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0 61 52 - 5 44 93 oder: 01 72 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land

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Geschichten (27)<br />

Wie Klein-<br />

Gerau zu einer<br />

Mikwe kam<br />

Im Klein-<strong>Gerauer</strong> Gemeindearchiv<br />

finden wir zwei<br />

Schreiben, das „israelitische<br />

Frauenbad“ betreffend. Im Jahre<br />

18<strong>52</strong> schreibt der Bürgermeister<br />

Reinhe<strong>im</strong>er, wohl auf<br />

Anfrage des Kreisamtes, dass<br />

der Joseph Hirsch <strong>im</strong> Keller des<br />

gemeinde eigenen Hauses, das er<br />

bewohnte, ein Frauenbad eingerichtet<br />

habe und allen jüdischen<br />

Frauen des Dorfes gestatte, dieses<br />

Bad zu benutzen.<br />

<strong>Das</strong> einstöckige Fachwerkhaus,<br />

das auf dem Platz be<strong>im</strong> Historischen<br />

Rathaus stand, dort,<br />

wo heute das Trafo-Gebäude<br />

zu finden ist, war teilweise unterkellert.<br />

Man hatte sicherlich<br />

keine großzügige Anlage dort<br />

<strong>im</strong> Keller errichtet, sondern lediglich<br />

in dem unbefestigten<br />

Kellerboden eine kleinere Grube<br />

ausgehoben, die bis ins Grundwasser<br />

reichte, und diese mit<br />

Holzbohlen befestigt. So war<br />

den religiösen Vorschriften Genüge<br />

getan, die Frauen konnten<br />

ihre rituellen Waschungen in<br />

fließendem Wasser durchfüh-<br />

Dr. Heinrich Klingler ist<br />

Studiendirektor i.R. und He<strong>im</strong>atkundler<br />

aus Klein-Gerau;<br />

Tel.: 0<strong>61</strong><strong>52</strong>-<strong>44</strong>39<br />

ren. Grundwasser fließt ja auch<br />

in den wasserführenden Bodenschichten,<br />

wenn auch langsam.<br />

Am 27. Juli 1859, so lange<br />

dauerte es wohl, bis alle Gemeinden<br />

des Kreises auf die Anfragen<br />

der vorgesetzten Behörde geantwortet<br />

hatten, bat der Kreisrat<br />

den Bürgermeister schriftlich,<br />

er möge doch den Joseph Hirsch<br />

auf den 3. August morgens ins<br />

Kreisamt vorladen, damit dieser<br />

den berichteten Sachverhalt<br />

durch Unterschrift bescheinige.<br />

Somit war dann die Existenz<br />

einer Mikwe in Klein-Gerau aktenkundig.<br />

Wie lange dieses Frauenbad<br />

von der jüdischen Bevölkerung<br />

genutzt worden ist, wissen wir<br />

nicht. Wir können lediglich<br />

nachweisen, dass <strong>im</strong> Jahre 1870<br />

dieses gemeindeeigene Haus<br />

nicht mehr stand – und demnach<br />

das Bad auch nicht mehr<br />

existierte.<br />

Wie lange dieses Frauenbad von der jüdischen<br />

Bevölkerung genutzt worden ist, wissen wir nicht.<br />

Wir können lediglich nachweisen, dass <strong>im</strong> Jahre 1870<br />

dieses gemeindeeigene Haus nicht mehr stand –<br />

und demnach das Bad auch nicht mehr existierte.<br />

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