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Medizin tHEMA, ab Seite 14 - VSETH - ETH Zürich

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InhaltVsetH 0605 PräsikolumneIch denke, die Meinung ist, dass...06 Mit Mikrofon und KameraStudenten machen Uni-TV07 PolymesseFit ins Berufsleben07 ideaLiStiC-KonferenzBesuch aus dem NordenCaMPus, <strong>Seite</strong> 8Intro 3CAMPus 0808 das Los entscheidetArchitekturstudis brauchen Glück09 LeserbriefExterne Studis sollen mehr bezahlen10 kurz & knappFlirten in der Vorlesung10 augen zu!4 Tipps für langweilige Vorlesungen11 studenten-WGDrei Jungs und ein Kronleuchter12 gerüchtEine Erbse12 Montagsmailer-BlogAbfalltrennung schwer gemacht13 FeinschmeckerPolykum goes Chefetage13 grafikWo sind die Frauen?<strong>Medizin</strong> <strong>14</strong><strong>14</strong> gift aus dem UrwaldSuche nach exotischen Heilpflanzen17 Pflästerli für den NotfallBetriebssanitäter an der <strong>ETH</strong>etHWelt 1818 doktor RoboterNeue Reh<strong>ab</strong>ilitationsmethodenExtras 2020 Musik und KulturDead Bunny und Herr der Ringe25 FilmDetektiv ohne Gewissen27 Horoskope27 kurzgeschichte28 agenda29 kreuzworträtselCaMPus, <strong>Seite</strong> 13medizin, <strong>Seite</strong> <strong>14</strong>CaMPus, <strong>Seite</strong> 12VsetH, <strong>Seite</strong> 6polykum, Zeitung der Studierenden an der eth, Nr. 6/10-11, 21. März 2011Herausgeber: <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Verband der Studierenden an der<strong>ETH</strong>, Universitätstr. 6, <strong>ETH</strong> Zentrum CAB, 8092 Zürich, Tel.044 632 42 98, vorstand@vseth.ethz.ch, www.vseth.ethz.chblatt: Stephan Schmitz Lektorat: Kornelia Cichon Comic:Thom Grüninger Layout: Moritz Vifian Gestaltung: JohannaKlaus, Peter Wittwer, Tamara Malenkovic, Thomas TschuppanZeigenMarketing: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse86, 8712 Stäfa, Telefon +41 (0)44 928 56 11, Fax +41(0)44 928 56 00, polykum@zs-werbeag.chPolykum Nr. 6/10-11Redaktion: Polykum, Zeitung des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>, Universitätstr. 6,<strong>ETH</strong> Zentrum CAB, 8092 Zürich, Tel. 044 632 56 94, Fax 044632 12 27, redaktion@polykum.ethz.ch, www.polykum.chRedaktionsleitung: Anita Bünter (<strong>ab</strong>) Redaktion: BarbaraLussi (bl), Moritz Vifian (mv), Olivia Bächtold (ob), OrianaSchällibaum, Hannes Hübner (hh), Philipp Gautschi (pg), StephanSchmitz, Tobias Tschopp Freie Mitarbeit: Yves Stricker,Die drei Sonderzeichen, Liga der aussergewöhnlichen Montagsmailer(LAMM), Prisca Müller, Daniel Philipp (dp) VsetH-Teil: Barbara Gerig Präsikolumne: Jannick Griner Titel-adMinistration und agenda:Kornelia Cichon, Tel. 044 632 57 53, info@polykum.ethz.chWettbewerbe und Verlosungen: Die Gewinnerwerden per E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenzgeführt. Die Mitarbeiter und deren Partner sind von den Wettbewerbenund Verlosungen ausgeschlossen.adressänderungen: Neue Adressen von Studierendenund Angestellten bitte senden an: ethlifeprint@hk.ethz.chanZeigensCHLuss:April 2011 (Fair Trade): 15. März 2011Mai 2011 (Ende): 5. April 2011Juni 2011 (Freiheit): 17. Mai 2011September 2011 (Zeit): 16. August 2011auFLage: Druckauflage 25 000 Exemplare, Mitgliederauflage<strong>14</strong> 226 Exemplare (WEMF bestätigt 2011). Das Polykumerscheint 9-mal im Jahr.druCK: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen


VsetH 7Polykum Nr. 6/10-11PolymesseStilsicherins BerufslebenAuch wenn es schwer zu glauben ist, <strong>ab</strong>er esgibt – zumindest früher oder später – auchein Leben nach dem <strong>ETH</strong>-Studium. Wer sichbereits jetzt mit diesem furchteinflössendenGedanken auseinandersetzen möchte, dembietet die Polymesse die ideale Möglichkeitdazu. An der Polymesse, die von der <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Kommission «Forum & Contact» organisiertwird, bekommen Studenten die Möglichkeit,mit Vertretern von über hundert Firmen inKontakt zu treten.Kontakte knüpfenDie grosse Zahl an Firmenvertretern garantiert,dass für jeden <strong>ETH</strong>-Studiengang interessanteGesprächspartner vorhanden seinwerden. Im Dialog mit den Firmenvertreternlassen sich viele Informationen über die Anforderungeneiner bestimmten Tätigkeit undden Arbeitsalltag in der Firma eruieren. ImGegensatz zu einem Bewerbungsgesprächkann man während des Messebesuchs in ungezwungenerAtmosphäre Kontakte knüpfenund einen ersten Eindruck hinterlassen, ohnebereits unter Beurteilungsdruck zu stehen.In diesem Zusammenhang empfiehltes sich auch, die Polyvorträge zu besuchen.Diese finden <strong>ab</strong> dem 24. März statt. WährendPolymesse 2010 (Foto: zVg)der Vorträge stellen Firmenvertreter ihre Arbeitund ihr Unternehmen vor und stehen beiFragen Rede und Antwort.StilberatungFür den Ernstfall Bewerbung kann die Polymesseebenfalls hilfreich sein. Während derdrei Messetage kann man beim Karrierepartnerder Polymesse «Success & Career»seine Bewerbungsunterlagen überprüfen,einen Persönlichkeitstest zur Einschätzungder persönlichen Stärken und Schwächendurchführen und gleich noch ein professionellesBewerbungsfoto von sich schiessenlassen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit,sich in Sachen Farb- und Stiltipps, Garderobencheck,Frisur und Make-up beratenzu lassen. Ebenfalls wird ein Business-Massoutfitim Wert von 2600 Franken unter denMessebesuchern verlost.Link: www.polycareer.chPolymesse: 12. - <strong>14</strong>. April, HauptgebäudePrisca Müller ist Marketingverantwortliche derPolymesse. mueller@polymesse.chidealisticBesuch ausdem NordenDer Verband der Studierenden an der<strong>ETH</strong> (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>) tritt nicht nur <strong>ETH</strong>-internfür die Anliegen der Studierenden ein,sondern pflegt auch Kontakte zu anderenHochschulen. Anfang März hiess der<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> deshalb Studierendenvertretervon IDEALiStiC* zu einem Konferenzwochendendewillkommen. Neben inhaltlichenAspekten ging es auch um ein gegenseitigesKennenlernen: Angereist wareine Gruppe aus Aachen (D) und Delft(NL) zu der im Halbjahrestakt stattfindendenKonferenz. Um den Diskussionenund dem Infor mationsaustausch einenRahmen zu geben, fanden Workshopsstatt. Das Hauptziel war es, sich auf Arbeitsfelderfür das Jahr zu einigen, Ideenzu sammeln und Erfahrungen auszutauschen.Inhaltlich wurden sowohl reineIDEALiStiC- Themen wie die Bildungsstrategieder «IDEA League»** als auchuniversitätsspezifische Angelegenheiten,wie Lehrevaluationen oder die Möglichkeitenin der Mobilität, diskutiert. Einweiterer Aspekt der Konferenz war es, dieneuen Vertreter miteinander vertraut zumachen. Daher g<strong>ab</strong> es auch ein Rahmenprogramm,das neben Kennenlernspielenaus einem Mini-«Conquering Zurich»mit einer anschliessenden Afterparty imStuZ² bestand. Am Sonntag wurden dieWorkshop-Ergebnisse zusammengefasstund präsentiert, die dann in den «ConferenceReport» einflossen. (dp)*ideaLiStiC: Der «IDEALeague StudentCouncil», kurz «IDEALiStiC», besteht ausVertretern der Studienverbände allerUniversitäten der «IDEA League». Aufg<strong>ab</strong>edes Studierendendachverbandesist es, die Interessen der Studierendenauf der Ebene der «IDEA League» zu vertreten.Zweimal im Jahr treffen sich dieStudienvertreter zu einer Konferenz.**idea League: Die «IDEA League» istein Netzwerk von fünf führenden europäischenUniversitäten im Bereich Technikund Naturwissenschaft und wurde 1999gegründet. Zur «IDEA League» gehörendas Imperial College London, die TechnischeUniversität Delft, die <strong>ETH</strong> Zürich,die Rheinisch-Westfälische TechnischeHochschule Aachen sowie das Paris Tech.Daniel Philipp (21) gehört zum <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorstandund studiert Physik an der <strong>ETH</strong>. philippd@vseth.ethz.ch


8 CaMPusMasterstudiumDas LosentscheidetArchitekturstudenten h<strong>ab</strong>en es nicht leicht: Masterstudentenmüssen aufs Glück hoffen, wenn sie ein Wahlfach belegen wollen.Manche Professoren lassen das Los entscheiden, wer am Kursteilnehmen darf. Ein Erfahrungsbericht.Text: Olivia Bächtold, Illustration: Tobias TschoppCampusDicht gedrängt sitzen wir im kleinen provisorischenZeichenpavillon auf dem Hönggerbergund warten auf den Beginn der Stunde.Immer mehr Studenten drücken sich inskleine Zimmer und setzen sich in die Ecken,auf die Tische oder gar auf den Boden. Inder Tür und auf dem Korridor legen sich dieKommilitonen gegenseitig die Köpfe auf dieSchultern; verzweifelte, genervte und resignierteGesichter schauen sich um. Und auchals die Stunde beginnt, kommen noch Nachzügler,die einen Platz suchen.Der Andrang auf den Kurs, das WahlfachZeichnen, ist so gross, dass die Künstlerin,welche den Kurs leitet, gezwungen war, bereitsvor Semesterbeginn Dutzende Zeichenwillige<strong>ab</strong>zuweisen – aus Platzmangel.Sichtbar Mühe hatte sie mit diesen Absagen,denn «wer zeichnen will, soll zeichnenkönnen». Geschätzte sechzig Leute befindensich im Raum, welcher Arbeitsplätze fürmaximal vierzig bietet. Die Überzähligenzeichnen auf ihren Knien, am Boden oder imStehen. Doch niemand beklagt sich – man istfroh, dass man wenigstens einen Kurs besuchenkann.Absagen von zwei ProfsUm in einen Kurs oder ein Wahlfach aufgenommenzu werden, muss man sich bereitsnach Ende des vorherigen Semesters eintragen:Wer denkt, er könne sich in der Mitteder Semesterferien problemlos anmelden,liegt falsch. Bereits Ende des vorangehendenSemesters ist der Andrang riesig. Von zweiProfessuren bekam ich eine Absage mit derBegründung, die Kapazität der Lehrendenfür die Betreuung der Wahlfacharbeiten seibereits ausgeschöpft.«Natürliche Selektion»Aber: Nicht in jedem Kurs wird das Motto«Der frühe Vogel fängt den Wurm» befolgt.Drei Tage später sitze ich in einem weiterenWahlfach – das heisst, ich sitze nicht, ichstehe, und das noch nicht einmal im Seminarraum,sondern draussen vor der Tür. Denndas Zimmer ist so überfüllt, dass weit mehrals die Hälfte der Interessierten stehen mussoder gar nicht in den Raum gelangt. Der fensterlose,schlecht belüftete Raum quillt förmlichüber von nervösen und wütenden Studenten.Schon nach wenigen Minuten ist dieLuft so schlecht, dass das Denken schwer fällt.Auf dem Korridor stehend erfahre ichvon dem, was im Inneren <strong>ab</strong>geht, nur perMund-zu-Mund-Übertragung. Noch immerkommen verspätete Mitstudenten an und ihreGesichter sprechen Bände. Die einen drehengleich wieder um, andere versuchen sich vorzudrängelnund wieder andere richten es sichaus Erfahrung gemütlich auf dem Fussbodenein. Ganz im Sinne von Darwins Evolutionstheorieselektioniert die Einführungsvorlesungbereits die Schwächsten aus dem Kurs.Nach einer Stunde dann – endlich – derentscheidende Moment: Mit einem verzweifeltenSchmunzeln erklärt die Assistentin,dass sich auch in diesem Semester wiederviel zu viele – oder, genauer gesagt: über ein-Polykum Nr. 6/10-11


CaMPus 9Leserbrief«AusländischeStudis sollenmehr bezahlen»Leserbrief zum Artikel «Zu viele Studierende:<strong>ETH</strong> zieht Notbremse» (Polykum Nr. 5/10-11,Februar 2011)Hoffen aufs Glück: Wer das Wahlfach besuchen darf, wird per Los bestimmt.hundertfünfzig – Studenten für den Kurs eingetragenhätten. Teilnehmen können <strong>ab</strong>erbloss etwa fünfzig. Um allen eine Chance zubieten, hat sich die Professur für das Losverfahrenentschieden: Die Studenten müssenGruppen bilden, Lose schreiben und diesedann in einen grossen Karton werfen. Dannkann man nur noch eines: aufs Glück hoffen.Die Assistentin zieht ein Los ums andere ausder Schachtel – jedes einzelne löst Freuden-schreie und Verzweiflungsgesten aus. DieSpannung ist fast unerträglich – bis: auchich juble und einstimme in die Freudenrufe.Mit viel Glück h<strong>ab</strong>e ich es in den Kurs geschafft.Olivia Bächtold (28) ist Polykum-Redaktorin und studiertArchitektur an <strong>ETH</strong> Zürich. obaechtold@polykum.ethz.chIch bin der Meinung, externe ausländischeStudierende, die nicht speziell gefördertwerden, sollten viel mehr für ihr Studiumbezahlen müssen. Sie sollten mindestenseinen Viertel der Gesamtkosten für ihr Studiumselbst begleichen. Wenn sie es sich leistenkönnen, in Zürich zu studieren, sollensie auch mehr bezahlen.Wieso sollte der Schweizer Steuerzahlerindirekt für die AUSBILDUNG ausländischerStudenten aufkommen? Ich finde dies unfairdenen gegenüber, die eine Lehre samt Berufsmaturamachen und für jede nachfolgendeAusbildung tausende von Franken zahlenoder/und sich jahrelang in einer Firma verpflichtenmüssen. Auf der anderen <strong>Seite</strong>werden tausende externe Studenten währendihrer Ausbildung «durchgefüttert».B.S., Doktorandin <strong>ETH</strong>ZPolykum Nr. 6/10-11KoMMentarLose und Glückbestimmen das StudiumPrekär war die Situation bei den Architektenbereits im Herbstsemester: Für das Vertiefungsfach«Denkmalpflege» hatten sich über180 Studierende eingetragen, wovon 120durch einen negativen Losentscheid wiederrausfielen. Die Frage «Welches Wahlfachwählst Du?» scheint offenbar überflüssig gewordenzu sein. Denn es sind nicht mehr dieStudenten, die sich ihre Fächer nach eigenemInteresse und eigener Vorliebe – so wie es eigentlichsein sollte – zusammenstellen. Aktuellsind es in den meisten Fächern dasGlück und das Los, die entscheiden, ob maneinen Kurs belegen kann.Platzprobleme gibt es bei den Architektenschon lange. Verschärft wurde die Situationjedoch in den letzten zwei Semestern:Wegen der vielen externen Studierenden undder steigenden Anzahl der Studis, welche ausdem Bachelor- ins Masterstudium nachrücken.Eine Neukonzeption ist deshalb dringendnotwendig.Etwas verbessert hat sich die Sitaution ineinigen Fächern glücklicherweise <strong>ab</strong>er schon:dank des tatkräftigen Einsatzes des Fachvereins«architektura» und einiger sehr engagierterStudenten. Es werden mehr Kurse angebotenund die in den Seminaren zu erledigendenAufg<strong>ab</strong>en wurden neu auf eine grössereStudentenzahl ausgerichtet. Und auchdie zusätzliche Verschärfung der Notengebungin den ersten Semestern wird längerfristigeine deutliche Besserung der Situationherbeiführen.Bleibt zu hoffen, dass künftige Studierendeder Architektur an der <strong>ETH</strong> wiedermehr Freiheiten h<strong>ab</strong>en. Und ihr Studiumin den höheren Semestern gemäss dem Titel«Wahlfach» selbst wählen und zusammenstellenkönnen.Olivia Bächtold (Architektur-Studentin)LeserbriefeDas Polykum freut sich über Leserbriefe.Schreibe uns an pinnwand@polykum.ethz.ch.Die Einsendungen werden im Magazin <strong>ab</strong>gedruckt.Die Redaktion behält sich vor, Textesinngemäss und ohne Rücksprache zu kürzen.


10 CaMPusrelaxAugen zu!Kurz & knaPPFlirten inder VorlesungWer kennt das nicht: Die Augen fallen immer wieder zu undmögen der Präsentation oder dem, was auf dem Bildschirmpassiert, nicht mehr folgen – die Konzentration ist weg. Das istauch an Chinas Universitäten bekannt, nur wissen dort alle,wie sie binnen zwei Minuten wieder ihren wachen Blick zurückh<strong>ab</strong>en. Seit der Primarschule gehören folgende vier Übungenzum festen Pausenprogramm chinesischer Schülerinnen undSchüler. Alle Übungen mit geschlossenen Augen und jedeÜbung mindestens 30 Sekunden lang durchführen.Tipps: Raphael Fuhrer, Fotos: Moritz VifianDie Tage, an denen es an der <strong>ETH</strong> vorallem Singles g<strong>ab</strong>, sind wohl bald gezählt:Seit diesem Semester könnenalle, die sich nicht trauen, ihre Traumfrauoder ihren Traumfrau direkt anzusprechen,ihr Glück auf blicklick.comversuchen. Auf der <strong>Seite</strong> «für anonymesFlirten an deiner Uni» kann jeder Kurzmeldungenà la Twitter veröffentlichen.Diese erscheinen dann als Tweeds aufder Homepage. Gegründet wurde dasFlirtportal von den drei ehemaligen <strong>ETH</strong>-Studenten Cris, Flavio und Phil, «weil wirgerne selbst während unserer Studienzeiteine <strong>Seite</strong> wie Blicklick benutzt hätten»,wie die drei auf der Homepage schreiben.www.blicklick.comMitgliederratDie nächste Mitgliederratsversammlung(MR) des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> findet am 30. März2011 im StuZ 2 statt. Die Versammlungbeginnt um 18 Uhr.www.vseth.ethz.ch1Zweite Übung: Den rechtenund linken Zeigefinger zwischendem Augenwinkel und demNasenrücken platzieren. Mitkleinen Kreisen die Haut auf derNasenflanke massieren. MittelundRingfinger können sich aufdem Nasenrücken <strong>ab</strong>stützen.32Erste Übung: Den rechten und linkenDaumen oberhalb des inneren Augenwinkels,<strong>ab</strong>er unterhalb des Augenbrauenansatzesauflegen und die Hände auf denrestlichen Fingern auf der Stirn <strong>ab</strong>stützen.Mit den Daumen unter leichtem Druck dieHaut in kleinen Kreisen massieren. Währenddes Massierens sollte die Knochenkanteder Augenhöhle spürbar sein.Dritte Übung: Die Zeige- und Mittelfingerneben einander ausstrecken und unterhalb derAugen auflegen. Die Fingerkuppen der Mittelfingersollen direkt oberhalb der Nasenflügel vollständigauf der flachen Backe (und nicht aufder schrägen Nasenflanke) zu liegen kommen.Der Zeigefinger liegt dann genau am richtigenOrt. Der Mittelfinger kann nun zurückgenommenwerden. Mit den Zeigefingern in kleinenKreisen die Partie unter den Augen massieren.FotoausstellungSchwarz-Weiss-Fotografien sind im Momentin der Haupthalle des <strong>ETH</strong>-Hauptgebäudesim Zentrum zu sehen. Die«Schwarz-Weiss»-Fotoausstellung dauertnoch bis 25. März. Organisiert wurde sievon SOSeth.www.sos.ethz.chVierte Übung: Beide Hände mit den Daumenneben den Augen, etwa beim Kieferknochen,<strong>ab</strong>stützen. Den Abstand so wählen, dass mitdem jeweiligen Zeigefinger bequem die Stellezwischen den Augenbrauen erreicht werdenkann. Dann mit den Zeigefingern von innennach aussen über die Brauen streichen. Danachunter den Augen, den Wimpern entlang,bis zum Daumen streichen. Diese zwei Bewegungen<strong>ab</strong>wechselnd ausführen.4Polykum Nr. 6/10-11


caMPus 11Studenten-WGBohrerals MixerPolykum Nr. 6/10-11WG mit kronleuCHterKüche als wohnziMMerziMMer von simonNicht der Kronleuchter erstaunt – sonderndie Tatsache, dass er bei drei Elektrotechnikernim 10. Semester nicht tadellosfunktioniert. Aber was ist schoneine defekte Glühbirne, wenn sonst allesstimmt? Seit vier Jahren bewohnt Simon(25) die Dreizimmerwohnung mit dreiBalkonen zum wahrscheinlich bestenPreis-Leistungs-Verhältnis in ganz Zürich,hat die WG erst um Patrice (24),schliesslich um Samuel (30) ergänzt. Beidrei Bewohnern in drei Zimmern wirddie Küche zum Wohnzimmer: Warhol ander Wand und der rote Retrokühlschrankladen zum Zusammensitzen ein. Einmalin der Woche wird zusammen gekocht,meistens fleischlos. «Und kaum bin icheinmal nicht zuhause, steigt die Burger-Party», wirft Vegetarier Samuel amüsiertein und fügt beim Blick auf die Pastaim Kochtopf an: «So primitiv kochen wirsonst nie. Immerhin ist die Pasta vomItaliener.» Dort wenigstens klappt derGrosseinkauf mit der Sporttasche: Vordem Coop-Gemüseregal stehen gelassen,wurde die Tasche wegen Terrorgefahreinst fortgeräumt.D<strong>ab</strong>ei ist die Drei-Mann-WG ganzungefährlich – auch wenn der Akkubohrermal zum Mixer umfunktioniertwird und anarchische Zustände herrschen.«Eine Gemeinschaftskasse h<strong>ab</strong>enwir nicht, jeder darf von allem nehmen»,erklärt Simon. Sein Glück, dass das Gemeinschaftseisnur ihm schmeckt. Undauch wenn die Wohnung von aussen,die Löwenskulpturen auf dem Balkonbetrachtet, «so nach Ghostbusters aussieht»,wie Patrice beschreibt: Gäste sindin der WG an der Sihlfeldstrasse immerwillkommen. Auf knappen 50 Quadratmeternwird auch mal zwanzig hungrigenMäulern Pizza aufgetischt. Dem ultimativenWG-Putzplan sei Dank, dassdie Wohnung auch fürs nächste gemütlichePizzaessen bereit ist. Bilder davongibt’s dann sicher auf der WG-eigenen Facebook-Page.(bl/Foto: hh)Wanted!Das Polykum sucht Studenten-WGs, umsie in einer der nächsten Ausg<strong>ab</strong>en vorzustellen.wg@polykum.ethz.ch


12 CaMPusErbsenzählen in den <strong>ETH</strong>-Kantinen?gerÜCHtEine ErbseVerheissungsvoll hat’s geklungen, das neueKonzept der Glori<strong>ab</strong>ar: «Ab dem neuen Jahrkann der Gast alle Speisen nach Geschmackund Budget individuell zusammenstellen»,stand geschrieben, als da, noch 2010, diewichtigsten Fakten zum neuen Gastrokonzeptumrissen wurden. Kulinarisches Paradies,wir kommen. Die schönsten Komponentenzum schönsten Preis! Da hat’s gejubelt,aus dem Studentenmund und Studentenmagen– bis der Mund, zum ersten Mal ander Kasse gestanden und gezahlt, sprachlosblieb. Und der Magen noch immer knurrte.Preis-Leistungs-Verhältnis? Iiwäh. Eine Komponenteund noch eine gewählt: macht 13.70Franken. Wie war das nochmals mit dem 6.20Franken-Budget?Schlimmer kommt’s nimmer? Schlimmerkommt’s immer! Wenige Wochen nachSemester start nämlich bereits sorgenvollesFlüstern: Diskutiert wird – Schreck-oh-Graus– das nächste neue Gastro-Konzept. Die Devise:Noch weniger für noch mehr Geld. Komponentenwaren gestern. Schmackhafter undrent<strong>ab</strong>ler sind: Einzelteile. Und so wird dasMensaessen weiter zerlegt. Bis einst, wenn’sschlimmer als schlimmer kommt, jede Erbseeinzeln kostet. Bis einmal nicht mehr gefragtwird: Pappardelle oder Ravioli? Sondern:Zwei oder vier oder sieben Ravioli? Zwei oderdrei Teelöffel Sauce?Hat da wirklich jemand die alten Menüsvermisst, kompakt und komplett? Kumpanen,ihr werdet die Komponenten vermissen!(Gerücht: bl/ Foto: <strong>ab</strong>)Montagsmailer-bLogAbfalltrennenschwer gemachtUnser Ober-LAMM Willhelmina Harker verbrachteden Jahresbeginn in den BündnerBergen in Disentis. Mina amüsierte sich sehr.Sie wagte gar zum ersten Mal in ihrem Lebenden Schritt auf die Piste und schnallte sich einSnowboard unter die Füsse. Leider kann dasOber-LAMM auch in den Ferien seinen Verstandnicht <strong>ab</strong>schalten. So entdeckte Mina,dass es in Disentis nur eine Abfall- und Recyclingsammelstellegibt. Unglücklicherweise befindetsich diese in der Nähe des Dorfeingangsim Dorfteil «Raveras» , der viel tiefer gelegenist, als der Dorfkern. Von «Raveras» steigt dieHauptstrasse stetig an. Das Dorf ist entlangder Haupstrasse entstanden und zieht sichdaher in die Länge. Der Fussmarsch zur Sammelstelledauert deswegen gut und gerne 15Minuten. Als verwöhnte Zürcher Recyclingfans,die an einen zweiminütigen Spaziergangzur nächstgelegenen Recyclingstationgewöhnt sind, wollten wir von der Gemeindewissen, weshalb es in ganz Disentis nur eineeinzige Sammelstelle an einer ungünstigenLage gibt.Mail an DisentisGuten Tag. Ich h<strong>ab</strong>e sehr schöne Festtagebei ihnen in Disentis verbracht. Leiderbin ich es mir gewohnt, meinen Abfall zutrennen und zu recyceln. Dies stellte sichin Disentis als ein ziemlich schwieriges Unterfangenraus. Da ich mit den ÖV angereistbin und oben im Dorf in der Nähe der Sporthallegewohnt h<strong>ab</strong>e, war die einzige Entsorgungsstelle,welche ganz unten im Dorf ist,für mich nur sehr mühsam zu erreichen.Im Gespräch mit in Disentis wohnhaftenPersonen h<strong>ab</strong>e ich festgestellt, dass einigeLeute den Müll mangels Entsorgungsmöglichkeitengar nicht trennen. Es erstauntmich sehr, dass in einer Feriendestination,welche so stark von einer funktionierendenUmwelt <strong>ab</strong>hängig ist, mit den natürlichenRessourcen so verschwenderisch umgegangenwird. Wäre es nicht möglich weiteroben im Dorf eine zweite Entsorgungsstellezu installieren?Antwort aus DisentisGuten Tag. Im Allgemeinen wird das Angebotder Gemeinde Disentis betreffendAbfallbewirtschaftung als recht Bedarfsgerechtbezeichnet. Es wurde auch bereitsdiskutiert, ob man allenfalls das Angebotreduzieren sollte. Jedoch kann ich IhrenStandpunkt aus Ihrer Sicht verstehen. Ichkann Ihnen nicht versprechen, dass wirkurz- oder mittelfristig eine Verbesserungdes Angebots herbeiführen können. Wirwerden jedoch trotzdem prüfen, wie es allenfallsmöglich wäre, gewisse Angebote inder Sortierung und Verwertung des Abfallszu verbessern.Die Gemeinde Disentis scheint kein klares Abfallentsorgungskonzeptzu h<strong>ab</strong>en. UnserenWunsch nach einer weiteren Abfallsammelstellegeben sie vor zu verstehen. Dennochh<strong>ab</strong>en sie sogar darüber diskutiert, diese einzigeexistierende Sammelstelle aufzulösen.Oder wie sonst sollten wir diesen Satz interpretieren:«Es wurde auch bereits diskutiert,ob man allenfalls das Angebot reduzierensollte.»? Wir finden: Je kürzer der Weg zurSammelstelle, desto grösser die Motivationder Disentiser Einwohner und der Touristenihren Abfall fachgerecht zu recyclen.Quelle: montagsmailer.chDie Liga der aussergewöhnlichenMontagsmailer (LAMM) ist ein Vereinvon Studierenden. Jeden Montag veröffentlichensie eine E-Mail mit einer Frage,die sie brennend interessiert.www.montagsmailer.chEntsorgungsstelle: Wieviel Recyclingstationen braucht’s im Dorf? (Symbolbild: mv)Polykum Nr. 6/10-11


CaMPus 13GrafikWo sinddie Frauen?Speisen im Dozentenfoyer: Mittelmässiges Essen bei sehr guter Aussicht (Fotos: hh)feinsCHMeckerPolykum goes ChefetagePolykum Nr. 6/10-11Zu Semesterbeginn h<strong>ab</strong>en wir uns ganz frechins Dozentenfoyer der <strong>ETH</strong> eingeschlichen,nicht ohne uns vorher einen Tisch reservierenzu lassen, natürlich. Im angenehm familiärenRahmen (das Foyer bietet innen Platz für 190Gäste und auf der Terrasse ebenso) lässt sichhier in der Kuppel des Hauptgebäudes königlich,äh, dozentlich Speisen: Die Essensausg<strong>ab</strong>eist geschmackvoll und kompakt angelegtund die Bedienung ist äusserst freundlich,vor allem die blonde Dame an der Kassefällt durch ihr breites Lächeln auf. Wederriecht es penetrant nach Fett noch ist der Geräuschpegelzu hoch.Am Tisch angekommen, erwartet uns allerdingsein Dämpfer: Das TruthahnschnitzelWalliser Art aus Ungarn ist bestenfalls durchschnittlich,die Spätzli etwas pampig undfade. Nur das Rotkraut überzeugt visuell undgeschmacklich. Das Vegimenu hingegen istpraktisch unessbar, was allerdings nicht aufden Geschmack zurückzuführen ist (wennauch die Glasnudeln versalzen sind und dieFrühlingsrolle eher einer Omelette gleicht):Die kurzen, weissen, dünnen Nudeln fallenmangels Stäbchen von der G<strong>ab</strong>el immerwieder zurück in den Teller. Das ist SlowFood. Zufrieden zeigen wir uns hingegen mitdem Chinagemüsebeet.Unsere Erkenntnis: Auch Dozentenspeisen nur SV-like. Ein Vergleich der Menüplänebestätigt den Verdacht: Das Menu 1des Dozentenfoyers ist nichts anderes als dasMenu Spezial aus der Mensa Polyterrasse– mit stattlichem Preisaufschlag von 4.20Franken (für Mitarbeiter sind es allerdingsnur 1.20 Franken mehr). Die Zierde liegt imNamen: Die gleiche Suppe heisst unten «BrotsuppeToscana mit Basilikum, Oliven und Petersilie»,oben im Dozentenfoyer hingegen«Italienische Brotsuppe Mille Fanti».Zum Schluss gönnen wir uns auf der Terrasseeinen Kaffee, verzichten allerdings aufdie herzigen Pralinen und Guetsli, die aufdem Silbert<strong>ab</strong>lett präsentiert werden. Expertensehen es auf den ersten Blick: DieKaffee maschine ist die gleiche, wie in derPhysik mensa auf dem Hönggerberg. Dementsprechendist der Kaffee auch eherwässrig und nicht so geschmacksvoll wie erwünscht(siehe Kaffeevergleich in der letztenPolykum ausg<strong>ab</strong>e). Die Aussicht auf die Altstadt,den Hauptbahnhof und das Seebeckenist dafür traumhaft: Im Sommer kommen wirwieder! So verlassen wir die Chefetage mitbeschwingtem Schritt, vom Wind zerzaustemHaar und der Gewissheit: Zwar nicht daseinzig Gute, <strong>ab</strong>er doch das Beste an der Geschichteist die Aussicht.Bewertung:H H H H HOriana Schällibaum (25) ist Polykum-Redaktorin undstudiert an der Universität Zürich.oschaellibaum@polykum.ethz.chFrauenanteil in den Master- und BachelorstudiengängenWo sind die Frauen an der <strong>ETH</strong>? «Nirgends»,würde wohl manch ein Maschinenbaustudentantworten. Denn: Wenn man(n) ineiner Vorlesung über Elektrotechnik oderMaschinen bau sitzt, ist es schwer nachvollziehbar,dass der Frauenanteil an der<strong>ETH</strong> durchschnittliche 30,3 Prozent beträgt(Stand 2010). Diese Zahl kommt durch diefrauenstarken Departemente wie Agrar- undLebensmittelwissenschaften, Biologie undUmweltwissenschaften zustande. Gleichzeitigh<strong>ab</strong>en die am Anfang genannten «<strong>ETH</strong>typischten»Studiengänge ein echtes Rekrutierungsproblem:Nach wie vor herrschengrosse Vorurteile gegenüber diesen Studiengängen.Insbesondere die starke Gewichtungder Mathematik scheint auf viele Maturandinnen<strong>ab</strong>schreckend zu wirken. (mv)[@] Quelle: Finance & Controlling der <strong>ETH</strong>, Bericht 2010[@] Gleichstellung: www.equal.ethz.ch


<strong>14</strong> <strong>Medizin</strong><strong>Medizin</strong>GertsCH (Mitte) im urwald von Malaysia


<strong>Medizin</strong> 15BioPHarmazieGift ausdem UrwaldWas Piraten in den Urwald verschlägt, wie man mit Cann<strong>ab</strong>is heilenkann und ob Echinacea bei Erkältung tatsächlich hilft, erzählt unsBiochemiker Jürg Gertsch.Interview: Oriana Schällibaum, Foto: zVgHerr Gertsch, Sie sind Biochemiker underforschen, wie Menschen aus unterschiedlichenKulturkreisen Pflanzenoder auch Tiere in der <strong>Medizin</strong> oderfür die Jagd verwenden. Dafür warenSie auch schon im Urwald. Was h<strong>ab</strong>enSie dort gefunden?Nach der Matura bin ich nach Venezuela ausgewandert,um Ethnologie zu studieren. Aberdie politische Situation Anfang der 90er-Jahre in Caracas war inst<strong>ab</strong>il, es g<strong>ab</strong> an derUni ständig Unruhen und Scharmützel. Fertigstudiert h<strong>ab</strong>e ich dann in Europa. Währendmeiner Doktorarbeit war ich wieder längereZeit in Venezuela, bei der indianischenEthnie der Yanomami im Süden des Landes.Bei den Yanomami kam ich in Kontakt mitpflanzlichen Halluzinogenen und hochpotentenGiften, so dass ich mich dafür entschiedenh<strong>ab</strong>e, drei solche Pflanzen chemischund auch pharmakologisch zu analysieren.Das waren eine Fisch- und eine Pfeilgiftpflanzesowie Cupania scrobiculata, derenRinde in eine halluzinogene Schnupfdrogebeigemischt wird.Psychoaktive Pflanzen scheinen Siezu faszinieren. Schlagzeilen gemachthat auch Ihre Forschung zu Cann<strong>ab</strong>is.Können Drogen heilen?In der Pharmazie ist jede <strong>Medizin</strong>alpflanze,die in der Pharmakopöe (amtliches Arzneibuch,Anm. d. Red.) auftaucht, per Definitioneine Droge. Ich bin der Meinung, dassjedes pharmakologisch wirksame Prinzip,das einen direkten Effekt auf unseren Körperausübt, auch therapeutisch genutzt werdenkann, sofern man das Wirkprinzip versteht.Dank der Substanzen in Cann<strong>ab</strong>is sativa hatdie Forschung herausgefunden, wie in unseremKörper biochemische Prozesse funktionieren:Das Endocann<strong>ab</strong>inoid-System wurdeentdeckt, das wichtige physiologische undpathophysiologische Prozesse beeinflusst.Faktoren, die positiv auf dieses System einwirken,führen zu Schmerzlinderung undhemmen entzündliche Prozesse, die in chronischenErkrankungen eine Rolle spielen.Cann<strong>ab</strong>is wird in einigen Ländern seit einpaar Jahren als Extrakt zur Behandlung derneuropathischen Schmerzen bei MultipleSklerose-Patienten eingesetzt. Und: Weltweitarbeiten viele Forschungsgruppen daran,synthetische Cann<strong>ab</strong>ismedikamente zu entwickeln.Ein häufig genanntes Problem im Zusammenhangmit Ethnopharmazie ist«Biopiraterie», als eine subtile Formvon Neokolonialismus. Die Länder,aus denen die Stoffe stammen behaupten,dass traditionelles Wissenohne Entschädigung gestohlen undpatentiert werde.Die Bedenken der Geberländer sind durchausgerechtfertigt: So wurde zum Beispiel dasBreitbandantibiotikum Chloramphenicol auseiner Pilzart aus Venezuela isoliert. Währenddie Firma «Parke Davis» damals Milliardenverdiente, ist der venezolanische Staatleer ausgegangen. Theoretisch würden heutealle legalen Mittel zur Verfügung stehen, umeine faire Zusammenarbeit zu gewährleistenund sowohl die intellektuellen Eigentumsrechteder Geberländer zu berücksichtigenwie auch die Erforschung von biogenetischenRessourcen zu fördern. Praktisch ist <strong>ab</strong>er dieAngst vor Missbrauch enorm. Insbesonderefür die universitäre Grundlagenforschung hatdies verheerende Konsequenzen.Wie h<strong>ab</strong>en Sie die Problematik gehandh<strong>ab</strong>t?Allein für die Bewilligungen für meine Doktorarbeitmusste ich ein Jahr investieren.Der Export des Pflanzenmaterials war durcheinen internationalen Vertrag mit dem UmweltministeriumVenezuelas und mit demEinverständnis der indigenen Bevölkerungüber die <strong>ETH</strong> <strong>ab</strong>gesichert. Sie können sichvorstellen, was es heisst, in einem Land dasvon einem nationalistischen PräsidentenZur personFortsetzung auf <strong>Seite</strong> 16Jürg Gertsch (39) ist seit 2009 Professor am«Institut für Biochemie and Molekulare <strong>Medizin</strong>»der Universität Bern. Er studierte Ethnologie,Neurowissenschaften und Biochemie.2002 schloss er ein transdisziplinäres Doktoratan der <strong>ETH</strong> <strong>ab</strong>, das ihm erlaubte, Feldforschungin Venezuela und L<strong>ab</strong>ortätigkeit zukombinieren. Anschliessend war er H<strong>ab</strong>ilitantam D-CHAB. Gertsch ist auch Vorstandsmitglieddes Bruno Manser Fonds.


Fortsetzung von <strong>Seite</strong> 15, «Gift aus dem Urwald»regiert wird, als Doktorand eine Erlaubnis für einesolche Forschungsarbeit auszuhandeln! Heute untersuchenwir für unsere Forschung ausschliesslich Naturstoffeohne ethnopharmakologischen Hintergrund,also ohne die traditionellen intellektuellen Eigentumsrechte.Ist der Missbrauch damit vom Tisch?In Fällen wo traditionelle pflanzliche Arzneimitteldurch Firmen als Phytopharmaka in Form von Extraktenpatentiert werden, sehe ich ein grosses Problem.Man sieht diese Entwicklung eindeutig in dertraditionellen chinesischen <strong>Medizin</strong>, wo es in ersterLinie um die Wirtschaftlichkeit geht und erst in zweiterLinie um die Wissenschaft. Derzeit sehe ich <strong>ab</strong>er dasgrösste Problem darin, dass weltweit die Biodiversitätzerstört wird.Sie hatten 2004 in einer Studie als erster Forscherden Wirkmechanismus von Echinaceaauf die Zellen des Immunsystem entschlüsselt.Finanziert wurde die Studie von A. VogelBioforce. Wie steht es mit der Un<strong>ab</strong>hängigkeitder Forschung von ihren Geldgebern?Ich finde es wichtig, dass wir in unseren L<strong>ab</strong>ors auchangewandte Forschung betreiben und uns mit der Realitätdes Marktes beschäftigen. Als Forscher h<strong>ab</strong>e ichdie Freiheit, an den empirischen Daten festzuhalten,ich muss meine Meinung nicht dem Industriepartneranpassen. Eine Gefahr sehe ich dann, wenn wir Forscherdie kritische Grundhaltung und die Un<strong>ab</strong>hängigkeitverlieren.Es gibt mehrere sich widersprechende Studien,was die Wirkweise von Echinaceaextraktenangeht. Was ist die Wahrheit überEchinacea?Selbst ich kenne die Wahrheit über Echinacea nicht! Esgibt immer mehr Produkte auf dem Markt, die angeblichunser Immunsystem stärken – als Wissenschaftlerglaube ich nicht an dieses Konzept. Als wir uns vor einigenJahren mit Echinacea beschäftigten, h<strong>ab</strong>en wirlipophile Substanzen gefunden, die entzündungshemmendeund schmerzstillende Eigenschaften aufweisen.Diese können bei Erkältung positive therapeutische Effekteauslösen. Nicht zuletzt wegen unserer Forschunghat Bioforce das Konzept der Immunstimulation revidiertund deklariert ihre Produkte nun als immunmodulierend.Seit 2009 sind Sie Professor an der Uni Bern.Ist mit Feldforschung nun Schluss?Nein, nicht ganz. Ich betreue ein Ethnobotanik Projektin Sarawak (Malaysia) und wurde kürzlich vonder mexikanischen Regierung eingeladen, in einemDrug Discovery Projekt als externer Berater mitzuarbeiten.Feldforschung ist inspirierend und hat ihre eigeneMagie.Oriana Schällibaum (25) ist Polykum-Redaktorin und studiert an derUni Zürich. oschaellibaum@polykum.ethz.chPolykum Nr. 6/10-11


<strong>Medizin</strong> 17<strong>14</strong>532sanitätsziMMer562ApothekeDefibriLLatorerste-hiLFe-BoxbetriebssanitätPflästerli für den NotfallText: Anita Bünter und Olivia Bächtold, Fotos: Hannes HübnerPolykum Nr. 6/10-11Sie ist die Chefin von 170 Nothelfern, mussden Überblick behalten über 24 Sanitätszimmer(Nr. 1) und rund zweihundert Erste-Hilfe-Boxen (Nr. 2): Erika Koller, verantwortlichfür die Betriebssanität der <strong>ETH</strong>. Seitsieben Jahren bildet die gelernte KrankenschwesterMitarbeitende, Dozenten und Doktorandenzu Erste-Hilfe-Profis aus – was nichtimmer einfach ist, denn: «Alle arbeiten ehrenamtlich.»Rund vierhundert Mal pro Jahrwerden die Dienste der <strong>ETH</strong>-eigenen Sanitäterin Anspruch genommen. Aber: «Nurknapp ein Viertel davon sind schwerere Notfälle»,so Koller. Das sei <strong>ab</strong>er auch gut so:«Wir helfen auch gerne, wenn jemand nur einPflästerli braucht.»Alarmiert werden die Nothelfer von der<strong>ETH</strong>-Alarmzentrale via Pager. «Einen solchenbekommt jeder am Ende seiner Ausbildung.Ausserdem erhalten alle eine Erste-Hilfe-Apotheke.» Reicht diese nicht, um Patientenzu versorgen, können die Nothelferauch die Sanitätszimmer benutzen: «Dorthat es einen Rollstuhl (Nr. 3), um Personenzu transportieren, ein Bett (Nr. 4), zusätzlicheMedikamente (Nr. 5) und Verbandsmaterial.»Und: Falls jemand einen Herzinfarkthat, stehen den Retter in der Not injedem Gebäude Defibrillatoren zur Verfügung(Nr. 6).Übrigens: Am häufigsten ausrückenmüssen die ehrenamtlichen Helfer ins SportcenterHönggerberg oder ins HCI. «BeimSport verrenkt sich schnell jemand den Fussund bei den Chemikern geht <strong>ab</strong> und zu mitden Substanzen etwas schief.»


18 etHwelttraining mit dem joystick<strong>ETH</strong>weltBewegungen werden am BildsCHirm simuliertPolykum Nr. 6/10-11


<strong>ETH</strong>welt 19NeurologieDoktor RoboterAm «Reh<strong>ab</strong>ilitation Engineering»-L<strong>ab</strong> geht es um kleine Motoren,feinfühlige Sensoren, komplexe Programmierungen und visuelle Täuschungen.Alles im Interesse der Patienten.Text: Raphael Fuhrer, Fotos: zVgPolykum Nr. 6/10-11Wer vom Haldenegg an die <strong>ETH</strong> hochfährt,übersieht die riesige Baustelle kaum. Direktdaneben steht ein gelbliches Haus, das vomAbriss verschont blieb. In ihm befinden sichdie Räume des «Reh<strong>ab</strong>ilitation Engineering»-L<strong>ab</strong>s (RE-L<strong>ab</strong>), das vor gut zwei Jahren gegründetwurde und mittlerweile zwölf Forschendezählt. Sie gehen unter anderem derFrage nach, wie sich Robotertechnik im Reh<strong>ab</strong>ilitationsprozessbei Fällen, in denen dieFunktionen der Hand verunmöglicht odergestört sind, einsetzen lässt. Dies kann etwanach Knochenbrüchen im Handgelenk odereinem Hirnschlag der Fall sein. Davon sindin der Schweiz jedes Jahr mehrere tausendPersonen betroffen. Der Reh<strong>ab</strong>ilitationsprozessist zum Teil langwierig – Optimierungenkönnen deshalb nicht nur zu Kosteneinsparungenführen, sondern sind auch im Interesseder Patienten.Der Roboter als LehrerDie Forschenden des RE-L<strong>ab</strong>s arbeiten dahereng mit Zürcher Kliniken und Einrichtungenim Bereich Neurologie zusammen. Die eigentlicheArbeit des L<strong>ab</strong>s liegt im Bereichder Robotik, «doch interessiert uns immerder Bezug zu den Abläufen im Gehirn desPatienten», sagt der Leiter der Forschungsgruppe,Roger Gassert. Eine grundlegendeIdee dahinter: Roboter und ihre Programmierungkönnen den Wiedererlernungsprozessder feinmotorischen Bewegungen verbessern,indem sie die Defizite genauer erhebenals herkömmliche Methoden. Und siekönnen ausserdem helfen, die Einschränkungenim Lernprozess zu umgehen, indemsie vom Patienten noch nicht machbare Bewegungenimitieren und dem Gehirn damiteine Rückmeldung über die vermeintlichausgeführte Bewegung geben – was dem Gehirnmöglicherweise die Möglichkeit gibt,trotzdem zu lernen.Joystick misst BewegungenUm diese komplizierten Überlegungen nachvollziehenzu können, hilft eine Tour durchdas RE-L<strong>ab</strong>. Bleiben wir dazu beim Beispieldes Hirnschlags: Am Anfang jeder Therapiesteht eine genaue Beurteilung. Bisher wurdediese mittels einer Platte gemacht, auf derlinks neun Stifte stecken und rechts ebensoviele Vertiefungen eingelassen sind. Der Patientmuss dann die Stifte greifen und in dieVertiefungen stecken. Ein Therapeut beobachtetdie Bewegungen und misst die Zeit.Das Gerät, das bei Marie-ChristineFluet, einer Forscherin am RE-L<strong>ab</strong>, auf demTisch steht, ist ein kleiner Roboter, einemJoystick gleich, der an einem Laptop angeschlossenist. Auf dem Bildschirm ist dieselbePlatte wie oben beschrieben zu sehen.Der Patient muss die gleiche Aufg<strong>ab</strong>e ausführen,nur dass er beim Greifen, Haltenund Hineinstecken der Stifte den Roboterknaufin der Hand hat. Dieser simuliert alleWiderstände – zum Beispiel, wenn man andie Kante der Platte anschlägt –, misst denDruck von Finger und Hand und zeigt zudemalle Bewegungen auf. Damit lassen sich vielexaktere Aussagen über die Feinmotorik undSensorik machen.Das Gehirn täuschenDie Forscher des RE- L<strong>ab</strong>s versuchen jedochnicht nur bestehende Therapiegeräte zu optimieren:Sie tüfteln auch an neuen Behandlungsmethoden.Etwa an einem Gerät, dasden Heilungsprozess bei einem Handgelenk,das nach einem Schlaganfall nicht mehr bewegtwerden kann, deutlich verkürzenkönnte. Die zündende Idee der Forschendenam RE-L<strong>ab</strong> ist, das Handgelenk an einer Apparaturzu fixieren. Die durch Muskeln induzierteBewegungen werden von Sensorenaufgenommen und die Bewegung – statt dassdiese die Hand macht – wird auf dem Bildschirmdargestellt. Die Person spannt alsoihre Muskeln an, als ob sie die Hand bewegenwürde, diese verschiebt sich jedoch keinenMillimeter, die Kraft wird lediglich von derArmschiene über Sensoren gemessen undam Bildschirm dargestellt. Die Apparatur simuliertdie Bewegung der Hand: Zusammenmit den visuellen Eindrücken des Bildschirmsmeint das Gehirn, die Hand h<strong>ab</strong>e die be<strong>ab</strong>sichtigteBewegung tatsächlich durchgeführt.Die Hoffnung besteht, dass Muskeln, Feinmotorikund mentale Abläufe trainiert werdenkönnen, noch bevor die Heilung der Verletzungeine eigentliche Bewegung zulässt.Raphael Fuhrer (24) ist Polykum-Redaktor und studiertan der <strong>ETH</strong> Zürich. rfuhrer@polykum.ethz.ch


20 ExtrasMacht Lust auf Bier: Dead Bunny-RockHerr der Ringe: Filmmusik im KKLMusikKulturDead BunnyDie zwei TürmeExtrasIch möchte die werte Leserschaft dieserZeitschrift ein weiteres Mal von einer überwältigendguten Schweizer Nachwuchsbandüberzeugen. Die drei jungen Herrenaus dem Luzerner beziehungsweise BernerHinterland (sprich Grossraum Entlebuch)h<strong>ab</strong>en soeben ihre erste EP aufgenommen.Und diese macht gewaltig Lust auf mehroder auch auf einen netten Konzert<strong>ab</strong>endmit Bier und Rock.Ich wage es, die sechs Lieder als ungeschliffenen,direkten, äusserst kraftvollenRock mit angenehmem Americana-Einfluss zu bezeichnen. Also kein stupiderHaudrauf-Rock, sondern durchdachte,schlau konstruierte , manchmal gar witzigeSongs, gespickt mit hochwertigen Gitarrensoliund überraschenden Wendungen. Teilweiseminimalistisch stampfend, sogar naheam Bluesrock, immer wieder flüssig und packend.Die rohe, <strong>ab</strong>sichtlich holprige Produktiongibt dem sonst schon reduziertenSound das gewisse Etwas. Grosse Namenwie die Queens Of The Stone Age oder dieRaconteurs können problemlos als Referenzherbeigezogen werden. Diskussionsloseine Bereicherung für die Schweizer Musiklandschaftsowie jede Plattensammlung, dieetwas auf sich hält.Das Werk kann man unter www.deadbunny.chgratis herunterzuladen. Und wemdie Sache gefällt, der bestelle das Werk bitteauf Vinyl und unterstütze auf diese Weiseeine aufstrebende junge Band. (pg/Foto: zVg)[i] Die EP «Dead Bunny» ist gratis im Internet erhältlich.www.deadbunny.chWer die «Herr der Ringe»-Bücher gelesenund die -Filme gesehen hat, darf auf keinenFall das «Lord of the Rings»-Festival im KKLin Luzern verpassen. Mehrere Chöre, unteranderem der Akademische Chor Zürich,bringen die ebenso fulminante wie auch einnehmendeMusik der Filmtrilogie auf dieBühne. Der Akademische Chor übernimmtd<strong>ab</strong>ei den Gesangspart des zweiten Bandes«Die zwei Türme».Bei einem Probebesuch einen gutenMonat vor Konzerttermin arbeitet ChorleiterinAnna Jelmorini mit den Sängerinnenund Sängern an klaren Einsätzen und ebensopräzisem Verstummen. Denn die Musik deskanadischen Komponisten Howard Shorelebt von den vielen kleinen Modulationenund den Übergängen. Kommt hinzu, dass dievier Chorstimmen meist geteilt sind, was dieSingenden zusätzlich fordert. Es gilt, die Balancezwischen den einzelnen Stimmen zufinden, die mitunter nur eine Sekunde auseinanderliegen. Dies gelingt dem Chor sehr gutund es schwingt bereits viel Magisches mit.Fazit: Ein Konzert, auf das man sich definitivfreuen darf! (rf/Foto: zVg)[i] «Lord of the Rings»-Festival: Tickets <strong>ab</strong> Fr. 40.- erhätlich.www.kkl-luzern.chTickets gewinnen! Das Polykum verlost3 x 2 Tickets für «The Two Towers»im KKL. Aufführungsdaten: 29., 30. und31. April. Schreibe eine E-Mail mit demBetreff «Herr der Ringe» und deinemNamen an wettbewerb@polykum.ethz.ch. Teilnahmeschluss: 25. März 2011.Polykum Nr. 6/10-11


posterPolykum Nr. 6/10–11ULF – Das BuchDie gesammelten Werke von Polykum-Cartoonist Thom Grüninger sind als Sammelbanderhältlich. Das Buch «ULF von Grüninger»kann im Sekretariat des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> im StuZ 2(CAB E27) für 11 Franken gekauft werden.


Extras 25Kino an der etHKinoprogramm22. März 2011F. est un salaudFilmstelle, 20 Uhr, StuZ²,Eintritt: frei (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Mitglieder) / Fr. 5.-Polykum Nr. 6/10-11Spezielles Liebespaar: der drogen<strong>ab</strong>hängige Detektiv Terence und die Prostituiere FrankieFiLMDetektiv ohne GewissenDer Film «Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen»handelt von einem Detektiv namensTerence McDonagh (gespielt von NicolasCage). Terence arbeitet bei der Mordkommissionin New Orleans. Weil er während desHurrikans Katrina einem Häftling das Lebenrettete und d<strong>ab</strong>ei fast ertrunken wäre, wurdeer zum Lieutnant befördert. Bei der Rettungsaktionverletzte er sich allerdings schwer amRücken. Seinen Dienst kann er deshalb nurnoch vollgepumpt mit Drogen antreten.Drogen<strong>ab</strong>hängiger AufpasserObwohl Terence schwer von Vicodin und Kokain<strong>ab</strong>hängig ist, beauftragen ihn seine Vorgesetztenmit der Leitung eines Mordfalls:Sechs illegale Einwanderer aus dem Senegalwurden brutal massakriert. Schnell findetder Detektiv den Botenjungen Daryl, der dieTat beobachtet hat und dessen Mutter imGefängnis sitzt. Daryl will gegen den Drogendealerund Bandenchef Big Fate aussagen,damit seine Mutter auf Bewährungdas Gefängnis verlassen darf. Als Kronzeugeschwebt Daryl jedoch in grosser Gefahr. Deshalbwird Terence beauftragt, den Jungen zubeschützen. Diesem wird <strong>ab</strong>er schnell klar,dass Terence drogen<strong>ab</strong>hänig und daher unfähigist, auf ihn aufzupassen. Er nützt einenunbeobachteten Moment, um <strong>ab</strong>zuhauenund das Land zu verlassen.Prostituierte als FreundinTerences Niedergang schreitet unaufhörlichund immer schneller voran. Der Staatsan-walt macht ihm die Hölle heiss, weil er ohneZeugen nicht gegen den Drogendealer BigFate vorgehen kann. Doch damit nicht genug:Terences Freundin Frankie, die als Prostituiertearbeitet, wird von bewaffneten Gangsternüberfallen und festgehalten. Sie teilenTerence mit: Frankies Freiheit kostet 50 000Dollar und eine Gratisrunde ihrer Dienste füralle. Terence hat zwei Tage Zeit, um das Geldaufzutreiben. So gerät der Detektiv in eineimmer misslichere Lage. Schliesslich muss erseine verängstige Freundin Frankie im Hausseines Vaters verstecken. Ausserdem vereinbarter mit dem Drogenboss Big Fate einenDeal: Für einen angemessenen Preis willTerence ihn rechtzeitig vor Polizeiaktionenwarnen.Bad LieutenantMittwoch, 23. März 2011, 19.15 Uhr,Science City HIT E 51, Eintritt: freiYves Stricker (20) ist Praktikant der St<strong>ab</strong>stelle «Veranstaltungen& Standortentwicklung» der <strong>ETH</strong>.yves.stricker@vs.ethz.chMacheteSOSeth, 19.15 Uhr, <strong>ETH</strong> Zentrum F1,Eintritt: frei23. März 2011Bad Lieutenant (Filmkritik links)Mittwochsfilm, 19.15 Uhr,Science City HIT E 51, Eintritt: frei29. März 2011SpunFilmstelle, 20 Uhr, StuZ²,Eintritt: frei (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Mitglieder) / Fr. 5.-Exit through the Gift SopSOSeth, 19.15 Uhr, <strong>ETH</strong> Zentrum F1,Eintritt: frei30. März 2011Exit Through The Gift ShopMittwochsfilm, 19.15 Uhr,Science City HIT E 51, Eintritt: frei5. april 2011A Scanner DarklyFilmstelle, 20 Uhr, StuZ²,Eintritt: frei (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Mitglieder) / Fr. 5.-L‘IllusionnisteSOSeth, 19.15 Uhr, <strong>ETH</strong> Zentrum F1,Eintritt: frei6. april 2011Scott Pilgrim vs. The WorldMittwochsfilm, 19.15 Uhr,Science City HIT E 51, Eintritt: frei12. april 2011Drugstore CowboyFilmstelle, 20 Uhr, StuZ²,Eintritt: frei (<strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Mitglieder) / Fr. 5.-Black SwanSOSeth, 19.15 Uhr, <strong>ETH</strong> Zentrum F1,Eintritt: frei13. april 2011InceptionMittwochsfilm, 19.15 Uhr,Science City HIT E 51, Eintritt: frei


Extras 27HoroskopZeit für FrühlingsputzGrossartiges kommt auf uns zu: Die Welt dreht sich, der Windweht von Westen und alles steht zum Besten! Kräftig auf den Putzhauen schadet nicht. Mach Krach und schon bald wirst du auchrichtig schön schwach!Text: Minou Lahiba Sacrale, Illustrationen: Tobias TschoppPolykum Nr. 6/10-11Architektur und BauwissenschaftenLebe, wie es dein Herz begehrt! Üppig und in vollen Zügenzeigt sich bei dir der Frühling. Du weisst: Ohne Faulheit keinFortschritt. Nicht nur in der Vorlesung darfst du alle anlachen:Erfolg garantiert! Im März sieht’s <strong>ab</strong>er eher schlecht aus füreine längerfristige Beziehung. Ein Flirt, der zu einer schnellenAffäre werden könnte, ist drin. Aber ist es das, was du wirklichwillst?IngenieurwissenschaftenKeine (Schluss-)Panik: Die Tore stehen noch weit offen. Wofür,wird die Zukunft zeigen. Manchmal ist es besser, gewisse Dingeim Dunkeln zu lassen. Du willst ja schliesslich dein Image nichtnoch ramponierter aussehen lassen, oder? Sei geduldig, wasdie Liebe angeht. Sie wächst, so, wie der Frühling die Knospenspriessen lässt. Triff jetzt vorbeugende Massnahmen. Heilkräuterh<strong>ab</strong>en Konjunktur.Naturwissenschaften und MathematikDir sei geraten: Bleib zu Hause. Wenigstens bis sich die Virenverzogen h<strong>ab</strong>en. Bloss nicht allzu viel bewegen oder gar surfen.Auch aus dem Netz droht Gefahr. Venus lässt dich noch ein bisschenzappeln. Zeit, wieder seriös zu arbeiten. Grosspackungensind von Vorteil: Taschentücher, Regenschirme (du bist vegesslich)und Bleistifte. Lorbeeren fallen nicht vom Himmel. Formelnauch nicht.Systemorientierte NaturwissenschaftenHey, you! You can have your cake and eat it, too! Was dasLeben einem nimmt, das kommt doppelt zurück. Tja, somanch verflossene Liebe klingelt in der letzten Märzwochean deiner Tür: Du kannst froh sein, wenn wenigstens keinNachwuchs ansteht. Beruflich läuft’s flott: Vielleicht wirddoch noch was aus der Karriere. Triff Entscheidungen. RetteLeben. Ersauf deinen Schmerz. Mach was! Und gib alles.Management und SozialwissenschaftenDu bist ein Hardliner und nicht einfach zu übertölpeln. Lerne<strong>ab</strong>er, auch mal Umwege zu machen. Es muss ja nicht immerin Bettgeschichten enden. Zuviel Ehrgeiz ist kontraproduktiv.Freue dich über Erfolge von anderen mehr als über deine! Dannwerden dir die Herzen zufliegen. Inhalieren und exhalieren nichtvergessen: Ist der Gesundheit zuträglich. Zum Scherzen aufgelegtsein lohnt sich, nicht nur am Ersten.KurzgesCHiCHteFette Liebe«Romantik macht fett und eitel», sagtMaumau und zerbröselt Blütenblätter undLebkuchherzen. Kratzt mit dem Nagel am Zuckerguss,blau und gelb, schwungvoll überden braunen Teigkörper gezogen, der nun inEinzelteile zerlegt zwischen den Überrestender vier Rosengewächse liegt.«Blütenblätter und Zucker, Mehl undEier, Zimt und Nelken», denkt Maumau, «–fette, eitle Liebe.»Maumau setzt den Rotstift an, setzt ihnauf jede einzelne Zeile, die sich über dasgraue Papier zieht, auf jedes zweite Wort indunkler Tinte – Tinte! –, die die Briefseitefüllt, und rückt der Liebsten, dem klopfendenHerzen, dem Kuss am Ende der <strong>Seite</strong> zu Leibe,von denen da geschrieben steht.«Hohle Worte», denkt Maumau – unddass das Blut besser bleibt, wo es sonst immerhinfliesst, wenn das d<strong>ab</strong>ei herauskommt,flutet es fünf von fünf Fingern.«Romantik ist auch nicht mehr als derDeckmantel für Kitsch», sagt Maumau undzerknüllt Herzen aus Papier, sägt dem Plüschbärenein Bein <strong>ab</strong>, dann das andere, miteinem groben Schnitt und einem zweiten,sieht d<strong>ab</strong>ei zu, wie der Schaumstoff aus denPlüschbeinen quillt, die lädierten Papierherzenan den Tischrand drängt.«Papier und Plüsch, Schaumstoff undKnopfaugen», denkt Maumau, «– kitschige,kitschige Liebe.»Maumau reisst eine von 365 <strong>Seite</strong>n aus,verbannt einen von 28 Februartagen aus demTaschenkalender, legt ihn auf Zeitungen,den turmhohen Stapel Altpapier, Reklamebroschüren,Kataloggiganten, vorsichtig beinahe,eine Ecke nur zwischen zwei Fingerspitzengeklemmt, zwischen die äusserstenSpitzen der Fingerspitzen.«Eine <strong>Seite</strong> zu viel», denkt Maumau –und dass Bäume nicht für so etwas sterbensollten, nicht für Kitsch und Kalorien, Eitelkeitund hohle Worte.Barbara Lussi


Extras 291 2 3 4 5 67 8 910 11341213 <strong>14</strong> 15 16 17 18 192120 21 22 2324 25 26 27 28 2930 31 3233 34 3536 37 38 39 40 4<strong>14</strong>2 43 44Es gilt: J + Y = IPolykum Nr. 6/10-11RätselEin neuer Fallvon den dreiSonderzeichenVon &, ∞ und # (Rätsel, Bilder und Text)Waagrecht1 Die CIA der Negev-Wüsteverfolgt Irans Atomgelüste7 Einer von ihnen, Keiko mit Namen,zog gar in Hollywood seine Bahnen9 Zwei Vokale, die sagen: «Seht her,von eben Erwähntem gäbe’s noch mehr!»10 Neben Montezumas Rachegibt’s noch heut’ die Aztekensprache12 Cowbell, Cymbal, Snare und Kickbeherrscht mit Fuss er und mit Stick13 Schützi, Pontaise, Cornaredo;«Herausforderung» ist hier das Credo20 Im unberührten Lebensraumspringt Tarzan flink von Baum zu Baum22 Anstossen (ohne Sekt!)manchen Ärger weckt24 Befleckt: Gelb und blind;Sie steckt in deinem Grind27 Der grosse Herr mit blondem Bartkämpft im Ring besonders hart30 Dieses Gebiet ist wohl grad «in»,verkündet gern die Werbestimm31 O-Beine, dass sind die Tücken,wenn Johnny reist auf Tiere Rücken33 R<strong>ab</strong>en hat er zwei,Asen kennt er mancherlei34 Siehe Bild35 Ein Gläubiger aus Sansibarkommt auch ohne Schuldschein klar36 Quietscht die Tür in grellem Ton,dann ist Zeit für Lubrikation37 Wenn’s Auto aus dem Stiefel stammt,wird ihr dies ins Heck gerammt38 Verwendest and’re Permutation,ist es englisches Pronomen schon40 Ob Streifen oder Waldzur Akupunktur halt42 Das Lieblingstun des Querulantsist für mich nichts als Firlefanz43 Tatütata,wo ist das Zeitungskürzel da?44 Hat auf Buckel Jahre viel,ist leicht tattrig und senilSenkrecht1 Ganz nach John F. Kennedys Willefand sie statt im Meer der Stille2 Dies prägt neben l<strong>ab</strong>oraredes Klosterbruders Lebensjahre3 Was treiben so die schönen Staren?Bebildert kannst du’s hier erfahren!4 Damit Textil nicht früh macht schlapp,schliesst Schneider es mit solchem <strong>ab</strong>5 Des Dudens allererstes Wortbefindet sich am besten Ort6 Graphischer Lösung bedarf es nicht,die Operation ist eher schlicht8 Solche kannst du verstreuen,und dich dann auf Nachwuchs freuen11 Ist’s zum Rufen schlicht zu fernhilft der pinke Grosskonzern13 Pappschachtel – nein, nein –Zeichentrickfilm muss es sein<strong>14</strong> Eines dieser Hindernissedu zu überspringen wisse15 Appenzell – das muss dir reichen.Den Halbkanton wirst du schon «breichen»16 Paul, der grosse Impressionist,war Franzose, wie ihr wisst17 Kanton, so wie Stadt,als Vorsilbe Bedeutung hat18 Machst das Wörtchen maskulin,biegst du’s zu ‘nem Spielchen hin19 Artikel, männlich, dekliniert,singular Dativ hier interessiert21 Siehe Bild23 Sieht er eine Galeone,klaut er Gold und Krone25 Diesen Imperativ befolge,daraus erhalte solche26 Sein Vorbild muss wohl Reagan sein,schreib einen seiner Kosenamen rein28 Auf Amis Lampe steht’s zwar auch,doch die nützt nichts gegen den Bauch!29 Bei Rollenspielern wohlbekannt,von andern eher Zunft genannt32 Das Tagesmenu, ob’s interessiert,würd im alten Rom als «cena so» dekliniert39 Italieners Lieblingswort,wenn er nicht weiss, wie fort41 Deren Arena, sie wurde erwähnt,bei Aufstieg nicht mehr Leere gähnt?Gutschein zu gewinnen!Setze das Lösungswort aus den grauen Feldern zusammen.Die schnellste Einsendung an cruxereien@polykum.ethz.chwird mit einem 50-Franken-Ggutscheinder Polybuchhandlung belohnt. Unter allen weiterenrichtigen Einsendungen bis 31. März 2011 wird einzweiter 50-Franken-Gutschein verlost.

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