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leistungsstark - zuverlässig - kompetent - Unimog Club Gaggenau e.V

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www.mercedes-benz.com November 2011<br />

Mercedes-Benz<br />

<strong>Unimog</strong><br />

Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz.<br />

Saubere Energie<br />

In Südeuropa reinigt ein <strong>Unimog</strong> U 400 ganze<br />

Solarparks – und sorgt dafür, dass möglichst viel<br />

Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird.<br />

2 | 2011<br />

Landluft: Agrologistik | Jubiläumsfeier: Ein Rückblick | Mit Sicherheit: Der <strong>Unimog</strong>


2 EDITORIAL • UNIMOG 2 • 2011<br />

Liebe <strong>Unimog</strong> Freunde,<br />

bei unserer Jubiläumsfeier „60 Jahre Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>“ am 3. und<br />

4. Juni 2011 in Wörth hätte das Wetter nicht schöner sein können. Bei<br />

strahlendem Sonnenschein kamen über 15.000 Besucher zum Produktionsstandort<br />

von Mercedes-Benz Special Trucks (MBS) und feierten mit<br />

uns den runden Geburtstag der Fahrzeuglegende. Über das umfangreiche<br />

Programm und die Einsatzvorführungen erfahren Sie mehr ab<br />

Seite 20. An dieser Stelle möchte ich mich außerdem herzlich bei Ihnen<br />

für das rege Interesse und das zahlreiche Kommen bedanken. Nicht zuletzt<br />

Ihre Treue macht den <strong>Unimog</strong> zu etwas ganz Besonderem.<br />

Etwas Besonderes ist der <strong>Unimog</strong> auch aufgrund der vielen Einsatzmöglichkeiten.<br />

Unsere Titelgeschichte handelt von einem solchen Einsatz:<br />

Markus Kort, Gründer von ProCleanSolar, befreit mit seinem <strong>Unimog</strong> U 400<br />

und einem speziell entwickelten Aufbau Solaranlagen in ganz Europa von<br />

Staub und Schmutz. Damit hat Kort nicht nur eine echte Marktlücke<br />

entdeckt, sondern verbessert auch die Nutzung von Sonnenenergie.<br />

Denn je sauberer die Module von Photovoltaikanlagen sind, desto mehr<br />

elektrische Energie kann aus Sonnenlicht gewonnen werden. Also ein<br />

zukunftsfähiges Einsatzgebiet für den <strong>Unimog</strong>!<br />

Seit einigen Jahren bewährt sich das Universal-Motorgerät dagegen in der<br />

Agrologistik. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Heftes liegt deshalb auf dem<br />

Einsatz des <strong>Unimog</strong> in der Landwirtschaft bei der Firma Schuster in<br />

Deutschland sowie beim Lohnunternehmer Ray Clark in Australien. Schließlich<br />

steht Mitte November die weltweit größte Landtechnik-Ausstellung<br />

„Agritechnica“ vor der Tür. Hier präsentiert MBS nicht nur zwei <strong>Unimog</strong>,<br />

sondern auch den Zetros als schlagkräftiges Fahrzeug für die Agrologistik.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen des <strong>Unimog</strong> Magazins.<br />

Ihr<br />

Yarış Pürsün<br />

Leiter Mercedes-Benz Werk Wörth und<br />

Mercedes-Benz Special Trucks<br />

Titel<br />

06 Neues Einsatzgebiet:<br />

Ein U 400 reinigt Solarparks


News<br />

04 Aktuelle Meldungen aus dem Bereich „Special Trucks“<br />

Titelgeschichte<br />

06 Saubere Energie Ein <strong>Unimog</strong> U 400 reinigt Solarparks in ganz Europa.<br />

Agrologistik<br />

10 Einsatzort Feld Die Firma Schuster hat neun <strong>Unimog</strong> im Einsatz.<br />

13 Vom Baum zum Energieträger Der U 20 bei der Unterhaltsarbeit.<br />

14 Pflanzenschutztechnik in Australien Ray Clark nutzt seinen <strong>Unimog</strong> als<br />

Trägerfahrzeug für Hochleistungsspritzen.<br />

Energie<br />

16 Helden des Alltags 100 <strong>Unimog</strong> sichern in Mexiko die Energieversorgung.<br />

18 Erfolgsstory in Mexiko Interview mit Sergio García, Geschäftsführer<br />

des Generalimporteurs Universal Motor Geräte de México.<br />

Jubiläum<br />

19 Post für den <strong>Unimog</strong> Der Gewinner des Lego <strong>Unimog</strong> steht fest.<br />

20 Eine Legende feiert Geburtstag Die Jubiläumsfeier „60 Jahre<br />

Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>“ lockte über 15.000 Besucher ins Werk Wörth.<br />

21 Designstudie enthüllt Mercedes-Benz präsentiert erstmals die Designstudie.<br />

Sicherheit<br />

22 Mit Sicherheit: Der <strong>Unimog</strong> Ein Konzept sorgt für Sicherheit.<br />

23 Sicherheitstest Interview mit dem ADAC-Experten Thomas Eilers.<br />

International<br />

24 35 Sterne erobern St. Petersburg U 400 überzeugen beim<br />

Ganzjahreseinsatz in der russischen Metropole.<br />

Service<br />

27 Fit für jedes Wetter Der Konservierungs-Check beim Service-Partner<br />

macht den <strong>Unimog</strong> fit für den Winter.<br />

Daimler Worldwide<br />

28 Um die Welt Acht Transporter begleiten den „F-CELL World Drive“.<br />

Uniskop<br />

30 Termine und Buntes rund um den <strong>Unimog</strong><br />

31 Auf Weltreise Ruth und Riton Grab bereisen Argentinien und Chile mit<br />

ihrem <strong>Unimog</strong> U 4000.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Daimler AG, Mercedes-Benz Special Trucks, Vertrieb Marketing, D-76742 Wörth<br />

Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Mercedes-Benz Special Trucks<br />

Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Frank<br />

Autoren: Annika Binder (4 f., 30 u.), Dr. Lars Kruse (28 f.), Thomas Maier (31), Dietmar Winkler (30 o.);<br />

Fotos: Titelbild: © Henrik Morlock; Seite 2: © Henrik Morlock (l., M.); Seite 3: © Günther Uhl (1. v. o.),<br />

© Daimler AG/Mexiko (2.v. o.), © Daimler AG (3. v. o.), © Henrik Morlock (4. v. o.); Seite 4 f.: © Daimler AG,<br />

© Annika Binder (l. u.); Seite 28 f: © Daimler AG; Seite 30: © Daimler AG; Seite 31: © Riton Grab<br />

Realisation: Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH, Corporate Publishing,<br />

Aschauer Straße 30, D-81549 München, Tel.: +49 (0)89 203043-1122; Grafik: Dierk Naumann (Art Direction);<br />

Redaktion: Annika Binder; Projektsteuerung: Annika Binder, Matthias Pioro<br />

Druck: F&W Mediencenter GmbH, Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

Übersetzung: beo Gesellschaft für Sprachen & Technologie mbH, Freischützstraße 9, D-81927 München<br />

Das <strong>Unimog</strong> Magazin erscheint zweimal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und<br />

Spanisch. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit schriftlicher<br />

Zustimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge kann keine<br />

Gewähr oder Haftung übernommen werden.<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier • Printed in the Federal Republic of Germany<br />

UNIMOG 2 • 2011 • INHALT 3<br />

10<br />

16<br />

20<br />

24


4 NEWS • UNIMOG 2 • 2011<br />

Einsatzvielfalt<br />

Im Mittelpunkt der Präsentation von 25 <strong>Unimog</strong> auf der Fachmesse „demopark“ standen die<br />

Professionalität und die Vielseitigkeit der Baureihen.<br />

Mercedes-Benz<br />

präsentierte auf der<br />

„demopark“ die<br />

Einsatzvielfalt des<br />

<strong>Unimog</strong>.<br />

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland<br />

Maschinen und Geräte für den Gartenund<br />

Landschaftsbau im Wert von circa<br />

500 Millionen Euro gefertigt. Das ist ein<br />

Wachstum von rund 17 Prozent. Für 2011<br />

erwartet die Industrie ein Plus von zehn<br />

Prozent – die Branche boomt. Das bekamen<br />

auch die 36.000 Fachbesucher zu spüren, die<br />

vom 26. bis 28. Juni 2011 zu Europas größter<br />

Freilandausstellung „demopark“ auf dem<br />

Flugplatz Kindel bei Eisenach gekommen<br />

waren. Dort informierten über 400 Aussteller<br />

Rollbahn frei für den <strong>Unimog</strong><br />

Mercedes-Benz & Friends feierten 125 Jahre Automobil auf dem Flughafen Berlin Tempelhof. Mit dabei war auch der <strong>Unimog</strong>.<br />

Laut dröhnten die Motorengeräusche über den Berliner Tempelhof. Doch der<br />

Flughafen im Süden der Hauptstadt ist nicht etwa wieder in Betrieb genommen worden.<br />

Vielmehr feierten hier Ende August zwei Tage lang Tausende<br />

Automobilbegeisterte, Familien und Neugierige aller Altersklassen 125 Jahre<br />

Automobil und damit die Marke Mercedes-Benz. Die Motorengeräusche stammten<br />

dabei von verschiedenen Fahrzeugen – von der Limousine über die legendären<br />

Silberpfeile bis hin zum Lkw –, die die Besucher auf dem Gelände vor dem<br />

Flughafengebäude bestaunen konnten.<br />

Darunter war auch der <strong>Unimog</strong>. Auf einem Off-Road-Parcours zeigten zwei<br />

<strong>Unimog</strong> U 5000 ihre einzigartige Geländegängigkeit und erklommen dabei sogar<br />

eine Steigung von über 60 Prozent. Neben dem Parcours konnten zudem ältere und<br />

jüngere <strong>Unimog</strong> Modelle in Ausstattungen für verschiedene Einsätze bestaunt werden,<br />

darunter beispielsweise Fahrzeuge für den Einsatz bei der Feuerwehr und bei<br />

der Berliner Stadtreinigung.<br />

In der Halle „Future Innovation“, die in einem der Hangars untergebracht war,<br />

standen sich Alt und Neu gegenüber. Neben der Designstudie auf Basis des U 5000,<br />

die durch das leuchtende Grün einer der Blickfänge des Raums war, wirkte der kleine<br />

U 2010 aus den Anfangszeiten des Universal-Motorgeräts geradezu zierlich. r<br />

auf 250.000 Quadratmetern Präsentations -<br />

fläche über Produktneuheiten und Trends in<br />

der Grünen Branche.<br />

Am 3.500 Quadratmeter großen Messestand<br />

von Mercedes-Benz erlebten die<br />

Besucher 25 <strong>Unimog</strong> hautnah. Dabei präsentierte<br />

die Marke mit Stern unter anderem die<br />

Einsatzschwer punkte Mähen, Reinigen und<br />

Transport über Wechselsysteme.<br />

Zu entdecken gab es auch den Safety<br />

<strong>Unimog</strong>. Optimale Rundumsicht im Fahrerhaus<br />

des <strong>Unimog</strong> U 300/U 400/U 500, die<br />

freie Sicht in alle Richtungen dank insgesamt<br />

fünf Spiegeln sowie die ideale Sitzposition,<br />

um sowohl die Straße als auch die vorne<br />

montierten Geräte im Blick zu haben, tragen<br />

dabei zur Entlastung des Fahrers bei. Mehr<br />

dazu erfahren Sie auf den Seiten 22 und 23.<br />

Die achte Messe „demopark“ findet<br />

voraussichtlich vom 23. bis 25. Juni 2013<br />

auf dem Flugplatzgelände in Eisenach-<br />

Kindel statt. r<br />

Auf dem Off-Road-Parcours bewies der<br />

<strong>Unimog</strong> den Besuchern seine<br />

einzigartige Geländegängigkeit.


Mehr Power<br />

Vier Jahre nach seinem ersten Auftritt auf der „demopark“ 2007 hat<br />

der U 20 längst einen festen Platz auf den Bauhöfen kleinerer<br />

Kommunen, bei Garten- und Landschaftsbauunternehmen sowie bei<br />

anderen Gewerbebetrieben gefunden. Nun hat der universelle<br />

Geräteträger mit zulässigem Gesamtgewicht von 7,5 bis 9,3 Tonnen<br />

drei technische Weiterentwicklungen erfahren: Neben den bisherigen<br />

110 kW (150 PS) gibt es nun auf Kundenwunsch auch eine<br />

Motorisierung mit 130 kW (177 PS).<br />

Außerdem kann der Geräteträger wie seine größeren Brüder<br />

U 300/U 400/U 500 mit einer achtgängigen Kriechganggruppe ausgerüstet<br />

werden. Diese Neuerung ermöglicht dem Anwender eine<br />

sehr langsame Fahrgeschwindigkeit zwischen 100 m/h und 1,5 km/h,<br />

zum Beispiel für den Einsatz von Plattenverdichtern, Schneefräsen<br />

oder für die Ölspurbeseitigung. Als dritte Neuheit kann das Fahrzeug<br />

mit der Bereifungsgröße 405/70 R20 ausgerüstet werden und verfügt<br />

damit erstmals über eine Hochstollenbereifung mit einer großen<br />

Aufstandfläche für den Einsatz abseits der Straße.<br />

Besucher der „Agritechnica“ bekommen Mitte<br />

November den U 500, den U 5000 sowie eine bisher nie<br />

gezeigte Fahrzeugkombination des Zetros zu sehen.<br />

Über 2.300 Unternehmen aus aller Welt beteiligten sich an der<br />

„Agritechnica“ vor zwei Jahren. Mit 355.000 Fachbesuchern, darunter<br />

80.000 aus dem Ausland, zog die Leitausstellung der<br />

Landtechnik Lohnunternehmer, Maschinenringe und Landwirte aus<br />

aller Welt an. In diesem Jahr öffnet die internationale Fachausstellung<br />

vom 13. bis 19. November 2011 zum 14. Mal die Tore<br />

für das Publikum. Auf dem 30 Hektar großen Messegelände in<br />

Hannover verspricht die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) als Veranstalter ein umfas sendes und vielseitiges<br />

Ausstellungsprogramm.<br />

Der <strong>Unimog</strong> U 20 eignet sich<br />

zum Schneefräsen.<br />

Multifunktionalität auf Feld und Straße<br />

UNIMOG 2 • 2011 • NEWS 5<br />

Unverändert bleiben die Wendigkeit des U 20, der gerade für den<br />

kommunalen Einsatz interessante Einstiegspreis und die Ausrichtung<br />

auf die Einsatzbedingungen im Bauhofumfeld. r<br />

Offroad-Spezialisten<br />

auf der „Agritechnica“:<br />

der Mercedes-Benz<br />

<strong>Unimog</strong> und Zetros<br />

Mercedes-Benz Special Trucks (MBS) stellt auf der Messe insgesamt<br />

drei Fahrzeuge aus dem Segment vor: Neben dem <strong>Unimog</strong><br />

U 500 mit Kornpritsche und dem U 5000 mit Dammann<br />

Aufbauspritze wird der Zetros als Sattelzugmaschine für die<br />

Agrologistik präsentiert. Dieser wird die neugierigen Blicke der<br />

Besucher auf sich ziehen.<br />

Die zweiachsige Ausführung 1833A/4x4 ist speziell für das<br />

Ziehen landwirtschaftlicher Anhänger konzipiert. Der 326 PS<br />

starke Motor und das sechsstufige vollautomatische<br />

Wandlergetriebe ermöglichen ein langsames Fortkommen auf dem<br />

Feld, aber auch ein schnelles Fahren auf der Straße ohne<br />

Zugkraftunterbrechung. Damit verbindet der Zetros mit<br />

8,1 Tonnen Leergewicht und einem Gesamtzuggewicht von<br />

40 Tonnen die in der Landwirtschaft benötigte Zugkraft mit<br />

Geländegängigkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Ein Besuch am Messestand C 27 in Halle 9 lohnt sich also. r


6 TITELGESCHICHTE • UNIMOG 2 • 2011<br />

Saubere Energie<br />

Die Stromerzeugung mit Sonnenenergie ist ein zukunftsfähiges Feld − auch für den<br />

<strong>Unimog</strong>. Markus Kort hat das erkannt: Mit seinem <strong>Unimog</strong> U 400 und einem speziell<br />

entwickelten Aufbau reinigt er komplette Solarparks im Süden Europas.<br />

Text: Tanja Strauß | Fotos: © Henrik Morlock


UNERBITTLICH BRENNT DIE SONNE auf die trockene Erde.<br />

Der leichte Sommerwind wirbelt von Zeit zu Zeit den staubigen<br />

Boden auf, Sandkörner peitschen durch die Luft. Auf bis<br />

zu 40 Grad klettert das Thermometer nachmittags. Auch in der<br />

Nacht kühlt es in der Region Murcia im Südosten Spaniens<br />

kaum ab. Menschen und Tiere meiden − so gut wie möglich −<br />

die brennende Mittagssonne, suchen sich die schattigsten<br />

Plätze. Er ist einer der wenigen, die den Tag von frühmorgens<br />

bis zum späten Abend in der prallen Sonne verbringen.<br />

Schatten gibt es an den Orten, wo er arbeitet, nicht: Markus<br />

Kort, Gründer von ProCleanSolar, reinigt mit seinem <strong>Unimog</strong><br />

U 400 Solarmodule. Komplette Solarparks bringt er wieder<br />

zum Strahlen. Wo zuvor noch Staub, Pollen oder Vogelkot die<br />

Oberflächen der Module verunreinigten, glitzern nach seinem<br />

Aufenthalt die blauen Zellen wieder.<br />

Die Region Murcia ist wie geschaffen für Solarparks.<br />

Schließlich zählt sie zu den trockensten Gebieten Europas. An<br />

rund 300 Tagen im Jahr scheint die Sonne. Gemeinsam mit seinem<br />

Sohn Samuel tritt Markus Kort im Solarpark Lorca südlich<br />

von La Hoya an, um auch hier die Module wieder zum<br />

Glänzen zu bringen. Mitten im Nichts wurde eine<br />

Photovoltaikanlage aus der Erde<br />

UNIMOG 2 • 2011 • TITELGESCHICHTE 7<br />

gestampft, die eine ganze Kleinstadt mit Strom aus<br />

Sonnenenergie versorgen kann. Vier Tage lang fährt der<br />

Unternehmer mit seinem <strong>Unimog</strong> mit 1 km/h die 26 Reihen<br />

mit den Solarmodulen ab. Meter für Meter − insgesamt bis zu<br />

400 pro Reihe − schiebt sich das Fahrzeug dicht an den sogenannten<br />

Modultischen entlang. „Gerade bei unebenem Boden<br />

erfordert das höchste Konzentration, schließlich darf man<br />

nicht hängenbleiben. Der ‚Reinigungsarm‘ sollte keinen zu<br />

starken Druck auf die Anlagen ausüben“, erläutert Kort.<br />

Ausgerüstet ist der <strong>Unimog</strong> mit einem einzigartigen,<br />

speziell entwickelten Aufbau, der optimal auf die Reinigung<br />

von Photovoltaikanlagen ausgelegt ist. Gemeinsam mit dem<br />

Reinigungsunternehmer Joachim Herborn entwickelte Kort in<br />

unzähligen Stunden den Spezialaufbau. Als Basis diente eine<br />

Feldspritze, wie sie in der Landwirtschaft genutzt wird. Die<br />

Firma INUMA Fahrzeug-Service und Maschinenbau GmbH<br />

aus Aschara baute die Konstruktion auf den <strong>Unimog</strong> auf.<br />

So funktioniert das System: Von einem 2.000 Liter fassenden<br />

Tank wird Wasser in einen Filter gepumpt und mit<br />

Hilfe von Mischbettharz ü<br />

r ProCleanSolar<br />

Das baden-württembergische Unternehmen reinigt<br />

Solarparks schnell, umweltverträglich und schont<br />

dabei die Glasoberflächen. In ganz Europa sind<br />

Firmeninhaber Markus Kort und sein speziell für die<br />

Reinigung ausgerichteter <strong>Unimog</strong> im Einsatz. Denn<br />

auch bei sogenannten selbstreinigenden Modulen<br />

treten im Laufe der Zeit Verunreinigungen auf, die<br />

zu einer spürbaren Ertragsminderung führen. Durch<br />

Pollen, Staub, Vogelkot, Straßenverkehr oder<br />

Landwirtschaft setzt sich Schmutz ab. Eine<br />

regelmäßige Reinigung wie die von ProCleanSolar<br />

kann deshalb zu einem Mehrertrag von bis zu<br />

acht Prozent führen.


8 Titelgeschichte • UNIMOG 2 • 2011<br />

entmineralisiert. „So entsteht sogenanntes Reinstwasser, mit<br />

dem man die Solarzellen streifenfrei reinigen kann“, erklärt<br />

Kort. An einem sieben Meter langen Arm, der über die<br />

Module gleitet, befinden sich Wasserdüsen sowie zwei Reihen<br />

mit Bürsten. Die vorderen Düsen sorgen dafür, dass die<br />

Module mit dem Reinstwasser vorgereinigt werden. Die Bürsten<br />

lösen den Schmutz und transportieren ihn nach unten ab.<br />

Mit den hinteren Düsen werden die Solarzellen nochmals<br />

gespült.<br />

Mehr Strom durch saubere Module<br />

„Wir waren bereits im vergangenen Jahr hier im Solarpark<br />

Lorca. Anschließend stieg die Leistung um 16 Prozent“,<br />

erzählt Kort. Denn verschmutzte Module produzieren deutlich<br />

weniger Strom als saubere. Anlagenbesitzer, die die<br />

Leistungsfähigkeit ihrer Module voll ausschöpfen wollen,<br />

kommen um eine regelmäßige Reinigung nicht herum. Ein<br />

sicheres Geschäft, das bis zum letzten Jahr jedoch kaum<br />

Beachtung fand − bis Markus Kort am 1. Juni 2010 seine<br />

Firma ProCleanSolar gründete. „Bereits seit über fünf Jahren<br />

geisterte die Idee in meinem Kopf herum. Damals habe ich<br />

mir eine kleine Photovoltaikanlage aufs Dach meines Hauses<br />

Links: Dank des hydrostatischen Zusatzantriebs lässt sich die<br />

Geschwindigkeit des <strong>Unimog</strong> mit einem Handgriff stufenlos regeln.<br />

Rechts: Mit Hilfe von Mischbettharz wird Wasser entmineralisiert.<br />

So entsteht Reinstwasser, mit dem Kort die Solarmodule<br />

streifenfrei reinigen kann.<br />

bauen lassen“, erzählt der gelernte Industriebuchbinder. Als<br />

sein Schwager dann nach Sizilien auswanderte, um in der<br />

Branche zu arbeiten, stand sein Entschluss fest: Markus Kort<br />

kündigte, schrieb einen Business-Plan, machte sich selbstständig<br />

und fing an, gemeinsam mit Joachim Herborn den<br />

Prototyp – mit dem Herborn bereits seit dreieinhalb Jahren<br />

erfolgreich reinigte – weiterzuentwickeln.<br />

Im September 2010 stand dann sein neuer und mit<br />

Spezialaufbau ausgerüsteter U 400 vor der Tür. Seitdem sieht<br />

man das Reinigungsfahrzeug nur noch selten im heimischen<br />

Altdorf in Baden-Württemberg. Vielmehr tingelt es von Land<br />

zu Land: von Deutschland über Italien und Spanien bis nach<br />

Portugal. „Das bedeutet oft eine logistische Herausforderung,<br />

schließlich fahre ich den größten Teil der Strecken mit dem<br />

<strong>Unimog</strong>. Glücklicherweise ist der so flott unterwegs, dass ich<br />

auch die Autobahnen nutzen kann“, so Kort.<br />

Aber auch zur Mittagspause, ins Hotel oder zum Einkaufen<br />

fährt er mit dem U 400 und zieht alle Blicke auf sich. Wenn<br />

das auffällig schwarz und gelb lackierte Fahrzeug auf einem<br />

Parkplatz steht, nähern sich die Menschen beinahe respektvoll.<br />

„Man sieht den Leuten direkt an, dass sie fieberhaft überlegen,<br />

was man mit diesem Fahrzeug anstellen kann.“<br />

Links: Der Wassertank auf dem <strong>Unimog</strong> umfasst 2.000 Liter. Mehrmals täglich füllt Markus Kort, Gründer von ProCleanSolar, den Tank auf.<br />

Rechts: Markus Kort ist begeistert von den Möglichkeiten, die der <strong>Unimog</strong> bietet.


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Robustes Arbeitstier<br />

In den letzten zehn Monaten legte Markus Kort mit seinem<br />

<strong>Unimog</strong> knapp 30.000 Kilometer zurück. Verschnaufpausen<br />

gibt es für Mensch und Maschine nur, wenn sie auf die<br />

Fähre umsteigen können. „Der <strong>Unimog</strong> ist glücklicherweise<br />

nicht nur ein robustes Arbeitstier, sondern dank des bequemen<br />

Sitzes und des Tempomats auch ein angenehmes<br />

Langstrecken fahrzeug.“ Entschieden<br />

hat sich Kort aber auch deshalb für<br />

den U 400, weil über die vier unab- r Zahlen, Daten, Fakten<br />

hängig voneinander laufenden<br />

Hydrau likkreise die Aufbaugeräte • In Deutschland: ca. drei Prozent<br />

<strong>zuverlässig</strong> arbeiten – und das sogar Ertragseinbußen durch Verschmutzung<br />

bei extremen Temperaturen, die • In Südeuropa: ca. sechs bis acht Prozent<br />

dem Fahrzeug Höchstleistungen Ertragseinbußen durch Verschmutzung<br />

abverlangen. „Regelrecht verliebt • Gereinigte Module gewährleisten einen hohen<br />

bin ich aber in den hydrostatischen Wirkungsgrad. Je nach Standort verdienen<br />

Fahrantrieb, mit dem ich die Betreiber von Photovoltaikanlagen damit etwa<br />

Geschwindigkeit stufenlos anpassen 10.000 bis 26.000 Euro mehr als mit<br />

kann. So fährt mein U 400 fast wie verschmutzten Modulen.<br />

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UNIMOG 2 • 2011 • TITELGESCHICHTE 9<br />

von selbst mit einem Stundenkilometer durch die<br />

Solarparks“, erzählt er lächelnd. Pro Tag schafft er es so,<br />

rund 8.000 Quadratmeter Solarzellen von Schmutz zu<br />

befreien. „Das entspricht in etwa einem Megawatt“, erzählt<br />

Kort. Für die gleiche Fläche brauchen zwei Personen rund<br />

vier bis fünf Tage.<br />

Wie oft die Module gereinigt werden müssen, hängt stark<br />

von ihrem Standort ab. In Deutschland beispielsweise<br />

reicht es, wenn ein Rein i -<br />

gungstrupp alle zwei bis drei Jahre antritt.<br />

In südlichen Ländern wie Italien oder<br />

Spanien steigt das Intervall auf zwei- bis<br />

dreimal pro Jahr. „Man muss sich nur hier<br />

in Murcia umschauen: Die Erde ist unheimlich<br />

trocken und staubig. Der Staub lagert<br />

sich auf den Solarzellen ab. Weil es extrem<br />

selten regnet, wird der Schmutz auch nicht<br />

abgewaschen“, erklärt der Unter nehmer,<br />

der nach einer Woche Spanien weiterzieht.<br />

Sein nächstes Ziel: Portugal. r<br />

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10 AGROLOGISTIK • UNIMOG 2 • 2011<br />

Einsatzort Feld<br />

Im Leben von Johann Schuster spielt der <strong>Unimog</strong> an vielen Stellen eine bedeutende Rolle – als<br />

Zugmaschine im landwirtschaftlichen Lohnunternehmen, als Kundenauftrag in seinem autorisierten<br />

<strong>Unimog</strong> Servicebetrieb und als Kleinod in der feinen Sammlung eigener Oldies.<br />

Text: Gerhard Grünig | Fotos: © Günther Uhl


DIE KARRIERE DES ALLGÄUERS Johann<br />

Schuster ist fast als klassisch zu bezeichnen:<br />

Landwirtssohn, im Betrieb der Eltern<br />

groß geworden. Früh war ein Mähdrescher<br />

da, den die eigene Fläche nicht auslastete.<br />

Also wurde aus der Not eine Tugend<br />

gemacht und das Ackergerät an andere<br />

Landwirte vermietet. Dann kam das erste<br />

Universal-Motorgerät: ein 25 PS starker<br />

U 401, dem wenige Jahre später ein stärkerer<br />

Bruder mit 65 PS folgte.<br />

Die Sache mit der Arbeit für andere, dem<br />

landwirtschaftlichen Lohnunternehmen,<br />

klappte gut. Also kam 1981 der erste<br />

Selbstfahrhäcksler – und mit ihm der<br />

Wunsch, eine vernünftige landwirtschaftliche<br />

Transportlogistik auf die Beine zu stellen.<br />

Deren tragendes Rückgrat, wen wundert’s,<br />

bildete der <strong>Unimog</strong>. Heute fahren<br />

alleine sechs große Selbstfahrhäcksler im<br />

Schuster’schen Lohnbetrieb und aktuell<br />

verrichten neun <strong>Unimog</strong> den Hof-Feld-<br />

Verkehr. „Als reinen Ackerschlepper nutzen<br />

wir unsere <strong>Unimog</strong> eher selten“, erklärt<br />

Johannes Schuster, Junior-Chef und angehender<br />

Meister der Landmaschinenmechanik.<br />

„Dafür haben wir sieben<br />

Traktoren. Aber als Zugmaschine ist er<br />

erste Wahl. Wobei wir ihn durchaus bei der<br />

UNIMOG 2 • 2011 • AGROLOGISTIK 11<br />

Strohbergung vor der Großballenpresse flott. Auch Hydraulik, Getriebe oder Motoren<br />

einsetzen.“<br />

können wir dank des einfachen Aufbaus<br />

Johann Schuster, der seinen Betrieb ruck, zuck wechseln – die setzen wir übri-<br />

zusammen mit seinem Zwillingsbruder Paul gens in Eigenregie wieder instand.“<br />

führt, setzt auf die Baureihen U 437 und Winterpause kennt die <strong>Unimog</strong> Flotte<br />

U 405, U 1800, U 2100, U 2400 sowie den ebenfalls nicht. Wenn die Erntezeit vorbei ist,<br />

U 500. Die ältesten Fahrzeuge stammen aus geht’s in den Winterdienst. Und die<br />

dem Baujahr 1994, verrichten ihre Arbeit Böschungen der umliegenden Gemeinden,<br />

aber ebenso <strong>zuverlässig</strong> wie die modernen für die die Schusters tätig sind, wollen eben-<br />

Brüder. „Wir sorgen schon für einen techso gemäht werden, wie die vielen Hecken<br />

nisch guten Zustand“, sagt Senior Johann einen neuen Schnitt benötigen. Das Einsatz -<br />

Schuster lachend. „Das ist für uns als autori- spektrum seiner <strong>Unimog</strong> in der Landsierter<br />

<strong>Unimog</strong> Servicepartner selbstverwirtschaft beschreibt Schuster Senior kurz:<br />

ständlich. Schließlich haben wir unsere von der Bodenbearbeitung über die Saat bis<br />

Kunden immer im Blickfeld.“<br />

hin zur Ernte – einfach alles.<br />

Über Auftragsmangel brauchen sich Vater<br />

<strong>Unimog</strong> punktet durch Zuverlässigkeit und Sohn keine Sorgen zu machen. Zwar<br />

Rund 600 bis 900 Betriebsstunden leisten sinkt die Anzahl der Kunden, aber die<br />

die Universal-Motorgeräte jedes Jahr. Betriebe, die übrig bleiben, bearbeiten<br />

Regelmäßigkeit kennen sie dabei nicht. immer mehr Fläche. „Und mit steigender<br />

Wenn es wieder einmal eine längere Zahl der Biogasanlagen muss das Material<br />

Regenperiode gab und endlich die Sonne über immer größere Strecken transportiert<br />

herauskommt und das Wetter trocken ist, werden“, beschreibt Johannes Schuster. „Ein<br />

müssen sie schon mal in Mehrfahrer- wachsendes Feld für unsere <strong>Unimog</strong>.“<br />

besatzung rund um die Uhr ran. „Dann ist es Aktuell bemerkt der Junior einen neuen<br />

umso wichtiger, dass unsere U 1800 und Trend: Bei der Futtertrocknung kommen<br />

U 500 <strong>zuverlässig</strong> sind“, erklärt Johann immer mehr <strong>Unimog</strong> zum Einsatz. Zwar set-<br />

Schuster. „Und selbst wenn etwas sein sollte,<br />

dauert’s keinen Tag, dann sind sie wieder<br />

zen die Unternehmen bei der Abfuhr häufig<br />

auf Lkw. Doch auf kleinen Parzellen bewährt ü<br />

Die Liebe zum <strong>Unimog</strong> liegt in der<br />

Familie: Johannes Schuster und sein<br />

Vater Johann sind wahre <strong>Unimog</strong><br />

Enthusiasten.


12 AGROLOGISTIK • UNIMOG 2 • 2011<br />

Schuster setzt seine <strong>Unimog</strong> unter anderem für den Transport von Getreide (Seite 10), zum Grünguttransport für die Futtertrocknung (l. o.) oder auch zum Transport von<br />

Häckselgut wie Mais- und Grassilage zur Viehfutter- und Energiegewinnung (r. o.) ein.<br />

sich der <strong>Unimog</strong> dank seiner Wendigkeit,<br />

Bodenfreiheit und der kompakten Abmessungen.<br />

„Und wenn es dann noch feucht<br />

wird, zeigt er mit seinem Allradantrieb und<br />

seiner Reifendruckregelanlage, warum er<br />

überall geschätzt wird!“<br />

Mitten im Interview blitzt nach tagelangen<br />

Regengüssen die Sonne durch die aufreißende<br />

Wolkendecke. Schon werden die beiden<br />

Schusters unruhig. Zwar ist Feiertag, aber<br />

darum scheren sich das Gras und der Mais<br />

nicht. Kunden haben sich heute keine gemeldet,<br />

aber die eigenen Flächen müssen auch<br />

bewirtschaftet werden. Das sei zwar nur noch<br />

„Hobby“, meint der Junior verschmitzt. „Aber<br />

es ist für uns eine gute Gelegenheit, neue<br />

Getreidesorten zu probieren oder auch mal ein<br />

neues Logistikkonzept auszutesten.“<br />

Mit seiner hohen Meinung vom <strong>Unimog</strong> ist<br />

Schuster nicht alleine. Rund 300 Kunden mit<br />

knapp 1.000 <strong>Unimog</strong> zählt er zu seiner<br />

Kundschaft. „Die kommen teilweise von hinter<br />

der österreichischen Grenze und auch<br />

schon mal aus München“, meint der Junior.<br />

„Ich glaube, das liegt daran, dass die alle wissen,<br />

wie <strong>Unimog</strong> verrückt wir sind – und<br />

dass sie bei uns in besten Händen sind“, vermutet<br />

der Senior.<br />

Enthusiasmus für den <strong>Unimog</strong><br />

Junior und Senior Schuster – wie auch der<br />

Cousin Albert, der schon voll in den<br />

Familienbetrieb eingebunden ist – sind<br />

Enthusiasten. Ihnen allen steht der Glanz in<br />

den Augen, wenn sie von ihrem Fuhrpark<br />

schwärmen. „Jeder <strong>Unimog</strong> ist ein Unikat.<br />

Selbst bei ansonsten gleicher Baureihe, identischer<br />

Leistung und gleicher Konfiguration<br />

hat jeder seinen eigenen Charakter, fährt<br />

sich etwas anders und hat seine<br />

Eigenheiten“, versucht der Junior die Seelen<br />

des Fuhrparks zu beschreiben. „Und einen<br />

Namen hat auch jeder“, ergänzt Schuster<br />

Senior schmunzelnd.<br />

Kaum verwunderlich, dass sorgsam eingelagert<br />

eine Reihe alter Schätzchen bereits liebevoll<br />

restauriert wurde oder aber der<br />

kommenden Wiederbelebung harrt. „Die<br />

Sammlung beginnt natürlich beim 401er,<br />

reicht über 406 und 421 – na ja, eigentlich<br />

haben wir von jeder Baureihe ein Modell!“<br />

Die Flotte der Firma Schuster besteht aus<br />

neun <strong>Unimog</strong> unterschiedlicher Baureihen.<br />

Im Gespräch mit den beiden Liebhabern<br />

stellt man unweigerlich die Frage, was denn<br />

am <strong>Unimog</strong> so besonders ist: „Er fährt sich<br />

weich und sehr komfortabel“, fällt dem<br />

Junior ein. „Und er ist übersichtlich“, ergänzt<br />

der Senior. Wenn man zum Beispiel rangiert,<br />

könne man sein Gespann gut im Spiegel<br />

überblicken. Außerdem könne jeder innerhalb<br />

von kurzer Zeit mit einem <strong>Unimog</strong><br />

umgehen. Wichtig wäre das, sagt Johannes<br />

Schuster, weil in Stoßzeiten häufig Personal<br />

aus der Werkstatt den Schraubenschlüssel<br />

gegen das <strong>Unimog</strong> Lenkrad tausche. „Unsere<br />

Jungs lieben die Abwechslung, fahren gerne<br />

die landwirtschaftlichen Einsätze und loben<br />

die Wendigkeit, Agilität und Übersichtlichkeit<br />

unserer <strong>Unimog</strong> Flotte.“ r


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UNIMOG 2 • 2011 • AGROLOGISTIK 13<br />

Holzhackschnitzel sind ein wichtiger Energielieferant. Die Kombination aus U 20 mit Häcksler sorgt dafür, dass<br />

der nachwachsende Rohstoff effizient vom Wald zum Verbraucher kommt.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock<br />

EIN WICHTIGES EINSATZGEBIET des U 20 ist der Garten- und<br />

Landschaftsbau. Zu den klassischen Aufgaben gehören dabei die<br />

Fällung und Verarbeitung von Risikobäumen. Hier schöpft der U 20<br />

dank der verschiedenen An- und<br />

Aufbaumöglichkeiten sein volles<br />

Potenzial aus. Für Sicherungs- und<br />

Zugarbeiten bei der Gefahrbaum -<br />

fällung kann eine Seilwinde je nach<br />

Bedarfsfall an der Front oder am Heck<br />

angebaut werden. So können große<br />

und schwere Äste sowie gefällte<br />

Bäume auch aus schwer zugänglichen<br />

Bereichen geborgen werden.<br />

Außerdem ist ein front- oder heck -<br />

seitig angebauter Holzhäcksler als<br />

Ergänzung möglich. Für beide Fälle<br />

stehen mechanische Zapfwellen zum effizienten Antrieb der <strong>leistungsstark</strong>en<br />

Geräte zur Verfügung. Der Holzhacker der Baureihe H 230 der<br />

Firma Dücker häckselt beispielsweise Stammholz, Zweige, Äste und<br />

Buschholz sowie hartes und trockenes<br />

Der U 20 punktet durch Holz bis zu einer Holz stärke von<br />

kompakte Abmessung 230 Millimetern zu kleinen Schnitzeln.<br />

und Wendigkeit – auch bei Schließlich kann das End produkt<br />

engen Platzverhältnissen<br />

für den Abtransport direkt in ein<br />

Wechselcontainer system übergeblasen<br />

werden. Diese Wechselcontainersysteme<br />

wie Absetzkipper oder<br />

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14 AGRARWIRTSCHAFT • UNIMOG 2 • 2011<br />

Pflanzenschutztechnik in Australien<br />

Vergleichbare Arbeitsmaschinen der Kollegen<br />

fallen in die Kategorie Oversize. Der Contractor<br />

Ray Clark dagegen schafft mit einem <strong>Unimog</strong><br />

eine kostengünstige Kompaktlösung.<br />

Text: Richard Kienberger| Fotos: © Richard Kienberger<br />

LANDWIRTSCHAFT SPIELT SICH IN AUSTRALIEN in Dimensionen<br />

ab, die für einen Mitteleuropäer nur schwer vorstellbar sind. Der<br />

Kontinent bietet riesige Flächen – doch einen überbreiten Truck über<br />

die Straßen zu schaukeln, ist trotzdem mit zahlreichen Problemen<br />

und Auflagen verbunden. Zum Beispiel der Notwendigkeit,<br />

Begleitfahrzeuge als Vorauskommando oder Nachhut einzusetzen.<br />

Zudem sind die Fahrer je nach Fahrtstrecke an bestimmte Zeitkorridore<br />

gebunden.<br />

Den ganzen Aufwand erspart sich Ray Clark, Farmer, Viehzüchter<br />

und vor allem „contract sprayer“, also Lohnunternehmer, mit einem<br />

simplen Kniff: Der vielseitige Unternehmer aus Keith im Bundesstaat<br />

South Australia setzt <strong>Unimog</strong> als Trägerfahrzeuge für seine<br />

Hochleistungsspritzen ein. „Damit können wir Tag und Nacht ohne<br />

Einschränkungen fahren“, erklärt Clark einen der Vorteile des<br />

Fahrzeugs mit Stern. In Australien erledigen vielfach Lohnunternehmer,<br />

das was in Deutschland häufig über die genossenschaftlich<br />

strukturierten Maschinenringe organisiert wird. Teures Spezialequipment<br />

kann effizient genutzt werden, wenn es überbetrieblich<br />

und möglichst häufig zum Einsatz kommt.<br />

Ray Clark hat sich vor vielen Jahren auf den Pflanzenschutz spezialisiert.<br />

Mit derzeit vier <strong>Unimog</strong> arbeitet der Australier im Auftrag von<br />

Farmern, die ihre Felder auf diese Art gegen Schädlinge schützen lassen.<br />

Hochwertiges Getreide und vor allem die seit Jahrtausenden<br />

bekannte Futtermittelpflanze Luzerne werden vorwiegend rund um<br />

Keith angebaut, wobei die Gegend laut Clark der größte Luzerne-<br />

Samenproduzent der südlichen Hemisphäre ist. Das ergiebige<br />

Kleegewächs bleibt sieben Jahre auf einem Feld und wird intensiv<br />

genutzt: Ein- oder zweimal pro Jahr können die Pflanzen gemäht und


Seite 14: Der <strong>Unimog</strong> eignet sich besonders zum Spritzen der riesigen<br />

Luzerne-Felder Australiens.<br />

Oben: Ein Mitarbeiter von Clark macht den <strong>Unimog</strong> für den Einsatz<br />

auf dem Feld bereit.<br />

Rechts: Rund 100 Hektar große Felder werden regelmäßig gespritzt.<br />

getrocknet werden, danach lässt man sie wachsen, bis die Samen reif<br />

sind. Im folgenden Jahr beginnt der Kreislauf von vorne. Das Heu ist<br />

ein willkommener Nebenverdienst. Es wird zum überwiegenden Teil<br />

an Milchfarmen einige hundert Kilometer weiter östlich verkauft.<br />

Kein Problem für den <strong>Unimog</strong> – die riesigen Felder Australiens<br />

Eine der größten Parzellen, die Clark und seine Mitarbeiter regelmäßig<br />

bearbeiten, gehört zur Kinyerrie-Farm und misst rund 100<br />

Hektar. „Je nachdem, was wir ausbringen, benötigen wir dafür rund<br />

drei Stunden“, berichtet der Unternehmer. Die Riesenfelder sind so<br />

platt planiert, dass der <strong>Unimog</strong> mit bis zu 25 Stundenkilometern<br />

Arbeitstempo bewegt werden kann. Die beiden Sprüharme decken<br />

eine Breite von 24 Metern ab und sind, ebenfalls eine Besonderheit,<br />

in der Mitte des Fahrzeugs montiert. „Das hat den Vorteil, dass der<br />

UNIMOG 2 • 2011 • AGRARWIRTSCHAFT 15<br />

Fahrer die Ausleger im Blickfeld hat und so zum Beispiel die zahlreichen<br />

frei stehenden Bäume in den Feldern problemlos umfahren<br />

und gleichzeitig präzise weiterspritzen kann“, erklärt Clark. „Wir<br />

arbeiten auch sehr viel nachts im Dunkeln wegen der Bienen, die<br />

dann nicht mehr unterwegs sind. Aber viel wichtiger: Wegen des<br />

fehlenden Windes gibt es weniger Abdrift des Spritznebels und<br />

dadurch weniger Sprühverluste.“<br />

Clark setzt in seinem Unternehmen seit über 20 Jahren <strong>Unimog</strong><br />

ein. Der neue U 500 könnte etwas mehr Bodenfreiheit haben, findet<br />

der Australier: „In manche Kulturen müssen wir bis zu sieben Mal<br />

in einem Vegetationszyklus fahren. Wenn das Getreide schon höher<br />

steht, kommen wir mit dem U 500 gerade noch hin.“ Ansonsten<br />

zeigt sich Clark rundum begeistert von den Qualitäten des<br />

Fahrzeugs. r


16 ENERGIE • UNIMOG 2 • 2011<br />

Helden des Alltags<br />

Knapp 100 <strong>Unimog</strong> sorgen in Mexiko dafür, dass selbst abgelegenste Dörfer mit<br />

elektrischer Energie versorgt werden − und das nicht nur Tag für Tag, sondern insbesondere<br />

nach Naturkatastrophen, wenn manche Regionen nur schwer zugänglich sind.<br />

Text: Tanja Strauß | Fotos: © Daimler AG/Mexiko<br />

ZWEI MILLIONEN QUADRATKILOMETER Gesamtfläche, rund<br />

112 Millionen Einwohner, fünftgrößtes Land auf dem amerikanischen<br />

Doppelkontinent: Das ist Mexiko. Ein Land voller Gegensätze. Ein Land,<br />

dessen Vielseitigkeit fasziniert. Auch das Klima ist abwechslungsreich:<br />

Den vorherrschenden subtropischen und alpinen Zonen stehen die<br />

Wüsten des Nordens und die sich am Fuße riesiger Berge ausbreitenden<br />

Regenwälder des Südens entgegen. Die Randgebirge – die Sierra<br />

Madre Oriental im Osten und die Sierra Madre Occidental im Westen –<br />

stellen vom Küstentiefland aus gesehen gigantisch hohe<br />

Gebirgsmauern dar. Mit stolzen 5.747 Metern Höhe ist der Citlaltépetl,<br />

der auch Pico de Orizaba genannt wird, der höchste Berg Mexikos. In<br />

den Tälern inmitten dieser Berge liegen Metropolregionen wie Mexiko-<br />

Stadt, Puebla und Toluca, die Heimat von Millionen Menschen sind.<br />

Menschen, die auf eine sichere und <strong>zuverlässig</strong>e Stromversorgung<br />

angewiesen sind. Diese garantiert in Mexiko der staatliche<br />

Energiekonzern CFE – und seine <strong>Unimog</strong>. Tagtäglich sind fast<br />

100 <strong>Unimog</strong> der Baureihen U 1150, U 100L und U 4000 im Einsatz.<br />

Oft kein leichtes Unterfangen, denn vor allem die Bergregionen verlangen<br />

Mensch und Maschine Höchstleistungen ab. Meter um Meter<br />

müssen sich die <strong>Unimog</strong> ihren Weg in abgelegene Gegenden bahnen.<br />

„CFE setzt die <strong>Unimog</strong> im ganzen Land ein, um elektrische Leitungen<br />

zu verlegen oder zu reparieren“, sagt Sergio García, Direktor von<br />

Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong> in Mexiko. Daher sind die Fahrzeuge mit speziellen<br />

Winden inklusive 200 Meter langen Kabeln, Gelenkkränen<br />

oder Baggerschaufeln ausgerüstet.<br />

Berge zu erklimmen und Täler zu durchqueren, gehört für die<br />

<strong>Unimog</strong> in Mexiko zum Alltag. Unüberwindbare Hindernisse sehen<br />

für diese Alleskönner anders aus. Sie machen weiter, wenn alle anderen<br />

Fahrzeuge kapitulieren und die Bevölkerung mehr denn je auf<br />

eine intakte Stromversorgung angewiesen ist – bei Naturkatastrophen<br />

wie Bränden, Unwettern oder Überschwemmungen. Dann<br />

kämpfen sich die <strong>Unimog</strong> durch von Schlammlawinen, Feuerwalzen<br />

oder Hurrikans verwüstete Landstriche. „Die <strong>Unimog</strong> sind die einzigen<br />

Fahrzeuge, die in jedes Gebiet vordringen – egal, welche<br />

Bedingungen dort vorherrschen“, so García. Für CFE sind die unermüdlichen<br />

Arbeitstiere auf vier Rädern in den letzten Jahrzehnten zu<br />

unersetzlichen Begleitern geworden. Ohne sie müsste die Bevölkerung<br />

der Bergregionen und in Notstandsgebieten oft auf elektrische<br />

Energie verzichten.<br />

Damit die <strong>Unimog</strong> von CFE jederzeit und überall einsatzfähig sind,<br />

bedarf es eines einzigartigen Service. Genau diesen bietet <strong>Unimog</strong><br />

Mexiko, wo man sich der besonderen Bedingungen dieser Aufgabe<br />

durchaus bewusst ist. „Früher mussten die Fahrzeuge für<br />

Instandhaltungsarbeiten oder Check-ups in unsere Niederlassung<br />

kommen. Heute erledigen wir alle nötigen Arbeiten direkt vor Ort“,<br />

erzählt García. „Wir garantieren unseren Service rund um die Uhr im<br />

ganzen Land − in den Bergen, im Regenwald oder in der Wüste.“ Und<br />

wenn die Meteorologen einen Hurrikan vorhersagen, reisen bereits<br />

im Vorfeld Mechaniker an, die die <strong>Unimog</strong> nochmals auf Herz und<br />

Nieren prüfen und vor Ort bleiben, bis die Mitarbeiter der CFE ihre ü


CFE<br />

UNIMOG 2 • 2011 • ENERGIE 17<br />

Der staatliche Energiekonzern Comisión Federal de Electricidad (CFE)<br />

versorgt nahezu 100 Millionen Menschen in ganz Mexiko mit<br />

elektrischer Energie. Die Zahl der Kunden wächst seit Jahren<br />

kontinuierlich. Mehr als 180 Kraftwerke erzeugen 52.506 Megawatt<br />

an Energie. Dabei setzt CFE auf unterschiedliche Technologien:<br />

von Wasser- über Kohle- und Wärmekraftwerke bis hin zu<br />

Wind- und Atomkraftanlagen. Leitungen mit einer Länge von<br />

rund 750.000 Kilometern transportieren den Strom in rund<br />

190.000 Gemeinden – darunter 3.667 Städte – und damit nahezu ins<br />

ganze Land. CFE wurde am 14. August 1937 mit dem Ziel gegründet,<br />

die Stromversorgung auszubauen und sicherzustellen. Zu dieser Zeit<br />

wurden nicht einmal 40 Prozent der Bevölkerung mit Strom versorgt.<br />

Den <strong>Unimog</strong> des Energiekonzerns CFE<br />

werden in dem schwer zugänglichen Gelände<br />

Höchstleistungen abverlangt.


18 ENERGIE • UNIMOG 2 • 2011<br />

Knapp 100 <strong>Unimog</strong> der Baureihen<br />

U 1150, U 100L und U 4000 sorgen dafür,<br />

dass die Menschen in Mexiko auch nach<br />

Naturkatastrophen möglichst schnell wieder<br />

mit Strom versorgt werden.<br />

Arbeit beendet haben. Perfektion und<br />

Verfügbarkeit sind bei Naturkatastrophen<br />

unerlässlich. „Unsere Mechaniker<br />

sind mittendrin, egal ob Überschwemmungen<br />

oder Waldbrände drohen. Nicht<br />

selten riskieren sie bei Einsätzen ihr<br />

Leben.“<br />

Für CFE und seine Mitarbeiter ist es<br />

eine Frage der Ehre, die Stromversorgung<br />

innerhalb weniger Stunden<br />

wiederherzustellen, während eine solche<br />

Aufgabe in anderen, durchaus hochentwickelten<br />

Ländern Wochen in<br />

Anspruch nehmen kann, wie am<br />

Beispiel von New Orleans und dem<br />

Hurrikan Katrina zu sehen war. r<br />

r Interview mit Sergio García, Geschäftsführer des Generalimporteurs Universal Motor Geräte de México<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Bereits seit über 30 Jahren<br />

setzt CFE auf <strong>Unimog</strong> …<br />

Sergio García: Ja, das stimmt. Mitte der 1970er<br />

Jahre hat CFE seinen ersten <strong>Unimog</strong> gekauft –<br />

seitdem hat sich zwischen den beiden<br />

Unternehmen eine enge Zusammenarbeit<br />

entwickelt.<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Warum gerade <strong>Unimog</strong>?<br />

García: CFE hatte lange Zeit „Willys“-Jeeps der<br />

amerikanischen Marke Chrysler im Einsatz. Die<br />

aber waren in die Jahre gekommen und zudem<br />

nicht in jedem Gelände einsetzbar, so dass sie<br />

ausgetauscht werden mussten. Folglich machte<br />

sich CFE auf die Suche nach einem Fahrzeug, das<br />

jedem Gelände gewachsen ist – und landete bei<br />

<strong>Unimog</strong>.<br />

Man erzählt sich, dass Andrés Martinez, der jetzt<br />

als Line Manager im Süden des Landes arbeitet,<br />

Anfang der 1970er Jahre den ersten <strong>Unimog</strong> erwarb.<br />

Dabei musste er zunächst gegen den Widerstand<br />

der Benutzer und der Geldgeber ankämpfen, die<br />

gegen die Anschaffung eines Fahrzeugs von<br />

Mercedes-Benz waren. Aber als dann der neue<br />

<strong>Unimog</strong> eintraf und sie seine Fähigkeiten kennenlernten,<br />

dauerte es kaum eine Woche und sie<br />

hatten sich in ihn verliebt – daran hat sich bis heute<br />

nichts geändert<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Und CFE ist der Marke treu<br />

geblieben …<br />

García: Ja. Im Laufe der Zeit erweiterte CFE das<br />

Einsatzspektrum der <strong>Unimog</strong> immer mehr. Deshalb<br />

wurden auch die Sonderausstattungen ihrer<br />

<strong>Unimog</strong> immer vielfältiger. Wir haben hier in<br />

Mexiko ein bestens eingespieltes Team, das alles<br />

dafür tut, um für die Kunden optimale Lösungen zu<br />

finden und noch so kniffelige Probleme zu lösen.<br />

Das war einer der Gründe, die auch CFE überzeugt<br />

haben. Außerdem möchte ich in diesem<br />

Zusammenhang die Innovationen der zertifizierten<br />

Anbieter von Anbaugeräten erwähnen, die CFE<br />

nach entsprechender Prüfung in seine Fahrzeuge<br />

integriert.<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Also geht die Zusammenarbeit<br />

zwischen CFE und Mercedes-Benz weit über Beratung<br />

und Verkauf hinaus?<br />

García: Auf jeden Fall. Bevor wir einen <strong>Unimog</strong><br />

verkaufen, beraten wir die Kunden eingehend in<br />

puncto Ausrüstung, Aufbauten und Modelle. Nur, weil<br />

es ein Modell mit einem speziellen Aufbau oder<br />

Anbaugerät noch nicht gibt, heißt das noch lange<br />

nicht, dass wir es nicht realisieren können. Und<br />

natürlich stehen unsere Experten den Kunden auch<br />

nach dem Verkauf mit Rat und Tat zur Seite. Wir legen<br />

sehr großen Wert auf einen umfassenden Service. Bei<br />

CFE ist Fortbildung ein immerwährendes Thema.<br />

Angesichts der Expansion des Unternehmens und der<br />

Rotation seines Personals, das im Laufe seiner<br />

Karriere immer wieder an andere Orte versetzt wird,<br />

müssen wir mit der diesbezüglichen Politik von CFE<br />

Schritt halten. Fortbildungsmaßnahmen werden daher<br />

ohne Unterbrechung während des gesamten Jahres<br />

organisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir neue<br />

Fahrzeuge ausliefern oder nicht.<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: <strong>Unimog</strong> hat nicht nur CFE, sondern<br />

auch andere mexikanische Unternehmen überzeugt …<br />

García: Der <strong>Unimog</strong> ist in Mexiko sehr beliebt bei<br />

Unternehmen, die in den Bereichen Energie, Sicherheit<br />

und Zivilschutz tätig sind. Schließlich brauchen solche<br />

Unternehmen Fahrzeuge, die auch abseits befestigter<br />

Straßen problemlos vorankommen. Neben CFE gehören<br />

die nationale Wasserbehörde, der staatliche<br />

Mineralölkonzern Pemex, die nationale Forstbehörde<br />

und das Amt für Nationale Sicherheit zu unseren<br />

größten Kunden.


Post für den <strong>Unimog</strong><br />

Einsendungen aus aller Welt haben uns für das<br />

Gewinnspiel des Lego <strong>Unimog</strong> erreicht. Gewonnen<br />

aber hat ein <strong>Unimog</strong> Fan aus dem nordrhein-<br />

westfälischen Tönisvorst.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Daimler AG (o., u. l.), Ingo Laenen (u. r.)<br />

AUS ÖSTERREICH, Frankreich, Slowenien, Spanien und sogar aus<br />

Kanada und Neuseeland kamen Briefe und E-Mails, um an der<br />

Verlosung des Lego Technic <strong>Unimog</strong> im <strong>Unimog</strong> Magazin 1/2011 teilzunehmen.<br />

Die eingesandten Bilder zeigen alte und neue Fahrzeuge<br />

unterschiedlicher Modelle, <strong>Unimog</strong> im Einsatz oder vor der heimischen<br />

Garage − eine Vielfalt, die die Produktpalette und die Einsatzmöglichkeiten<br />

des Universal-Motorgeräts perfekt widerspiegelt.<br />

Das Losglück fiel schließlich auf Ingo Laenen aus Tönisvorst in<br />

Nordrhein-Westfalen, der sich nun über den Lego <strong>Unimog</strong> U 400 im<br />

Maßstab 1:12,5 freuen darf. Das Siegerbild zeigt Laenens <strong>Unimog</strong><br />

U 401 aus dem Jahr 1953 im Waldeinsatz mit Anhänger. Es entstand<br />

Anfang des Jahres, als der Industriemeister Chemie den<br />

Motorsägenschein in einem Wald bei Willich-Neersen machte. „Wir<br />

durften das selbstgesägte Holz mitnehmen, also bin ich gleich mit<br />

meinem <strong>Unimog</strong> dort hingefahren, damit ich die Baumstämme einfach<br />

nach Hause transportieren konnte“, berichtet der 34-Jährige. Auf<br />

dem Bild zu sehen ist aber nicht Laenen selbst, sondern sein<br />

Schwiegervater. Sein Vater, der ebenfalls beim Aufladen geholfen<br />

hatte, besitzt einen U 411 aus den 60er Jahren. Hier liegt die Liebe<br />

zum <strong>Unimog</strong> also in der Familie.<br />

r Übergabe<br />

Mit diesem Gewinn werden Männer<br />

wieder zu Kindern: Ralf Borauke (links),<br />

Außendienstmitarbeiter der <strong>Unimog</strong><br />

Generalvertretung in Moers, übergibt<br />

den Lego <strong>Unimog</strong> U 400 an Ingo<br />

Laenen (Mitte) aus Tönisvorst. Frau<br />

Laenen (rechts) ist sich sicher, dass sie<br />

abends ihren Mann so schnell<br />

vermutlich nicht mehr zu Gesicht<br />

bekommen wird, wenn das Baufieber<br />

erst richtig ausgebrochen ist.<br />

UNIMOG 2 • 2011 • JUBILÄUM 19<br />

Die Bilder aller Gewinnspielteilnehmer finden Sie unter<br />

www.mercedes-benz.com/unimog-gewinnspiel<br />

Seinen <strong>Unimog</strong> U 401 hatte Laenen gemeinsam mit einem<br />

Bekannten restauriert. „Als dieser ihn dann vor sechs Jahren verkaufen<br />

wollte, habe ich zugeschlagen“, erzählt der <strong>Unimog</strong> Fan.<br />

Normalerweise ist er mit dem U 401 eher hobbymäßig auf Oldtimerund<br />

Traktortreffen unterwegs. „Ich mag meinen <strong>Unimog</strong>, weil er sehr<br />

kompakt und wendig ist. Und gerade im Sommer ist das Cabrioverdeck<br />

schon ein echter Hingucker“, schwärmt der 34-Jährige. Als<br />

richtiger Oldtimer-Fan ist das aber nicht sein einziges Fahrzeug in<br />

der Garage: Neben dem <strong>Unimog</strong> warten auch drei Traktoren aus den<br />

50er und 60er Jahren auf Ausfahrten.<br />

Der Sieg beim Gewinnspiel des <strong>Unimog</strong> Magazin kam für Laenen<br />

ziemlich überraschend. „Ich habe früher sehr viel mit Lego gespielt.<br />

Umso mehr freue ich mich jetzt, dass ich der Gewinner des Lego<br />

<strong>Unimog</strong> bin“, sagt Laenen. Das größte Modell aus dem Hause Lego<br />

Technic wird nun einen Ehrenplatz in der Vitrine neben einem<br />

Modellbau <strong>Unimog</strong> 401 von Schucko bekommen. r<br />

Auf dem Siegerbild von Ingo Laenen ist ein <strong>Unimog</strong> U 401 mit<br />

Anhänger bei Fällarbeiten zu sehen.


20 JUBILÄUM • UNIMOG 2 • 2011<br />

WENN DER UNIMOG RUFT, dann kommen<br />

seine Fans. Zwei Tage feierte Mercedes-Benz<br />

Anfang Juni seine weltweit bekannte Fahr -<br />

zeug legende am Produktionsstandort in<br />

Wörth, wo der <strong>Unimog</strong> seit 2002 gefertigt<br />

wird. Der Startschuss für die große<br />

Jubiläums veranstaltung fiel am Freitag, dem<br />

3. Juni 2011, genau 60 Jahre, nachdem der<br />

erste <strong>Unimog</strong> in <strong>Gaggenau</strong> vom Band lief.<br />

Beim <strong>Unimog</strong> Performance Day erlebten die<br />

Teilnehmer im Off-Road-Parcours die herausragenden<br />

Geländeeigenschaften hautnah<br />

und erhielten einen umfassenden Überblick<br />

über die Anwendungsgebiete und das<br />

Sicherheits konzept des <strong>Unimog</strong>.<br />

Der Tag endete mit einem feierlichen Gala-<br />

Abend mit über 400 Gästen, darunter<br />

Kunden, Aufbauhersteller und Vertreter der<br />

<strong>Unimog</strong> <strong>Club</strong>s. Hier enthüllten Kai Sieber<br />

und Bertrand Janssen vom Daimler<br />

Nutzfahrzeug-Design sowie Yarıs ¸ Pürsün,<br />

Über 15.000 <strong>Unimog</strong> Begeisterte kamen zu der Jubiläumsveranstaltung<br />

„60 Jahre Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>“ in das Werk Wörth. Zu den Höhepunkten der<br />

Leiter Mercedes-Benz Werk Wörth und<br />

Mercedes-Benz Special Trucks (MBS),<br />

exklusiv die Designstudie des <strong>Unimog</strong>, die<br />

die Marke mit Stern extra für das Jubiläum<br />

anfertigen ließ. „Die Designstudie ist ein<br />

weiterer wichtiger Meilenstein in der<br />

Erfolgs geschichte unseres <strong>Unimog</strong> und<br />

steht für die Innovationskraft von<br />

Mercedes-Benz Special Trucks“, kommentierte<br />

Yarıs ¸ Pürsün das spektakuläre<br />

Fahrzeug. In einem Video-Statement würdigte<br />

Dr. Dieter Zetsche, Vorstands -<br />

vorsitzender der Daimler AG, den<br />

Geräteträger als „John Wayne unter den<br />

Nutzfahrzeugen“ – frei nach dem Motto:<br />

„Ich brauch‘ keine Straße, ich brauch‘ nur<br />

einen Auftrag.“<br />

Sternfahrt mit historischen <strong>Unimog</strong><br />

Am darauffolgenden Tag standen die Tore<br />

des Werks beim Jubiläumsfest „Fans and<br />

Eine Legende<br />

feiert Geburtstag<br />

Feier zählte die Sternfahrt mit 60 historischen <strong>Unimog</strong>.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Daimler AG<br />

Friends“ für mehrere tausend <strong>Unimog</strong><br />

Liebhaber, Familien und Neugierige offen.<br />

Als Verbindung zwischen dem alten und dem<br />

neuen Produktionsstandort organisierte<br />

Mercedes-Benz eine Sternfahrt mit 60 historischen<br />

<strong>Unimog</strong>. Über 40 Kilometer legten<br />

die Fahrzeuge, begleitet von einer Polizeieskorte,<br />

vom Geburtsort in <strong>Gaggenau</strong> über<br />

das <strong>Unimog</strong>-Museum in Bad Rotenfels zum<br />

Werk Wörth zurück und wurden dort von<br />

hunderten begeisterten Besuchern am<br />

Straßenrand empfangen. Yarıs ¸<br />

Pürsün und<br />

Entwicklungsleiter Walter Eisele führten den<br />

Konvoi in der Designstudie an, die die breite<br />

Öffentlichkeit hier zum ersten Mal zu sehen<br />

bekam.<br />

Daneben gab es viele Programmpunkte, in<br />

denen das einzigartige Fahrzeugkonzept<br />

seine Vielfalt unter Beweis stellte. Auf dem<br />

Gelände bestaunten die Besucher zahlreiche<br />

historische und aktuelle <strong>Unimog</strong>, die mit ver-


UNIMOG 2 • 2011 • JUBILÄUM 21<br />

Seite 20: 60 historische <strong>Unimog</strong> nahmen an der Sternfart zum Werk Wörth teil. Links oben: Auf dem Gelände waren <strong>Unimog</strong> mit Aufbauten für verschiedene Einsätze<br />

ausgestellt. Rechts oben: An der Ziellinie der Sternfahrt empfingen die Besucher die Fahrzeugkolonne.<br />

schiedenen Aufbauten die unterschiedlichen<br />

Einsatz möglichkeiten zeigten. Wie diese entstehen,<br />

konnten die <strong>Unimog</strong> Fans bei der<br />

Betriebs besichtigung nachvollziehen. Aber<br />

auch schon fertiggestellte Fahrzeuge waren<br />

zu sehen: beispiels weise in der Entwicklungswerkstatt,<br />

wo die <strong>Unimog</strong> auf Herz und<br />

Nieren getestet werden.<br />

Designstudie enthüllt<br />

Premiere auf der Jubiläumsveranstaltung: Erstmals präsentierte Mercedes-Benz Special Trucks der<br />

Öffentlichkeit die Designstudie auf Basis des hochgeländegängigen <strong>Unimog</strong> U 5000.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Daimler AG<br />

60 HISTORISCHE UNIMOG erreichten bei der Jubiläumsfeier des<br />

Universal-Motorgeräts das Mercedes-Benz Werk in Wörth. Den<br />

Konvoi führte jedoch kein Oldtimer an, sondern das jüngste<br />

Modell aus dem Hause <strong>Unimog</strong>: die Designstudie auf Basis des<br />

hochgeländegängigen <strong>Unimog</strong> U 5000. Monate harter Arbeit der<br />

Daimler Nutzfahrzeugdesigner und der Mercedes-Benz Special<br />

Trucks Entwicklung stecken in dem avantgardistischen Konzeptfahrzeug.<br />

Auf einzigartige Weise verbindet es technische Innovation<br />

und klassische Merkmale des <strong>Unimog</strong>. So besitzt die Designstudie<br />

ebenso wie die Baureihe U 2010 aus dem Jahr 1951 ein<br />

offenes Fahrerhaus.<br />

Gleichzeitig sind die Designer mit der Formsprache neue Wege<br />

gegangen: Ein besonderer Blickfang sind die rot lackierten<br />

Schraubfedern sowie die leuchtend grün strahlenden Motor -<br />

hauben und Kotflügel, deren Farbe die Designer beim Pfeil -<br />

giftfrosch abgeschaut haben.<br />

Mit der Designstudie habe Mercedes-Benz eine Brücke<br />

geschlagen zwischen der Erneuerungskraft, die den <strong>Unimog</strong><br />

seit 60 Jahren auszeichne, und dem zukünftigen Design der<br />

nächsten Produktgeneration, erläutert Yarıs ¸<br />

Pürsün, Leiter des<br />

Mercedes-Benz Werks in Wörth. Die Designstudie sei zwar kein<br />

Bei spektakulären Demonstrationen auf<br />

dem Geländeparcours bewies der <strong>Unimog</strong><br />

außerdem seine extreme Geländegängigkeit<br />

in der Praxis. Eine der wichtigsten Einsatz -<br />

möglich keiten gab es auf dem Gleisanschluss<br />

des Werks zu sehen: Hier zogen ein historischer<br />

U 406 und ein aktuelles Modell des<br />

U 400 die tonnenschweren Güterwaggons<br />

vor den erstaunten Augen der Besucher auf<br />

der Schiene. Für Fachbesucher keine Überraschung:<br />

Schließlich kennen sie die zahlreichen<br />

Talente ihres <strong>Unimog</strong>.<br />

Impressionen der Feier finden Sie<br />

unter www.mercedes-benz.com/<br />

unimog-60jahre r<br />

Prototyp für eine neue Baureihe, allerdings könnten sich durchaus Details in<br />

späteren Fahrzeugen wiederfinden, verrät Nutzfahrzeug-Designer Bertrand<br />

Janssen. r<br />

Blickfang bei der Sternfahrt: Die <strong>Unimog</strong> Designstudie.


22 SICHERHEIT • UNIMOG 2 • 2011<br />

Mit Sicherheit: Der <strong>Unimog</strong><br />

Ein durchdachtes Konzept macht den <strong>Unimog</strong> besonders<br />

sicher – für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer.<br />

Text: Tanja Strauß | Fotos: © Daimler AG<br />

DASS DER UNIMOG seit über 60 Jahren auch in puncto<br />

Sicherheit eine Vorreiterrolle einnimmt, wissen vor allem<br />

die Nutzer. Diejenigen, die Winter für Winter mit dem<br />

<strong>Unimog</strong> Straßen von Schneemassen befreien, und diejenigen,<br />

die im Sommer stundenlang am Straßenrand mähen.<br />

Der ADAC hat nun den Beweis geliefert: In verschiedenen<br />

Tests musste ein <strong>Unimog</strong> U 400 zeigen, wie sicher er ist<br />

und wie effektiv das umfangreiche<br />

Sicherheitspaket Fahrer und andere<br />

Verkehrsteilnehmer schützt.<br />

Um realistische Bedingungen zu<br />

gewährleisten, haben die ADAC-<br />

Experten des Fahrsicherheitszentrums<br />

Grevenbroich den U 400 mit Schnee -<br />

pflug GLS 270 und Streuautomat STA<br />

2500 TC/FS von Gmeiner sowie dem<br />

Mähgerät FME 600 von Mulag getestet.<br />

Das Ergebnis: Auch bei schwierigen<br />

Straßenver hältnissen wie glatten Ober -<br />

r Weitere Sicherheitsinfos<br />

Unter www.mercedes-benz.com/unimogsicherheit<br />

finden Interessierte nähere<br />

Informationen zum Thema Sicherheit. Zudem<br />

können hier die DVD „Mit Sicherheit. Der <strong>Unimog</strong>.“<br />

und die Broschüre „Das Sicherheitskonzept“ unter<br />

„Infomaterial anfordern“ bestellt oder im PDF-<br />

Format heruntergeladen werden.<br />

flächen oder bei Vollbremsungen auf Gefällstrecken behält<br />

der Fahrer den <strong>Unimog</strong> unter Kontrolle – und der bleibt<br />

dank 4-Kanal-ABS lenkfähig und in der Spur. Bei einem<br />

Vibrationstest auf unebenem Untergrund stellten die ADAC-<br />

Experten zudem fest, dass aufgrund der Ergonomie, des vollgefederten<br />

Fahrwerks und luftgefederten Sitzes die Belastung<br />

für den Fahrer gering bleibt. Sollte es zum Beispiel beim<br />

Mäheinsatz zu einem Auffahrunfall kommen,<br />

schützen die Rahmen kon struktion<br />

des <strong>Unimog</strong> sowie die 2,40 Meter lange<br />

Pritsche den Fahrer – ebenso wie der<br />

Dreipunktgurt und die integrierte<br />

Kopfstütze. Das Sicherheits konzept ist<br />

konsequent darauf ausgerichtet, die<br />

Unversehrtheit der Insassen sicher -<br />

zustellen und Unfälle zu vermeiden.<br />

Dabei ist auch die gute Sicht entscheidend,<br />

die das kurze Vorbaumaß und das<br />

Freisichtfahrerhaus gewährleisten. r


„Der <strong>Unimog</strong> hat Glatteis und Vollbremsungen gemeistert“<br />

ADAC-Experte Thomas Eilers vom Fahrsicherheitszentrum Grevenbroich hat den<br />

<strong>Unimog</strong> in puncto Sicherheit getestet. Ihn haben die Ergebnisse überzeugt.<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Mehrere Tage haben Sie und Ihr Team den<br />

<strong>Unimog</strong> genau unter die Lupe genommen. Warum so lange?<br />

Thomas Eilers: Es dauert einfach, wenn man sieben sicherheitsrelevante<br />

Kriterien an einem Fahrzeug testet. Wir haben<br />

uns beispielsweise angeschaut, wie gut das Sichtfeld des<br />

Fahrers ist, wie sich der <strong>Unimog</strong> in einer glatten Kurve verhält,<br />

wie das Bremsverhalten bei schwierigen Straßenverhältnissen<br />

aussieht und wie stark die Vibrationsbelastung für den Fahrer<br />

ausfällt.<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Wie sind Sie dabei vorgegangen?<br />

Eilers: Die Tests fanden im ADAC-Fahrsicher heitszentrum<br />

Grevenbroich statt. Wir haben versucht, sehr faktisch zu testen.<br />

Das heißt: Wir haben millimetergenaue Messungen vorgenommen,<br />

den <strong>Unimog</strong> in eine glatte Kreisbahn geschickt, um<br />

sein Fahrverhalten zu überprüfen, oder ihm Vollbremsungen<br />

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Zweiwege-Technik<br />

Starke Partner im Verbund<br />

auf nasser Fahrbahn abverlangt.<br />

So konnten wir sehen,<br />

wie das ABS arbeitet und ob<br />

der <strong>Unimog</strong> lenkfähig bleibt.<br />

UNIMOG 2 • 2011 • SICHERHEIT 23<br />

<strong>Unimog</strong> Magazin: Und was ist<br />

bei den Tests herausgekommen?<br />

Eilers: Die Ergebnisse waren<br />

sehr gut. Es hat uns schon ein wenig überrascht, dass der<br />

<strong>Unimog</strong> über eine so hervorragende Sicherheitsausstattung<br />

verfügt. Gerade im Bereich der Fahrerkabine bietet der <strong>Unimog</strong><br />

Standards, die man eher von einem Pkw erwartet – vom<br />

Dreipunktgurt bis zur Kopfstütze. Auch in puncto<br />

Fahrdynamik schneidet er exzellent ab und dank ABS ist die<br />

Spurtreue hervorragend.<br />

<strong>Unimog</strong> Zweiwegefahrzeuge<br />

Neu. Miete. Gebraucht. <strong>Unimog</strong> Servicepartner.<br />

ZAGRO Bahn- und Baumaschinen GmbH<br />

Mühlstraße 11 - 15<br />

D-74906 Bad Rappenau-Grombach<br />

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Tel: +49 (0) 72 66 / 91 68 0<br />

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24 INTERNATIONAL • UNIMOG 2 • 2011<br />

35 Sterne erobern St. Petersburg<br />

Seit Ende 2010 sorgen mehrere <strong>Unimog</strong> U 400 in St. Petersburg dafür, dass im Sommer die Straßen sauber<br />

und im Winter die Wege schneefrei sind. Angesichts der harten Witterungsbedingungen, die in der zweitgrößten<br />

Stadt Russlands herrschen, ist das eine echte Herausforderung.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock<br />

ÜBER 6.000 QUADRATMETER: Auf diese<br />

beeindruckende Kehrleistung kommt ein<br />

<strong>Unimog</strong> U 400 in St. Petersburg im April pro<br />

Stunde. Sind die Straßen der Metropole erst<br />

einmal von den gröbsten Hinterlassenschaften<br />

des Winters wie Splitt und Salz<br />

befreit, erhöht sich die Stundenleistung im<br />

Sommer sogar auf 10.000 Quadratmeter.<br />

Wenn schließlich wieder die kältere Jahreszeit<br />

naht, erwartet die Fahrzeuge in der<br />

4,8-Millionen-Einwohner-Stadt jedoch kein<br />

Winterschlaf – im Gegenteil: Ab Oktober<br />

werden die Kehrmaschinen der Firma Trilety<br />

mit fünf Kubikmeter Fassungsvermögen<br />

gegen eine Winterdienstausrüstung von<br />

Schmidt ausgetauscht. Ausgestattet mit<br />

Schneepflug, Frässchleuder und Salzstreuer<br />

befreit die <strong>Unimog</strong> Flotte dann die Straßen von


Schnee und Eis und macht sie für andere<br />

Fahrzeuge und Menschen gleichermaßen wieder<br />

sicher. Es gibt viel zu tun für die <strong>Unimog</strong><br />

in der zweitgrößten Stadt Russlands.<br />

Positive Erfahrung<br />

Die ersten Fahrzeuge kaufte die Metropole<br />

bereits 1995. Damals bestellte St. Petersburg<br />

insgesamt zwölf <strong>Unimog</strong> U 1400 der Marke<br />

mit dem Stern. Für die Abwicklung des<br />

Auftrags war Werner Götz zuständig, der<br />

heute Länderbetreuer Russland für<br />

Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong> ist. „Einige der<br />

Fahrzeuge sind sogar nach 16 Jahren immer<br />

noch im Einsatz. Die <strong>Unimog</strong> haben sich also<br />

bewährt“, berichtet Götz.<br />

Das hat die Verwaltung von St. Petersburg<br />

wohl ebenso gesehen. 2010 suchte die<br />

Stadt in einer internationalen öffentlichen<br />

Ausschreibung unter anderem auch 35<br />

neue Fahrzeuge für den kommunalen<br />

Ganzjahreseinsatz – und Mercedes-Benz<br />

bekam den Zuschlag. Seitdem sind die<br />

Geräteträger in den sieben Depots, die mit<br />

den deutschen Straßenmeistereien vergleichbar<br />

sind, untergebracht.<br />

Der ersten Bewährungsprobe mussten<br />

sich die <strong>Unimog</strong> bereits gleich nach ihrer<br />

Auslieferung in die russische Stadt im<br />

Dezember 2010 stellen. Denn im vergangenen<br />

Winter gab es in St. Petersburg eine<br />

Gesamtschneehöhe von 2,40 Metern – für<br />

mitteleuropäische Verhältnisse eine unvorstellbare<br />

Menge. Die Fahrzeuge sind deshalb<br />

vom Schiff runter sofort in den<br />

Wintereinsatz gestartet.<br />

Hier kehrt ein <strong>Unimog</strong> den<br />

Platz vor der Isaakskathedrale, der größten<br />

Kathedrale in St. Petersburg.<br />

UNIMOG 2 • 2011 • INTERNATIONAL 25<br />

Die Reinigung öffentlicher Plätze gehört zu den<br />

Hauptaufgaben des <strong>Unimog</strong> in St. Petersburg.<br />

Denn aufgrund der Schneemassen – in<br />

manchen Nächten fielen 40 Zentimeter<br />

Neuschnee – herrschte in St. Petersburg<br />

Verkehrschaos. Damit die Infrastruktur<br />

möglichst schnell wieder reibungslos funktioniert,<br />

waren die <strong>Unimog</strong> in Spitzenzeiten<br />

rund um die Uhr im Einsatz. Russische Lkw<br />

transportierten anschließend den Schnee auf<br />

Freiflächen außerhalb der Stadt. Obwohl die<br />

Anforderungen an kommunale Fahrzeuge in<br />

St. Petersburg sehr hart sind, überzeugte der<br />

<strong>Unimog</strong> U 400. „Die Kunden waren nach<br />

diesem ungewöhnlich harten Winter sehr<br />

zufrieden mit der Leistung“, weiß Länderbetreuer<br />

Götz.<br />

Generell gibt es in den Wintermonaten in<br />

St. Petersburg für den <strong>Unimog</strong> die meiste<br />

r St. Petersburg<br />

1703 legte Zar Peter der Große den Grundstein für<br />

St. Petersburg. Mit insgesamt über 4,8 Millionen<br />

Einwohnern ist die Metropole heute die<br />

zweitgrößte Stadt Russlands. Piter, wie die Stadt<br />

liebevoll von ihren Einwohnern genannt wird, liegt<br />

direkt am Hafen im Nordwesten des Landes und<br />

erstreckt sich über 1.431 Quadratkilometer. Seit<br />

1990 zählt unter anderem das historische Zentrum<br />

der Stadt zum Unesco Weltkulturerbe.<br />

ü


26 INTERNATIONAL • UNIMOG 2 • 2011<br />

Arbeit. Die Fahrzeuge fahren im Winter<br />

im Zwei-Schicht- und im Sommer im<br />

Ein-Schicht-Betrieb. In den warmen Monaten<br />

sind die orangen Aufbauträger dann<br />

vor allem vor den einzigartigen Sehenswürdigkeiten<br />

zu sehen. Sie sorgen dafür,<br />

dass die Plätze vor dem Winterpalast, den<br />

zahlreichen Kirchen und Kathedralen nicht<br />

nur für die Einwohner von St. Petersburg,<br />

sondern auch für die Touristen sauber sind.<br />

„Durch die relativ kompakte Bauweise und<br />

die hohe Wendigkeit eignen sich die<br />

<strong>Unimog</strong> außerdem sehr gut dafür, enge und<br />

zugeparkte Straßen zu kehren“, betont der<br />

Länderbeauftragte.<br />

Im Mercedes-Benz Truck Center Vostock<br />

kontrollieren Servicemitarbeiter die <strong>Unimog</strong>.<br />

„Denn bei den vielen Betriebsstunden ist es<br />

wichtig, dass die Fahrzeuge regelmäßig<br />

gecheckt werden“, erklärt Götz. r<br />

Anzeige<br />

Beim Service-Check<br />

prüfen die Profis des<br />

Truck Center Vostock<br />

die <strong>Unimog</strong>.


Fit für jedes Wetter<br />

UNIMOG 2 • 2011 • SERVICE 27<br />

Der <strong>Unimog</strong> ist speziell für den Einsatz unter Extrembedingungen gerüstet. Der jährliche Konservierungs-<br />

Check beim Service-Partner sorgt dafür, dass das so bleibt.<br />

Text: Annika Binder | Fotos: © Daimler AG<br />

EGAL OB WINTERDIENST mit Räumen und Streuen oder<br />

Grünflächenarbeiten, Gehölz- und Landschaftspflege – der<br />

<strong>Unimog</strong> ist für die Arbeit unter harten Bedingungen bestens<br />

gerüstet. Dafür weist die Oberfläche des U 300/U 400/U 500<br />

und U 20 einen speziellen Schutz für die unterschiedlichsten<br />

Einflüsse auf. Ein besonderer Unterbodenschutz macht<br />

den <strong>Unimog</strong> zusätzlich fit für den Winterdiensteinsatz.<br />

Trotzdem können gerade in den bevorstehenden<br />

Wintermonaten Minusgrade, Schneematsch, Eis und<br />

Feuchtsalze Spuren an dem Fahrzeug hinterlassen. Damit<br />

Oxidationsschäden, aggressive Umwelteinflüsse oder harte<br />

Eiskrusten keine Chance haben und der <strong>Unimog</strong> einsatzbereit<br />

bleibt, gibt es einen speziellen Konservierungs schutz<br />

bei den <strong>Unimog</strong> Service-Partnern. Denn die beste Basis für<br />

die Werterhaltung des Fahrzeugs ist eine regelmäßige<br />

Reinigung und Pflege.<br />

Mit dem Konservierungs-Check<br />

ist der <strong>Unimog</strong> perfekt auf den Einsatz<br />

im Winter vorbereitet.<br />

Aktiver Investitionsschutz<br />

Die <strong>Unimog</strong> Service-Partner bieten den Konservierungs-<br />

Check von der gründlichen Ober- und Unterwäsche bis hin<br />

zum Aufbringen der Original-Erhaltungskonservierung das<br />

ganze Jahr über an. Mercedes-Benz empfiehlt jedoch, den<br />

<strong>Unimog</strong> entweder direkt nach dem Winter oder im Herbst<br />

vor dem ersten Schneefall zum Check zu bringen. Denn der<br />

Service-Partner hat die nötige Erfahrung, das richtige<br />

Werkzeug und das geeignete Pflegemittel, um Schäden zu<br />

erkennen und das Fahrzeug auf den Dienst zu jeder<br />

Jahreszeit vorzubereiten. So bleibt der <strong>Unimog</strong> einsatzbereit<br />

und vor Ausfallzeiten geschützt.<br />

Wer seinen <strong>Unimog</strong> fit für den Winter machen will, findet<br />

zudem weitere Informationen in der Broschüre „Tipps zum<br />

Werterhalt“, die es kostenlos bei allen <strong>Unimog</strong> Service-<br />

Partnern gibt. r


MERCEDES-BENZ F-CELL WORLD DRIVE___30.000 Kilometer<br />

durch vier Kontinente und 14 Länder: Zu einer<br />

emissionsfreien Fahrt rund um die Welt waren Ende<br />

Januar 2011 drei Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz<br />

B-Klasse F-CELL aufgebrochen. Angetrieben von einem<br />

Elektroantrieb mit Brennstoffzelle wurden die Pkw von<br />

vier Mercedes-Benz Sprinter und vier Mercedes-Benz Viano<br />

bei ihrer Reise unterstützt.<br />

Hauptaufgabe der Transporter war die Betankung mit<br />

Wasserstoff, eine logistische Herausforderung angesichts<br />

von nur 200 Wasserstoff-Tankstellen weltweit. So wurde<br />

ein Sprinter 519 CDI mit Allradantrieb in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Linde AG mit einer mobilen Betankungseinheit<br />

ausgerüstet. Ein weiterer Sprinter hatte alle<br />

Ersatzteile an Bord, zwei dienten als Servicefahrzeuge.<br />

Die Viano wiederum wurden als Shuttle-Fahrzeuge eingesetzt.<br />

Die Tour führte die Fahrzeuge von Europa über<br />

Nordamerika, Australien und Asien nach vier Monaten<br />

wieder zurück nach Stuttgart.<br />

In der Wüste<br />

Ein Daimler Team siegt in Marokko bei der einzigen Frauen-Rallye der Welt.<br />

RALLYE___Bei der Rallye<br />

„Aïcha des Gazelles<br />

2011“ in Marokko holten<br />

Andrea Spielvogel<br />

und Anneke Voss in<br />

ihrer Kategorie den ersten<br />

Platz. Die beiden<br />

Daimler Mitarbeiterinnen<br />

waren in einem<br />

Mercedes-Benz Vito 4x4 unterwegs, der mit Überrollkäfig, Terratrip<br />

Wegzähler, Schalensitzen, Feuerlöscher, Unterfahrschutz<br />

Um die Welt<br />

Acht Transporter unterstützen drei Mercedes-Benz<br />

B-Klasse F-CELL beim „F-CELL World Drive“<br />

Down under: die Fahrzeuge unterwegs in Australien zwischen Ceduna und Perth (l.) und in Kasachstan.<br />

und spezieller Wüstenbereifung nur leicht für den Rallye-Einsatz<br />

modifiziert war. Zudem schickte Mercedes-Benz Vans<br />

einen zweiten Vito und einen Sprinter an den Start der einzigen<br />

Frauen-Rallye der Welt. Sie führt über eine Distanz von<br />

2.500 Kilometern durch ausgetrocknete Flussbette und Sahara-<br />

Ausläufer im marokkanischen Hinterland. Sieger bei der<br />

„Aïcha des Gazelles“ ist tra ditionell nicht das schnellste Team,<br />

sondern das, welches im Rahmen der vorgegebenen Maximalzeit<br />

die kürzeste Strecke zwischen den Checkpoints findet –<br />

ohne Hilfe von GPS, Fernglas und Mobiltelefon.<br />

www.rallyeaichadesgazelles.com


Kontrastreich: Salem/USA (o.), Vancouver/Kanada und in China auf der Route von Xian nach Jiayuguan.<br />

nMit BlueTec-Technologie<br />

Der Sprinter in den USA und Kanada erfüllt dank der BlueTec-Dieseltechnologie<br />

von Mercedes-Benz die Abgasvorschrift EPA 10 der US-amerikanischen Environmental<br />

Protection Agency (EPA).<br />

Seit Anfang des Jahres gilt in Nordamerika auch für Transporter die besonders<br />

strenge Abgasvorschrift EPA 10. Im Vergleich zu EPA 07 muss dafür unter anderem<br />

der Stickoxid-Ausstoß um 90 Prozent gesenkt werden. Deshalb wird der in Nordamerika<br />

angebotene Sprinter mit BlueTec-Dieseltechnologie von Mercedes-Benz<br />

ausgestattet. Diese hat sich in Europa in verschiedenen Baureihen von<br />

Mercedes-Benz seit Jahren vieltausendfach bewährt. Das BlueTec-System umfasst<br />

weiterentwickelte Motoren, deren erhöhter Spitzendruck die Verbrennung verbessert<br />

und so die Zahl der Partikel verringert. Dazu gehören außerdem ein Katalysator<br />

und ein AdBlue-Tank. Dieser Zusatzstoff sorgt dafür, dass schädliche Stickoxide<br />

zu unbedenklichem Stickstoff und Wasser zerlegt werden.<br />

UNIMOG 2 • 2011 • DAIMLER WORLDWIDE 29<br />

Canter: Neu in<br />

Nordamerika<br />

Nach seiner Premiere in Japan im vergangenen Jahr<br />

wird der neue Fuso Canter jetzt auch in Nordamerika<br />

auf den Markt gebracht. Auf der diesjährigen „Work<br />

Truck Show“ in Indianapolis/USA wurde er den US-<br />

Kunden vorgestellt. Damit setzt die Mitsubishi Fuso<br />

Truck and Bus Corporation (MFTBC) erstmals die<br />

BlueTec-Dieseltechnologie in den USA ein. Der Canter<br />

ist zudem das erste in der Region erhältliche Nutzfahrzeug<br />

mit Doppelkupplungsgetriebe. „Wir gehen davon<br />

aus, dass der neue Canter mit seinem sehr geringen<br />

Schadstoffausstoß und seinen niedrigen Betriebskosten<br />

weitere Impulse in diesem Markt setzen wird“,<br />

sagt Kai-Uwe Seidenfuss, MFTBC Vice President Sales<br />

& Services International.<br />

Rio: Hilfe<br />

für Regen -<br />

opfer<br />

Der Dauerregen weichte den Boden auf, die Erde kam<br />

ins Rutschen, über 800 Tote waren zu beklagen: Für<br />

die Versorgung der Opfer in der Bergregion nahe<br />

Rio de Janeiro/Brasilien hat Mercedes-Benz do Brasil<br />

der örtlichen Feuerwehr vier Mercedes-Benz Atego<br />

und einen Mercedes-Benz Accelo zur Verfügung<br />

gestellt. Die Fahrzeuge waren mit Hilfs gütern beladen<br />

und wurden für Rettungs- und Versorgungsfahrten eingesetzt.<br />

Mercedes-Benz stellte auch die Fahrer und<br />

übernahm die laufenden Kosten. „Wir hoffen, einen<br />

kleinen Beitrag leisten zu können, um die Lebensumstände<br />

der Betroffenen zu verbessern“, so Jürgen<br />

Ziegler, Leiter von Mercedes-Benz do Brasil.<br />

Freightliner:<br />

1000.<br />

Hybrid!<br />

Ein Freightliner vom Typ Business Class M2 106<br />

Hybrid war das 1000. Hybrid-Nutzfahrzeug, das<br />

Daimler Trucks North America (DTNA) verkauft hat.<br />

Der Jubiläums-Truck lief im Werk Mount Holly/USA<br />

vom Band. An Bord des Hauben-Lkw arbeiten ein<br />

186 kW starker Dieselmotor mit Selective Catalytic<br />

Reduction (SCR) und ein Elektromotor, der eine<br />

Leistung von 44 kW liefert. Der Hybrid antrieb<br />

reduziert den Kraftstoffverbrauch besonders im<br />

Verteilerverkehr.


30 UNISKOP • UNIMOG 2 • 2011<br />

Siegburger Schleppertreffen<br />

27. November 2011<br />

Siegburg/Zange (D)<br />

Agritechnica 2011*<br />

13. bis 19. November 2011<br />

Hannover (D)<br />

Essen Motor Show<br />

26. November bis 4. Dezember 2011<br />

Essen (D)<br />

Tischeisenbahn-Vorführung<br />

im <strong>Unimog</strong>-Museum<br />

3. und 4. März 2012<br />

<strong>Gaggenau</strong> (D)<br />

ITB Berlin<br />

7. bis 11. März 2012<br />

Berlin (D)<br />

Techno-Classica*<br />

21. bis 25. März 2012<br />

Essen (D)<br />

Messe IFAT*<br />

7. bis 11. Mai 2012<br />

München (D)<br />

<strong>Unimog</strong>, Traktoren- und<br />

Nutzfahrzeug-Treffen*<br />

19. Mai 2012<br />

Wieselburg (AT)<br />

International Rallye Wiesbaden<br />

17. bis 19. Mai 2012<br />

Wiesbaden (D)<br />

Oldtimer-Treffen Saalhausen*<br />

3. Juni 2012<br />

Lennestadt-Saalhausen (D)<br />

Messe Innotrans*<br />

18. bis 21. September 2012<br />

Berlin (D)<br />

IAA Nutzfahrzeuge*<br />

20. bis 27. September 2012<br />

Hannover (D)<br />

* Events, bei denen Mercedes-Benz<br />

<strong>Unimog</strong> beteiligt ist<br />

Durch seine geringe Höhe eignet sich der U 300 besonders als Flugfeldschlepper.<br />

Starthilfe<br />

DER ERSTE FLUGFELDSCHLEPPER auf Basis<br />

des <strong>Unimog</strong> U 300 wurde Anfang Juni an den<br />

Bundeswehr Fuhrpark Service (BwFPS)<br />

übergeben. Hier wird er als Zugfahrzeug<br />

genutzt, das dank des Wandlerschaltgetriebes<br />

hohe Lasten wie Flugzeuge und<br />

Drehflügler bis zu einem Gesamtgewicht von<br />

30 Tonnen ziehen kann. Auch durch die<br />

geringe Höhe von 2,79 Metern und die schräge<br />

Frontscheibe ist der <strong>Unimog</strong> U 300 hervorragend<br />

zum Ziehen von Drehflüglern<br />

geeignet. Zudem wird das Fahrzeug im<br />

Winterdienst und zum Kehren eingesetzt<br />

und ist damit das ganze Jahr ausgelastet.<br />

Für den BwFPS hat Mercedes-Benz einen<br />

<strong>Unimog</strong> Schlepper in der kurzen Ausführung<br />

Mit dem <strong>Unimog</strong> durch das Jahr 2012.<br />

mit einem Radstand von 3.080 Millimetern<br />

geliefert. Der Dieselmotor mit einer Leistung<br />

von 130 kW in Euro-5-Ausführung treibt das<br />

Fahrzeug an.<br />

Die Bundeswehr führte 1956 erstmals einen<br />

Flugfeldschlepper auf Basis eines <strong>Unimog</strong> mit<br />

Doppelkabine ein. Der neue <strong>Unimog</strong> setzt<br />

damit eine lange Tradition fort. r<br />

Andreas Noll, stellvertretender Gebietsleiter des BwFPS,<br />

übernimmt den <strong>Unimog</strong> von Matthias Klemens, Daimler AG.<br />

Generations<br />

DAS JAHR 2011 war geprägt von Jubiläen<br />

für die Marke mit dem Stern: Das<br />

Automobil feierte seinen 125. Geburtstag,<br />

das Werk Wörth lud zur Veranstaltung<br />

„60 Jahre Mercedes-Benz <strong>Unimog</strong>“ ein und<br />

auch das <strong>Unimog</strong>-Museum <strong>Gaggenau</strong> blickte<br />

bereits auf sein fünfjähriges Bestehen<br />

zurück. Ein Jahr voller Highlights!<br />

Der <strong>Unimog</strong> Kalender 2012 zeigt mit einzigartigen<br />

Fotografien des <strong>Unimog</strong>, was für<br />

ein besonderes Jahr hinter Mercedes-Benz<br />

Special Trucks liegt. Gleichzeitig werden<br />

Facetten einer Faszination für ein Fahrzeug<br />

deutlich, das auch in Zukunft Generationen<br />

verbinden wird.<br />

Der Kalender kann im Internet unter<br />

www.star-kalendermarkt.de für 19,90 Euro<br />

bezogen werden. r


Auf Weltreise (II)<br />

„UNSER WUNSCH WAR ES SCHON IMMER,<br />

mal den Atlantik mit einem Frachtschiff zu<br />

überqueren. Und so haben wir unseren<br />

<strong>Unimog</strong> im November vergangenen Jahres in<br />

Hamburg eingeschifft“, erklärt Riton Grab.<br />

„Nach vier Wochen Seereise über Le Havre,<br />

Dakar, Freetown, Rio de Janeiro, Santos und<br />

Buenos Aires konnten wir endlich Mitte<br />

Dezember unsere Reise durch Argentinien<br />

und Chile antreten.“<br />

Live bei der Rallye Dakar<br />

So richtig los ging die erste Etappe der<br />

Argentinienfahrt mit der Rallye Dakar, bei<br />

der Riton Grab und seine Ehefrau Ruth viele<br />

interessante Bekanntschaften schlossen.<br />

„Unser <strong>Unimog</strong> U 4000 hatte immer wieder<br />

großes Aufsehen erregt. Und ohne zu zögern,<br />

wurden wir von den Professionals sofort als<br />

einer der ihren akzeptiert und aufgenommen“,<br />

freut sich Ruth Grab. Mehrere tausend<br />

Kilometer folgten die Abenteurer dem dies -<br />

jährigen Dakar-Tross und genossen es, live vor<br />

Ort dabei zu sein, als Rallye-Geschichte<br />

geschrieben wurde. Über 10.000 Kilometer<br />

Schotter- und Sandpiste galt es innerhalb von<br />

15 Tagen zu bewältigen – das hat sowohl an<br />

der Technik als auch an der Kondition der<br />

Teilnehmer Spuren hinterlassen.<br />

Beispielsweise mussten die Fahrer den Pass<br />

Jama mit 4.830 Metern über dem Meer von<br />

Argentinien nach Chile bezwingen – mit teilweise<br />

bizarren Momenten: Motoren streikten<br />

und die Fahrer mussten aufgrund der Höhe<br />

mit Sauerstoff versorgt werden. Die Fahrt der<br />

Grabs verlief ohne Komplikationen – wie<br />

immer konnten sie sich auf ihren <strong>Unimog</strong> voll<br />

verlassen. Nach einem höchst bürokratischen<br />

Grenzübergang und reichlich Papierkrieg<br />

– über viele Stunden wurden Stempelgrößen<br />

und -farben verglichen – erfolgte die Einreise<br />

nach Chile. „Aber das Warten hat sich gelohnt.<br />

Nach erfolgreicher Einreise wurden wir mit<br />

farbenprächtigen Salzseen, unendlichen<br />

Rebbergen, abwechslungsreichen Gebirgsund<br />

Hügellandschaften sowie tiefen Seen entschädigt.“<br />

Zutiefst beeindruckt war das<br />

Abenteuer-Duo vom kalten Regenwald in seiner<br />

sehr feuchten Ausprägung. Nach dem<br />

Grenzübertritt führte die Reise über<br />

Barriloche auf der berühmt-berüchtigten und<br />

legendären R40-Schotterpiste Richtung<br />

Süden. Ein Highlight ist der Perito Moreno<br />

Gletscher. Dort ragt eine 60 Meter hohe<br />

Gletscherwand ins Wasser und schickt ständig<br />

Abbrüche, vergleichbar mit der Größe<br />

eines Einfamilienhauses, auf die Reise.<br />

Willkommene Gäste<br />

„Was wir in Sachen Gastfreundschaft in<br />

Argentinien genießen durften, ist und bleibt<br />

unerreicht. Noch nie haben wir auf der Suche<br />

nach einem ruhigen Übernachtungsplatz<br />

innerhalb des Gesprächs erlebt, dass einem<br />

kurzerhand der Schlüssel eines Ferienhauses<br />

überreicht wird – mit der Einladung,<br />

dort sein Gast zu sein. Das ist Argentinien, so<br />

wie wir es erleben durften“, schwärmt Ruth<br />

Grab. Einzigartige Erlebnisse, die die<br />

Abenteurer nie vergessen werden.<br />

Weitere Eindrücke liefert die Internetseite<br />

www.grabtheworld.ch. r<br />

UNIMOG 2 • 2011 • UNISKOP 31<br />

Idyllische Übernachtung am Pass Jama zwischen<br />

Argentinien und Chile auf rund 3.800 Meter Höhe.<br />

Riton Grab vor amerikanischen Fahrzeugen auf der<br />

spektakulären Rallye Dakar.<br />

Gestrandet: Der <strong>Unimog</strong> U 4000 in Süd-Argentinien bei Rio<br />

Gallegos am Atlantischen Ozean neben einem Schiffswrack.


A Daimler Brand<br />

Der Bodyguard.<br />

Der <strong>Unimog</strong>. Serienmäßig mit dem Sicherheitskonzept von Mercedes-Benz.<br />

Im <strong>Unimog</strong> sind Sie in den besten Händen. Mit seinem<br />

einzigartigen Fahrzeugkonzept setzt er schon seit<br />

60 Jahren Maßstäbe – auch bei der aktiven und passiven<br />

Sicherheit. Speziell als Geräteträger entwickelt, ist er<br />

die ideale Lösung für den kommunalen Einsatz. Mehr<br />

Informationen erhalten Sie bei Ihrem <strong>Unimog</strong> Partner<br />

oder unter www.mercedes-benz.���/unimog�����������

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