kleeblatt - Internationales Nestroy Zentrum Schwechat
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Gerüche entscheiden nicht nur über sexuelle (Un-) Attraktivität,<br />
Zuneigung oder Abneigung, sie speichern<br />
auch Erinnerungen. Marcel Proust beispielsweise beschreibt<br />
in „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit”, wie<br />
der Duft einer Madeleine Erinnerungen an seine Kindheit<br />
wachruft. So hat jeder Mensch eine „Geruchsbiografie”,<br />
und der Geruch bestimmter Gegenstände oder<br />
Situationen ruft je nach dem angenehme oder unangenehme<br />
Assoziationen in ihm wach.<br />
Die Parfumindustrie beruht auf der Kunst, den Dingen einen Geruch zu<br />
geben. Schon im alten Babylon wusste man um die Bedeutung von duftenden<br />
Salben und Olen. Salbenmacher und Parfumeure waren schon im<br />
Mittelalter ein bedeutender Berufsstand, doch im 18. Jahrhundert erlebten<br />
sie eine ungeahnte Konjunktur: Angesichts der sehr fragmentarische,<br />
körperlichen Hygiene – auch in der „höheren Gesellschaft” wusch man<br />
sich kaum, und wenn, dann höchstens Hände und Gesicht, von Bädern<br />
gar nicht zu reden – wurde das Parfum zum unentbehrlichen Bestandteil<br />
der Selbstinszenierung, um den „milde” ausgedrückt, strengen Körpergeruch<br />
zu überdecken.<br />
Zum Massenartikel wurde das Parfum erst im 19. Jahrhundert, durch die<br />
Fortschritte der Chemie und die Industrialisierung. Heute ist das Parfum<br />
aus unserem Leben gar nicht mehr weg zu denken.<br />
Alle Dinge haben ihren spezifischen Geruch, doch seine Wirkung kann<br />
von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein, jeder Einzelne verbindet<br />
andere Assoziationen und Gefühle mit einem Duft, jeder riecht – im<br />
doppelten Wortsinn – anders.<br />
Ylang-Ylang: sinnlich-süßer Duft mit entspannender, erotisierender Wirkung, ausgleichend<br />
bei Angst, Ärger, Zorn, Sorgen, bei Arbeitsüberlastung, für sinnliche Badezusätze, in vielen<br />
orientalischen Parfums<br />
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