0 61 52 - 5 44 93 oder: 01 72 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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aus den Kreistagsfraktionen (1)<br />
Es gibt<br />
viele Wege<br />
nach Rom<br />
Thomas Krambeer (krambeer@t-online.de) ist<br />
Vorsitzender der Kreistagsfraktion der GRÜNEN.<br />
Mit ihm eröffnen wir eine neue <strong>WIR</strong>-Serie, die<br />
unseren Lesern Einblicke in die Arbeit der <strong>im</strong> Kreistag vertretenen Parteien geben soll. Der<br />
Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN gibt dabei zunächst einmal Antworten auf Fragen, die ihm<br />
von Bürgern <strong>im</strong>mer wieder – wie er sagt – gestellt werden. So etwa: Was kann ich mir unter der<br />
Tätigkeit eines Fraktionssprechers <strong>im</strong> Kreistag vorstellen? Dürfen Sie auch Weisungen und Festlegungen<br />
für die GRÜNE-Fraktion treffen? Was sind denn die interessantesten Themen des<br />
Kreistages gewesen? Bereitet Ihnen der Unterschied zwischen der schwarz-grünen Kreisstadt<br />
und dem rot-grünen Kreis Kopfschmerzen?<br />
Die Grünen haben zur geschlechtergerechten<br />
Repräsentation einen weiblichen<br />
und einen männlichen Sprecherposten<br />
zu besetzen. Zwei Jahre mit Frau<br />
von Essen und seit der Wahl <strong>im</strong> März zusammen<br />
mit Silvia Weber aus Trebur fülle ich<br />
diese Ansprech- und Vertretungsrolle zur<br />
Außendarstellung jetzt aus. Wie ein Fraktionsvorsitz<br />
auch, bedeutet dies, den internen<br />
M<strong>oder</strong>ationsprozess, also Sitzungsleitung,<br />
Infoverteilung, Delegation von Aufgaben<br />
zu organisieren und die Arbeit der Fraktion<br />
nach außen hin zu vertreten.<br />
Auch bei 15 Kreistagsmandaten und<br />
drei Personen <strong>im</strong> Kreisausschuss versuchen<br />
wir eine flache Hierarchie zu behalten und<br />
oft Plenumssitzungen zu haben. Im Fraktionsvorstand<br />
sind noch die stellvertretende<br />
Kreistagsvorsitzende, der Fraktionskassierer<br />
und die Geschäftsführerin vertreten,<br />
alle mit Mandat. Zu fünft werden die<br />
Sitzungen und Themen vorbereitet. Wir<br />
sehen zu, dass alle – notfalls per Mail – an<br />
Entscheidungen beteiligt werden. Aber parlamentarisch<br />
geht es manchmal fix, so dass<br />
Ich habe früh gelernt, auf<br />
alle Menschen ungeachtet ihrer<br />
Meinung zuzugehen.<br />
die zuständigen Personen in einem Ausschuss<br />
auch das Vertrauen haben, eigenständige<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Zentraler Punkt der Zusammenarbeit<br />
mit der SPD-Fraktion ist der Aufbau des<br />
Energiekompetenzcenters. Einen Entwicklungsplan<br />
für Erneuerbare Energie zu be-<br />
schließen, ist die eine Sache, jetzt geht es<br />
darum, Vernetzung, Beratung und Installation<br />
in Sachen Erneuerbare Energien herzustellen<br />
und den Ausbau von Photovoltaik,<br />
Geothermie und Windkraft zu beschleunigen.<br />
Dabei müssen viele Interessen unter<br />
einen Hut gebracht werden. Dann kommt<br />
es jetzt am 1.1.2<strong>01</strong>2 zur Übernahme der<br />
ARGE und den Jobcentern durch den Kreis.<br />
Nach einer intensiven Bewerbung haben<br />
wir die Option vom <strong>Land</strong> zugesprochen<br />
bekommen. Da ist die Organisation so zu<br />
gestalten, dass sowohl Beschäftigte als auch<br />
Arbeitssuchende bessere Arbeitsbedingungen<br />
vorfinden.<br />
Natürlich hat uns seit März die Bodenbehandlungsanlage<br />
viel Aufmerksamkeit<br />
gekostet. Die ganze Fraktion hat die Abfallbehandlungsanlagen<br />
in Büttelborn besucht,<br />
sich mit der Bürgerinitiative getroffen und<br />
intensiv Gesetzesvorlagen und Lösungen<br />
diskutiert. Wir erwarten, dass der Rückkauf<br />
des Geländes durch die Riedwerke eine<br />
bürgernähere Entwicklung bringt.<br />
Ich habe früh gelernt, auf alle Menschen<br />
ungeachtet ihrer Meinung zuzugehen.<br />
Den Anderen verstehen können und<br />
dabei mein Wissen über Sachverhalte und<br />
Motivationen zu erweitern, war mir <strong>im</strong>mer<br />
wichtiger als Macht auszuüben. Meine<br />
Rollen kann ich gut trennen. Es gibt hervorragende<br />
Gründe in Groß-Gerau Bürgermeister<br />
Sauer zu unterstützen und ebenso<br />
auf Kreisebene eine sozialökologisch aufgestellte<br />
Verwaltung voranzubringen. Als<br />
Katholik weiß ich, „es gibt viele Wege nach<br />
Rom“, und hier <strong>im</strong> <strong>Gerauer</strong> <strong>Land</strong> sind es für<br />
mich gute Sachentscheidungen für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
Oktober 2<strong>01</strong>1 � <strong>WIR</strong>-<strong>Magazin</strong> 190 � 15