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Grundpraktikum - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg - Albert ...

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JB527<br />

JB528<br />

JB529<br />

16 KAPITEL 3. VORBEHANDLUNG DER PROBEN<br />

3.3 Aufschlussverfahren<br />

Schwerlösliche Niederschläge:<br />

Substanz Farbe Aufschlussverfahren<br />

AgCl weiß verd. NH3 oder NH4Cl-Lösung<br />

AgBr hellgelb konz. NH3<br />

AgI gelb Thiosulfat-Lösung<br />

Erdalkalisulfate weiß basischer Aufschluss<br />

PbSO4 weiß heiße ammoniakalische Tartratlösung<br />

Silicate weiß basischer Aufschluss<br />

MgO (geglüht) weiß saurer Aufschluss<br />

TiO2 weiß saurer Aufschluss<br />

MnO2 braun saurer Aufschluss oder Oxidationsschmelze<br />

Al2O3 weiß saurer oder basischer Aufschluss<br />

Fe2O3 rotbraun saurer Aufschluss<br />

Cr2O3 grün saurer Aufschluss oder Oxidationsschmelze<br />

SnO2 weiß Freiberger Aufschluss<br />

Basischer Aufschluss: Durch Glühen mit einer Soda-Pottasche-Mischung werden<br />

die Sulfate der Erdalkalimetalle Ca, Sr und Ba (Magnesiumsulfat ist wasserlöslich) in<br />

ihre Carbonate (löslich in verd. Säuren), Aluminiumoxid in Natriumaluminat (löslich<br />

in Wasser) und Silicate in Natriumsilicat (löslich in Wasser) überführt. Beim Auflösen<br />

der Carbonate muss der Niederschlag unbedingt vorher sulfatfrei gewaschen werden,<br />

da ansonsten sofort wieder Erdalkalimetallsulfate ausfallen.<br />

Der unlösliche Rückstand wird mit der 4-6fachen Menge einer 1:1-Mischung aus Na2CO3 und K2CO3<br />

verrieben und im Porzellantiegel oder auf der Magnesiarinne 5-10 min geglüht. Die Magnesiarinne<br />

wird anschließend in 1-2ml kaltem Wasser ausgelaugt. Aluminate und Silicate gehen dabei in Lösung,<br />

Erdalkalimetallcarbonate bleiben als Niederschlag. Aluminium und Silicat werden aus dem Überstand<br />

nachgewiesen. Der Niederschlag wird abzentrifugiert und mehrfach mit kaltem Wasser gewaschen, bis<br />

im Überstand kein Sulfat mehr nachgewiesen werden kann. Dann wird er in 2n Essigsäure gelöst und<br />

die Erdalkalimetallionen nachgewiesen.<br />

Saurer Aufschluss: Kaliumhydrogensulfat kondensiert beim Erhitzen zu Wasser<br />

und Kaliumdisulfat. Letzteres zerfällt bei weiterem Erhitzen zu Kaliumsulfat und SO3.<br />

Dieses greift als Lewis-Säure schwerlösliche Metalloxide an, sodass sie zu leichter löslichen<br />

Sulfaten reagieren.<br />

Der unlösliche Rückstand wird mit der 6fachen Menge an KHSO4 verrieben und im Porzellantiegel<br />

oder auf der Magnesiarinne langsam bis zur Rotglut erhitzt. Der erkaltete Schmelzkuchen wird in<br />

verdünnter Schwefelsäure gelöst. Verbleibt ein unlöslicher Rückstand, wird dieser abzentrifugiert und<br />

erneut mit KHSO4 geglüht.<br />

Freiberger Aufschluss: Schwerlösliche Oxide von Metallionen, die Thiosalze<br />

[MSx] n− bilden, können mit elementarem Schwefel zu diesen löslichen Thioverbindun-<br />

) über.<br />

gen umgesetzt werden. Zinnstein (SnO2) geht dabei z.B. in Thiostannat (SnS 2−<br />

3<br />

Der unlösliche Rückstand wird mit der 6fachen Menge einer 1:1-Mischung aus Schwefel und Na2CO3<br />

(wasserfrei) verrieben und im Porzellantiegel oder auf der Magnesiarinne geschmolzen. Der erkaltete<br />

Schmelzkuchen wird in kaltem Wasser ausgelaugt und überschüssiger Schwefel abzentrifugiert.<br />

Oxidationsschmelze: s. Vorproben (Kap. 3.1)

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