Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...
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JB479<br />
JB488<br />
JB492<br />
24 KAPITEL 6. H2S-GRUPPE<br />
6.3 Nachweis von Cu<br />
Vorprobe durch Flammenfärbung: Kupfer färbt die oxidierende Bunsenflamme<br />
blaugrün.<br />
Vorprobe als Boraxperle: Kupfer färbt die Boraxperle in der oxidierenden Flamme<br />
blau, bei Anwesenheit von Sn(II) rot.<br />
Nachweis als Amminkomplex: Bei Zugabe von Ammoniaklösung zur einer<br />
Kupfer(II)-Lösung bildet sich zunächst ein hellblauer Hydroxidniederschlag, der sich<br />
im Überschuss des Fällungsmittels als tiefblauer Tetramminkomplex löst.<br />
Zu wenigen Tropfen der Probelösung wird tropfenweise 2n Ammoniak zugegeben. Wurde der Trennungsgang<br />
korrekt durchgeführt, ist die typische Farbe des Komplexes bei der Fällung von Bismuthydroxid<br />
mit Ammoniak (Schritt H) bereits sichtbar.<br />
Cu 2+ + 2OH − −→ Cu(OH)2 ↓ NH3<br />
−−−→ Cu(NH3) 2+<br />
4 + 2OH −<br />
6.4 Nachweis von As und Sb<br />
Nachweis von As und Sb mit der Marsh-Probe: (Vorsicht: AsH3 und<br />
SbH3 sind extrem giftig!) Durch Reduktion mit nascierendem Wasserstoff (frisch<br />
gebildeter Wasserstoff aus H + an Zn-Metall) kann aus Arsen- und Antimonhaltigen<br />
Verbindungen AsH3 bzw. SbH3 gebildet werden. Dieses ist gasförmig und verbrennt<br />
in der Wasserstofflamme zum entsprechenden Metall, das als Spiegel auf eine Porzellanschale<br />
abgeschieden werden kann. Zur Unterscheidung von As und Sb wird der<br />
unterschiedliche metallische Charakter der beiden Elemente genutzt: Arsenmetall löst<br />
sich in ammoniakalischer H2O2-Lösung, während sich Antimonmetall in 2N HCl löst.<br />
Zunächst wird ein zu einem Reagenzglas passender durchbohrter Stopfen mit einer langen Pasteurpipette<br />
versehen. Eine Spatelspitze der Probe bzw. einige Tropfen der Lösung werden in einem Reagenzglas<br />
mit 2-3 Zinkgranalien und einer kleinen Spatelspitze Kupfersulfat versetzt. Das Reagenzglas wird<br />
etwa bis zur Hälfte mit halbkonz. HCl gefüllt und sofort mit dem Stopfen verschlossen. Nach vollständiger<br />
Verdrängung der Luft aus dem Reagenzglas (Knallgasprobe) entzündet man den Wasserstoff an<br />
der Pipettenspitze und hält die Flamme nacheinander an die Innenseite zweier kalter, trockener Porzellanschalen.<br />
Zur Unterscheidung von As und Sb wird der Metallspiegel in einer Schale mit 2N HCl,<br />
in der anderen mit ammoniakalischer H2O2-Lösung behandelt.<br />
M 3+ + 3Zn + 3H +<br />
−→ MH3 + 3Zn 2+<br />
4MH3 + 3O2 −→ 4M ↓ + 6H2O<br />
2As + 5H2O2 + 6NH3 −→ 2AsO 3−<br />
4<br />
2Sb + 6 H +<br />
−→ 2Sb 3+ + 3H2<br />
(M = As, Sb)<br />
+ 6NH+ 4 + 2 H2O<br />
Nachweis von As als NH4MgAsO4 · 6H2O: Arsenat(V) bildet mit Mg2+ - und<br />
Ammoniumionen Kristalle mit typischer Kristallform.<br />
Einige Tropfen der Probelösung oder eine kleine Spatelspitze des Sulfidniederschlages werden mit 0.5-<br />
1ml ammoniakalischer H2O2-Lösung versetzt. Löst sich der Niederschlag nicht auf, so kann gelinde<br />
erwärmt werden. Anschließend werden 1-2 Tropfen dieser Lösung auf einem Objektträger mit jeweils<br />
derselben Menge konz. Ammoniak und MgCl2-Lösung vermischt und die entstehenden Kristalle unter<br />
dem Mikroskop betrachtet.<br />
AsO 3−<br />
4 + Mg 2+ + NH3 + 7H2O −→ NH4MgAsO4 · 6H2O ↓ + OH −