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auftrag 292 - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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BLICK IN DIE GESCHICHTE„Von verwundeten und getöteten<strong>Soldaten</strong> hören wir verlässlich. Vonneuen Stromanschlüssen, gelungenenUnternehmen, erfolgreichen Schulabschlüssenselten.“Gauck bezeichnete sich als einen„optimistischen Realisten“ undwünschte sich daher „weder Schwarzmalerei,noch Schönfärberei, sondernRealismus.“ Sein Besuch hätte seine„Sicht auf das Land und die Problematik… schon gehörig verändert.“Die Floskel von Deutschlands Freiheit,die am Hindukusch verteidigtwürde, benutzte er nicht. Die offeneArt des Bundespräsidenten, der keinerleiBerührungsängste zeigte, kamgut an. Ein Abstecher zum Außenposten„Operation Point North“ und dendort stationierten 600 <strong>Soldaten</strong> musstewegen schlechten Wetters entfallen.In seiner Weihnachtsansprache2012, der ersten in seiner Amtszeit,erwähnte der Bundespräsident seinenBesuch in Afghanistan wenige Tagezuvor und sagte:„Es hat mich beeindruckt, wiedeutsche Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>unter Einsatz ihres Lebens Terrorverhindern und die Zivilbevölkerungschützen. Mein Dank gilt ihnen – wieauch den zivilen Helfern dort.“Einen knappen Monat nach seinemBesuch in Afghanistan ließ sichder Bundespräsident beim Einsatzführungskommandoin Potsdam unterrichten.Am Mittwoch, dem 16.Januar 2013, besuchte Gauck denStab in Potsdam unter GeneralleutnantRainer Glatz (* 1951). Per Video-Konferenzunterhielt er sich mit<strong>Soldaten</strong> in verschiedenen Einsatzorten.So berichtete Oberst MarcusEllermann (* 1967), der Kommodoredes Flugabwehrraketengeschwaders1 „Schleswig-Holstein“, überden Sachstand beim gerade begonnenen„Patriot“-Einsatz „Active FenceTurkey“ an der türkisch-syrischenGrenze, und danach kamen die deutschenKontingentführer von UNIFIL,„Atalanta“ und KFOR zu Wort. Glatznutzte seinen Vortrag, um für „seine27 Einzelkämpfer“ zu werben, jene<strong>Soldaten</strong> im Medienschatten, die fernabin den Beobachtermissionen einewichtige Aufgabe erfüllten, in denMedien und in der Wahrnehmung inder Bevölkerung jedoch so gut wie garnicht vorkämen.AUFTRAG <strong>292</strong> • DEZEMBER 2013Am 20. Juli 2013 hielt BundespräsidentGauck beim FeierlichenGelöbnis der Rekruten vor dem BerlinerReichstag die Festrede. 500Rekruten aller Teilstreitkräfte ausganz Deutschland, u.a. <strong>Soldaten</strong> der5. Kompanie des Panzerbataillons 393aus Bad Salzungen und des Panzerpionierbataillons701 aus Gera. ZweiJahre zuvor hatte BundespräsidentWulff an gleicher Stelle gesprochen.Zum <strong>Soldaten</strong>beruf sagte Gauck:Es ist ein Beruf, der von Ihnenverlangt, verschiedene Rollen zuübernehmen – Beschützer und Kämpfer,Katastrophen- und Aufbauhelfer.… In letzter Konsequenz kann er bedeuten,das eigene Leben einsetzenzu müssen. Er kann bedeuten, Menschenzu töten – und den Tod von Kameradenmitzuerleben. … All dieswird auch Ihre Eltern, Ihre Kinder,Ihre Lebenspartner und Freunde bedrücken.“An die anwesenden Politiker appellierteer, dafür zu sorgen, dass die<strong>Soldaten</strong> für ihre Aufgaben gut ausgebildetund ausgerüstet werden.„Dass man Ihnen zur Seite steht– wenn nötig auch über Ihren aktivenWehrdienst hinaus. … Selbstverständlichsollte es sein, dass wirdie Verletzungen der Seele genausoaufmerksam behandeln wie die desKörpers. … Das Gelöbnis an diesembesonderen Ort sollte darum auch einVersprechen der Parlamentarier sein:Wir kümmern uns um unsere Parlamentsarmee,um jeden einzelnen unsererStaatsbürger in Uniform.“Gauck wiederholte die Worte HelmutSchmidts, der fünf Jahre zuvorden Rekruten bei ihrem Gelöbnis vordem Reichstag versprochen hatte:„Dieser Staat wird Euch nichtBesuch beim Einsatzführungskommando 2013: Generalleutnant RainerGlatz begrüßt den Bundespräsidentenmissbrauchen!“Unklar blieb das Staatsoberhauptallerdings mit seiner Ableitung derkonkreten Vorbildfunktion des 20. Juli1944 für die Bundeswehr. Gauck wieszwar auf die bekannten Grenzen vonBefehl und Gehorsam innerhalb derBundeswehr hin, wenn gegen Rechtund Menschenwürde verstoßen wirdund stellte dann fest:„Auch <strong>Soldaten</strong> haben die Pflichtzum Widerstand, wenn die freiheitlichdemokratische Grundordnunggefährdet ist.“Wünschenswert wäre der Hinweisgewesen, dass durch das vonihm gewählte Beispiel individuellenMissbrauchs militärischer Befehlsbefugnisnicht gleich unsere staatlicheGrundordnung gefährdet wirdund eine Antwort darauf, wie sich dieBundeswehr in einer hypothetischen,analogen Lage zu jener von 1944 verhaltensollte, wenn Widerstand gegenein politisches System, das Recht undGesetz mit Füßen tritt, geboten ist.Andererseits ist eine kurze Festan-35

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