Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...
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20 KAPITEL 4. TRENNUNG DER KATIONEN<br />
T Die Lösung wird mit einigen Tropfen konz. HCl versetzt und in einer Porzellanschale<br />
zur Entfernung von H2S gerade bis zur Trockene eingedampft (nicht weiter erhitzen,<br />
da sonst schwerlösliche Oxide entstehen können!). Nach dem Abkühlen wird der Rückstand<br />
in möglichst wenig 2N HCl gelöst. Durch vorsichtige Zugabe von 1-2 ml gesättigter<br />
(NH4)2CO3-Lösung (pH ≤ 10) und kurzes Aufkochen werden die Carbonate gefällt.<br />
Nach dem Abkühlen wird abzentrifugiert und die Fällung durch weitere Zugabe von<br />
gesättigter (NH4)2CO3-Lösung auf Vollständigkeit überprüft. Besteht der Verdacht,<br />
dass der Niederschlag noch Störionen enthält (z.B. weil er farbig ist), kann er durch<br />
Auflösen in möglichst wenig 2N HCl und erneute Fällung mit gesättigter (NH4)2CO3-<br />
Lösung gereinigt werden.<br />
U Die Carbonatniederschläge werden in möglichst wenig 2n Essigsäure gelöst.<br />
V Die Lösung wird aufgeteilt. Aus einem Teil werden Strontium und Barium direkt nachgewiesen.<br />
Die Anwesenheit von Calcium stört dabei nicht. Der andere Teil wird mit<br />
2 ml 2N H2SO4 versetzt, 5 min auf dem Wasserbad erhitzt und bei einer Temperatur von<br />
ca. 40 o C zentrifugiert. Dadurch werden die auch in der Wärme schwerlöslichen Sulfate<br />
von Strontium und Barium abgetrennt. Das in der Wärme teilweise lösliche Calciumsulfat<br />
fällt beim Abkühlen als Gipsnadeln (CaSO4 ·2H2O) aus. Enthält die Lösung nur<br />
wenig Calciumionen kann die Fällung auch ausbleiben. In diesem Fall können Gipsnadeln<br />
auch durch einengen von 2-3 Tropfen der Lösung auf dem Objektträger erzeugt<br />
werden (s. Kap. 9.1).<br />
W Der Überstand der Carbonatfällung wird aufgeteilt. Aus einem Teil kann Magnesium<br />
direkt nachgewiesen werden, während aus dem anderen Teil Ammoniumsalze entfernt<br />
werden müssen, da sie die Nachweise von Natrium und Kalium stören können. Dazu<br />
wird die Lösung vorsichtig mit 5 Tropfen konz. HCl und 10 Tropfen konz. HNO3 versetzt<br />
und langsam in einer Porzellanschale bis zur Trockene eingedampft. Anschließend<br />
wird der Rückstand noch 1-2 min vorsichtig bis zur beginnenden Rotglut erhitzt und<br />
nach dem Abkühlen in möglichst wenig Wasser gelöst. Falls ein in Wasser unlöslicher<br />
Rückstand verbleibt, handelt es sich wahrscheinlich um MgO.