11.07.2015 Aufrufe

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dr. Wissen Sie wirklich darüber so genau Bescheid? Haben Sie <strong>den</strong>n überhaupteinmal danach gefragt, was Wahrheit ist, als Sie noch am Leben waren?G. Ich habe zu Gott gebetet und all <strong>den</strong> Unsinn auch mitgemacht. — Pah!Dr. Und da haben Sie herausgefun<strong>den</strong>, daß alles Humbug war. Was hat das<strong>den</strong>n mit der Wirklichkeit des Lebens zu tun?G. Ich habe früher auch mal gedacht, daß Wunder was an mir wäre. Dann aberkam mir der Gedanke, daß doch alles nur Humbug sei, Humbug, nichts alsHumbug. Als Mann wer<strong>den</strong> Sie schon verstehen, was ich meine. Sie sprechenmit einem Mann und wissen doch selbst Bescheid.Dr. Sie sind für uns nicht sichtbar. Haben Sie jemals einen Geist gesehen?G. Was re<strong>den</strong> Sie da für Zeug zusammen? Ich glaube an solchen Unsinn nichtmehr. Sie können noch so ein gläubiger Mensch sein, wenn Sie sich abereinbil<strong>den</strong>, auf dem Wasser gehen zu können, wer<strong>den</strong> Sie ebenso schnell<strong>unter</strong>gehen wie jeder Ungläubige! Ich habe auch einmal gesagt, ich habeeinen so festen Glauben, daß ich übers Wasser gehen kann, — aber ich bindoch <strong>unter</strong>gegangen.Dr. Weil Sie die Vernunft außer Acht gelassen haben.G. Vernunft? Sie können auch mit Vernunft nicht auf dem Wasser gehen.Dr. Das Wasser ist auch gar nicht dazu bestimmt, daß wir darauf herumgehensollen. Das Wasser ist zum Trinken und Ba<strong>den</strong> da.G. Weshalb halten Sie mir <strong>den</strong>n die Hände fest?Dr. Ich halte die Hände meiner Frau.G. Sie wissen nicht, was Sie re<strong>den</strong>. Glauben Sie das?Dr. Ich weiß, daß ich die Hände meiner Frau halte.G. Solch einen Glauben habe ich auch mal gehabt.Dr. Wie ist es <strong>den</strong>n zugegangen, daß Sie Ihren Glauben verloren haben?G. Es ist alles Humbug!Dr. Mit dem Leben nimmt auch die Erkenntnis ihren Anfang.G. Ich bin bis jetzt noch zu keiner Erkenntnis gekommen.Dr. Die sollen Sie bekommen, noch bevor Sie uns verlassen.G. Ich war ein gläubiger Mensch und glaubte, und was nun?Dr. Was <strong>den</strong>n zunächst?G. Ja was zunächst? Ich habe wie ein Sklave gear<strong>bei</strong>tet für einen "Diener Gottes".Ich bin jetzt aber nicht mehr in seinem Dienst, das war einmal. Ich bindort weggegangen. Er hat mich verwünscht, und ich habe meine Sorgenund Plagen gehabt. Ich schwur <strong>bei</strong> Gott, daß es so etwas wie Gott nichtgäbe, wenn er so erbärmlich wäre, solch einen Mann seinen "Diener" zunennen. Und da habe ich meinen Glauben verloren.Dr. Was hat das <strong>den</strong>n mit der Wirklichkeit des Lebens und dem Leben nachdem Tode zu tun?G. Wenn man stirbt, ist man eben tot.Dr. Weshalb sind Sie <strong>den</strong>n nicht tot geblieben, nachdem Sie gestorben waren?G. Tot geblieben? Ich bin doch noch nicht gestorben!Dr. Aber freilich sind Sie gestorben, wenigstens ihrem Körper nach.— 95 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!