Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...
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11.10. Nachweis von Oxalat 41<br />
Eine Spatelspitze oder einige Tropfen der Probe, werden mit 10 Tropfen konz. HNO3 in einem Reagenzglas<br />
in der Brennerflamme erhitzt, bis keine braunen Dämpfe mehr entstehen. Falls ein Niederschlag<br />
auftritt, wird dieser abzentrifugiert und die erkaltete Lösung mit 5 Tropfen konz. HNO3 und 10 Tropfen<br />
Ammoniummolybdatlösung versetzt. Falls in den folgenden 5min keine gelbe Fällung eintritt,<br />
werden vorsichtig 2-3 Tropfen konz. NH3 zugegeben. Der Nachweis wird bei Abwesenheit von Silicat<br />
aus Ursubstanz oder Sodaauszug, ansonsten aus dem Trennungsgang durchgeführt. Bei Anwesenheit<br />
von Arsenat(V) muß dieses vorher mit Thioacetamid als As2S3 gefällt werden.<br />
PO 3−<br />
4 + 24H + + 3NH +<br />
4 + 12MoO 2−<br />
4 −→ (NH4)3[PMo12O40] ↓ + 12 H2O<br />
Nachweis als NH4MgPO4 · 6H2O: In ammoniakalischer Lösung bildet Mg2+ mit Ammonium- und Phosphat einen weißen säurelöslichen Niederschlag von<br />
Magnesiumammoniumphosphat-Hexahydrat in Form charakteristischer Rhomben, die<br />
oft sternartig verästelt sind. Ist die Lösung mit anderen zweiwertigen Kationen verunreinigt,<br />
können auch andere weiße Niederschläge ausfallen, die allerdings keine charakteristischen<br />
Kristallformen ausbilden.<br />
1-2 Tropfen der ammoniakalischen Probelösung wird auf einem Objektträger mit einem kleinen<br />
Ammoniumchlorid- und eine kleinen Magnesiumchlorid-Kristall versetzt. Nach 5-10min wird die Probe<br />
unter dem Mikroskop untersucht. Der Nachweis wird aus dem Trennungsgang durchgeführt. Bei<br />
Anwesenheit von Arsenat(V) muß dieses vorher mit Thioacetamid als As2S3 gefällt werden.<br />
PO 3−<br />
4 + Mg 2+ + NH +<br />
4 + 6H2O −→ NH4MgPO4 · 6H2O ↓<br />
11.10 Nachweis von Oxalat<br />
JB337<br />
Nachweis durch Oxidation: Oxalat wird durch Permanganat zu CO2 oxidiert. Da- JB349<br />
bei wird Permanganat reduziert und damit entfärbt. Um die CO2-Bildung besser sichtbar<br />
zu machen, wird die Reaktion mit einem kleinen Permanganatkristall durchgeführt.<br />
1-2 Spatelspitzen des Niederschlag aus Schritt B des Trennungsgangs werden mit 1-2ml Wasser aufgeschlämmt,<br />
zentrifugiert, der Überstand verworfen und der Niederschlag noch im Zentrifugenglas<br />
vorsichtig mit 2-3ml 2N H2SO4 überschichtet. Anschließend wird ein möglichst kleiner und kompakter<br />
KMnO4-Kristall in die Lösung gegeben. Das entstehende CO2 zieht violette Fäden in der Lösung nach<br />
oben, die sich schnell entfärben. Der Nachweis wird aus dem Trennungsgang durchgeführt.<br />
2MnO −<br />
4 + 5C2O 2−<br />
4 + 16H + −→ 2Mn 2+ + 10 CO2 ↑ + 8 H2O<br />
11.11 Nachweis von Carbonat<br />
Vorprobe durch Ansäuren mit einer schwachen Säure: Carbonat und Hydro- JB343<br />
gencarbonat zeigen in wässriger Lösung basische Reaktion. Daher kann Carbonat schon<br />
mit einer schwachen Säure zweimal protoniert werden. Dabei entsteht Kohlensäure, die<br />
sich sofort zu Wasser und CO2 zersetzt.<br />
Eine Spatelspitze der Probe wird auf der Tüpfelplatte mit einigen Tropfen 2n Essigsäure versetzt.<br />
Wenn die Probensubstanz dabei heftig schäumt, ist dies bereits ein deutlicher Hinweis auf Carbonat.<br />
Die Vorprobe wird aus der Ursubstanz durchgeführt.<br />
CO 2−<br />
3 + 2H + −→ CO2 ↑ + H2O<br />
Nachweis als CO2: Carbonat wird von verdünnten Säuren protoniert. Dabei ent- JB343<br />
steht Kohlensäure, die sich sofort zu Wasser und CO2 zersetzt. Letzteres bildet in<br />
alkalischer Lösung erneut Carbonat, das mit Bariumionen einen weißen Niederschlag<br />
von BaCO3 bildet. Da Sulfit eine ähnliche Reaktion eingeht (vgl Kap. 11.6), muss<br />
dieses zuvor mit H2O2 zu Sulfat oxidiert werden.<br />
Ein Gärröhrchen wird mit Barythwasser befüllt. 1-2 Spatelspitzen der Probe werden in einem Reagenzglas<br />
mit 2N HCl versetzt (auf möglichst kleinen Gasraum achten) und das entstehende Gas sofort durch<br />
das Gärröhrchen geleitet. Bei zu geringer Gasentwicklung können 1-2 Zn-Granalien zugesetzt werden,<br />
sodass das CO2 im Wasserstoffstrom übergetrieben wird. Bei Anwesenheit von Sulfit werden vor dem<br />
Nachweis 5 Tropfen verd. H2O2 zugegeben. Der Nachweis wird aus der Ursubstanz durchgeführt.