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Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...

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8 Nachweise der Ionen der (NH4)2S-Gruppe<br />

8.1 Nachweis von Mn<br />

Vorprobe als Boraxperle: Mangan färbt die Boraxperle in der oxidierenden Flamme<br />

rotbraun.<br />

Nachweis durch Oxidationsschmelze: s. Vorproben (Kap. 3.1)<br />

Nachweis durch Oxidation mit PbO2: Blei(IV)-Oxid ist ein noch stärkeres Oxi- JB407<br />

dationsmittel als Permanganat und kann daher Mangansalze zu Permanganat oxidieren.<br />

Dieses kann anhand seiner charakteristischen violetten Farbe identifiziert werden.<br />

Bei Anwesenheit von Chlorid muß dieses vorher ausgewaschen werden.<br />

Eine Spatelspitze der festen Substanz oder eines Braunstein-Niederschlags wird mit 2-3ml konz. HNO3<br />

angesäuert und mit 1-2 Spatelspitzen PbO2 versetzt. Die Probe wird in einem Reagenzglas einige<br />

Minuten in der Flamme erhitzt (Vorsicht Siedeverzüge!) und zum Absetzen des PbO2 1-2 Minuten<br />

stehengelassen. Ist die Farbe der Lösung nicht erkennbar, wird mit 1-2 ml Wasser verdünnt und zentrifugiert.<br />

Enthält die Substanz Chlorid, muss dieses vorher entfernt werden, da es von PbO2 zu Chlor<br />

oxidiert wird. Dazu wird die Probelösung mit 2N NaOH alkalisch gemacht und mit 2 Tropfen 30%iger<br />

H2O2-Lösung versetzt. Bei Anwesenheit von Mangan fällt Braunstein aus. Dieser wird zentrifugiert,<br />

der Überstand verworfen, der Niederschlag in 2N HNO3 aufgeschlämmt und erneut zentrifugiert. Der<br />

Waschvorgang wird solange wiederholt, bis im Überstand kein Chlorid mehr nachgewiesen werden<br />

kann. Dann wird der Niederschlag in 2-3ml konz. HNO3 suspendiert und zum Kochen in ein Reagenzglas<br />

überführt.<br />

2Mn 2+ + 5PbO2 + 4H +<br />

−→ 2MnO −<br />

4 + 5Pb2+ + 2H2O<br />

2MnO2 + 3PbO2 + 4 H + −→ 2MnO −<br />

4 + 3Pb2+ + 2H2O<br />

8.2 Nachweis von Zn<br />

Nachweis als Sulfid: Zink bildet das einzige schwerlösliche weiße Sulfid. Ein wei- JB410<br />

ßer Niederschlag in der Sulfid-Fällung II kann demnach schon als positiver Nachweis<br />

gewertet werden (Vorsicht: nicht mit MnS verwechseln).<br />

Um sicherzugehen kann auch nach Abtrennung des Zn 2+ im Trennungsgang mit der potentiell Zn 2+ -<br />

haltigen Lösung eine weitere Sulfid-Fällung mit Thioacetamid durchgeführt werden.<br />

Zn 2+ + S 2− −→ ZnS ↓<br />

Nachweis als (Zn,Co)Hg(SCN)4: Zink bildet mit Cobalt Thiocyanatomercurat-<br />

Mischkristalle, die blau gefärbt sind. CoHg(SCN)4 hat eine ähnliche Farbe, bildet sich<br />

aber erst nach einigen Minuten (Unbedingt Blind- und Vergleichsprobe durchführen!).<br />

Der Versuch erfordert eine relativ hohe Zn 2+ -Konzentration. Deshalb muss Zink zuerst<br />

als neutraler Thiocyanatkomplex Zn(SCN)2 ausgeethert und auf einem Filterpapier<br />

aufkonzentriert werden.<br />

1ml der neutralen oder schwach sauren Probelösung wird mit einer Spatelspitze Ammoniumthiocyanat<br />

versetzt, mit 0.5 ml Diethylether überschichtet und gut geschüttelt. Die gesamte Etherphase wird mit<br />

einer Pipette (Vorsicht: kein Wasser mitnehmen!) tropfenweise auf ein Filterpapier aufgetragen. Um<br />

eine möglichst hohe Konzentration zu erreichen, wird der nächste Tropfen immer erst aufgetragen,<br />

wenn der letzte verdunstet ist. Anschließend wird auf den Tüpfelfleck ein Tropfen (NH4)2Hg(SCN)4-<br />

Lösung aufgetragen und einige Tropfen 0.02%iger CoSO4-Lösung zugegeben.<br />

x Zn 2+ + (1 − x)Co 2+ + Hg(SCN) 2−<br />

4 −→ (ZnxCo1−x)Hg(SCN)4 ↓ mit 0 < x < 1<br />

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