Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...
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6 Nachweise der Ionen der H2S-Gruppe<br />
6.1 Nachweis von Bi<br />
Nachweis als Iodid und Iodokomplex: Aus schwach saurer Lösung kann Bismut JB476<br />
mit Iodid als schwarzer Niederschlag von BiI3 gefällt werden. Im Überschuss des<br />
Fällungsmittels löst sich BiI3 als orangegelber Iodobismutatkomplex BiI − 4 .<br />
Die Probelösung wird mit wenig 2n Schwefelsäure leicht angesäuert und zuerst wenig, dann etwas mehr<br />
festes KI zugegeben.<br />
Bi 3+ + 3I − −→ BiI3 ↓ I−<br />
−−→ BiI −<br />
4<br />
Nachweis durch Reduktion mit Stannat(II): Alkalische Stannat(II)-Lösungen JB475<br />
reduzieren Bismut zum Element. Dabei entsteht Stannat(IV) und eine schwarzer Niederschlag<br />
von metallischem Bismut.<br />
Eine Spatelspitze SnCl2 wird in möglichst wenig Wasser gelöst und mit NaOH versetzt, bis sich der<br />
Hydroxidniederschlag wieder aufgelöst hat. Anschließend werden einige Tropfen der leicht ammoniakalischen<br />
Probelösung zugegeben.<br />
2+ OH−<br />
Sn −−−−→ Sn(OH) 2−<br />
4<br />
Bi 3+ + OH −<br />
−−−−−−−−→ Bi ↓ + Sn(OH) 2−<br />
6<br />
Nachweis als Thioharnstoff-Komplex: Bi 3+ bildet mit Thioharnstoff einen gel- JB617<br />
ben Komplex. Zur Komplexierung von Störionen wird Weinsäure zugegeben.<br />
1-2 Tropfen der Probelösung werden auf der Tüpfelplatte nacheinander mit 1-2 Tropfen 2n Salpetersäure,<br />
einer kleinen Spatelspitze Weinsäure und einer kleinen Spatelspitze Thioharnstoff versetzt.<br />
6.2 Nachweis von Cd<br />
Bi 3+ + 3SC(NH2)2 −→ Bi[SC(NH2)2] 3+<br />
3<br />
Nachweis als Sulfid: CdS kann anhand seiner charakteristischen postgelben Farbe JB483<br />
identifiziert werden.<br />
0.5-1 ml der etwa pH-neutralen Probelösung werden mit einigen Tropfen Thioacetamidlösung 2-3min<br />
gekocht. Bei Anwesenheit von Kupfer muss dieses zuerst mit einigen Tropfen NaCN-Lösung maskiert<br />
werden. Da Cyanid hochgiftig ist, sollte diese Variante möglichst vermieden werden.<br />
Cd 2+ + S 2− −→ CdS ↓<br />
Nachweis als [Fe(bipy)3]CdI4: Cadmium bildet mit Iodid einen Tetraiodokomplex,<br />
der mit Eisen(II)-trisbipyridyl-Kationen einen intensiv rot gefärbten Niederschlag von<br />
[Fe(bipy)3]CdI4 bildet.<br />
1ml der Probelösung wird auf wenige Tropfen eingeengt und mit einem Tropfen konz. NH3 versetzt.<br />
Anschießend wird ein Tropfen auf ein Filterpapier aufgebracht und sofort mit einigen Tropfen<br />
[Fe(bipy)3]I2-Lösung getüpfelt. Alternativ werden 2-3 Tropfen der Fe(bipy)3I2-Lösung in einem spitzen<br />
Zentrifugenglas mit 1-2 Tropfen der Probe versetzt (vorsichtig an der Wand herunterlaufen lassen) und<br />
sofort ohne vorheriges Durchmischen zentrifugiert. Um den Niederschlag besser sichtbar zu machen,<br />
kann anschließend mit 1-2ml Wasser verdünnt und erneut zentrifugiert werden.<br />
Cd 2+ + [Fe(bipy)3] 2+ + 4I − −→ [Fe(bipy)3][CdI4] ↓<br />
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