustellen,sind den Fachlichen Konkretionen jedes Lehrplans der Sekundarstufe I Ausführungenzur Lernausgangslage vorangestellt. Hier werden unter fachspezifischem Blickwinkeldie in der Grundschule erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse, Lernstrategien und-fähigkeiten dargelegt, die die Lehrkräfte in der Sekundarstufe I kennen undberücksichtigen sollen.Unter fächerübergreifendem Blickwinkel ist am Ende der Grundschule von folgendenVoraussetzungen auszugehen:Die Grundschule hat den Schülerinnen und Schülern grundlegende Fähigkeiten,Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen, die für eine weiterführende Bildungunerläßlich sind, vermittelt, insbesondere im Lesen, Schreiben und Rechnen, imBeobachten, Erkunden, Ordnen, Vergleichen, Experimentieren, Auswerten, Darstellenund Gestalten.Die Schülerinnen und Schüler haben Formen gemeinsamen Lebensund Arbeitens kennengelernt und eingeübt, wie z. B.− das Erkennen und Bearbeiten von Problemen in der Lerngruppe− das gegenseitige Helfen− das gemeinsame und individuelle Entwickeln von Lernwegen und Lösungsstrategien− und die Rücksichtnahme auf die Lern- und Lebensbedürfnisse anderer.- 10 -


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Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>2 Fachliche Konkretionen2.1 LernausgangslageDie Schülerinnen und Schüler haben im Heimat- und Sachunterricht biologischeArbeitsweisen in einfacher Form kennengelernt: Beobachten und Beschreiben,Sammeln, Vergleichen und Ordnen, Untersuchen und Experimentieren. Die Objekte, andenen diese Arbeitsweisen erworben wurden, stammen aus dem Erfahrungsbereich derKinder. Formenkenntnisse von Tier- und Pflanzenarten der näheren Umgebung sindgelegt. Das Bewußtsein, daß Natur bewahrt und geschützt werden muß, ist gewecktworden. Über ihren eigenen Körper haben die Kinder Kenntnisse erworben. DerZusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung ist ihnen bewußt. Sie sindangeregt worden, ein gesundheitsförderndes Verhalten über den Schulalltag hinaus zupraktizieren. Sexualität des Menschen ist Unterrichtsthema gewesen.Die vielfältigen Beiträge der Medien haben bei den Schülerinnen und Schülernzusätzlich zu einem Informationsstand geführt, der in seiner Qualität unterschiedlich istund nicht überbewertet werden sollte.2.2 Beitrag des Faches zur Grundbildung2.2.1 Der Beitrag des Faches zur Auseinandersetzung mit den KernproblemenDer <strong>Biologie</strong>unterricht soll schwerpunktmäßig Verständnis für Natur und Umweltschaffen und die Bereitschaft wecken, an der Erhaltung der Lebensgrundlagen vonPflanzen, Tieren und Menschen mitzuwirken. Dieses Verständnis für Natur und Umwelterreicht er nicht nur durch Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Einsichten sowiedurch Förderung des Wahrnehmungs-, Denk- und Urteilsvermögens, sondern auchdadurch, daß er die Sinne für das Schöne in der Natur öffnet und Interesse und Freudean Lebewesen weckt.Der <strong>Biologie</strong>unterricht soll zur Achtung vor dem Lebendigen erziehen. Dazu gehört dieAchtung vor dem eigenen Leben und dem der Mitmenschen, ebenso aber auch vor demLeben der Tiere und der Pflanzen. Daraus muß Verantwortung für das Lebendigeerwachsen. Der friedliche Umgang miteinander (Friedenserziehung) und die behutsameNutzung der Umwelt (Umweltbildung) gehören damit untrennbar zu dieser Erziehung.Es sollen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen aufgebaut werden, die dazu führen,daß jeder einzelne auf der Grundlage ökologischer Einsichten zum Erhalt dernatürlichen Lebensgrundlagen beiträgt und Fürsorge für das Leben der Mitgeschöpfeentwickelt.- 15 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>Die Umweltbildung steht in Wechselwirkung mit der Gesundheitsförderung. Einenaturnahe Umwelt stärkt die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen. Derverantwortungsbewußte Umgang mit dem eigenen Leben erfordert Kenntnisse über Bauund Funktion des gesunden Organsystems und über schädigende Verhaltensweisen (z.B.Suchtprävention).Sexualerziehung soll neben der Vermittlung biologischer Kenntnisse vor allem dasverantwortungsbewußte Handeln in Partnerschaft und Familie zum Ziel haben. Dabeisoll auf tradierte Geschlechterrollen eingegangen und deutlich gemacht werden, daßgeschlechtstypische Unterschiede nicht zu Benachteiligungen im gesellschaftlichen undberuflichen Leben führen dürfen (Gleichstellung der Geschlechter). Wenn von Gewaltzwischen Jungen und Mädchen, Mann und Frau, Eltern und Kindern gesprochen wird,kommen auch Aspekte der Friedenserziehung in der Sexualerziehung zum Tragen.Das Fach <strong>Biologie</strong> hat ebenso wie die anderen Naturwissenschaften die Aufgabe,Schülerinnen und Schüler, ihrem Alter und ihrer Leistungsfähigkeit angemessen, innaturwissenschaftliche Arbeits- und Denkweise einzuführen. Sie müssen erfahren, daßnaturwissenschaftliche Aussagen deutlich von normativen Aussagen abzugrenzen sind.Für den <strong>Biologie</strong>unterricht bedeutet dies, falschen Folgerungen aus biologischenTatsachen entgegenzuwirken, die insbesondere das friedliche Zusammenleben derMenschen gefährden (Vorurteile, Ablehnung Behinderter, Fixierung vonGeschlechterrollen). Der <strong>Biologie</strong>unterricht darf sich ethischen Fragen nichtverschließen.Der <strong>Biologie</strong>unterricht soll auch dazu befähigen, die technischen Anwendungenbiologischer Erkenntnisse mit kritischer Aufgeschlossenheit zu verfolgen und zubewerten. Dazu sind grundlegende Kenntnisse nötig, die helfen, die Vielfalt der Formenund Vorgänge überschaubar zu machen.2.2.2 Beitrag des Faches zur Vermittlung von KompetenzenSachkompetenzDas Besondere der <strong>Biologie</strong> liegt in der hohen Komplexität und der Eigenart desLebendigen begründet. Die wesentliche Sachkompetenz besteht in der Erkenntnis, daß• alles Leben das Ergebnis einer ununterbrochenen historischen Entwicklung(Evolution) ist und nur unter Berücksichtigung dieses Prozesses verstanden werdenkann• jedes Lebewesen für sich einzigartig und jede über das Individuum hinausgehendeverallgemeinernde Aussage eine statistische Aussage ist• alle biologischen Systeme von der Zelle bis zum Ökosystem im Fließgleichgewichtstehen und einerseits durch Stabilität und andererseits durch eine, wenn auchbegrenzte Anpassungsfähigkeit gekennzeichnet sind.- 16 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>Im einzelnen erwerben die Schülerinnen und Schüler folgende Grundkenntnisse:• Sie erwerben grundlegendes Wissen über Zellen und deren Funktionen, das zumVerständnis vieler Sachverhalte der <strong>Biologie</strong> notwendig ist.• Sie lernen die Andersartigkeit Wirbelloser im Vergleich zu Wirbeltieren kennen,deren Angepaßtheit und deren Bedeutung im Wirkungsgefüge von Ökosystemen unddamit auch für den Menschen.• Sie erlangen Grundkenntnisse über Lebensgemeinschaften und erkennen, wie sieselbst aktiv an der Erhaltung einer gesunden Umwelt mitwirken können.• Sie erwerben Kenntnisse über die Auswirkungen und Risiken der Energienutzung fürUmwelt und Klima und sollen klimaschonendes Handeln beherzigen.• Sie erwerben anhand von humanbiologischen Themen Grundkenntnisse über Bauund Funktion von Organen und über die Weitergabe von Erbanlagen. BesonderesAugenmerk ist der Gesundheitsförderung und der Sexualerziehung zu widmen.Gesundheit soll als Wert erkannt, durch angemessene Lebensweise gefördert undnicht durch leichtfertigen Gebrauch von Medikamenten, Rausch- und Suchtmittelngefährdet werden.• Sie erwerben Kenntnisse über die Entwicklung des Menschen bis in dasErwachsenenalter. Durch die Auseinandersetzung mit Fragen der Kindesentwicklungund -erziehung werden Grundlagen für eine spätere verantwortungsbereiteElternschaft gelegt.• Sie erwerben Kenntnisse über eine naturwissenschaftlich begründete Evolutionstheorie sowie Einsicht in deren Bedeutung und Grenzen.Außerdem ist eine korrekte Verwendung der Fachsprache eine grundlegende fachlicheKompetenz.MethodenkompetenzZu den wesentlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die der <strong>Biologie</strong>unterricht vermittelt,gehören• das Vertrautwerden mit biologischen Arbeitsweisen, insbesondere Sammeln,Beobachten, Beschreiben, Vergleichen, Ordnen, Analysieren, Interpretieren,Experimentieren, Planen von biologischen Untersuchungen sowie sachgerechtesBenutzen biologischer Arbeitsgeräte• das Unterscheiden von Beobachtung und Deutung• das fachlich angemessene Darstellen und Erklären biologischer Vorgänge undSachverhalte. Dazu gehört das Arbeiten mit Modellen als wichtige Hilfsmittel zurErkenntnisgewinnung.• das Entwickeln von einfachen Hypothesen zur Erklärung von Phänomenen• das Anfertigen von Protokollen, Zeichnungen, Diagrammen.- 17 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>SelbstkompetenzDer <strong>Biologie</strong>unterricht fördert• Sorgfalt, Geduld und Verantwortungsbewußtsein durch Umgang mit Lebewesen• Genauigkeit durch selbständiges Planen, Durchführen und Auswerten vonUntersuchungen und Experimenten• mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen durch angemesseneVerbalisierung und folgerichtige Darstellung biologischer Sachverhalte• die Fähigkeit, Materialien über einen biologischen Sachverhalt zusammenzutragen,auszuwerten und zu strukturieren• die Fähigkeit, Grenzen naturwissenschaftlicher Aussagemöglichkeiten zu erkennen• die Erlebnisfähigkeit durch entdeckenden und forschenden Umgang mitNaturobjekten.SozialkompetenzIm <strong>Biologie</strong>unterricht erwerben die Schülerinnen und Schüler• die Fähigkeit, sich in eine Gruppe zu integrieren• die Fähigkeit, in einer Gruppe zusammenzuarbeiten, d.h. Teilaufgaben zuübernehmen, sie verantwortungsvoll zu bearbeiten und damit zur Lösung einergrößeren Aufgabe beizutragen• die Fähigkeit, in einer Gruppe zu kommunizieren, dabei die Auffassungen anderersachbezogen zu prüfen und die eigene Meinung gegebenenfalls zu revidieren• die Fähigkeit, aus Einsicht in biologische Zusammenhänge verantwortungsbewußt zuhandeln.Bei der Vermittlung dieser Kompetenzen sind folgende Grundsätze zu beachten:Die zunehmende Naturentfremdung erfordert verstärkt unmittelbare Naturbegegnung.Originale Begegnung und damit verbunden ästhetische und emotionale Erziehungsziele,d. h. Aufgeschlossenheit gegenüber den Erscheinungsformen der Natur und Freude amNaturerlebnis, sollen leitende Prinzipien bei der Unterrichtsgestaltung sein. GeeignetesBeobachtungs- und Untersuchungsgelände in der näheren und weiteren Umgebung derSchule muß in die Arbeit einbezogen werden (z. B. Schulwälder, Schulgärten,Gewässer, Hecken, Tiergärten, Regionale Pädagogische Umweltzentren).Das Interesse an der lebendigen Natur und die Freude am Experimentieren sindwichtige Voraussetzungen für einen handlungsorientierten <strong>Biologie</strong>unterricht. DieSchülerinnen und Schüler sind zu genauem Beobachten, Beschreiben und Vergleichenanzuleiten. An einfachen Versuchen sollen sie lernen, sorgfältig zu arbeiten, Ergebnisseklar zu formulieren, Zusammenhänge zu erkennen und Folgerungen zu ziehen. TätigerUmgang mit Pflanzen und Tieren im Unterrichtsraum und in der freien Natur sollen zuumsichtigem Verhalten, Sorgfalt, Ausdauer und Gründlichkeit erziehen. BehutsamesHeranführen an das Beobachten von Tieren, die bei mancher Schülerin oder manchemSchüler Ablehnung oder sogar Ekel hervorrufen, soll negative Haltungen nicht nurabbauen, sondern es soll über Interesse und Wissen ein Einstellungswandel angestrebtwerden. Die Erziehung zu einer pflegerischen Haltung führt zu einemverantwortungsbewußten Umgang nicht nur der Natur, sondern auch gegenüber denMitmenschen und der eigenen Person.- 18 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>Zum bewußten Erleben der Umwelt gehört auch der Erwerb von Formenkenntnis. Sieist Voraussetzung für ein tieferes Eindringen in biologische Zusammenhänge. DieFachkonferenzen erstellen schulstandortbezogen und am Entwicklungsstand derSchülerinnen und Schüler orientiert eine Liste der Pflanzen- und Tierformen, die in derSekundarstufe I mindestens erlernt werden sollen.Die wachsende Fähigkeit zum schlußfolgernden und abstrakten Denken und zumErkennen von Zusammenhängen öffnet den Blick für allgemeine Gesetzmäßigkeitenund wiederkehrende Prinzipien. Dabei muß deutlich werden, daß zum Erfassenbiologischer Systeme monokausales Ursache-Wirkungsdenken nicht ausreicht.Vielmehr ist ein Denken zu schulen, das deren Komplexität und Dynamik einbezieht.Gerade der <strong>Biologie</strong>unterricht leistet damit einen entscheidenden Beitrag imBildungsprozeß, da zur Lösung der Probleme unserer Zeit diese Art zu denken immerwichtiger wird.- 19 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>2.3 ThemenBei der Planung und Durchführung des Unterrichts sind die Richtlinien zur Sicherheitim naturwissenschaftlichen Unterricht (Beschluß der KMK vom 9. September 1994) zuberücksichtigen, hierzu auch der Runderlaß des Ministeriums für Bildung,Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (SiNUS) vom 6.September 1996 (NBL.MBWFK. Schl.-H., S. 372) sowie die Schriftenreihe desBAGUV (Best.Nr.GUV 57.1.29) und die einschlägigen Rechts- undVerwaltungsvorschriften einschließlich der DIN - Normen.ÜbersichtDie Übersicht für die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium weist ähnlicheThemen mit schulartspezifischer Schwerpunktsetzung auf. Die unterschiedlichenStundentafeln in den Schularten wirken sich in Teilbereichen in einer gegeneinanderverschobenen zeitlichen Anordnung aus.Aussagen zur VerbindlichkeitDie Verbindlichkeit der Themen für die einzelnen Schularten ist mit Fettdruckgekennzeichnet.ThemenTiere in der Obhut des Menschen -Heimtier - Haustier - NutztierSäugetiere in unserer UmweltDer Körper des Menschen und seineGesunderhaltung - Körperhaltung und BewegungDer Körper des Menschen und seineGesunderhaltung - Ernährung und VerdauungBlütenpflanzen - Vielfalt und Bedeutung fürMensch und TierBlütenpflanzen - Wildpflanzen in ihremLebensraum, KulturformenDer Körper des Menschen und seineGesunderhaltung - Atmung und BlutkreislaufSexualität des Menschen IWirbeltiere - Vielfalt und Bedeutung in unsererUmweltHS5HS5HS5HS5HS5HS6HS6HS6HS6SchulartenKlassenstufenRS5RS5RS5RS5RS5RS6RS6RS6RS6GY5GY5GY5GY5GY5GY6GY6GY6GY6- 20 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>ThemenLebensräume und Lebensgemeinschaften:Wechselbeziehung, Gefährdung und SchutzDie Zelle als Grundeinheit des LebensWirbellose Tiere - Vielfalt und Bedeutung inunserer UmweltStoffwechsel der Pflanzen als Grundlage desLebensSexualität des Menschen IISinne, Nerven und Gehirn erschließen demMenschen die UmweltOrgane des Menschen und deren GesunderhaltungRichtige Ernährung - eine Voraussetzung für dieGesundheitParasiten des MenschenBiologische Nutzung der SonnenenergieVerantwortung übernehmen für ein KindAspekte der HumangenetikAspekte der biologischen und kulturellenEvolution des MenschenVerhalten von Tier und Mensch (Ethologie)Schutz vor Krankheiten durch körpereigeneAbwehr und vorbeugende LebensweiseEntstehung von Vielfalt und Verwandtschaft beiLebewesenHS7HS7HS7HS8HS8HS8HS8HS9HS9HS9HS9SchulartenKlassenstufenRS8RS8RS8RS9RS8RS9RS9RS9RS9RS10RS10RS9RS10GY9GY8GY8GY8GY10GY10GY9GY8GY9GY10GY9GY10GY10- 21 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>2.4 SchulartenDie Themen und Inhalte für die Klassenstufen 7 - 10 (9) sind für Hauptschule,Realschule und Gymnasium gesondert zusammengestellt. Dies dient der besserenLesbarkeit, trägt aber auch den unterschiedlichen Zielen und Vorgehensweisen derSchularten Rechnung.Verbindlichkeit und Auswahl von Themen sind in den Übersichten vermerkt. DieReihenfolge der Themen ist frei wählbar innerhalb der einzelnen Klassenstufen. Die beiden Themen angegebenen Stundenzahlen dienen als Orientierungshilfe für die Planungder unterrichtlichen Umsetzung und setzen einen Zeitrahmen. Der zeitliche Umfang fürdie Bearbeitung der Themen von etwa 25 Wochen pro Schuljahr läßt somit Raum fürvertiefendes projektorientiertes, fachbezogenes oder fächerübergreifendes Arbeiten.Die fachspezifischen und unterrichtlichen Hinweise sowie die fächerübergreifendenAspekte einschließlich der Bemerkungen zu projektorientiertem Arbeiten habenVorschlagscharakter.Bei der Arbeit mit Tieren und Pflanzen sind die Richtlinien zur Sicherheit imnaturwissenschaftlichen Unterricht, die Artenschutz- und Tierschutzbestimmungen inder jeweils geltenden Form zu beachten.- 22 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> Orientierungsstufe2.4. 1 OrientierungsstufeÜbersichtAussagen zur Verbindlichkeit− Die Themen und deren Inhalte sind für alle Schularten verbindlich.− Mit Kursivdruck gekennzeichnete Inhalte sind nur für das Gymnasium verbindlich.Klassenstufe 5Themen Inhalte Zeitrahmen1. Tiere in der Obhut des − Tierhaltung und Tierpflege10Menschen: Heimtier -Haustier - Nutztier− Verhalten eines Säugers− Körperbau und Lebenweisebedingen einander− Haustiere stammen von Wildtierenab− Wirtschaftliche Nutzung von Tieren2. Säugetiere in unserer Umwelt − Europäische Säugetierarten 10− Zusammenhang zwischenKörperbau, Lebensweise undLebensraum an Beispielenwildlebender Säugetiere− Ordnen von Säugetieren3. Der Körper des Menschenund seine Gesunderhaltung -Körperhaltung und Bewegung4. Der Körper des Menschenund seine Gesunderhaltung -Ernährung und Verdauung5. Blütenpflanzen - Vielfalt undBedeutung für Mensch undTier− Zusammenhang zwischen Bau undFunktion des Skelettsystems− Zusammenwirken von Muskeln undSehnen an Gelenken− Erhaltung und Förderung derLeistungsfähigkeit des Bewegungssystems− Nahrungsmittel undNahrungsbestandteile: Bedeutungfür Energiegewinnung, Aufbau undFunktion des Körpers− Bau und Funktion desVerdauungssystems− Zusammenstellung der Nahrung füreine gesunde Ernährung− Heimische Blütenpflanzen− Bau und Funktion der Teile einerBlütenpflanze− Wind- und Insektenbestäubung,Befruchtung, Fruchtbildung− Verwandtschaft bei Pflanzen− Wechselseitige Angepaßtheit vonBlüten und ihren Bestäubern8810- 23 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeKlassenstufe 6Themen Inhalte Zeitrahmen1. Blütenpflanzen - Wildpflanzenin ihrem Lebensraum,Kulturformen− Heimische Blütenpflanzen− Verwandtschaftsgruppen vonPflanzen102. Der Körper des Menschenund seine Gesunderhaltung -Atmung und Blutkreislauf− Pflanzen sind anUmweltbedingungen angepaßt.− Nutzpflanzen sind an dieNahrungsbedürfnisse der Menschenangepaßt worden.− Beim Atmen verändert sich die Luft− Bau und Funktion derAtmungsorgane; Gasaustauschdurch Brustkorb- undZwerchfellbewegung; Prinzip derOberflächenvergrößerung− Bau und Funktion von Herz undBlutkreislauf− Schadstoffe in der Luft gefährdenunsere Gesundheit.− Der einzelne ist für seineGesundheit und für die der anderenverantwortlich.3. Sexualität des Menschen I − Miteinander über Sexualitätsprechen können4. Wirbeltiere -Vielfalt und Bedeutung inunserer Umwelt− Menschliche Sexualität isteingebunden inzwischenmenschliche Beziehungen.− Bau und Funktion derGeschlechtsorgane− Schwangerschaft und Geburt− Veränderungen während derPubertät− Wirbeltierklassen− Fische, Amphibien, Reptilien,Vögel: Zusammenhang zwischenKörperbau, Lebensweise undLebensraum− Vergleichende Betrachtung vonWirbeltieren aus verschiedenenWirbeltierklassen8820- 24 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeErläuterungen zu Themen und InhaltenKlassenstufe 5Thema 1: Tiere in der Obhut des Menschen -Heimtier - Haustier - NutztierKlassenstufe 510 StundenBezug zu KernproblemenIm Umgang mit Heim- und Haustieren können in besonderer Weise Liebe undVerantwortung zur Mitwelt erfahren werden. Zur Mitverantwortung gehört die Einsichtin eine möglichst artgerechte Haltung von Heim-, Haus- und Nutztieren und dieThematisierung von Gewalt gegenüber Tieren.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erfahren, daß Kenntnisse über die natürlichenBedürfnisse einer Tierart Voraussetzung für verantwortungsbewußten Umgang mitTieren sind.• Sie begreifen, daß tierische Verhaltensweisen weder final noch vermenschlichendinterpretiert werden dürfen.• Sie erfahren, daß für die Haltung von Tieren Ausdauer, Umsicht, Gründlichkeit undVerantwortung notwendig sind.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtWas Schülerinnen und Schüler wissen müssen und welche Verpflichtungen sieübernehmen, wenn sie ein Tier halten, sind wichtige Anliegen dieser Unterrichtseinheit.Die Beschäftigung mit diesem Thema ist motivierend, insbesondere dann, wenn dieEinrichtung eines Vivariums geplant und (oder) ein lebendes Tier in den Unterrichtgebracht wird.- 25 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Tierhaltung und Tierpflege− Verhalten eines Säugers− Körperbau und Lebensweisebedingen einander− Haustiere stammen vonWildtieren ab− Wirtschaftliche Nutzung vonTierenfachspezifische Hinweise− Tiere werden aus bestimmten Gründen gehalten.− Haltungsbedingungen und Pflege− Ein lebendiges Tier genau beobachten und dasGesehene angemessen beschreiben und erklären− Fleischfresser (z. B. Hund) und Pflanzenfresser(z. B. Rind)− Am Beispiel Haushund sollte auch auf dieGefahren im Umgang mit diesem Haustierhingewiesen werden.− Für eine artgerechte Haltung und für denrichtigen Umgang mit einem Haustier sindVerhaltensweisen und Bedürfnisse derzugehörigen Wildtierart zu berücksichtigen.− Z. B.: Bedeutung des Rindes für den Menschen:Nutzung von Milch, Fleisch, Haut (Leder), Horn,Knochen, Eingeweide (Därme)− Massentierhaltung: ethologische, ökologische,ökonomische AspekteAnregungen zum projektorientierten Unterricht:„Ich möchte ein Meerschweinchen“Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Kenntnisse über die gewünschte Heimtierart,bauen ein geeignetes Vivarium, planen die Tierpflege, beobachten ihre Tiere,protokollieren, präsentieren die Ergebnisse.Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Ev. Religion:TB 2: Unsere Welt - unsere UmweltTh 2 : Das Leben ist und gegebenI: Mensch und TierKath. Religion:TB 7: GottTh: Gott in der SchöpfungTB 8: SchöpfungTh: Dinge und Leben hegen und pflegenErdkunde:Th 3: Ohne Landwirtschaft gehts es nichtKunst:Darstellung von Tieren, zeichnerisches ProtokollierenDeutsch:Th 9: Mensch und Tier- 26 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 2: Säugetiere in unserer UmweltKlassenstufe 510 StundenBezug zu KernproblemenZur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sind Kenntnisse der Zusammenhängezwischen Lebensräumen und Lebensmöglichkeiten notwendig. Für die seelische undkörperliche Gesunderhaltung des Menschen ist der Erhalt der natürlichenLebensgrundlagen von großer Bedeutung.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß Körperbau und Lebensweiseaufeinander abgestimmt sind.• Sie sehen ein, daß Veränderungen der Lebensräume die Lebensmöglichkeiten vonTierarten beeinflussen.• Sie begreifen, daß die spezifischen Bedürfnisse der Tiere einenverantwortungsbewußten Umgang mit den Lebensräumen notwendig machen.• Sie erlernen systematische Gruppen und Kategorien als Hilfe, um Ordnung in dieVielfalt der Lebewesen zu bringen und Kennübungen zu erleichtern.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie Schülerinnen und Schüler sollten mindestens 3 Säugetierarten aus verschiedenenLebensräumen unter ganzheitlichem Aspekt kennenlernen. Es sollten solcheSäugetierarten ausgewählt werden, bei denen die Wechselbeziehungen zwischenOrganismus und Umwelt leicht erkennbar sind und gut herausgearbeitet werden können.Die Fachkonferenz legt fest, welche Formenkenntnis mindestens zu erwerben ist.- 27 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Europäische Säugetierarten− Zusammenhang zwischenKörperbau, Lebensweise undLebensraum an Beispielenwildlebender Säugetierefachspezifische Hinweise− Kennübungen sollten immer wieder in denlaufenden Lehrstoff eingebettet werden.− Tiere in der Kulturlandschaft: Hase, Kaninchen,Reh− An das Wasserleben angepaßt: Seehund,Fischotter, Wal, Delphin− An den Luftraum angepaßt: Fledermäuse− An das Leben im Boden angepaßt: Maulwurf− An das Leben im Winter angepaßt: aktiveÜberwinterer,Winterruher (z. B. Eichhörnchen,Dachs), Winterschläfer (z. B. Igel, Fledermaus)− Ordnen von Säugetieren − Erste Einblicke in Ordnungsmöglichkeiten, z. B.nach Gebißformen und Nahrung (Pflanzen-,Fleisch-, Allesfresser), nach Auftreten mit denGliedmaßen (Zehengänger, Zehenspitzengänger,Sohlengänger)− Das Ordnen nach Körpermerkmalen dient derEinführung systematischer Kategorien, wie Art,Gattung, Familie, Ordnung.Anregungen zum projektorientierten Unterricht:− Projekttag in einem Tierpark: Erstellen von Erlebnisberichten in schriftlicher Formmit Fotos oder als Video− Hegearbeiten im Wald (Unterstützung durch Jäger)− Anlegen und Ausstellen einer SpurensammlungAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Landschaftsverbrauch durch Siedlungserweiterung; Zerschneidung von Lebensräumendurch Verkehrswege; Naturschutz, LandschaftsschutzDeutsch:Th 9: Mensch und TierKunst:Tierzeichnungen (Wahrnehmung und Wiedergabe von Körperproportionen; Bewegungszeichnungen;räumliche Darstellungen von Objekten)- 28 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 3: Der Körper des Menschen und seine Gesunderhaltung -Körperhaltung und BewegungKlassenstufe 58 StundenBezug zu KernproblemenJeder Mensch ist für seinen Körper verantwortlich. Sein Verhalten beeinflußt die eigeneGesundheit, die anderer Menschen und die Leistungsfähigkeit unseres Sozialsystems.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß körperliches und seelischesWohlbefinden durch Bewegung in Spiel und Sport und durch gesundheitsgemäßeBelastung des Körpers gefördert werden.• Sie erarbeiten sich Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Bau und Funktiondes Stütz- und Bewegungssystems.• Sie setzen ihre Erkenntnisse für die Gestaltung der eigenen Lebensweise um.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtVerhaltensweisen sind am ehesten durch einen handlungsorientierten Unterricht zubeeinflussen. Einstiege über Fehlentwicklungen und Krankheiten können gewünschteVerhaltensänderungen eher behindern, als daß sie diese fördern.Hinweise zum UnterrichtInhalte− Zusammenhang zwischen Bauund Funktion desSkelettssystems− Zusammenwirken vonMuskeln und Sehnen anGelenken− Erhaltung und Förderung derLeistungsfähigkeit desBewegungssystemsfachspezifische Hinweise− Die wichtigsten Knochen des Kopf- undRumpfskeletts, des Schulter- und Beckengürtelsund der Gliedmaßen benennen und deren Bauund Funktion erläutern− Arbeitsweise von Muskeln (Gegenspielerprinzip)und die Bewegungsmöglichkeiten in denGelenken (z. B. Scharnier-, Kugelgelenk) durchBeobachtungen am eigenen Körper und durcheinfache Modelle erarbeiten− Am Beispiel der Wirbelsäule kann über denZusammenhang von Bau und Funktion dieWirkung einseitiger Dauerbelastungverständlich gemacht werden.− Maßnahmen zur Verhinderung von Schäden desBewegungssystems sollten einsichtig gemachtwerden.Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Sport:TB 1: Sich fit haltenTh 2: Kraft trainierenSportverletzungen und wie man vorbeugen kann- 29 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 4: Der Körper des Menschen und seine Gesunderhaltung -Ernährung und VerdauungKlassenstufe 58 StundenBezug zu KernproblemenJeder Mensch ist für seinen Körper verantwortlich. Sein Verhalten beeinflußt die eigeneGesundheit, die anderer Menschen und die Leistungsfähigkeit unseres Sozialsystems.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß körperliches und seelischesWohlbefinden durch gesunde Ernährung, d. h. ausgewogene Zusammensetzung undMenge der Nahrung, gefördert werden.• Sie lernen, welchen Weg die Nahrung durch den Körper nimmt und wie sie dabeiverändert wird.• Sie setzen ihre Erkenntnisse für die Gestaltung der eigenen Lebensweise um.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtVerhaltensweisen sind am ehesten durch einen handlungsorientierten Unterricht zubeeinflussen. Er sollte daher bei Aspekten der Gesundheitserziehung im Vordergrundstehen.- 30 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Nahrungsmittel undNahrungsbestandteile:Bedeutung fürEnergiegewinnung, Aufbauund Funktion des Körpers− Bau und Funktion desVerdauungssystems− Zusammenstellung derNahrung für eine gesundeErnährungfachspezifische Hinweise− Auflisten von verschiedenen Nahrungsmittelnund deren Einordnung in Gruppen− Nachweis von Nährstoffen (Fett, Stärke, Zucker,Eiweiß) mit einfachen Experimenten(Schülerexperimenten)− Auf die Bedeutung von Vitaminen, Salzen,Spurenelementen, Wasser und Ballaststoffenhinweisen.− Das Prinzip der Verdauung kann an derStärkeverdauung im Mund gezeigt werden.− Bau der Zähne und deren Pflege− Aus der Erfahrung kann abgeleitet werden, daßder Energiebedarf unterschiedlich ist undabhängig z. B. von der Tätigkeit, vom Klima undvom Gesundheitszustand.− Das Aufstellen von Speiseplänen kann dazubeitragen zu erkennen, wie eine vollwertigeErnährung aussehen muß.− „Fast food“ oder Konserven frisch zubereitetenSpeisen gegenüberstellen− Gesundheitliche Folgen einer unausgewogenenErnährungAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Gemeinsames Frühstück− Schülerinnen und Schüler stellen vollwertige Gerichte her− Interviews zum Ernährungsverhalten von Mitschülerinnen und Mitschülern undErwachsenen− Eßgewohnheiten anderer VölkerAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 3: Ohne Landwirtschaft geht es nichtKath. Religion:TB 7: GottTh: Gott in der SchöpfungEv. Religion:Hunger in der Welt- 31 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 5: Blütenpflanzen - Vielfalt und Bedeutung für Mensch und TierKlassenstufe 510 StundenBezug zu KernproblemenBlütenpflanzen können durch die Ästhetik ihrer Erscheinungsform einen emotionalenZugang und damit die Liebe zur Natur fördern. Im ökologischen Gefüge haben allePflanzen und Tiere ihre Bedeutung. Eingriffe des Menschen können unvorhersehbareFolgen haben. Die Erziehung zum verantwortungsbewußten Umgang mit Pflanzen solldazu führen, Lebensräume zu schützen und auch unbedachter Zerstörung vonPflanzenbeständen entgegenzuwirken.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler sehen ein, daß Pflanzen für Menschen und Tierelebensnotwendig sind.• Sie erkennen, daß auch Pflanzen Lebewesen sind.• Sie erwerben Kenntnisse über Bau und Funktion der Teile einer Blütenpflanze.• Sie erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten, die geeignet sind, Pflanzen zu schützenund zu pflegen.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtNach dem Erwerb grundlegender Kenntnisse über Blütenpflanzen anhand praktischerUntersuchungen soll an Beispielen die Angepaßtheit herausgearbeitet werden. Dadurchkann der beim Thema 2 „Säugetiere in unserer Umwelt“ vermittelte Einblick vertieftwerden, daß Eingriffe des Menschen in die Natur weitreichende Folgen haben können.Außerdem ist Formenkenntnis zu vermitteln, um den Blick für Formenvielfalt undFormenverarmung zu öffnen.Die Fachkonferenz legt fest, welche Formenkenntnisse schulstandortbezogenmindestens zu erwerben sind.- 32 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Heimische Blütenpflanzen− Bau und Funktion der Teileeiner Blütenpflanze− Wind- undInsektenbestäubung,Befruchtung, Fruchtbildung− Verwandtschaft bei Pflanzen− Wechselseitige Angepaßtheitvon Blüten und ihrenBestäubernfachspezifische Hinweise− Blütenpflanzen in der Umgebung der Schule,Veränderungen im Laufe des Jahres− Kennübungen sollten regelmäßig in denlaufenden Lehrstoff eingebettet werden.− Quellung, Keimung und Wachstum von Pflanzen(z. B. Bohne, Erbse) als langfristigeBeobachtungsaufgabe− Wurzel, Sproß (Stengel, Blatt, Blüte)− Einfache Versuche zur Wasseraufnahme,Wasserleitung, Wasserabgabe− Hinweis auf die Photosynthese− Pflanzenteile als Nahrung für Mensch und Tiere− Bei der Beschreibung der Befruchtung in derSamenanlage sollte für die männlicheGeschlechtszelle schon der Begriff Spermazelleverwendet werden.− Blütenstaub (Pollen) als Auslöser von Allergien(„Heuschnupfen“)− Ordnen von Blütenpflanzen in systematischeGruppen: z. B. Lippenblütler, Kreuzblütler,Schmetterlingsblütler− Durch Vorstellung enger wechselseitigerBeziehungen zwischen Blüten und Bestäubernkann ökologisches Denken gefördert werden.Anregungen zum projektorientierten Unterricht:− Pflanzenausstellungen− Fotowände− Anlegen von Herbarien nicht gefährdeter Pflanzen− Pflanzaktionen auf dem Schulgelände− Arbeiten im Schulgarten / SchulbiotopAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Kath. Religion:TB 8: SchöpfungTh: Dinge und Leben hegen und pflegenKunst:ZeichnungenÜber den Umgang mit Farben- 33 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeKlassenstufe 6Thema 1: Blütenpflanzen - Wildpflanzen in ihrem Lebensraum, KulturformenKlassenstufe 610 StundenBezug zu KernproblemenIm ökologischen Gefüge haben alle Pflanzen und Tiere ihre Bedeutung. Eingriffe desMenschen können unvorhersehbare Folgen haben. Die Erziehung zumverantwortungsbewußten Umgang mit Pflanzen soll dazu führen, Lebensräume zuschützen und auch unbedachter Zerstörung von Pflanzenbeständen entgegenzuwirken.Die Ungleichverteilung von Überfluß und Mangel an Nahrungsmitteln und der Umgangdamit sind eine große Gefahr für den Weltfrieden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und benennen spezifische Pflanzen anspezifischen Standorten.• Sie sehen ein, daß Veränderungen der Lebensräume die Lebensmöglichkeiten vonPflanzenarten beeinflussen.• Sie begreifen, daß die spezifischen Bedürfnisse von Pflanzenarten einenverantwortungsbewußten Umgang mit den Lebensräumen notwendig machen.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtUm den Zusammenhang zwischen den Erscheinungsformen der Pflanzen und denStandortbedingungen zu verdeutlichen, sind Unterrichtsgänge einzuplanen.Die Ernährungs- und Lebensbedingungen der Menschen in verschiedenen Gebietendieser Erde sind am Beispiel der Kulturpflanzen in Zusammenarbeit mit anderenFächern besonders eindrucksvoll darstellbar.- 34 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Heimische Blütenpflanzen− Pflanzen sind anUmweltbedingungen angepaßt.− Kulturpflanzen sind an dieNahrungsbedürfnisse derMenschen angepaßt worden.− Früchte und Samenfachspezifische Hinweise− Kennübungen sollten regelmäßig in denlaufenden Lehrstoff eingebetten werden.− Beim Anlegen eines Herbariums sind dieArtenschutzbestimmungen zu beachten.− Einordnung der Pflanzen inVerwandtschaftsgruppen− Bewußtmachen von Anpassungserscheinungen;z. B. zeigen verschiedene Pflanzenarten einesStandorts ähnliche Anpassungserscheinungen:trockene Standorte, feuchte Standorte, Standorteim Wasser− Pflanzen sind an Jahreszeiten angepaßt:Frühblüher, Laubbäume (Herbstfärbung undLaubfall)− Überwinterung− Für die Auswahl der zu behandelndenNutzpflanzen sollten neben dem Kennenlernen(Formenkenntnis) vor allem die Bedeutung fürdie Ernährung entscheidend sein.− Fruchttypen− Verbreitungsformen von Samen und FrüchtenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Anlegen eines Kleinlebensraumes und Beobachten der Besiedlung durch Pflanzenund Tiere (z. B. Trockenmauer, Trockenrasen, Tümpel)− Pflanzen und Boden: Arbeit im Schulgarten, Pflanzenpflege, Bodenuntersuchungen− Erkunden eines Lebensraumes in der Nähe der Schule− Quellung, Keimung, Wachstum: Untersuchungen von Samen, Keimlingen,Keimbedingungen, Wachstumsbedingungen (vgl. Thema 5, Klassenstufe 5)− Zubereitung kleiner Gerichte aus Wildpflanzen− Anlegen einer Blättersammlung, Früchtesammlung; Baummonografien;Rindenabdrücke, Basteln mit BaummaterialienAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 3: Ohne Landwirtschaft geht es nichtErnährungsbedingungen in der Dritten WeltDeutsch:Th 10: Gesucht wird...- Beschreibungen- 35 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Beim Atmen verändert sich dieLuft.− Bau und Funktion derAtmungsorgane; Gasaustauschdurch Brustkorb- undZwerchfellbewegung; Prinzipder Oberflächenvergrößerung− Bau und Funktion von Herzund Blutkreislauf− Schadstoffe in der Luftgefährden unsere Gesundheit.− Der einzelne ist für seineGesundheit und für die deranderen verantwortlich.fachspezifische Hinweise− Der Verbrauch von Sauerstoff und die Bildungvon Kohlenstoffdioxid und Wasser können inSchülerübungen nachgewiesen werden.− Durch Vergleich von innerer Lungenoberflächeund Hautoberfläche kann das Prinzip derOberflächenvergrößerung veranschaulichtwerden.− Messung der Atemvolumina− Vergleich von Atmung durch Nase und Mund− Messungen zur Leistungsfähigkeit desKreislaufsystems (Pulsfrequenz, Atemfrequenz)können in Schülerübungen durchgeführt werden.− Das Verständnis von Feinbau undPumpmechanismus des Herzens sollte schon hierangebahnt werden.− Aufgaben des Blutes; Blutspende− Neben Beispielen für gasförmige und festeLuftverschmutzungen und deren Auswirkungenauf Lunge und Körper sollte vor allem derProblematik des Rauchens breiter Raumgewidmet werden.− Problematisierung von Gruppenzwang undAbhängigkeitAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Messungen zur Veränderung von Atmung und Kreislauf beim Sport− Informationen über Gefahren des Rauchens, z. B. bei einer Krankenkasse, beimGesundheitsamt− Zigarettenwerbung: Fragebogenaktion, Interviews, Analysen− Belastung der Luft durch Autoabgase: Messung von SchadstoffenAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB),Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Kunst:AB 6: Film/Video/ComputerTh 1: Analyse von FernsehwerbungSport:TB 1: Sich fit haltenTh 1: Ausdauer trainierenMessung der Atemfrequenz in Ruhe und unter Belastung; Messung zur Tätigkeit desHerzens bei Ruhe und Belastung; Training zur Stärkung von Herz und KreislaufDeutsch:Sach- und Gebrauchstexte- 37 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 3: Sexualität des Menschen IKlassenstufe 68 StundenBezug zu KernproblemenVerantwortliches Handeln in Partnerschaft und Familie setzt voraus, daß Mädchen undJungen ein von gegenseitiger Achtung geprägtes Miteinander lernen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit, in angemessener Weiseoffen über Sexualität zu sprechen (Kommunikationsfähigkeit).• Sie lernen, jedes abwertende Verhalten, auch in Worten und Gesten, anderengegenüber zu vermeiden.• Sie fördern ihre Wahrnehmungsfähigkeit für die eigenen Gefühle und die deranderen.• Ihre Achtung vor dem anderen Geschlecht wird gefördert.• Sie erwerben Wissen über Bau und Funktion der Sexualorgane, Befruchtung,Schwangerschaft und Geburt.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtSexualerziehung ist Teil der Gesamterziehung und muß in Zusammenarbeit mit denEltern und fächerübergreifend erfolgen. In der <strong>Biologie</strong> werden biologischeSachverhalte im Vordergrund stehen, jedoch sollen gesellschaftliche Aspekte nichtausgeklammert werden. Klischeevorstellungen wie „typisch Junge“, „typisch Mädchen“sollen kritisch geprüft werden, um langfristige Vorurteile abzubauen und den Blick fürgeschlechtsbedingte Benachteiligungen zu öffnen. Die Erziehung zu gewaltfreiemUmgang ist ständiges Unterrichtsziel.Es kann bei dieser Unterrichtseinheit zweckmäßig sein, zeitweilig Gruppenunterrichtnach Geschlechtern getrennt durchzuführen. Dabei sollte auf jeden Fall darauf geachtetwerden, daß die Inhalte allen vermittelt werden.Dem Prinzip der Altersgemäßheit folgend, sollte auf das Thema AIDS nur eingegangenwerden, wenn ein besonderer Anlaß vorliegt oder Fragen gestellt werden.Die Bestimmungen zur Sexualerziehung im Schulgesetz (§ 4 und § 98) sind zubeachten.- 38 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Miteinander über Sexualitätsprechen können− Menschliche Sexualität isteingebunden inzwischenmenschlicheBeziehungen− Bau und Funktion derGeschlechtsorgane− Schwangerschaft und Geburt− Veränderungen während derPubertätfachspezifische Hinweise− Vermittlung bzw. Festigung eineshochsprachlichen Wortschatzes; gegebenenfallssollte auf abwertende bzw. Gewalt beinhaltendeAusdrucksweise eingegangen werden.− Beziehungsaspekte: Vertrauen, Verantwortung,Helfen, Rücksicht, Freundschaft, Zärtlichkeit,Liebhaben und Geschlechtsverkehr− Formen sexueller Nötigung und Gewalt solltenals Probleme angesprochen werden.− Bei der Behandlung der Geschlechtsorganesollten Regelblutung, Samenerguß und Zeugungangesprochen werden.− Neben der Vermittlung biologischer Kenntnissesollte auch die emotionale Ebene einbezogenwerden: Rücksichtnahme auf Schwangere,Staunen über die Entwicklung eines Kindes imMutterleib.− Auf mögliche Schädigung des heranwachsendenFötus durch z. B. Röteln, Medikamente,Genußgifte könnte gegebenenfalls hingewiesenwerden.− Das Thema „Schwangerschaftsverhütung“ sollteangesprochen, entsprechende Fragen geklärtwerden.− Neben den körperlichen sollten auch dieseelischen Veränderungen und die damitverbundenen Probleme sowie dieSelbstbefriedigung angesprochen werden.Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Ev. Religion:TB 2: Unsere Welt - unsere UmweltTh 1: Schöpfung als Gabe und AufgabeDeutsch:Th 2: Entdeckungsfahrten in die Welt der TexteTh 4: Märchen und TräumeKath. Religion:Verantwortliches Miteinander- 39 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeThema 4: Wirbeltiere - Vielfalt und Bedeutung in unserer UmweltKlassenstufe 620 StundenBezug zu KernproblemenZum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen gehört der Erhalt derVielfalt von Lebensräumen mit ihren Tier- und Pflanzenarten (Naturschutz,Artenschutz). Die biologische Vielfalt dieser Lebensräume stellt einen Eigenwert dar,den es auch aus ethischer Verpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erfahren, daß Tiere an ihre Lebensräume angepaßt undin vielfältige Beziehungen eingebunden sind.• Sie sehen ein, daß Veränderungen der Lebensräume und -gemeinschaften dieLebensmöglichkeiten von Tierarten entscheidend beeinflussen und deshalb einverantwortungsbewußter Umgang mit den Lebensräumen notwendig ist.• Sie finden Ordnungskriterien für die Vielfalt der Lebewesen und lernenCharakteristika der Wirbeltierklassen kennen.• Sie werden befähigt, Ordnungskriterien anzuwenden.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtNach Festigung grundlegender Kenntnisse über Säugetiere sollen an Beispielen dieübrigen Wirbeltierklassen behandelt werden. Dabei sollen die Aspekte „Angepaßtheit,Physiologie, Naturschutz“ exemplarisch mindestens einmal Schwerpunkt sein.Die Fachkonferenz legt fest, welche Formenkenntnis mindestens zu erwerben ist.- 40 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Wirbeltierklassen− Zusammenhang zwischenKörperbau, Lebensweise undLebensraum:FischeAmphibienReptilienVögelfachspezifische Hinweise− Kennübungen sollten in den laufendenUnterricht eingebettet werden: z. B. Vögel amFutterhaus, Amphibien im Gartenteich,Speisefische des Marktes, Tiere im Zoo und imWildpark.Im folgenden werden mögliche Gesichtspunkte beider Behandlung der Wirbeltierklassen genannt:− Stromlinienform− Flossen und ihre Funktion− Bau der Kiemen und Kiemenatmung− Innerer Bau (Präparation eines Fisches)− Schwimmen und Schweben (Funktion derSchwimmblase)− Beobachten von Kaulquappen(Artenschutzverordnung beachten!)− Umwandlung von der Kaulquappe zum Frosch:Metamorphose− Formen der Atmung bei Amphibien− Schutz von Amphibienlaichgewässern− Krötenwanderung− Unterschiede in Körperbau und Lebensweisegegenüber Amphibien− Angepaßtheit an das Landleben: Reptilien alswechselwarme Tiere− Lebensweise heimischer Reptilien− Reptilien als Heimtiere, Artenschutz− Zusammenhang zwischen Körperbau undFliegen− Bau und Funktion der Federn− Einfache Versuche zum Vogelflug− Vögel als gleichwarme Tiere− Überwinterung: Standvogel, Strichvogel,Zugvogel, Winterfütterung (vgl. Thema 2,Klassenstufe 5)− Vogelschutz- 41 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> OrientierungsstufeHinweise zum UnterrichtInhalte− Vergleichende Betrachtungvon Wirbeltieren ausverschiedenenWirbeltierklassenfachspezifische Hinweise− Einfache stammesgeschichtliche Zusammenhänge− Gleichwarme und wechselwarme Wirbeltiere− Erweiterung und Festigung systematischerKategorienAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Einrichtung und Betreuung von Aquarien und Terrarien− Bau und Betreuung von Nisthilfen− Tourismus und Artenschutz (zusammen mit Erdkunde): WashingtonerArtenschutzabkommen, Souvenir und die Aufgabe der Zollämter, illegale Einfuhrenvon Tier- und PflanzenproduktenAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 4: Deutschland: Vom Industrie- zum DienstleistungslandI: Umweltschutz in den neuen und alten LändernI: Touristische Regionen: Alpen, See, MittelgebirgeDeutsch:Th 9: Mensch und TierKunst:Tierbilder in unterschiedlichen Techniken- 42 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> Hauptschule2.4.2 HauptschuleErweiterte ThemenübersichtKlassenstufe 7Aussagen zur Verbindlichkeit− Die Themen 1 und 2 mit ihren Inhalten sind verbindlich.− Im folgenden werden nur die verbindlichen Themen differenziert dargestellt.− Für das Thema 3 findet man entsprechende Hinweise unter 2.4.3 Realschule.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Lebensräume und Lebensgemeinschaften- Wechselbeziehungen,Gefährdung undSchutz− Lebensräume− Aspekte eines Ökosystems− Wechselbeziehung innerhalbeines Lebensraumes− Gefahren für die Vielfaltinnerhalb eines Lebensraumes142. Die Zelle als Grundeinheit desLebens3. Stoffwechsel der Pflanzen alsGrundlage des Lebensund mögliche Schutzmaßnahmen− Arbeiten mit dem Mikroskop− Aufbau von Zellen− Bau und Lebensweise einesEinzellers− Mikroskopische Übungen− Stoffwechsel und Photosynthese− Inhaltsstoffe der Pflanzen− Stoffkreislauf− Einflüsse des Menschen aufStoffkreisläufe und Energiefluß− Biologische Nutzung derSonnenenergie1010- 43 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleKlassenstufe 8Aussagen zur Verbindlichkeit− Das Thema 4 mit seinen Inhalten ist verbindlich.− Von den anderen ist ein weiteres verbindlich.− Im folgenden wird nur das Thema 4 differenziert dargestellt. Für die übrigen findetman entsprechende Hinweise unter 2.4.3 Realschule bzw. 2.4.4 Gymnasium.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Sinne, Nerven und Gehirn − Bau und Funktion des Auges 12erschließen dem Menschen die − Gesunderhaltung derUmwelt.Sinnesorgane (auch Ohr undHaut)− Gehirn, die Schaltzentrale2. Organe des Menschen undderen Gesunderhaltung3. Richtige Ernährung - eine Voraussetzungfür die Gesundheitunseres Körpers− Bau, Funktion undGesunderhaltung mindestenseines Organsystems desMenschen− Eigene Eßgewohnheiten− Nährstoffe und weitereNahrungsbestandteile− Verdauungsorgane und derengrundlegende Funktionen− Vollwertige Ernährung− Nahrungsmittelwerbung− Ernährung in verschiedenenRegionen der Erde4. Sexualität des Menschen II − Physische und psychischeEntwicklung in der Pubertät− Sexuelle und soziale Reife− Schwangerschaft und Geburt− Empfängnisverhütung und AIDS-Prävention− Freundschaft, Liebe,Partnerschaft, Sex121012- 44 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleKlassenstufe 9Aussagen zur Verbindlichkeit− Das Thema 3 mit seinen Inhalten ist verbindlich.− Von den anderen Themen sind zwei weitere verbindlich.− Im folgenden werden nur die Themen 3 und 4 differenziert dargestellt. Für dieübrigen findet man entsprechende Hinweise unter 2.3.4 Realschule.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Aspekte der Humangenetik − Ähnlichkeiten von Eltern und 8Kindern− Zellteilung− Chromosomen als Träger vonErbanlagen− Veränderung der Erbinformation2. Aspekte der biologischen undkulturellen Evolution desMenschen− Evolution: Fakten und Theorien− Evolution des Menschen− Populationen des Menschen83. Verhalten von Tier undMensch (Ethologie)4. Verantwortung übernehmenfür ein Kind− Verhalten von Tieren− Bedeutung bestimmterVerhaltensweisen für das Lebeneines Tieres− Angeborenes und erlerntesVerhalten− Angeborenes Verhalten beimMenschen− Bewußte undverantwortungsvollePartnerschaft− Prä- und postnatale Entwicklungdes Kindes− Leben mit einem Kleinkind− Erziehungsziele und Methodenzur Förderung der Kinder98- 45 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleErläuterungen zu Themen und InhaltenKlassenstufe 7Thema 1: Lebensräume und Lebensgemeinschaften -Wechselbeziehungen, Gefährdung undSchutz von LebensräumenKlassenstufe 7HS14 StundenBezug zu KernproblemenDer Mensch ist in ökologische Zusammenhänge eingebunden. Der Erhalt dernatürlichen Lebensgrundlagen erfordert daher Einblicke in ökologischeGesetzmäßigkeiten.Das biologische Gleichgewicht wird immer häufiger durch Aktivitäten des Menschenbeeinträchtigt. Die Folge ist eine Bedrohung für das Leben auf dieser Erde und damitauch für den Menschen.Im Interessenkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie muß menschengerecht undnaturverträglich gehandelt werden. Dazu gehört unter anderem auch, daßSchutzmaßnahmen für die Natur entwickelt und durchgeführt werden.Die biologische Vielfalt stellt einen Eigenwert dar, den es auch aus ethischerVerpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt. Artentod bedeutet darüberhinaus eine Verarmung der Schönheit unsere Erde, eine Verringerung desErlebnisreichtums und ein unwiederbringliches Verlöschen von Zukunftspotentialen -sei es für die Pharmakologie, Züchtungsforschung oder sanfte Chemie zukünftigerIndustrien.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Bestandsaufnahmen in einemLebensraum zu machen.• Sie erkennen, daß in der Natur Stoffkreisläufe bestehen.• Sie sehen ein, daß Veränderungen der Umwelt zu einem Verlust der ursprünglichvorhandenen Tier- und Pflanzenarten führen können und damit Eingriffe in dieStoffkreisläufe bedeuten.• Sie begreifen, daß jeder einzelne durch sein Handeln zum Erhalt der Umweltbeitragen kann.• Sie entwickeln Bereitschaft, im eigenen Lebensbereich aktiv an der Lösung vonUmweltproblemen mitzuwirken.- 46 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Lebensräume− Aspekte eines Ökosystems− Wechselbeziehungen innerhalbeines Lebensraumes− Gefahren für die Vielfaltinnerhalb eines Lebensraumesund möglicheSchutzmaßnahmenfachspezifische Hinweise− Z. B. Teich, Knick, Moor, Waldrand, Lichtung,Wiese, Strand, Au, Garten:einen Lebensraum aufsuchenKarten anfertigenPflanzen und Tiere bestimmen− Begriffe Biotop und Ökosystem− Wasser- bzw. Bodenbeschaffenheit, TemperaturundLichtverhältnisse, Niederschlagsmenge− Begriffe: Nahrungskette, Nahrungsnetz,Biozönose− Untersuchung der:Wetterseite von BäumenSchichtungen im WaldSchatten- und Sonnenseite eines KnicksBodenlebewesenTiere in der Krautschicht− Anfertigung von Zeichnungen und Diagrammen− Konkrete Schutzmaßnahmen: z. B.MüllsammelaktionenBaum-PatenschaftenBiotop-PatenschaftenRenaturierung eines Rasenstücks der SchuleAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Wolfsspinnen am Waldboden− Ameisen im Wald− Asseln und/oder Laufkäfer als Bodentiere− Singvögel im Wald− Flechten am Baum als Indikatoren für die Schadstoffbelastung der Luft− Pilzgeflechte im Boden− Frühblüher− Frösche im Jahreszyklus− Molche im Teich− Seesterne am Hafenpoller- 47 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB),Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Physik:TB 2: Temperatur und WärmeChemie:Th 1: Lebensgrundlage Wasser (HS, Kl. 7; RS Kl. 8)Th 2: Luft - ein lebensnotwendiger Stoff (HS, Kl. 7)Sport:TB 7: Wassersport gestaltenTh7 : Wassersport betreibenSportarten, die die Natur zerstören oder gefährdenKunst:AB 4: Wohnung/Architektur/gebaute UmweltTh 1: Gemeinsam wohnen - zusammenleben - die Umwelt gestaltenI: Planung und Bau von ÖkohäusernPlakate über ökologische ZusammenhängeErdkunde:Kartieren eines Lebensraumes- 48 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleKlassenstufe 8Thema 4: Sexualität des Menschen II HS 812 StundenRS 810 StundenGY 810 StundenBezug zu KernproblemenDie Sexualerziehung geht über die Vermittlung biologischer Kenntnisse hinaus und istim besonderen Maße geeignet, Grundwerte menschlichen Zusammenlebens bewußt zumachen und entsprechende Verhaltensweisen zu fördern.Partnerbeziehungen sind im Bewußtsein der Gleichstellung von Männern und Frauen,Mädchen und Jungen in allen Lebensbereichen u. a. verantwortungsbewußt, sensibel,verständnisvoll, gewaltfrei und gleichberechtigt zu gestalten.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit weiter, in angemessenerWeise offen über Sexualität zu sprechen (Kommunikationsfähigkeit).• Sie lernen, die eigenen Gefühle und die der anderen wahrzunehmen undverantwortlich damit umzugehen.• Sie lernen, die Gefühle und die Grenzen des oder der anderen zu respektieren.• Sie identifizieren sich mit der eigenen Geschlechtlichkeit und begreifen sie alsBestandteil der Persönlichkeit.• Sie erwerben Wissen über die physische und psychische Entwicklung in derPubertät, über Schwangerschaft und Geburt, Möglichkeiten derEmpfängnisverhütung und AIDS-Prävention.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtAspekte des Themas „Sexualtität des Menschen“ wurden bereits in der Primarstufe undin der Orientierungsstufe behandelt. Grundkenntnisse über Bau und Funktion derGeschlechtsorgane, über Schwangerschaft und Geburt werden als bekanntvorausgesetzt.Sexualität sollte in möglichst vielen Fächern thematisiert werden. In der <strong>Biologie</strong>könnten dann biologische Sachverhalte im Vordergrund stehen. Jedoch sollten auch hiergesellschaftliche Aspekte nicht ausgeklammert werden.Die Erziehung zum gewaltfreien Umgang ist ständiges Unterrichtsziel. Es erscheintsinnvoll, die Schwerpunkte im Rahmen der Inhalte in Absprache mit den Schülerinnenund Schülern und Eltern vorzunehmen.Die Bestimmungen zur Sexualerziehung im Schulgesetz (§ 4 und § 98) sind zubeachten.- 49 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Physische und psychischeEntwicklung in der Pubertät− Sexuelle und soziale Reife− Schwangerschaft und Geburt− Empfängnisverhütung undAIDS-Prävention− Freundschaft, Liebe,Partnerschaft, Sexfachspezifische Hinweise− Bedeutung der Hormone für die sexuelleEntwicklung, die Steuerung derKeimdrüsenfunktionen und die Schwangerschaft− Liebe und sexuelle Beziehung− Gewaltfreier Umgang miteinander, Respektierender Gefühle der Partnerin/des Partners− Zeugung eines Kindes und soziale Reife− Verantwortung für die Folgen des eigenenVerhaltens− Einblick in Stadien der menschlichen Embryonalentwicklung− Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenmißbrauchin der Schwangerschaft− Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen− Bedeutung der Familie für die Entwicklung einesKindes (siehe auch Klassenstufe 9, Thema 4)− Ungewollte Schwangerschaft− Rechtliche, moralische, gesundheitliche undseelische Aspekte einesSchwangerschaftsabbruchs− Methoden zur Empfängnisverhütung− Gemeinsame Verantwortung von Mann undFrau, Mädchen und Junge− Kritische Auseinandersetzung mit Beiträgen inJugendzeitschriften− Hetero-, Homosexualität, Perversionen− Safer SexAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Ev. Religion:TB 1: Der einzelne und die GemeinschaftTh 3: Was darf ich/ was nichtTh 5: Ich bin für mich verantwortlich (Kl. 9/10)Die Stellung der Frau in unterschiedlichen KulturenKath. Religion:TB 8: SchöpfungI : Der Mensch als Mann und Frau geschaffen (Kl. 9)Die Stellung der Frau in unterschiedlichen KulturenErdkunde:Th 2: Wieviele Menschen trägt die Erde?(Kl.7)Deutsch:Th 1: Vom Umgang miteinander- 50 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleKlassenstufe 9Thema 3: Verhalten von Tier und Mensch (Ethologie)Klassenstufe 9HS9 StundenBezug zu KernproblemenDie Entwicklung von Kulturen, kulturellen Gruppen wie auch des Individuums wirdzum Teil bestimmt durch eine Anzahl tradierter Verhaltensformen, die ihre Festlegungz. B. in Religionen oder Staatsverfassungen erfahren haben und u. a. das Ziel einesfriedlichen Zusammenlebens verfolgen.Tierisches Verhalten ist festgelegt durch Instinkthandlungen, Prägungen, Lernvorgänge,die vor allem den Erhalt der Art oder des Individuums bestimmen.Der Mensch ist verantwortlich für eine permanente Vervollkommung seiner sozialenVerhaltensformen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen angeborene Verhaltensmuster bei Tieren undverstehen sie in ihrer Festlegung als notwendig zum Erhalt der Art wie desIndividuums.• Sie sehen ein, daß auch bei Tieren Lernvorgänge erfolgen.• Sie begreifen die Notwendigkeit, bei der Haltung von Tieren deren Verhaltensmusternach Möglichkeit zu berücksichtigen und eine Vermenschlichung zu vermeiden.• Sie erkennen angeborene Verhaltensmuster und erlernte Verhaltensmuster beimMenschen.• Sie können die Berücksichtigung von angeborenen Verhaltensmustern bei derBeeinflussung von Menschen erkennen und kritisch beurteilen.- 51 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Verhalten von Tieren− Bedeutung bestimmterVerhaltensweisen für dasLeben eines Tieres− Angeborenes und erlerntesVerhalten− Angeborenes Verhalten beimMenschenfachspezifische Hinweise− Beobachten und Beschreiben: verschiedene Tierein natürlicher Umgebung, inHaltungseinrichtungen, in Tierparks bzw.Wildparks− Verhalten von einzeln lebenden Tieren undTieren in sozialen Verbänden− Z. B. Randlaufverhalten der Mäuse, Ducken desKaninchens, Einrollen des Igels, Suhlen desWildschweines, Schleichen der Katze, Hetzendes Hundes, Flügelschlagen des Kormorans− Z. B. Öffnen von Nüssen und Nestbau beimEichhörnchen− Instinktkette beim Stichling− Schlüsselreize− Bedeutung von Attrappenversuchen− Lernen durch Prägung (Nachlaufprägung beiNestflüchtern)− Einsichtiges Verhalten (z. B. beim Schimpansen)− Dressur− Verhaltensweisen bei Neugeborenen(z. B. Greifreflex, Brustsuchen, Saugen)− Kindchenschema− Sexuelle Schlüsselreize− Schlüsselreize in der WerbungAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Technik:Erstellung eines Labyrinths für Lernversuche mit MäusenErdkunde:Riten unterschiedlicher VölkerVerkehrserziehung:Aggressives Verhalten im Straßenverkehr- 52 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleThema 4: Verantwortung übernehmen für ein KindKlassenstufe 9HS8 StundenBezug zu KernproblemenJeder Mensch erlebt als Kind eine sein ganzes Leben prägende Beziehung zu anderenMenschen. Hierbei werden seine Einstellungen zu sich selbst und zur Mitwelt angelegt.Eine liebe- und verständnisvolle Erziehung trägt zum körperlichen und seelischenWohlbefinden des Kindes und seiner Eltern bei. Das Kind erlebt so Geborgenheit underwirbt Urvertrauen. Die Eltern führen das Kind zur offenen Weltbegegnung und zueinem friedvollen und von gegenseitiger Achtung geprägten Zusammenleben.Gesellschaftliche Grundeinstellungen werden bereits in frühester Kindheit angelegt.Einer frühkindlichen Deprivation und einer zu frühen Rollenfestlegung muß vorgebeugtwerden. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag für die Gleichstellung der Geschlechtergeleistet.Junge Menschen müssen darauf vorbereitet sein, volle Verantwortung für das eigeneHandeln zu übernehmen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über kindlicheEntwicklungsphasen und wichtige Erziehungsgrundlagen.• Sie erlangen Fähigkeiten, die zur fördernden Begleitung des Kindes in seinerkörperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung beitragen können.• Sie gewinnen Einblick in mögliche Probleme der frühkindlichen Entwicklung.• Sie werden angeregt, über Erziehungsmethoden nachzudenken.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie Schülerinnen und Schüler dieser Klassenstufe unterliegen selbst einer sehrunterschiedlich geprägten Erziehung durch ihre Eltern. Dieses Thema sollte auf einerElternversammlung vorgestellt und diskutiert werden.- 53 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Bewußte undverantwortungsvollePartnerschaft− Prä- und postnataleEntwicklung des Kindes− Leben mit einem Kleinkind− Erziehungsziele und Methodenzur Förderung der Kinderfachspezifische Hinweisevgl.Thema 4, Klassenstufe 8− Zelle, Embryo, Fötus in seiner Entwicklung− Körperliches und psychisches Befinden währendder Schwangerschaft− Ernährung und Verhalten in derSchwangerschaft− Vorbereitung auf die Elternschaft− Geburt des Kindes− Entwicklungsschritte des Kindes− Ernährung des Kindes− Entwicklung des Gehirns beim Kleinkind,Förderung durch sinnliche Anregungen− Das behinderte Kind− Geborgenheit und Ur-Vertrauen als Folgeelterlicher Liebe− Pflege des Kleinkindes− Umgang mit dem Kleinkind− Das kranke Kind− Erfahrungsaustausch unter den Schülerinnen undSchülern über „Erziehung“− Vergleich von früheren und heutigenErziehungsmethoden− Problematik der körperlichen und seelischenBestrafung− Rollenspiele, in denen Konfliktsituationenzwischen Eltern und Kind(ern) gelöst werden− Wo gibt es Hilfen zur Erziehung?− Verwahrlosung und deren Ursachen imElternhaus− Schädigende Einflüsse durch Fernsehen- 54 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> HauptschuleHinweise zum UnterrichtAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB),Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Geschichte:Th 3: Entstehung der modernen IndustriegesellschaftKunst:AB 4: Wohnung/Architektur/gebaute UmweltTh 1: Gemeinsam wohnen - zusammen leben. - die Umwelt gestaltenKinderdarstellungenHaushaltslehre:TB 4: Leben in GemeinschaftTh 1: ZusammenlebenTh 2: Mit Konflikten umgehenDeutsch:Th 1: Vom Umgang miteinanderTh 11: Vom Manuskript zum BuchKinderbücher analysierenGeschichten für Kinder erzählenWie lese ich Geschichten spannend vor?Musik:Kinderlieder und AbzählreimeWirtschaft/Politik:Rechte von Müttern, Vätern und Kindern (Kindergeld, Mutterschaftsurlaub,Kündigungsschutz, Erziehungsurlaub, Erziehungsgeld, ärztliche Betreuung) -Pflichten von Müttern und VäternTechnik:Herstellen von sicherem Spielzeug für unterschiedliche Altersstufen- 55 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> Realschule2.4.3 RealschuleErweiterte ThemenübersichtKlassenstufe 8Aussagen zur VerbindlichkeitDie Themen mit ihren Inhalten sind verbindlich.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Die Zelle als Grundeinheit desLebens− Bestandteile einer Zelle− Bau und Lebensweise einesEinzellers− Zelle - Gewebe - Organ -82. Wirbellose Tiere - Vielfaltund BedeutungOrganismus− Körperbau und Lebensweiseeines Ringelwurms− Entwicklung, Körperbau undLebensweise von Insekten− Ökologische und wirtschaftlicheBedeutung von Insekten− Staatenbildende Insekten− Körperbau und Lebensweise vonSpinnen− Körperbau und Lebensweiseeines Weichtieres3. Sexualität des Menschen II Inhalte siehe Hauptschule,Klassenstufe 8, Thema 4.4. Lebensräume und Lebensgemeinschaften- Wechselbeziehungen,Gefährdung undSchutz− Typische Pflanzen und Tiereeines Lebensraumes− Wechselbeziehungen einesLebewesens mit seiner Umwelt− Beziehungsgefüge vonOrganismen in einemLebensraum− Gefährdung bzw. Zerstörung vonLebensräumen und ihr Schutz161012- 56 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleKlassenstufe 9Aussagen zur VerbindlichkeitDie Themen 1 bis 4 mit ihren Inhalten sind verbindlich, von den anderen ist einweiteres verbindlich.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Sinne, Nerven und Gehirnerschließen dem Menschen dieUmwelt102. Richtige Ernährung - eineVoraussetzung für dieGesundheit3. Schutz vor Krankheiten durchkörpereigene Abwehr undvorbeugende Lebensweise4. Biologische Nutzung derSonnenenergie− Sinnesorgane− Bau und Funktionsweise des Auges− Fehler oder Schädigungen derSinnesorgane - Korrektur undVorbeugemaßnahmen− Informationsübertragung durchNervenzellen− Gehirn: die Schaltzentrale unseresKörpers− Nahrung: Menge undZusammensetzung− Verdauungsorgane und ihreAnhangsdrüsen− Ernährung in verschiedenenRegionen der Erde− Hygiene− Infektionskrankheit und Funktiondes Immunsystems− Aktive und passive Immunisierung− Ursachen und Verlauf einer HIV-Infektion− Bedeutung der Kulturpflanzen fürden Menschen− Inhaltsstoffe der Pflanzen− Speicherung der Sonnenenergiedurch Photosynthese− Zusammenhang zwischen Atmungund Photosynthese− Energienutzung durch denMenschen und die Notwendigkeit zuklimaschonendem Handeln5. Parasiten des Menschen − Außenparasiten als Blutsauger− Außenparasiten als Überträger vonKrankheiten6. Verantwortung übernehmenfür ein Kind− Innenparasiten, Wurmerkrankungen− Verantwortung der Eltern− Körperliche, geistige, seelische undsoziale Entwicklung eines Kindes− Erziehungsstile und Erziehungsziele10101255- 57 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleKlassenstufe 10Aussagen zur VerbindlichkeitAlle Themen mit ihren Inhalten sind verbindlich.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Entstehung von Vielfalt und − Vielfalt und Ähnlichkeit von8Verwandtschaft beiLebewesenLebewesen− Zeugnisse für eine Evolution vonOrganismen− Evolutionsfaktoren2. Aspekte der Humangenetik − Grundlagen der Vererbung− Veränderung derErbinformationen− Schutz der Erbanlagen undgenetische Beratung83. Aspekte der biologischen undkulturellen Evolution desMenschen− Stammesentwicklung desMenschen− Sonderstellung des Menschenunter den Lebewesen− Populationen des Menschen8- 58 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleErläuterungen zu Themen und InhaltenKlassenstufe 8Thema 1: Die Zelle als Grundeinheit des LebensKlassenstufe 8RS8 StundenVermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, daß hinter dem mit bloßem AugeSichtbaren weitere Strukturen existieren.• Sie lernen das Mikroskop als Hilfsmittel kennen, sich diese Welt zu erschließen.• Sie erwerben die Fähigkeit, mit einem Mikroskop sachgerecht umzugehen undMikropräparate zu erstellen.• Sie erkennen den zellulären Aufbau von Lebewesen und erfahren, daß auchpflanzliche und tierische Einzeller alle Kennzeichen des Lebendigen zeigen.• Sie erfassen, daß sich alle wesentlichen Lebensvorgänge auch bei Vielzellern in denZellen abspielen.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtIm Rahmen dieser Einheit soll das praktische Arbeiten mit Lupe, Stereolupe undMikroskop im Vordergrund stehen. Bei der Betrachtung des inneren Baus der Zellensollte nur auf die Teile näher eingegangen werden, die unter dem Lichtmikroskop fürdie Schülerinnen und Schüler sichtbar sind. Ein bloßes Anhäufen von Fachbegriffen inBezug auf die Zellorganellen ist zu vermeiden.Hinweise zum UnterrichtInhalte− Bestandteile einer Zelle− Bau und Lebensweise einesEinzellers− Zelle - Gewebe - Organ -Organismusfachspezifische Hinweise− Einfache Präparate können selbst hergestellt, mitdem Mikroskop untersucht und gezeichnetwerden (Zwiebelhaut, Wasserpestblättchen,Laubmoosblättchen, Fadenalgen,Mundschleimhaut). Hygienevorschriften sind zubeachten.− Anfertigen eines einfachen räumlichen Modellseiner Zelle− Lebendbeobachtungen an Einzellern(Heuaufguß: Pantoffeltierchen)− Anlegen von Kleinaquarien mitSüßwasserpolypen− Mikroskopische Untersuchung vonSchnittpräparaten (z. B. Laubblatt)- 59 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 2: Wirbellose Tiere -Vielfalt und BedeutungKlassenstufe 8RS16 StundenBezug zu KernproblemenZum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen gehört der Erhalt derVielfalt von Lebensräumen mit ihren Tier- und Pflanzenarten (Natur- und Artenschutz).Die biologische Vielfalt dieser Lebensräume stellt einen Eigenwert dar, den es auch ausethischer Verpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt.Wirbellose Tiere, insbesondere Insekten, die dem Menschen häufig erst durch ihreschädigende oder belästigende Wirkung bewußt werden, sind für das Gefüge einesLebensraumes von großer Bedeutung und genauso zu schützen wie die eher auffälligenWirbeltierarten.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erlangen einen Einblick in die Bedeutung wirbelloserTiere hinsichtlich ihrer Individuen- und Artenzahl.• Sie gewinnen die Einsicht, daß über festgelegte Kriterien die Artenfülle in einordnendes System gebracht werden kann (grundsätzliche Kriterien für eineEinordnung in das „biologische System“).• Sie erkennen, daß Beschreibungen wie „nützlich“ oder „schädlich“ biologisch nichtgerechtfertigt sind.• Sie akzeptieren Abneigungen und Ekelgefühle und versuchen, sie zu beherrschenund abzubauen.• Sie erfahren, daß der besondere Körperbau, interessante Verhaltensweisen und auchdie Schönheit vieler Formen bei einer Beschäftigung mit Wirbellosen Freude, jasogar Begeisterung hervorrufen können.• Sie wissen, daß der Mensch Wirbellose wirtschaftlich nutzt, und lernen Beispiele fürsolche Nutzung kennen.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie ungeheure Artenvielfalt im Bereich der Wirbellosen erfordert eine sorgfältigeAuswahl der zu betrachtenden Vertreter. Gesichtspunkte der Allgemeinen <strong>Biologie</strong>, derAllgemeinen Ökologie, der Humanökologie und der Systematik sollten berücksichtigtwerden und jeweils schwerpunktmäßig an einer Art beispielhaft erarbeitet werden.Die Fachkonferenz legt fest, welche Formenkenntnis mindestens zu erwerben ist.Kennübungen sollten in den laufenden Unterricht einbezogen werden.- 60 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Körperbau und Lebensweiseeines Ringelwurms− Entwicklung, Körperbau undLebensweise von Insekten− Ökologische undwirtschaftliche Bedeutung vonInsekten− Staatenbildende Insekten− Körperbau und Lebensweisevon Spinnen− Körperbau und Lebensweiseeines Weichtieresfachspezifische Hinweise− Z. B. Regenwurm, Wattwurm− Lebendbeobachtungen: Reaktionen auf Reize,Fortbewegung, Nahrungsaufnahme,Blutkreislauf, Röhrenbau− Beobachtungen an lebenden Insekten(Mehlkäfer, Fliegen, Stab-,Gespensterheuschrecken, Bienen, Blattläuse)hinsichtlich der Entwicklung, desFlugvermögens, der Sinnesleistungen− Untersuchung des Körperbaus an toten Insekten− Insekten als Kulturpflanzenschädlinge (z. B.Blattlaus, Borkenkäfer)− Biologische „Schädlingsbekämpfung“ (z. B.Nisthilfe für Vögel und Ohrwürmer)− Insekten als Nützlinge (z. B. Bienen,Schwebfliegen, Ameisen)− Aus der Fülle der Möglichkeiten sollten jeweilssolche ausgewählt werden, aus denen dieökologische Bedeutung der Insekten besondersdeutlich hervorgeht und die zu einem aktivenInsektenschutz anregen.− Angeborene Orientierung und Verständigungsollten Schwerpunkte diesesUnterrichtsabschnittes sein (z. B. Bienen: Tänze;Ameisen: Duftstoffe).− Z. B. Hauswinkelspinne, Kreuzspinne: Netzbau,Beutefang− Z. B. Weinbergschnecke, Schnirkelschnecke:Fortbewegung, Sinnesleistungen− Miesmuschel: UmweltproblematikAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Schädlingsbekämpfung und Nahrungsmittelerzeugung− Insekten im Wald− Der Borkenkäfer - Plagegeist in unseren Wäldern− Lebensraum Boden: einfache Versuche zur Physik und Chemie des Bodens,Bodenlebewesen (Wiese, Wald, Garten), Regenwurm als Kompostbereiter,Komposthaufen, Abfallentsorgung, „Zerstörung“ und „Aufbereitung“ von Böden− Der Mensch und die Insekten: Insekten im Haus, Insekten als Krankheitserreger undals „Plagegeister“, Insekten als „Schädlinge“, Insekten als Rohstofflieferanten(Seide, Wachs)− Aktiver Insektenschutz- 61 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Textillehre:TB 1: Textilien-Kleidung-WohlbefindenTh 2: Ich fühle mich wohl in meiner zweiten HautI: Stoffe und RohstoffeErdkunde:Entstehung von Böden, Bodenfruchtbarkeit, Gefährdung von BödenKunst:Ästhetik wirbelloser Tiere (Formen, Farben, Strukturen)Thema 3: Sexualität des Menschen IIKlassenstufe 8RS10 StundenAusführungen zum Thema siehe Hauptschule, Klassenstufe 8, Thema 4: Sexualität desMenschen II.- 62 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 4: Lebensräume und Lebensgemeinschaften -Wechselbeziehungen, Gefährdung und SchutzKlassenstufe 8RS12 StundenBezug zu KernproblemenDer Mensch ist in ökologische Zusammenhänge eingebunden. Der Erhalt dernatürlichen Lebensgrundlagen erfordert daher Einblicke in ökologischeBeziehungsgefüge und Gesetzmäßigkeiten.Das biologische Gleichgewicht wird immer häufiger durch Aktivitäten des Menschenbeeinträchtigt. Die Folge ist eine Bedrohung für das gesamte Leben auf dieser Erde unddamit auch für den Menschen.Im Interessenkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie muß menschengerecht undnaturverträglich gehandelt werden. Dazu gehört u. a. auch, daß Schutzmaßnahmen fürdie Natur entwickelt und durchgeführt werden.Die biologische Vielfalt stellt darüber hinaus einen Eigenwert dar, den es auch ausethischer Verpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt. Artentod bedeuteteine Verarmung der Schönheit unserer Erde, eine Verringerung des Erlebnisreichtumsund ein unwiederbringliches Verlöschen von Zukunftspotentialen, sei es fürPharmakologie, Tier- und Pflanzenzüchtung oder sanfte Chemie zukünftiger Industrien.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erlangen Kenntnisse über eine Auswahl derwichtigsten Pflanzen- und Tierarten und der abiotischen Faktoren einesLebensraumes.• Sie erkennen, daß alle Organismen in einem sehr komplizierten Beziehungsgefügezueinander stehen, das sich nur ansatzweise, z. B. durch Nahrungsketten undNahrungsnetze, beschreiben läßt.• Sie sehen ein, daß der Mensch zum entscheidenden Störfaktor in der Natur werdenkann, wenn er wesentliche Veränderungen in der Umwelt hervorruft.• Es wird in ihnen die Bereitschaft gefördert, durch Engagement und ökologischesDenken und Handeln im eigenen Lebensbereich bei der Lösung lokaler, regionalerund globaler Umweltprobleme mitzuwirken.• Sie erfahren, daß Kenntnisse über die Lebensweise von Pflanzen und Tieren undüber ihre erstaunlichen Leistungen - wie auch der Eindruck ihrer Schönheit - dazuführen können, ein lebenslang anhaltendes Interesse an der Natur zu bewahren.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtJe nach örtlicher Situation sollte ein Lebensraum ausgewählt werden, den dieFachkonferenz aussucht.- 63 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Typische Pflanzen und Tiereeines Lebensraumes− Wechselbeziehungen einesLebewesens mit seiner Umwelt− Beziehungsgefüge vonOrganismen in einemLebensraum− Gefährdung bzw. Zerstörungvon Lebensräumen und ihrSchutzfachspezifische HinweiseGezielte Untersuchung eines begrenztenLebensraumes in der näheren Umgebung derSchule: Baumringe, Wiesenstück, Knick, Mauer,Moosrasen, Pflasterritzen, Teich, Tümpel, Watt− Abiotische und biotische Faktoren− An einer Tier- oder Pflanzenart aus demuntersuchten Lebensraum sollte verdeutlichtwerden, daß Lebewesen mit vielen anderenLebewesen in Wechselwirkung stehen und auchvon der unbelebten Natur abhängig sind.− Angepaßtheit von Körperbau und Lebensweise− Nahrungskette(n), -netz, Produzenten,Konsumenten, Destruenten, Stoffkreislauf,Energiefluß− In einfacher Form sollte ein Stoffkreislaufbearbeitet werden (z. B. Kohlenstoff- oderSauerstoffkreislauf).− Es sollte bewußt gemacht werden, daß die aneinem Lebensraum erkannten Gesetzmäßigkeitenauf andere Lebensräume übertragbar sind.− Gesichtspunkte:Natur- und LandschaftsschutzgebieteUmwelt- und NaturschutzverbändeGesetze und VerordnungenUmwelt- und Naturschutz in unserer GemeindePatenschaft für einen (kleinen) gefährdetenLebensraumGestaltung eines naturnahen (Schul)gartensAnregungen zum projektorientierten Unterricht:Dieses Thema ließe sich durch kurzzeitige Umstellung des Stundenplans im Rahmeneines auf die Klassenstufe begrenzten Projektes oder im Rahmen eines Schullandheim-(Waldjugendheim-) aufenthaltes bearbeiten.Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB),Themen (Th), Inhalte (I)Erdkunde:Th 1: Rußland: Kernstaat der GUSI: Zerstörung natürlicher LebensgrundlagenChemie:Th 1: Lebensgrundlage WasserKunst:AB 4: Wohnung/Architektur/gebaute UmweltTh 1: Gemeinsam wohnen - zusammen leben - die Umwelt gestaltenI: Planung und Bau von ÖkohäusernSport:TB 7: Wassersport betrieben- 64 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleKlassenstufe 9Thema 1: Sinne, Nerven und Gehirnerschließen dem Menschen die UmweltKlassenstufe 9RS10 StundenBezug zu KernproblemenDie Art, wie der Mensch seine Umwelt wahrnimmt und auf sie reagiert, wird bestimmtdurch die Leistungsfähigkeit seiner Sinne, seines Nervensystems und durch seineLernfähigkeit, die individuell unterschiedlich sein können.Einflüsse der Umwelt (Überreizung und Schädigung der Sinne, Drogen) können dieseLeistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und damit die eigene Gesundheit und dieanderer Menschen gefährden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erfahren, welche Bedeutung die Sinne des Menschenfür dessen Beziehungen zur Mitwelt haben.• Sie erlangen grundlegende Kenntnisse über den Bau und die Funktionen einigerSinnesorgane, der Nerven und des Gehirns.• Sie erfahren, welchen schädigenden Einflüssen unsere Sinnesorgane, Nerven undunser Gehirn ausgesetzt sein können, und lernen Maßnahmen zur Vermeidung dieserGefährdungen kennen.- 65 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Sinnesorgane− Bau und Funktionsweise desAuges− Fehler oder Schädigungen derSinnesorgane - Korrektur undVorbeugemaßnahmen− Informationsübertragung durchNervenzellen− Gehirn: die Schaltzentraleunseres Körpersfachspezifische Hinweise− „Wie nehmen Blinde ihre Umwelt wahr?“− Versuche zum Geruchssinn, Geschmackssinn,Tastsinn− Vergleich: Kamera - Auge− Präparation eines Auges vom Schlachttier− Blinder Fleck: Versuche− Zusammenwirken von Auge und GehirnAlternativ zum Auge können auch Bau undFunktion eines anderen Sinnesorgans erarbeitetwerden.− Schädigung der Sinnesorgane z. B. durch: zulaute Musik, Laserlicht in Discos, ständiges„Arbeiten“ am Computer− Maßnahmen zum Schutz der Sinnesorgane(z. B. Hörschutz, Schutzbrillen)− Brillen bei Fehlsichtigkeit− Aufbau einer Nervenzelle /eines Nerven− Herzschrittmacher, EKG, EEG− Nervenerkrankungen− Unfallfolgen− Aufbauschemas des Gehirns− Funktionsschema für eine einfache Handlung:Sinnesorgan Gehirn Muskel / Organ− Verknüpfung der Organe untereinander über dasGehirn− Formen des LernensAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Beanspruchung und Gefährdung der Sinnesorgane in der Berufswelt undMaßnahmen zu ihrem Schutz (Berufspraktikum)− Lernen und Gedächtnis beim Menschen und beim Tier− Alkohol im Straßenverkehr, Alkoholschädigungen− Einflüsse von Drogen auf das Nervensystem (im Rahmen der Suchtprävention)Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereich (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Physik:TB 2: Bildentstehung und optische Geräte, FarbenTh 2: Optische Geräte im Dienste der Menschheit (Kl. 8)Th 2: Farben - physikalisch gesehen und subjektiv empfundenAkustik: Schallerzeugung und SchallausbreitungDeutsch:Th 1: Wie funktioniert Verständigung?Th 8: Momentaufnahmen - was sehen wir, was ist, was bleibt und was vergeht?- 66 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 2: Richtige Ernährung - eine Voraussetzung für die GesundheitKlassenstufe 9RS10 StundenBezug zu KernproblemenGrundlage für den Erhalt der eigenen Gesundheit sind das Wissen über eineausgewogene, vollwertige Ernährung und die Anwendung dieses Wissens in sozialerVerantwortung.Die Entwicklung eines Konzeptes für die persönliche Lebensweise muß denemanzipatorischen Ansprüchen der Schülerinnen und Schüler folgen.Die negativen ökologischen Auswirkungen des Ernährungsverhaltens der Menschen inden Industrieländern (Energieaufwand, Emissionen, Klimaveränderung, Rückstände inden Nahrungsmitteln, Rohstoffverbrauch) müssen bewußt gemacht werden, um überEinstellungsänderungen zu Verhaltensänderungen zu gelangen.Friedenssicherung bedeutet hier, daß die Länder, in denen Unterernährung und Hungervorherrschen, in die Lage versetzt werden, die gesunde Ernährung der eigenenBevölkerung zu gewährleisten.Ernährungsgewohnheiten und die Zubereitung von Speisen in anderen Ländern undKulturen können uns wichtige Anregungen liefern. Auf diesem Wege kann auch einZugang zu anderen Kulturen gefunden werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über die für den Körperwichtigen Inhaltsstoffe in unseren Nahrungsmitteln.• Sie erlangen ein grundlegendes Wissen über die Zusammensetzung einervollwertigen Ernährung.• Sie lernen die grundsätzlichen Vorgänge der Verdauung kennen.• Sie erlangen die Fähigkeit, bedarfsgerechte und vollwertige Nahrungsmittel zuerkennen und zu nutzen.• Sie erlangen Kritikfähigkeit gegenüber Aussagen der Werbung imErnährungsbereich.• Sie sehen das eigene Ernährungsverhalten kritisch und lernen, es bei sich undanderen zu verändern.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDieses Thema läßt sich ebenso wie das Thema 3, Klassenstufe 8, in das Rahmenthema„Energienutzung und ihre Folgen“ einbinden.- 67 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Nahrung: Menge undZusammensetzung− Verdauungsorgane und ihreAnhangsdrüsen− Ernährung in verschiedenenRegionen der Erdefachspezifische Hinweise− Vergleich von Ernährungsgewohnheiten derSchülerinnen und Schüler− Bedarf an Nährstoffen und weiterenlebensnotwendigen Inhaltsstoffen sowie derenphysiologische Bedeutung− Erstellen und Beurteilen von Speiseplänen undErnährungskonzepten (z. B. vollwertigeErnährung, vegetarische Ernährung, Diäten)− Ernährung und Werbung− Ursachen und Folgen von Überernährung,Unterernährung, Mangelernährung(Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden)− Verdauungsorgane und an der Verdauungbeteiligte Organe− Ein Beispiel für die Wirkung vonVerdauungsenzymen− Transport der verdauten Nährstoffe zu den Ortendes Verbrauchs− Regelung des Blutzuckerspiegels in einfacherForm, Diabetes mellitus− Ursachen und Folgen von Verdauungsstörungenund Erkrankungen des Verdauungstraktes− Meiden und Bevorzugen bestimmterNahrungsmittel durch ökologische undkulturbedingte Ursachen− Ernährung in den Industrieländern ausökologischer Sicht: z. B. übertriebenerFleischkonsum, Treibhausgemüse zu jederJahreszeit, mehrfach verpackte Lebensmittel,Rückstände in Lebensmitteln, Energieaufwand,Rohstoffverbrauch, Emissionen,KlimaveränderungAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Sportliche Leistung und Ernährung− Schlank, fit und schöne Haut durch richtige Ernährung− Formen der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion und ihre Auswirkungen aufdie Ernährung− Alternative Ernährungsformen− Geistige Leistungsfähigkeit: Beeinflußbarkeit durch die Art der Ernährung(vollwertiges Frühstück, Pausenfrühstück)- 68 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I)Haushaltslehre:TB 2: Gesunde Lebensweise: Nahrung-Essen-Trinken-WohlbefindenErdkunde:Th 1 : Ökosystem Weltmeer (Kl.10)I: Nahrung und Rohstoffe aus dem MeerDeutsch:Th 9: Stellungnahme erwünscht - Ereignisse, Sachverhalte, Bücher, Filme fordern unsherausTh 13: Reportagen aus aller WeltThema 3: Schutz vor Krankheiten durch körpereigene Abwehr undvorbeugende LebensweiseKlassenstufe 9RS10 StundenBezug zu KernproblemenDas Wissen über Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge und die Anwendung diesesWissens in sozialer Verantwortung sind Grundlage für den Erhalt der eigenenGesundheit und der anderer Menschen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen um vorbeugendeHygienemaßnahmen und Schutzimpfungen und erkennen, wie dieseInfektionskrankheiten zu vermeiden sind.• Sie erkennen Ansteckungswege und Verlauf von Infektionskrankheiten. Damitkönnen sie eine Verhaltensänderung bewirken und das Risiko einer Erkrankungmindern.• Sie sehen ein, daß jeder in hohem Maße für die Gesunderhaltung seines Körpersverantwortlich ist.- 69 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Hygiene− Infektionskrankheit undFunktion des Immunsystems− Aktive und passiveImmunisierungfachspezifische Hinweise− Vorkommen von gesundheitsbeeinträchtigendenMikroorganismen (Bei Versuchen mit Bakteriensind Sicherheitsvorschriften zu beachten.)− Risikovermindernde Verhaltensweisen imtäglichen Leben− An einem Beispiel sollten Symptome undVerlauf einer Infektionskrankheit sowie dasVerhalten bei Erkrankung besprochen werden.− Problematik der Antibiotikaanwendung− Wirkung und Bedeutung von Schutzimpfungen(z. B. gegen Tuberkulose, Tetanus, Polio,Diphterie, Grippe)− Schutz vor Ansteckung− Umgang mit Erkrankten− Ursachen und Verlauf einerHIV-InfektionAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− AIDS: Berichte lokaler AIDS-Hilfegruppen, Informationsschriften, Verhaltensregelnbei „Erste-Hilfe“ Maßnahmen, Probleme AIDS-kranker KinderAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Ev. Religion:TB 6: Auf dem Weg in die ZukunftTh 5 : Was wird aus mir?Kath. Religion:TB 11: Ausdrucksweisen gelebten GlaubensTh: Leid und Tod in Hoffnung annehmen (Kl. 10)Geschichte:Seuchen und ihre Auswirkungen auf des Leben der Menschen früherErkunde:Die Seuchengebiete der Erde und die Lebensbedingungen der dort lebendenMenschenDeutsch:Th 9: Stellungnahme erwünscht - Ereignisse, Sachverhalte, Bücher, Filme fordern unsherausTh 13: Reportagen aus aller Welt- 70 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 4: Biologische Nutzung der SonnenenergieKlassenstufe 9RS12 StundenBezug zu KernproblemenDie grünen Pflanzen nehmen eine Schlüsselfunktion im Energiefluß und imStoffkreislauf der Biosphäre ein.Der hohe Energiebedarf der Menschen, insbesondere in den Industrienationen,verändert die Lebensbedingungen dramatisch und gefährdet damit das Leben vonPflanzen, Tieren und Menschen.In Mitverantwortung gegenüber allen Mitmenschen und in Hinblick auf ein zukünftigesfriedliches Zusammenleben der Menschheit ist es erforderlich, daß unser Energiebedarfeingeschränkt wird und alternative Möglichkeiten der Energienutzung überprüft undentwickelt werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen, welche Bedeutung die Photosynthese dergrünen Pflanzen für das Leben auf der Erde hat.• Sie begreifen, daß der Kohlenstoff- und Sauerstoffkreislauf durch die rücksichtsloseNutzung fossiler Energieträger erheblich gestört sind.• Sie erlangen die Erkenntnis, daß jeder einzelne seinen Beitrag zur Verringerung derKohlenstoffdioxidemissionen leisten muß.• Sie lernen, naturwissenschaftliche Experimente sorgfältig vorzubereiten unddurchzuführen sowie die Beobachtungen genau zu protokollieren und zuinterpretieren.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDieses Thema steht im Bezug zum Themenbereich „Energie“. Ein abgestimmterUnterricht mit den Fächern Chemie, Erdkunde und Physik ist anzustreben.- 71 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Bedeutung der Kulturpflanzenfür den Menschen− Inhaltsstoffe der Pflanzen− Speicherung vonSonnenenergie durchPhotosynthese− Zusammenhang zwischenAtmung und Photosynthese− Energienutzung durch denMenschen und dieNotwendigkeit zuklimaschonendem HandelnAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Nachwachsende Rohstoffe− Bau von Windkrafträdern und Sonnenkollektoren− Energienutzung und Umweltschäden− Pflanzen als Energieträgerfachspezifische Hinweise− Sammeln und Ausstellen von Nahrungspflanzenfür Mensch und Tier, von pflanzlichenRohstoffen, von Heilkräutern undArzneipflanzen− Bedeutung der Pflanzen als Nahrungsquelle undEnergieträger− Nachweis der für unsere Ernährung wichtigenenergiereichen Nährstoffe (Stärke, Zucker, Fett)− Versuche zur Sauerstoffproduktion, zumKohlenstoffdioxidverbrauch, zur Zucker- undStärkebildung− Mikroskopische Untersuchung eines Blattes− Einfaches Umsetzungsschema (Wortgleichung)zur Photosynthese− Beziehung zwischen Sauerstoffproduktion undKohlenstoffdioxidverbrauch der Pflanzeneinerseits und Sauerstoffverbrauch undKohlenstoffdioxidproduktion durch Menschen,Tiere und Pflanzen andererseits− Zunahme des Kohlenstoffdioxidgehaltes derAtmosphäre durch übermäßige Nutzung fossilerEnergieträger und gleichzeitige Zerstörungriesier Pflanzenbestände (Regenwald); Hinweiseauf weitere klimabeeinflussende Gase (z. B.Methan)− Notwendigkeit der Verringerung desEnergieverbrauchs und Förderung alternativerEnergiegewinnung− Der natürliche und der künstlicheTreibhauseffekt und seine Folgen für das Lebenauf der Erde- 72 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 3: Der Mensch beeinflußt seinen Lebensraum (Kl.10)I: Traditionelle und alternative EnergieträgerProbleme der modernen LandwirtschaftChemie:Zusammensetzung der Luft, Nachweise von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid,exergonische und endergonische Reaktionen, energiereiche und energiearmeVerbindungen.Physik:Wirkung klimabeeinflussender Gase in der Atmosphäre; EnergiebegriffDeutsch:Th 4: Presse und InformationThema 5: Parasiten des MenschenKlassenstufe 9RS5 StundenAusführungen zum Thema siehe Gymnasium, Klassenstufe 8, Thema 4: Parasiten desMenschen.Thema 6: Verantwortung übernehmen für ein KindKlassenstufe 9RS5 StundenBezug zu KernproblemenJeder Mensch erlebt als Kind eine sein ganzes Leben prägende Beziehung zu anderenMenschen. Hierbei werden seine Einstellungen zu sich selbst und zur Mitwelt angelegt.Eine liebe- und verständnisvolle Erziehung trägt zum körperlichen und seelischenWohlbefinden des Kindes und seiner Eltern bei. Das Kind erlebt so Geborgenheit underwirbt Urvertrauen.Die Eltern führen das Kind zur offenen Weltbegegnung und zu einem friedvollen undvon gegenseitiger Achtung geprägtem Zusammenleben.Gesellschaftliche Grundeinstellungen werden bereits in frühester Kindheit angelegt.Einer frühkindlichen Deprivation und einer zu frühen Rollenfestlegung muß vorgebeugtwerden. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag für die Gleichstellung der Geschlechtergeleistet.Junge Menschen müssen darauf vorbereitet sein, Verantwortung für das eigeneHandeln zu übernehmen.- 73 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleVermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über die frühkindlichenEntwicklungsphasen und wichtige Erziehungsgrundlagen.• Sie erwerben Fähigkeiten, die zur fördernden Begleitung des Kindes in seinerkörperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung beitragen können.• Sie gewinnen Einblick in mögliche Probleme der frühkindlichen Entwicklung.• Sie werden angeregt, über Erziehungsmethoden nachzudenken.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie Schülerinnen und Schüler dieser Klassenstufe unterliegen selbst einer sehrunterschiedlich geprägten Erziehung durch ihre Eltern. Dieses Thema sollte auf einerElternversammlung vorgestellt und diskutiert werden.Hinweise zum UnterrichtInhalte− Verantwortung der Eltern− Körperliche, geistige, seelischeund soziale Entwicklung einesKindes− Erziehungsstile undErziehungszielefachspezifische Hinweise− Diskussionen zu den Themen.: „Mehr Zeit fürKinder!“ oder „Was brauchen Kinder heute?“− Die körperliche, geistige, seelische sowie diesoziale Entwicklung bilden eine Einheit.− Entwicklungsabläufe− Informationsquellen für Eltern− Kindergarten: Besichtigung, Mitarbeit (Projekt)− Kinderspielzeug− Kriterien für eine „gesunde“ Entwicklung desKindes− Erfahrungsaustausch unter den Schülerinnen undSchülern über „Erziehung“− Vergleich von früheren und heutigenErziehungsmethoden− Rollenspiele zur Lösung von Konfliktsituationenzwischen Eltern und KindernAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Kindsein bei anderen Völkern− Kinderarbeit früher und heute− Wir bereiten uns auf ein Kind vor: Wickeln, Bedeutung des Stillens, dieErstausstattung− Noch Kinder in diese Welt „setzen?“Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB), Themen (Th)Geschichte:Th 2: Industriealisierung und gesellschaftlicher Wandel ( Kl.8)Kunst:AB 4: Wohnung/Architektur/gebaute UmweltTh 1: Gemeinsam wohnen - zusammen leben - die Umwelt gestaltenHaushaltslehre:TB 4: Leben in GemeinschaftTh 1: ZusammenlebenTh 2: Mit Konflikten umgehen- 74 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleKlassenstufe 10Thema 1: Entstehung von Vielfalt und Verwandtschaft bei LebewesenKlassenstufe 10RS8 StundenBezug zu KernproblemenDie Vielfalt der Biosphäre ist das Produkt einer langen, nicht wiederholbarenEntwicklung (Evolution), für deren Erhalt moralische, ästhetische, wissenschaftlicheund ökonomische Gründe sprechen.Der Sozialdarwinismus beruht auf einer unzulässigen Verallgemeinerung einerbiologischen Theorie in der Anwendung auf das Sozialleben des Menschen. Er ist daherabzulehnen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erhalten Kenntnisse über die naturwissenschaftlichbegründete Evolutionstheorie und Einblick in deren Bedeutung (und Grenzen s. a.Thema 3, Klassenstufe 10).Hinweise zum UnterrichtInhalte− Vielfalt und Ähnlichkeit vonLebewesen− Zeugnisse für eine Evolutionvon Organismen− EvolutionsfaktorenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Fossilien, Zeugen aus der Vergangenheit der Erdefachspezifische Hinweise− Beschränkung auf Wirbeltiere− Vergleich von Skeletten (z. B. Armskelett)− Homologie - Analogie− Fossilien− Exkursion in ein naturkundliches Museum− Erdzeitalter mit den charakteristischenLebewesen− Rudimentäre Organe (die des Menschen erst inThema 3, Klassenstufe 10)− Brückentiere (Archaeopteryx)− Lebende Fossilien (Quastenflosser)− Mutation, Selektion, Isolation(nähere Ausführungen zur Mutation in Thema 2,Klassenstufe 10)- 75 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 2: Aspekte der HumangenetikKlassenstufe 10RS8 StundenBezug zu KernproblemenErbanlagen und Umwelt bestimmen weitgehend das individuelle Erscheinungsbild unddie Fähigkeiten eines Menschen.Die individuellen und anlagebedingten Unterschiede dürfen nicht zur Ausgrenzung vonMenschen führen.Aus der Kenntnis von Vererbungsvorgängen kann Verantwortung für dieFamilienplanung erwachsen.Der Umgang mit menschlichen Keimzellen und menschlichen Erbanlagen führt zuneuen ethischen Fragestellungen, berührt Grundwerte des Zusammenlebens underfordert hohes Verantwortungsbewußtsein bei der Abwägung, ob Machbares auchgemacht werden sollte.Der Erhalt der eigenen Gesundheit und der anderer Menschen setzt voraus, daß unsereErbanlagen vor schädigenden Einflüssen geschützt werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler lernen, daß Pflanzen, Tiere und Menschen genetischeInformationen in Form von Makromolekülen weitergeben.• Sie lernen, daß genetische Informationen sich ändern können und daß dieseVeränderungen zu Auswirkungen bei den Nachkommen führen können.• Sie erkennen, daß der Schutz der Erbanlagen vor schädigenden Einflüssen notwendigist und immer stärkere Bedeutung gewinnt.- 76 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Grundlagen der Vererbung− Veränderung derErbinformationen− Schutz der Erbanlagen undgenetische Beratungfachspezifische Hinweise− Familienähnlichkeiten (z. B. anhand von Fotos)− Mendelsche Regeln− Geschichte der Entdeckung der Träger dergenetischen Information (DNA); keineausführliche Molekulargenetik!− Chromosomenkarte des Menschen undVererbung des Geschlechts− Befruchtung als Vorgang der Neukombinationder Erbanlagen− Beispiele von Mutationen: z. B. Down-Syndrom,Bluterkrankheit, Rot-Grün-Farbschwäche,Phenylketonurie− Pränatale Diagnose und Familienplanung− Möglichkeiten der Schädigung von Erbgut,Schutz des ErbgutesAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I)Ev. Religion:TB 2: Unsere Welt - unsere UmweltTh 6: Wissenschaft und VerantwortungGeschichte:Th 2: Demokratie und DiktaturI: Rassismus und Antisemitismus (Kl.9)- 77 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleThema 3: Aspekte der biologischen und kulturellenEvolution des MenschenKlassenstufe 10RS8 StundenBezug zu KernproblemenDie Menschheit hat sich biologisch und kulturell entwickelt. Die evolutionärenVorgänge lassen sich auf eng begrenzte Ursprünge zurückführen, sind aus einerVielzahl von Einflüssen erwachsen und haben zu einer Differenziertheit geführt.Trotz aller biologischer und kultureller Unterschiede steht allen Menschen Würde zu.Diese moralische Norm ist ein Produkt der kulturellen Evolution des Menschen. Ausdieser Norm ergibt sich auch die Forderung zur Gleichstellung von Mann und Frausowie zum Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft.Besondere Bedeutung kommt einer fundierten ethischen Einstellung bei der Nutzungwissenschaftlicher Erkenntnisse zur Gestaltung und Weiterentwicklung des Lebens zu.Der Mensch ist nicht allein Produkt einer Vielzahl evolutionärer Vorgänge, sonderngestaltet mit zunehmendem Einfluß intellektueller Faktoren sein Leben.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen darüber, daß der Mensch wie alleanderen Lebewesen eine „Stammesentwicklung“ durchlaufen hat, und erfahrenHinweise (Indizien), die diese Behauptung stützen.• Sie erkennen Merkmale des Menschen, die ihm einen entscheidend anderen Weg inseiner Entwicklung ermöglichen.• Sie beachten, daß alle Menschen einer Art angehören und daß die unterschiedlichenPopulationen mit ihren unterschiedlichen Merkmalen und Kulturformengleichberechtigt nebeneinander stehen.• Sie erlangen Einstellungen, die zu einer Achtung aller Menschen führen.- 78 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> RealschuleHinweise zum UnterrichtInhalte− Stammesentwicklung desMenschen− Sonderstellung des Menschenunter den Lebewesen− Populationen des Menschenfachspezifische Hinweise− Vergleich von Menschenaffen und Mensch− Rudimentäre Organe− Fossilgeschichte des Menschen− Bedeutung der intellektuellen Fähigkeiten desMenschen (Sprache, vorausschauendes,bewußtes Handeln, Schrift,Werkzeugherstellung)− Nutzung des Feuers− Die durchschnittlichen Unterschiede zwischenden Populationen sind genetisch nicht soausgeprägt, um von Rassen sprechen zu können.− Variationsbreite eines Merkmals (z. B.Fingerlänge, Nasenbreite), Schülerübung− Leistungen der verschiedenen Populationen undKulturen in der Vergangenheit und GegenwartAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Ausländer unter unsAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandeneThemenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Geschichte:Th 2: Demokratie und DiktaturI: Rassismus und Antisemitismus (Kl.9)Deutsch:Th 15: Wie unsere Sprache geworden istEnglisch:TB 6: Kultur und GeschichteI: racial problemsKunst:Von der Höhlenmalerei zur Moderne- 79 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> Gymnasium2.4.4 GymnasiumErweiterte ThemenübersichtAussagen zur VerbindlichkeitDie Themen 1, 2 und 3 sowie deren Inhalte sind verbindlich.Klassenstufe 8Themen Inhalte Zeitrahmen1. Die Zelle als Grundeinheit desLebens− Zellorganellen pflanzlicher undtierischer Zellen− Bau und Lebensweise einesEinzellers− Zellen, Gewebe, Organe,Organismen− Zelle, Zellkern, Chromosomen,122. Wirbellose Tiere - Vielfaltund BedeutungZellteilung (Mitose)− Körperbau und Lebensweiseeines Ringelwurms− Körperbau und Lebensweise vonInsekten− Entwicklung bei Insekten− Staatenbildende Insekten− Körperbau und Lebensweiseanderer Gliederfüßler− Ökologische und wirtschaftlicheBedeutung von Insekten undanderen Gliederfüßlern− Körperbau und Lebensweiseeines Weichtieres3. Sexualität des Menschen II Inhalte siehe Hauptschule,Klassenstufe 8, Thema 44. Parasiten des Menschen − Anpassung und Lebensweiseeines Ektoparasiten− Ektoparasiten als Überträger vonKrankheitserregern− Entwicklung eines Endoparasiten20108- 80 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumKlassenstufe 9Aussagen zur VerbindlichkeitDie Themen und deren Inhalte sind verbindlich.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Aspekte der Humangenetik − Ähnlichkeiten zwischen Eltern 10und Kindern− Chromosomen - Träger derErbanlagen− Keimzelle und Befruchtung,Meiose− Dominant-rezessive Erbgänge− Modifikation und Mutation2. Richtige Ernährung - eineVoraussetzung für dieGesundheit− Nahrung: Menge undZusammensetzung− Verdauungsorgane und ihreAnhangsdrüsen− Ernährung in verschiedenen123. Biologische Nutzung derSonnenenergie4. Lebensräume und Lebensgemeinschaften-Wechselbeziehungen,Gefährdung und SchutzRegionen der Erde− Atmung− Speicherung von Sonnenenergiedurch Photosynthese− Energienutzung durch denMenschen− Typische Pflanzen und Tiereeines Lebensraumes− Wechselbeziehung einesLebewesens mit seiner Umwelt− Beziehungsgefüge vonOrganismen in einemLebensraum− Beeinflussung vonLebensgemeinschaften undLebensräumen durch denMenschen1212- 81 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumKlassenstufe 10Aussagen zur VerbindlichkeitDie Themen 1 bis 4 und deren Inhalte sind verbindlich.Themen Inhalte Zeitrahmen1. Organe des Menschen undderen Gesunderhaltung− Bau, Funktion und Gesunderhaltungeines Organsystems desMenschen102. Schutz vor Krankheiten durchvorbeugende Maßnahmen unddurch körpereigene Abwehr3. Sinne, Nerven und Gehirnerschließen dem Menschen dieUmwelt.4. Aspekte der biologischen undkulturellen Evolution desMenschen5. Verantwortung übernehmenfür ein Kind− Hygiene− Infektionskrankheit und Funktiondes Immunsystems− Aktive und passiveImmunisierung− AIDS-Ursachen und Verlaufeiner HIV-Infektion− Bau, Funktion undLeistungsfähigkeit desmenschlichen Auges und derLichtsinneszellen− Bau und Funktion eines weiterenSinnesorgans− Bedeutung des Gehirns für dieAuswertung derSinneswahrnehmungen− Bau und Funktion desNervensystems− Der Mensch im System derPrimaten− Fundorte und Fossilien zurStammesgeschichte desMenschen− Kulturelle Evolution desMenschen− Körperliche, geistige, seelischeund soziale Entwicklung einesKindes und seine Beeinflussungdurch Erziehung und sozialesUmfeld− Erziehungsziele undErziehungsstile1014810- 82 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumErläuterungen zu Themen und InhaltenKlassenstufe 8Thema 1: Die Zelle als Grundeinheit des LebensKlassenstufe 8GY12 StundenVermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler lernen, daß hinter dem mit bloßem Auge Sichtbarenweitere Strukturen existieren.• Sie lernen das Mikroskop als Hilfsmittel kennen, sich diese Welt zu erschließen.• Sie erwerben die Fähigkeit, mit einem Mikroskop sachgerecht umzugehen undMikropräparate zu erstellen.• Sie erkennen den zellulären Aufbau von Lebewesen.• Sie erfassen lichtmikroskopisch erkennbare Strukturen pflanzlicher und tierischerZellen und deren Funktionen.• Sie lernen den Vermehrungsvorgang von Zellen kennen.Hinweise zum UnterrichtInhalte− Zellorganellen pflanzlicher undtierischer Zellen− Bau und Lebensweise einesEinzellers− Zellen, Gewebe, Organe,Organismen− Zelle, Zellkern, Chromosomen,Zellteilung (Mitose)fachspezifische Hinweise− Herstellung einfacher Präparate undmikroskopische Untersuchungen, z. B.Zwiebelschuppenepidermis,Wasserpestblättchen, Laubmoosblättchen,Mundschleimhaut (Hygienevorschriftenbeachten)− Anfertigung von Zellmodellen− Funktionen von Zellorganellen− Lebendbeobachtungen an Einzellern,z. B. Pantoffeltierchen, Euglena− Z. B. Lebendbeobachtung des Süßwasserpolyps− Mikroskopische Untersuchungen vonSchnittpräparaten,z. B. Blattquerschnitt− Bedeutung des Zellkerns z. B. bei der SchirmalgeAcetabularia- 83 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 2: Wirbellose -Vielfalt und BedeutungKlassenstufe 8GY20 StundenBezug zu KernproblemenZum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen gehört der Erhalt derVielfalt von Lebensräumen mit ihren Tier- und Pflanzenarten (Naturschutz,Artenschutz).Die biologische Vielfalt dieser Lebesräume stellt einen Eigenwert dar, den es auch ausethischer Verpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt.Wirbellose Tiere, insbesondere Insekten, die dem Menschen häufig erst durch ihreschädigende oder belästigende Wirkung bewußt werden, sind für das Gefüge einesLebensraumes von großer Bedeutung und genauso zu schützen wie die eher auffälligenWirbeltierarten.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler lernen die Charakteristika wichtiger Klassen derWirbellosen kennen und entwickeln die Fähigkeit, Ordnungskriterien anzuwenden(Systemdenken).• Sie gewinnen Einsicht in die Bedeutung von Wirbellosen für Ökosysteme.• Sie erkennen, daß Beschreibungen wie „nützlich“ oder „schädlich“ auf subjektiverWertzuweisung durch den Menschen beruhen.• Sie akzeptieren Abneigungen und Ekelgefühle und versuchen, sie zu beherrschenund abzubauen.• Sie entwickeln ästhetische Wahrnehmungs- und Begeisterungsfähigkeit für dieSchönheit von Naturformen.• Sie wissen, daß der Mensch Wirbellose wirtschaftlich nutzt, und lernen Beispiele fürsolche Nutzung kennen.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie ungeheure Artenvielfalt im Bereich der wirbellosen Tiere erfordert eine deutlicheSchwerpunktsetzung und eine klare Strukturierung, z. B. unter den Gesichtspunkten derAllgemeinen <strong>Biologie</strong>, der Allgemeinen Ökologie, der Humanökologie, der Evolutionund der Systematik.Die Fachkonferenz legt fest, welche Formenkenntnis mindestens zu erwerben ist.Kennübungen sollten regelmäßig in den laufenden Unterricht eingebettet werden.- 84 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Körperbau und Lebensweiseeines Ringelwurms− Körperbau und Lebensweisevon Insekten− Entwicklung bei Insekten− Staatenbildende Insekten− Körperbau und Lebensweiseanderer Gliederfüßler− Ökologische undwirtschaftliche Bedeutung vonInsekten und anderenGliederfüßlern− Körperbau und Lebensweiseeines Weichtieresfachspezifische Hinweise− Z. B. Regenwurm, Mistwurm, Wattwurm− Lebendbeobachtungen: Reaktionen auf Reize,Fortbewegung, Nahrungsaufnahme,Blutkreislauf, Röhrenbau− Grundbauplan eines Insekts im Vergleich mitWirbeltieren (Skelett, Gliedmaßen,Atmungsorgane)− Beobachtung lebender Insekten, z. B. Mehlkäfer,Fliegen, Grillen, Stabschrecken− Je ein Beispiel für hemi- und holometaboleEntwicklung− Angeborene Orientierung und Verständigungz. B. Bienen (Tanz), Ameisen (Duftstoffe)− Krebse (z. B. Garnele, Assel)− Spinnen (z. B. Kreuzspinne)− Insekten als Kulturpflanzenschädlinge (z. B.Blattlaus, Borkenkäfer)− Biologische „Schädlingsbekämpfung“ (z. B.Nisthilfen für Vögel und Ohrwürmer)− Insekten als Nützlinge (z. B. Bienen,Schwebfliegen, Ameisen)− Z. B. Weinbergschnecke, Schnirkelschnecke− Miesmuschel− Tintenfisch− Vergleichende Betrachtung von Nautilus undAmmonitenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Der Mensch und die Insekten: Insekten im Haus, Insekten als Parasiten(vgl. Thema 4, Klassenstufe 8)− Insekten als Vertilger von Kulturpflanzen („Schädlinge“)− Insekten produzieren Stoffe, die der Mensch verwendet (Seide, Honig, Wachs,Farbstoffe)− Insekten in der Kulturgeschichte: Seidenstraße, ScarabäusAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Entstehung von Böden, Bodenfruchtbarkeit, Gefährdung von BödenKunst:Ästhetik von Insekten (Formen, Farben, Strukturen)- 85 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 3: Sexualität des Menschen IIKlassenstufe 8GY10 StundenDie Ausführungen zum Thema siehe Hauptschule, Klassenstufe 8, Thema 4: Sexualitätdes Menschen II.Thema 4: Parasiten des MenschenKlassenstufe 8GY8 StundenBezug zu KernproblemenParasitosen des Menschen kommen, global betrachtet, wesentlich häufiger vor alsInfektionen durch Bakterien und Viren und bewirken deshalb oft eine merklicheBeeinträchtigung der Gesundheit bzw. des Daseins der Menschen.Bei uns sind Parasitosen durch klimatische Bedingungen und Hygiene verhältnismäßigselten, doch in vielen Urlaubsländern ist die Gefahr des gesundheitsgefährdendenKontakts mit einem Parasiten groß.Parasitosen beeinträchtigen die Gesundheit der Menschen, insbesondere der DrittenWelt. Zwischen der Notwendigkeit der Bekämpfung dieser Parasiten und denökologischen Folgen muß sorgsam abgewogen werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über Lebensweisen vonParasiten und lernen, für sich das Risiko einer Parasitose zu verringern.• Sie lernen, daß Parasiten in besonderer Weise an ihre Wirte angepaßt sind.• Sie lernen vorbeugende Maßnahmen (Hygiene, Impfungen) zur Vermeidung vonParasitosen kennen und sind in der Lage und bereit, sie anzuwenden.- 86 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Anpassung und Lebensweiseeines Ektoparasiten− Ektroparasiten als Überträgervon Krankheitserregern− Entwicklung eines Endoparasitenfachspezifische Hinweise− Bei der Auswahl der zu behandelnden Formensollten aktuelle Bezüge bestimmend sein.− Z. B. Milben (Krätze, Hausstaubmilben -Allergie)− Kopfläuse (Verhalten bei Befall)− Z. B. Zecken (Frühsommermeningitis, LymeBorreliose), Verbreitung, jahreszeitliches Risiko,Schutzimpfung− Flöhe (Pest, Fleckfieber)− Z. B. Malariaerreger, Bandwurm, Spulwurm,Madenwurm, Trichine, Leberegel− Problematik: Bekämpfungsmethoden (chemisch,biologisch), Angemessenheit− Denkbar wäre auch die Behandlung eines anMenschen parasitierenden Pilzes.Anregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Geschichte:Malaria, Fleckfieber, Pest („Flöhe bestimmen die Weltgeschichte“)Erdkunde:Geographische Verbreitung von Parasitosen, Klimaabhängigkeit, Verbreitung durchMassentourismus- 87 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumKlassenstufe 9Thema 1: Aspekte der HumangenetikKlassenstufe 9GY10 StundenBezug zu KernproblemenErbanlagen und Umwelt bestimmen das individuelle Erscheinungsbild und dieFähigkeiten des Menschen.Die individuellen und anlagebedingten Unterschiede dürfen nicht zur Ausgrenzung vonMenschen führen.Aus der Kenntnis von Vererbungsvorgängen kann Verantwortung für dieFamilienplanung erwachsen.Der Erhalt der eigenen Gesundheit und der anderer Menschen setzt voraus, daß unsereErbanlagen vor schädigenden Einflüssen geschützt werden.Der Umgang mit menschlichen Keimzellen und menschlichen Erbanlagen führt zuneuen ethischen Fragestellungen, berührt Grundwerte des Zusammenlebens underfordert hohes Verantwortungsbewußtsein bei der Abwägung, ob Machbares auchgemacht werden sollte.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler lernen, daß die Weitergabe von Erbanlagenbestimmten Regeln unterliegt, die sich auch statistisch erfassen lassen.• Sie können aus Stammbaumuntersuchungen auf den Erbgang eines Merkmalsschließen und die Grenzen der Aussagefähigkeit von Ergebnissen solcherUntersuchungen kritisch betrachten (analytisches Denken).• Sie wissen, daß bei der Formung des Erscheinungsbildes eines Menschen Erbanlagenund Umwelt zusammenwirken.• Sie gehen kritisch mit der Vorstellung einer genetischen Determination um.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDie Einführung in die Genetik sollte hauptsächlich an Beispielen aus der Humangenetikerfolgen. Die Ableitung der Mendelschen Regeln über die Kreuzungsversuche anErbsen, Taufliegen u. a. sollte der Oberstufe vorbehalten bleiben, ebenso auch dergesamte Bereich der Molekulargenetik und Gentechnik. Das schließt jedoch nicht aus,daß bei entsprechendem Interesse der Schülerinnen und Schüler auch gen- undbiotechnologische Aspekte in altersgemäßer Form angesprochen werden können.- 88 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Ähnlichkeiten zwischen Elternund Kindern− Chromosomen - Träger derErbanlagen− Keimzelle und Befruchtung,Meiose− Dominant-rezessive Erbgänge− Modifikation und MutationAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th), Inhalte (I)Geschichte:Th 2: Demokratie und DiktaturI: Rassismus und Antisemitismus (Kl. 9)fachspezifische Hinweise− Vergleichende Untersuchung von Merkmalen:z. B. Zungenrollen, Zungenfalten, Behaarung des2. Fingergliedes, Ohrläppchen− Auswertung von Familienstammbäumen− Bedeutung der Chromosomen− X- und Y-Chromosomen− Neukombination der Erbanlagen durch Meioseund Befruchtung− Arbeiten mit Stammbäumen, einfache Beispiele− Modellversuche zur Veranschaulichung derstatistischen Häufigkeit bestimmterAnlagenkombinationen− Beispiele für den Einfluß der Umwelt und derErbanlagen auf körperliche Merkmale− Veränderlichkeit von Erbanlagen- 89 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 2: Richtige Ernährung - eine Voraussetzungfür die GesundheitKlassenstufe 9GY12 StundenBezug zu KernproblemenGrundlage für den Erhalt der eigenen Gesundheit ist das Wissen über eineausgewogene, vollwertige Ernährung und die Anwendung dieses Wissens in sozialerVerantwortung.Die Entwicklung eines Konzeptes für die persönliche Lebensweise muß denemanzipatorischen Ansprüchen der Schülerinnen und Schüler folgen.Die negativen ökologischen Auswirkungen des Ernährungsverhaltens der Menschen inden Industrieländern (Energieaufwand, Emissionen, Klimaveränderung, Rückstände inden Nahrungsmitteln, Rohstoffverbrauch) müssen bewußt gemacht werden, um überEinstellungsänderungen zu einer Verhaltensänderung zu gelangen.Friedenssicherung bedeutet hier, daß die Länder, in denen Unterernährung und Hungervorherrschen, in die Lage versetzt werden, die Ernährung der eigenen Bevölkerung zugewährleisten.Ernährungsgewohnheiten und die Zubereitung von Speisen in anderen Ländern undKulturen können uns wichtige Anregungen liefern. Auf diesem Wege kann auch einZugang zu anderen Kulturen gefunden werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über die wichtigstenInhaltsstoffe in unseren Nahrungsmitteln.• Sie erkennen die Bedeutung der Inhaltsstoffe für den eigenen Körper und erlangenWissen über die Zusammensetzung einer vollwertigen Ernährung.• Sie lernen die grundsätzlichen Vorgänge der Verdauung kennen.• Sie erlangen die Fähigkeit, bedarfsgerechte und vollwertige Nahrungsmittel zuerkennen und zu nutzen.• Sie bilden sich ein eigenes Urteil gegenüber Aussagen der Werbung imErnährungsbereich.• Sie sehen das eigene Ernährungsverhalten aus ökologischer Sicht und inVerantwortung gegenüber allen Menschen und entwickeln so Sozialkompetenz.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDieses Thema steht ebenso wie das Thema 3, Klassenstufe 9, in Beziehung zumRahmenthema „Energienutzung und ihre Folgen“. Eine unterrichtliche Abstimmung mitden Fächern Erdkunde, Physik, Chemie ist anzustreben.- 90 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Nahrung: Menge undZusammensetzung− Verdauungsorgane und ihreAnhangsdrüsen− Ernährung in verschiedenenRegionen der Erdefachspezifische Hinweise− Bedarf an Nährstoffen und weiterenlebensnotwendigen Inhaltsstoffen sowie derenphysiologische Bedeutung− Erstellen und Beurteilen von Speiseplänen undErnährungskonzepten (z. B. vollwertigeErnährung, vegetarische Ernährung, Diäten)− Ernährung und Werbung− Ursachen und Folgen von Überernährung,Unterernährung, Mangelernährung(Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden)− Ein Beispiel für die Wirkung vonVerdauungsenzymen− Transport der Nährstoffe zu den Orten desVerbrauchs− Regelung des Blutzuckerspiegels in einfacherForm; Diabetes mellitus− Meiden und Bevorzugen bestimmterNahrungsmittel durch ökologische undkulturbedingte Ursachen− Ernährung in den Industrieländern ausökologischer Sicht: z. B. übertriebenerFleischkonsum, Treibhausgemüse zu jederJahreszeit, Verpackung, Rückstände,EnergieaufwandAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Sportliche Leistung und Ernährung− Schlank, fit und schöne Haut durch richtige Ernährung− Schlankheitsdiäten− Umwelt und Ernährung− Formen der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion und ihre Auswirkungen aufdie Ernährung− Alternative Ernährungsformen− Geistige Leistungsfähigkeit: Beeinflußbarkeit durch die Art der ErnährungAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th), Inhalte (I)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 1: Ökosystem WeltmeerI: Nahrung und Rohstoffe aus dem MeerBevölkerungswachstumDeutsch:Th 9: Stellungnahme erwünscht - Ereignisse, Sachverhalte, Bücher, Filme fordern unsherausTh 13: Reportagen aus aller Welt- 91 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 3: Biologische Nutzung der SonnenenergieKlassenstufe 9GY12 StundenBezug zu KernproblemenDie grünen Pflanzen nehmen eine Schlüsselfunktion im Energiefluß und Stoffkreislaufder Biosphäre ein.Der hohe Energiebedarf der Menschen, insbesondere in den Industrienationen,verändert die Lebensbedingungen dramatisch und gefährdet damit das Leben vonPflanzen, Tieren und Menschen.In Mitverantwortung gegenüber allen Menschen und in Hinblick auf ein zukünftiges,friedliches Zusammenleben der Menschheit ist es erforderlich, daß unsererEnergiebedarf eingeschränkt wird und alternative Möglichkeiten der Energienutzungüberprüft und entwickelt werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erlernen den Grundvorgang der Photosynthese undden der Atmung.• Sie erkennen, welche Bedeutung die Photosynthese der grünen Pflanzen für dasLeben auf dieser Erde hat.• Sie begreifen, daß Kohlenstoff- und Sauerstoffkreislauf durch die rücksichtsloseNutzung fossiler Energieträger erheblich gestört sind.• Sie erlangen die Erkenntnis, daß jeder einzelne seinen Beitrag zur Verringerung derKohlenstoffdioxidemission leisten muß.• Sie lernen, naturwissenschaftliche Experimente sorgfältig vorzubereiten unddurchzuführen sowie die Beobachtungen genau zu protokollieren und zuinterpretieren.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtDieses Thema steht in Bezug zum Themenbereich „Energie“. Ein abgestimmterUnterricht mit den Fächern Chemie, Erdkunde und Physik ist anzustreben.- 92 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Atmung− Speicherung vonSonnenenergie durchPhotosynthese− Energienutzung durch denMenschenfachspezifische Hinweise− Versuche zum Nachweis der Atmung beiMenschen, Tieren und Pflanzen− Klärung der Begriffe: Ventilation, äußereAtmung, innere Atmung, Zellatmung− Funktion der Atmung− Nutzung gespeicherter Energie− Versuche zur Sauerstoffproduktion, zumKohlenstoffdioxidverbrauch, zur Zucker- bzw.Stärkebildung− Mikroskopische Untersuchungen− Bedeutung der Photosynthese für Mensch, Tierund Pflanze− Zunahme des Kohlenstoffdioxidgehalts durchNutzung fossiler Brennstoffe− Weitere klimabeeinflussende Gase− Alternative Energiegewinnung− Treibhauseffekt und Folgen− Auswirkungen von Klimaänderungen auf TierundPflanzenwelt und auf die Lebensräume desMenschenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Nachwachsende Rohstoffe− Energienutzung und UmweltschädenAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)Erdkunde:Th 3: Energie: Krise aus Mangel oder Überfluß?Physik:TB 10: Wärme und KlimaTh 1: Temperatur, Wärme und KlimaänderungChemie:Th 2: Luft und Klimaänderung (Kl.9)Deutsch:Th 4: Presse und Information- 93 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 4: Lebensräume und Lebensgemeinschaften -Wechselbeziehungen, Gefährdung und SchutzKlassenstufe 9GY12 StundenBezug zu KernproblemenDer Mensch ist in ökologische Zusammenhänge eingebunden. Der Erhalt dernatürlichen Lebensgrundlagen erfordert daher Einblicke in ökologischeBeziehungsgefüge und Gesetzmäßigkeiten.Das biologische Gleichgewicht wird immer häufiger durch Aktivitäten des Menschenbeeinträchtigt. Die Folge ist eine Bedrohung für das gesamte Leben auf dieser Erde unddamit auch für den Menschen.Im Interessenkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie muß menschengerecht undnaturverträglich gehandelt werden. Dazu gehört unter anderem auch, daßSchutzmaßnahmen für die Natur entwickelt und durchgeführt werden.Die biologische Vielfalt stellt darüber hinaus einen Eigenwert dar, den es auch ausethischer Verpflichtung gegenüber unserer Nachwelt zu schützen gilt. Artentod bedeuteteine Verarmung der Schönheit unserer Erde, eine Verringerung des Erlebnisreichtumsund ein unwiederbringliches Verlöschen von Zukunftspotentialen - sei es fürPharmakologie, Tier- und Pflanzenzüchtung oder sanfte Chemie zukünftiger Industrien.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Bestandsaufnahmen in einemLebensraum zu machen.• Sie erkennen, daß in der Natur Stoffkreisläufe bestehen.• Sie sehen ein, daß Veränderungen der Umwelt zu einem Verlust von ursprünglichvorhandenen Tier- und Pflanzenarten führen können und damit Eingriffe inStoffkreisläufe bedeuten.• Sie begreifen, daß jeder einzelne durch sein Handeln zum Erhalt der Umweltbeitragen kann.• Sie entwickeln Bereitschaft, im eigenen Lebensbereich aktiv an der Lösung vonUmweltproblemen mitzuwirken.Allgemeine Hinweise zum UnterrichtAlle Themen, die helfen, das Verhalten des einzelnen im Sinne eines schonendenUmgangs mit Energie, Luft, Wasser, Boden, Landschaft, Pflanzen oder Tieren zubestärken oder zu verändern, sind möglich.Das Ziel sollte nicht so sehr das Herausstellen und Erörtern von Umweltschäden undUmweltzerstörung sein, sondern die Schülerinnen und Schüler sollten ihr Verhaltenüberprüfen und zum verantwortungsvollen Handeln gegenüber der Umwelt angeregtwerden.- 94 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Typische Pflanzen und Tiereeines Lebensraumes− Wechselbeziehungen einesLebewesens mit seiner Umwelt− Beziehungsgefüge vonOrganismen in einemLebensraum− Beeinflussung vonLebensgemeinschaften undLebensräumen durch denMenschenfachspezifische Hinweise− Gezielte Untersuchung eines begrenztenLebensraumes in der näheren Umgebung derSchule:z. B. Baumringe, Wiesenstück, Knick, Mauer,Moosrasen, Pflasterritzen, Teich− Abiotische und biotische Faktoren− An einer Tier- oder Pflanzenart aus demuntersuchten Lebensraum sollte verdeutlichtwerden, daß Lebewesen mit vielen anderenLebewesen in Wechselwirkung stehen und auchvon der unbelebten Natur abhängig sind.− Nahrungskette (n), -netz, Produzenten,Konsumenten, Destruenten, Stoffkreislauf,Energiefluß− In einfacher Form sollte ein Stoffkreislaufbearbeitet werden (z. B. Kohlenstoff- oderSauerstoffkreislauf). Es sollte bewußt gemachtwerden, daß die an einem Lebensraum erkanntenGesetzmäßigkeiten auf andere Lebensräumeübertragbar sind.Zum Beispiel:− Monokulturen− Beeinflussung von Lebensräumen durch dasErnährungs- und Konsumverhalten− Tourismus und seine Auswirkungen− Umgang mit Wasser und Abwasser− Lebensraum Wattenmeer− Lebensgemeinschaften der Ostseeküste− Bedrohung der Ostsee− Wald und Waldsterben− Naturnahe und naturferne Gartengestaltung− Fremdländische Gehölze in Gärten und Parksund ihre Bedeutung für heimischeKonsumentenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:Diese Themen ließen sich durch kurzzeitige Umstellung des Stundenplans im Rahmeneines auf eine Klassenstufe begrenztes Projekt oder im Rahmen einesSchullandaufenthaltes bearbeiten.- 95 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Arbeitsbereiche (AB),Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Erdkunde:Th 1: Ökosystem WeltmeerPhysik:TB 10: Wärme und KlimaTh 1: Temperatur, Wärme, KlimaänderungChemie:Th 2: Metalle und ihre Bedeutung für Zivilisation und UmweltKunst:AB 3: Plastik/Objekt/ObjektdesignTh 3: Sinn und Unsinn von VerpackungenSport:Th 7: Wassersport betreibenTB 8: Rollen und GleitenDeutsch:Th 4: Presse und InformationTh 9: Stellungnahme erwünscht - Ereignisse, Sachverhalte, Bücher, Filme fordern unsheraus- 96 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumKlassenstufe 10Thema 1: Organe des Menschen und deren GesunderhaltungKlassenstufe 10GY10 StundenBezug zu KernproblemenGesundheit ist ein Qualitätsmerkmal menschlichen Lebens. Sie leitet sich ab aus− dem körperlichen, seelischen und sozialen Befinden des Menschen− einer körperlichen und geistigen Unversehrtheit, Leistungs- undFunktionsfähigkeit− den gesellschaftlichen und kulturellen Lebensbedingungen− den Vorgängen, die zwischen dem Menschen und seiner Umwelt stattfinden.Gesundheitsförderung steht im engen Zusammenhang mit der Güte der körperlichen,seelischen und sozialen Entwicklung, die in jedem Lebensalter Unversehrtheit,Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit derUmwelt ermöglicht.Im Rahmen einer emanzipatorischen Erziehung sollen sachliche Kenntnisse erarbeitetund Möglichkeiten eines individuellen gesundheitsgerechten Verhaltens abgeleitet undgelebt werden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben bzw. erweitern Kenntnisse über Bau,Funktion und Gesunderhaltung eines Organsystems.• Sie sehen ein, daß die eigene Lebensweise für die Gesunderhaltung derOrgansysteme des Körpers von großer Bedeutung ist.• Sie entwickeln Bereitschaft, gesunderhaltende Verhaltensweisen zu praktizieren.- 97 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Bau, Funktion undGesunderhaltung einesOrgansystemsfachspezifische Hinweise− Es ist mindestens ein Organsystem zu behandeln.− Bei der Auswahl der zu behandelndenOrgansysteme sollten aktuelle Bezüge,Interessen der Schülerinnen und Schüler und dieMöglichkeit experimenteller Erarbeitungberücksichtigt werden.Beispiele:− Die Atmungsorgane und ihreGesunderhaltung− Das Kreislaufsystem und seineGesunderhaltung− Das Bewegungssystem und seineGesunderhaltung− Haut, Hautpflege, Hautschäden− Leber, Belastungen durch Alkohol undMedikamentenmißbrauch− Nieren, Funktion und SchädigungAnregungen für fächerübergreifendes ArbeitenQuerverweise auf vorhandene Themmenbereiche (TB), Themen (Th)• Impulse für die Entwicklumg fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Sport:TB 1: Sich fit haltenChemie:Th 4: Säurebildende Oxide in der Luft, Smog, Saurer Regen und die FolgenKosmetika- 98 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 2: Schutz vor Krankheiten durch vorbeugendeMaßnahmen und durch körpereigene AbwehrKlassenstufe 10GY10 StundenBezug zu KernproblemenDas Wissen über Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge und die Anwendung diesesWissens in sozialer Verantwortung sind Grundlage für den Erhalt der eigenenGesundheit und der anderer Menschen.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen um vorbeugendeHygienemaßnahmen und Schutzimpfungen und erkennen, wie dieseInfektionskrankheiten zu vermeiden helfen.• Sie erkennen Ansteckungswege und Verlauf von Infektionskrankheiten. Damitkönnen sie eine Verhaltensänderung bewirken und das Risiko einer Erkrankungmindern.• Sie sehen ein, daß jeder in hohem Maße für die Gesunderhaltung seines Körpersverantwortlich ist.Hinweise zum UnterrichtInhalte− Hygiene− Infektionskrankheit undFunktion des Immunsystems− Aktive und passiveImmunisierungfachspezifische Hinweise− Vorkommen von gesundheitsbeeinträchtigendenMikroorganismen (Bei Versuchen mit Bakterien:Sicherheitsvorschriften beachten.)− Risikovermindernde Verhaltensweisen imtäglichen Leben− Symptome und Verlauf einer Infektionskrankheitsowie das Verhalten bei Erkrankung (einBeispiel)− Problematik der Anwendung von Antibiotika− Wirkung und Bedeutung von Schutzimpfungen(z. B. gegen Tuberkulose, Tetanus, Polio,Diphterie, Grippe)− Schutz vor Ansteckung− Umgang mit Erkrankten− AIDS-Ursachen und Verlaufeiner HIV-InfektionAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Fehlreaktionen des Immunsystems: Allergene und Allergien− Krebs: zunehmende Belastung durch Kanzerogene, Bedeutung vonVorsorgeuntersuchungen, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen- 99 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th)Ev. Religion:TB 6: Auf dem Weg in die ZukunftTh 5: Was wird aus mir?Kath. Religion:TB 11: Ausdrucksformen des gelebten GlaubensTh: Leid und Tod in Hoffnung annehmenDeutsch:Th 9: Stellungnahme erwünscht - Ereignisse, Sachverhalte, Bücher, Filme fordern unsherausTh 13: Reportagen aus aller WeltThema 3: Sinne, Nerven und Gehirnerschließen dem Menschen die UmweltKlassenstufe 10GY14 StundenBezug zu KernproblemenDie Art und Weise, wie der Mensch seine Umwelt wahrnimmt und auf sie reagiert, wirdbestimmt durch die Leistungsfähigkeit seiner Sinne, seines Nervensystems und durchseine Lernfähigkeit, die individuell unterschiedlich sein können.Einflüsse der Umwelt (Überreizung und Schädigung der Sinne, Drogen) können dieseLeistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und damit die eigene Gesundheit und dieanderer Menschen gefährden.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß der Mensch über seine Sinne nur einenAusschnitt der Welt zu erfassen vermag.• Sie planen einfache Experimente, führen sie durch und werten sie unter Anleitungoder selbständig aus.• Sie erwerben Kenntnisse über Bau und Funktion der Sinnesorgane und desNervensystems.• Sie erfahren, welchen schädigenden Einflüssen unsere Sinnesorgane, Nerven undunser Gehirn ausgesetzt sein können. Sie lernen Maßnahmen zur Vermeidung dieserGefährdungen kennen.- 100 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Bau, Funktion undLeistungsfähigkeit desmenschlichen Auges und derLichtsinneszellen− Bau und Funktion einesweiteren Sinnesorgans− Bedeutung des Gehirns für dieAuswertung derSinneswahrnehmungen− Bau und Funktion desNervensystemsfachspezifische Hinweise− Einfache Versuche in Schülerübungen− Vergleich mit Sinnesorganen bei Tieren (z. B.Facettenauge)− Gesundheitsfördernde Aspekte: Schutz derAugen am Arbeitsplatz, Beeinträchtigung desSehens durch Drogen (Alkohol)− Z. B. Gehörsinn: einfache Versuche inSchülerübungen− Wirkung von Lärm (z. B. Disco, Walkman) aufKonzentrations- und Leistungsfähigkeit− Einfache Experimente zu Sinnestäuschungen− Grenzen zur Wahrnehmung der Umwelt− Bausteine des Nervensystems− Erregungsleitung und Erregungsübertragung(angemessene didaktische Reduktion)− ReflexeAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Lernen und Gedächtnis bei Mensch und Tier− Streß als schützende und belastende Reaktion des KörpersAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themen (Th)• Impulse für die Entwicklung fächerübergreifender Zusammenarbeit ()Deutsch:Th 1: Wie funktioniert Verständigung?Th 8: Momentaufnahmen - was sehen wir, was ist, was bleibt und was vergeht?Physik:Auge und LinsengesetzeSchallerzeugung und Schallausbreitung- 101 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumThema 4: Aspekte der biologischen undkulturellen Evolution des MenschenKlassenstufe 10GY8 StundenBezug zu KernproblemenDie Menschheit hat sich biologisch und kulturell entwickelt. Die evolutionärenVorgänge lassen sich auf eng begrenzte Ursprünge zurückführen, sind aus einerVielzahl von Einflüssen erwachsen und haben zu einer Differenziertheit geführt.Trotz aller biologischer und kultureller Unterschiede steht allen Menschen die gleicheWürde zu. Diese moralische Norm ist ein Produkt der kulturellen Evolution desMenschen. Aus dieser Norm ergibt sich auch die Forderung zur Gleichstellung vonMann und Frau sowie zum Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft.Besondere Bedeutung kommt einer fundierten ethischen Einstellung bei der Nutzungwissenschaftlicher Erkenntnisse zur Gestaltung und Weiterentwicklung des Lebens zu.Der Mensch ist nicht allein Produkt einer Vielzahl evolutionärer Vorgänge, sonderngestaltet mit zunehmendem Einfluß intellektueller Faktoren sein Leben.Vermittlung von Kompetenzen• Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen über die stammesgeschichtliche undkulturelle Entwicklung des Menschen.• Es wird ihnen bewußt, daß der Mensch durch den Gewinn der Erkenntnisfähigkeit inbesonderer Weise verantwortlich ist für den Erhalt naturnaher Lebensräume undLebensgemeinschaften.- 102 -


Fachliche Konkretionen <strong>Biologie</strong> GymnasiumHinweise zum UnterrichtInhalte− Der Mensch im System derPrimaten− Fundorte und Fossilien zurStammesgeschichte desMenschen− Kulturelle Evolution desMenschenfachspezifische Hinweise− Gemeinsamkeiten und Unterschiede− Beispiele aus der Morphologie, Anatomie,Physiologie, Ethologie− Morphologische Merkmale als Grundlage fürdie Interpretation von Fossilien− Unterschiedliche Interpretationen der Fossilienführen zu unterschiedlichenStammbaumdarstellungen.− Altersdatierung− Sprache, Werkzeuggebrauch, Feuer− Entwicklung der Rollen von Mann und Frau− Gefährdung des Menschen durch diezunehmende Loslösung der kulturellenEvolution von den biologischen GrundlagenAnregungen zum projektorientierten Unterricht:− Ausländer unter uns− Rassen und KulturenAnregungen für fächerübergreifendes Arbeiten• Querverweise auf vorhandene Themenbereiche (TB), Themen (Th), Inhalte (I))Geschichte:Th 2: Demokratie und DiktaturI: Rassismus und Antisemitismus (Kl.9)Ev. Religion:TB 2: Unsere Welt - unsere UmweltTh 6: Wissenschaft und VerantwortungDeutsch:Th 15: Wie unsere Sprache entstanden ist- 103 -


Fachliche Konkretionen<strong>Biologie</strong>2.5 Leistungen und ihre BewertungDie folgenden fachspezifischen Hinweise zur Leistungsbewertung knüpfen an die füralle Fächer geltenden Aussagen an, wie sie unter 1.5 dargestellt sind.• BeurteilungsbereichDie Leistungsbewertung in <strong>Biologie</strong> bezieht sich auf Unterrichtsbeiträge.UnterrichtsbeiträgeDie Unterrichtsbeiträge in <strong>Biologie</strong> umfassen neben den unter 1.5 angegebenenLeistungen besonders die, die im entdeckenden und erarbeitenden Unterrichtsgespräch,beim Untersuchen biologischer Phänomene sowie beim Experimentieren in Einzel- undGruppenarbeit feststellbar sind. Es ist neben dem Ergebnis einer Aufgabenstellung -wenn es möglich ist - auch der Prozeß der Aufgabenlösung bei der Leistungsbewertungzu berücksichtigen.• Kriterien und VerfahrenFolgende Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Einstellungen der Schülerinnen undSchüler sind durch die Lehrkraft einzuschätzen und zu dokumentieren:− Kenntnisse biologischer Sachverhalte und Methoden hinsichtlich Umfang und Tiefe− Fähigkeit, unterschiedlich komplexe biologische Sachverhalte und Methoden zuerfassen− Fähigkeit, mit biologischen Sachverhalten und Methoden angemessen umzugehen− Fähigkeit, Beobachtungen, Inhalte und Ergebnisse in unterschiedlichenRepräsentationsformen adäquat darzustellen− Fähigkeit, naturwissenschaftliche Arbeitsweisen und Verfahren anzuwenden− Fertigkeit und Fähigkeit, angeleitet und selbständig zu experimentieren− Bereitschaft und Fähigkeit, biologische Aufgabenstellungen allein oder in Gruppenzu bearbeiten.Damit die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassenstufe auch komplexere biologischeSachverhalte bearbeiten und schriftlich darstellen können, ist es sinnvoll, pro Halbjahreinen einstündigen schriftlichen Leistungsnachweis vorzusehen.• ZeugnisnoteDie Zeugnisnote wird in fachlicher und pädagogischer Abwägung aus denEinschätzungen mehrerer, verschiedenartiger Unterrichtsbeiträge gebildet.- 104 -


Anhang<strong>Biologie</strong>AnhangI Aufgabenfelder von allgemeiner pädagogischer BedeutungDie Hinweise auf Veröffentlichungen des Landesinstituts Schleswig-Holstein für Praxisund Theorie der Schule (IPTS) sind den IPTS-Fortbildungsmaterialien ‘96 entnommen.Dort finden sich auch nähere Angaben zu den Bezugsquellen und -bedingungen.BereicheMedienInformations- undKommunikationstechnologienBerufs- und ArbeitsweltHinweise auf Regelungen und MaterialienIPTS (Hrsg.),Medienerziehung - Leseförderung,IPTS-Veröffentlichungen aus Modellversuchen,Kiel 1991 (weitere Hefte in Vorbereitung)IPTS-Landesbildstelle,Medienkatalog 1996(auf CD-ROM, gegen einen Kostenbeitrag bei derLandesbildstelle erhältlich)Erlaß über einen fächerübergreifenden, projektorientiertenUnterrichtsteil (Projektwoche) in derKlassenstufe 8 (in Vorbereitung)IPTS (Hrsg.),Informationstechnische Grundbildung, Band 1- 9,Kiel 1987 ff.Erlaß „Betriebserkundungen und Betriebspraktikaim Fach Wirtschaft/Politik der allgemeinbildendenSchulen“ vom 15. 08.1978(NBL.KM.SCHL.-H. , S. 253, geändert am09.07.1982 NBL.KM.SCHL.-H., S.148)Runderlaß „Begegnungen mit der Arbeitsweltim Rahmen des Erdkunde- undGeschichtsunterrichts am Gymnasium“ v.27.08.1987(NBL.KM. Schl.-H., S. 247)Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugendund Kultur des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Betriebspraktikum - Information für Eltern,Blätter zur Bildungsberatung, Nr. 34IPTS-Beiträge für Unterricht und Lehrerbildung,Hefte 11, 27, 29 und 31- 1 -


Anhang<strong>Biologie</strong>BereicheVerkehrHinweise auf Regelungen und Materialienneuer Erlaß in Vorbereitungdiv. Materialien des IPTS und derLandesverkehrswachtGesundheitRunderlaß „Vertrieb von Eßwaren und Getränkenin Schulen“ vom 17.01.1990(NBL.MBWJK.SCHL.-H., S.14)Die Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildungund Sport des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Gesunde Ernährung im Schulalltag,Druckschrift, Febr. 1995Handbuch BARMER Ersatzkasse (inZusammenarbeit mit dem „NetzwerkGesundheitsfördernde Schulen“),Gesundheitsförderung für junge Menschen inEuropa(BEK, Wuppertal, Abt. Gesundheitsförderung)IPTS (Hrsg.),Schule und Gesundheit - Freude am Leben,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(2380/90)Partnerschaft und SexualitätErlaß „AIDS-Aufklärung in Schulen“ vom10.03.1987(NBL.KM.SCHL.-H., S.98)Erlaß „AIDS-Vorsorge bei Erste-Hilfe-Maßnahmen in den Schulen“ v. 25.08.1988(NBL.KM.SCHl.-H. , S. 22)IPTS (Hrsg.),AIDS: Hinweise zur AIDS-Aufklärung in Schulen,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(o. Nr.), Kiel 1988/89IPTS (Hrsg.),Sexualpädagogik und AIDS-Prävention,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(o. Nr.), Kiel 1994- 2 -


Anhang<strong>Biologie</strong>BereicheGewaltHinweise auf Regelungen und MaterialienDie Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildungund Sport des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Gewalt an Schulen in Schleswig-Holstein,Dokumentation, Februar 1994IPTS u. a. (Hrsg.),88 Impulse zur Gewaltprävention, Kiel 1995Sucht Erlaß „Suchtvorbeugung in Schulen“ v. 11.09.1992(NBL.MBWKS. Schl.-H., S.303)Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Kulturund Sport des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Suchtvorbeugung in Schulen,Druckschrift Nr. 39, Sept. 1992IPTS (Hrsg.),Problem Sucht - nicht nur ein Problem vonRandgruppen,Die pädagogische Konferenz, Kiel, Sept. 1993UmweltDie Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildungund Sport des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Natur- und Umweltbildung in Schleswig-Holstein -Bericht und Perspektiven,Dokumentation, März 1996Akademie für Natur und Umwelt,Handbuch zur Natur- und Umweltbildung inSchleswig-Holstein, 1993IPTS (Hrsg.),div. VeröffentlichungenIPN (Hrsg.),div. VeröffentlichungenDarstellendes SpielIPTS-Handreichungen, 1997 (in Vorbereitung)IPTS (Hrsg.),Handreichungen zur Spielpädagogik: Schulspielund Schultheater,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(2076/89), Kiel 1989- 3 -


Anhang<strong>Biologie</strong>BereicheNiederdeutsch, regional auchFriesischHinweise auf Regelungen und MaterialienErlaß „Niederdeutsch in der Schule“ v. 07.01.92,(NBL.MBWJK.SCHL.-H. , S. 19)IPTS-Handreichungen (Lehrplanbausteine) inVorbereitungIPTS (Hrsg.),Niederdeutsch im Unterricht an Gymnasien,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(5330/50)IPTS (Hrsg.),Niederdeutsche Texte für den Unterricht anGymnasien,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung(5330/50.2)Interkulturelles LernenMinisterium für Bildung, Wissenschaft, Forschungund Kultur des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Interkulturelles Lernen mit dem Lehrplan,Dokumentation, Kiel 1997 (in Vorbereitung)IPTS (Hrsg.),Unterricht mit ausländischen Schülern inSchleswig-Holstein,Loseblattsammlung, 1984 ff.Europa Bekanntmachung v. 23.04.1991:„Europa im Unterricht“(NBL.MBWJK.SCHL.-H. , S. 247)Eine WeltIPTS (Hrsg.),Perspektive Europa, Kiel 1992Runderlaß „Dritte Welt im Unterricht“ vom22.10.1990,(NBL.MBWJK.SCHL-H., S. 362)Die Minsterin für Bildung, Wissenschaft, Jugendund Kultur des Landes Schl.-H. (Hrsg.),Dritte Welt in unserer Einen Welt,Handreichungen für den Unterricht (erarbeitet undzusammengestellt von einem IPTS-Arbeitskreis),Kiel 1993- 4 -


Anhang<strong>Biologie</strong>II LiteraturGrundsatzfragen der Lehrpläne1. Die Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildung und Sport des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.),Lehrplanrevision in Schleswig-Holstein, Dokumentation, Kiel 19942. IPTS (Hrsg.),Lehrplanrevision in Schleswig-Holstein, Tagung am 01.12.1995, Dokumentation,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung (11721/95)3. IPTS (Hrsg.),Formen und Methoden fächerübergreifenden Arbeitens,IPTS-Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung, Kiel 19974. IPTS (Hrsg.),Lehrpläne - wie mit ihnen umzugehen ist,Die pädagogische Konferenz, Kiel, März 1996Kernproblem 4: „Gleichstellung“Die Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildung und Sport desLandes Schleswig-Holstein (Hrsg.),Gleichstellung der Geschlechter im Lehrplan, Anregungen für Schule und Unterricht,Dokumentation (Autorinnen: R. Bigga, F. Braun, L. Hoffmann), Kiel 1994- 5 -

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