Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...
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5 Nachweise der Ionen der HCl-Gruppe<br />
5.1 Nachweis von Pb<br />
Da Blei(II)-Chlorid bei Raumtemperatur zu etwa 1% in Wasser löslich ist, kann Blei<br />
in HCl- und H2S-Gruppe auftreten.<br />
Nachweis als PbCl2-Nadeln: Pb 2+ bildet mit Chloridionen einen weißen Nieder- JB471<br />
schlag von PbCl2. Dieser ist in der Hitze löslich und kristallisiert beim Abkühlen in<br />
Form dünner Nadeln aus, die oft schon mit bloßem Auge sichtbar sind.<br />
Die Probelösung wird mit 1ml 2N HCl versetzt. Alternativ kann auch der Niederschlag der HCl-Fällung<br />
verwendet werden. Der Niederschlag wird durch Aufkochen gelöst und langsam abgekühlt. Alternativ<br />
kann auch ein Tropfen der heißen Lösung auf einen Objektträger aufgebracht werden.<br />
Pb 2+ + 2Cl − −→ PbCl2 ↓<br />
Nachweis als PbCrO4: Pb 2+ bildet mit Chromationen einen gelben Niederschlag JB472<br />
von PbCrO4. Zur mikrokristallinen Untersuchung kann dieser in Form von gelben<br />
Stäbchen kristallisiert werden.<br />
0.5-1 ml der alkalischen Probelösung werden mit einem Tropfen 0.5 M K2CrO4-Lösung versetzt und<br />
mit halbkonz. Essigsäure schwach angesäuert. Zur mikrokristallinen Untersuchung wird ein Tropfen<br />
der Probelösung auf einem Objektträger mit einem Tropfen 2N HNO3 versetzt und leicht erwärmt.<br />
Anschließend wird unter dem Mikroskop ein möglichst kleiner Kaliumdichromat-Kristall in den Tropfen<br />
gelegt und die Kristallbildung beobachtet. Liegt Blei als Chloridniederschlag aus der HCl-Fällung vor,<br />
so wird dieser zuvor mit wenig ammoniakalischer Tartratlösung aufgelöst.<br />
2Pb 2+ + Cr2O 2−<br />
7 + H2O −→ 2PbCrO4 ↓ + 2 H +<br />
Nachweis als PbI2: Bei Zugabe von Iodid zu einer Pb 2+ -haltigen Lösung bildet JB472<br />
sich ein gelber Niederschlag von PbI2, der sich bei weiterer Zugabe von Iodid als<br />
PbI 2−<br />
4 -Komplex auflöst. Aus heißer Lösung kann PbI2 als gelbe Plättchen mit charakteristischer<br />
Kristallform gefällt werden.<br />
0.5-1 ml der Probelösung werden tropfenweise mit verd. KI-Lösung versetzt. Zur mikrokristallinen<br />
Untersuchung wird nur soviel Iodidlösung zugegeben, dass die Fällung möglichst vollständig ist. Anschließend<br />
wird die Lösung aufgekocht, 2 Tropfen der heißen Lösung auf einen Objektträger aufgebracht<br />
und nach dem Abkühlen unter dem Mikroskop betrachtet. Liegt Blei als Chloridniederschlag aus der<br />
HCl-Fällung vor, so wird dieser zuvor mit wenig ammoniakalischer Tartratlösung aufgelöst.<br />
Pb 2+ + 2I − −→ PbI2 ↓ I−<br />
−−→ PbI 2−<br />
4<br />
Nachweis als PbSO4: Bleisulfat ist in Wasser schwerlöslich, löst sich aber in konz. JB472<br />
Schwefelsäure als komplexe Säure H2[Pb(SO4)2]. Wird diese in Wasser eingegossen,<br />
fällt erneut Bleisulfat aus.<br />
0.5-1 ml der Probelösung werden mit 1-2 ml 2n Schwefelsäure versetzt, der Niederschlag abzentrifugiert<br />
und in konz. Schwefelsäure gelöst. Anschließend wird die Lösung vorsichtig in 5-10ml Wasser<br />
eingegossen.<br />
Pb 2+ + SO 2−<br />
4 −→ PbSO4 ↓ konz.H2SO4<br />
−−−−−−−−→ [Pb(HSO4)2]<br />
21<br />
H2O<br />
−−−→ PbSO4 ↓ + SO 2−<br />
4 + 2H +