0 61 52 - 5 44 93 oder: 01 72 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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eantwortete er mit „Eigentlich<br />
nicht“. Einer Übergangszeit freilich<br />
habe es bedurft, und er habe<br />
seine neue Rolle finden müssen.<br />
Nahe ging ihm der Abschied<br />
vom Amt, das er mit so viel Herzblut<br />
praktiziert hatte, als er am 8.<br />
Juni 1992 von Ministerpräsident<br />
Hans Eichel das große Bundesverdienstkreuz<br />
umgehängt bekam.<br />
<strong>Das</strong> freundliche Echo aus<br />
allen Teilen der Bevölkerung<br />
bewegte ihn sehr. „Am Ende<br />
<strong>Land</strong>frauen (20)<br />
Wir sollten<br />
unseren<br />
Lebensraum<br />
schützen<br />
Anfang Oktober eines jeden<br />
Jahres feiern wir in unseren<br />
christlichen Kirchen das Erntedankfest.<br />
Und das seit dem 3.<br />
Jahrhundert. Wir danken für das,<br />
was uns die Natur so reichlich geschenkt<br />
hat, Nahrung und reines<br />
Wasser, die uns ein gesundes<br />
Leben gewährleisten. Während<br />
fast zwei Drittel der Menschheit<br />
hungert und nicht weiß, für was<br />
sie danken soll, bekennt sich <strong>im</strong>merhin<br />
ein Drittel, allerdings mit<br />
gut gefülltem Magen, zu diesem<br />
Brauch, zu dieser Tradition. Eine<br />
Region wie das hessische Ried,<br />
die über fruchtbarste Böden verfügt,<br />
die Garant dafür ist, dass<br />
Mensch und Tier leben und satt<br />
werden können, sollte deshalb<br />
wie ein kostbares Gut geschützt<br />
und gepflegt werden.<br />
Von der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
erwartet man hierbei gewiss<br />
oberste Priorität. Und hier hat<br />
auch bereits ein Umdenken<br />
stattgefunden, denn <strong>Land</strong>wirte<br />
und ihre Familien sind nicht<br />
nur Erzeuger, sondern auch<br />
Verbraucher. Deshalb sollte Bodenbearbeitung,<br />
Düngung und<br />
Gesunderhaltung der Tier- und<br />
Pflanzenwelt auf jeden Fall mit<br />
Bedacht durchgeführt werden.<br />
<strong>Land</strong>rat a.D. Willi Blodt<br />
meiner 22-jährigen Amtszeit als<br />
<strong>Land</strong>rat des Kreises Groß-Gerau<br />
und eines noch sehr viel länger<br />
währenden politischen Engagements<br />
ist mir nun also doch<br />
einmal etwas widerfahren, was<br />
zuvor selten geschah: Mir fehlen<br />
die Worte.“<br />
Möglich sei alles auch nur<br />
durch die Unterstützung der<br />
Familie gewesen, betont Blodt,<br />
der rege am lokalen Geschehen<br />
teiln<strong>im</strong>mt ...<br />
Irene Fückel ist Vorsitzende<br />
des BezirkslandFrauenverein<br />
Groß-Gerau;<br />
irenefueckel@t-online.de<br />
Die <strong>Land</strong>wirtschaft kann außerdem<br />
mit gutem Gewissen als<br />
Schützer und Pfleger unserer<br />
Region bezeichnet werden und<br />
sollte in überschaubarer Größe<br />
existenzfähig erhalten werden.<br />
Doch ich denke, es gibt andere<br />
Probleme, die weitaus gravierender<br />
und schwerwiegender<br />
in unseren Lebensraum eingreifen<br />
können. Die Profitgier<br />
vieler Menschen, auch unserer<br />
Politiker, kennt da keine Grenzen<br />
und scheut auch nicht vor<br />
vielleicht drohendem Unheil<br />
zurück. Der Erde alles zu entlocken<br />
und zu entreißen, was<br />
sie an Schätzen birgt, hat wohl<br />
zurzeit oberste Priorität. Da finden<br />
„geothermische Untersuchungen“<br />
in den bebauten Gebieten<br />
statt, die nicht nur Gläser<br />
und Tassen durch die enormen<br />
Erschütterungen in den Schränken<br />
tanzen lassen, sondern auch<br />
beängstigende Risse an Häusern<br />
und Stallungen hinterlassen.<br />
Ich frage mich manchmal: muss<br />
das sein? Können wir das verantworten?<br />
Wollen wir unseren<br />
Kindern und Enkeln eine ausgeräumte<br />
<strong>Land</strong>schaft hinterlassen?<br />
www.wir-in-gg.de<br />
Oktober 2<strong>01</strong>1 � <strong>WIR</strong>-<strong>Magazin</strong> 190 � 33