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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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schaft zu "Selbstsucht" beherrscht ist. (Damit wird angedeutet, wie dicht oft imLeben Wahres und Falsches nebeneinander liegt.)"Wahrheit" kommt zu "<strong>Liebe</strong>" und wirbt um ihre Hand; sie gibt ihm ihr Ja Wort.Als er fortgeht, schleicht ihm "Selbstsucht", der "<strong>Liebe</strong>" für sich selber habenwill, nach.Als "Selbstsucht" Heiratsanträge von "<strong>Liebe</strong>" abgewiesen wor<strong>den</strong> waren, hatte"Niedertracht" sich alle er<strong>den</strong>kliche Mühe gegeben, ihn mit bestricken<strong>den</strong>Lockungen an sich zu ziehen. Darüber ist "Selbstsucht" erbost und droht ihr, siezu ermor<strong>den</strong>; er geht in heller Wut davon und schwört, seinen Nebenbuhler"Wahrheit" umzubringen.Dadurch aufs höchste geängstigt schreibt "<strong>Liebe</strong>" ihrem Geliebten einige Zeilender Warnung und schickt eiligst ihre Dienerin damit zu ihm. Doch sie kommtschon zu spät, <strong>den</strong>n "Selbstsucht" hat "Wahrheit" <strong>unter</strong>wegs überfallen und imZweikampf mit dem Schwerte tödlich verwundet."Wahrheit" stirbt eines qualvollen Todes, was die Vernichtung des höherenSelbst im Menschen durch die Selbstsucht versinnbildlichen soll.Die Dienerin eilt zu ihrer Herrin zurück und meldet ihr <strong>den</strong> Tod des Geliebten."<strong>Liebe</strong>" eilt auf <strong>den</strong> Kampfplatz und fällt neben dem toten Geliebten auf dieKnie. Unter Gebet zieht sie dann ihren Dolch und gibt sich selbst <strong>den</strong> Tod.Als "Selbstsucht" nun sieht, daß sowohl "Wahrheit" als auch "<strong>Liebe</strong>" tot sind,wird er rasend vor Wut, erklärt, es gäbe keinen Gott, und schwört, furchtbareRache zu nehmen.Ein Polizeibeamter "Gerechtigkeit" kommt darüber hinzu; er legt dem MörderHandschellen an und nimmt ihn in Gewahrsam. Darauf erfolgt die Beerdigungder <strong>bei</strong><strong>den</strong> <strong>Liebe</strong>n<strong>den</strong>."Gerechtigkeit" führt "Selbstsucht" vor <strong>den</strong> Richter "Weisheit", und <strong>bei</strong> derGerichtsverhandlung bezeugen Wissenschaft, Trunksucht, Not, Krankheit, Habsuchtund Gewalttätigkeit, daß "<strong>Liebe</strong>" und "Wahrheit" nicht gestorben wären,wenn "Selbstsucht" nicht gewesen wäre.Daraufhin verurteilt "Weisheit" <strong>den</strong> Verbrecher "Selbstsucht zu ewiger Verbannung."— — —Auch <strong>bei</strong> einer Sitzung in unserer Anstalt im Mai 1923, an welcher Sir ArthurConan Doyle und seine Gattin teilnahmen, wurde dieses Schauspiel aufgeführt,und später hat Sir Arthur in seinem Buche "Unser zweites Amerika-Abenteuerdie Aufführung kurz beschrieben und darüber folgendes ausgeführt:"Es war ganz wahrhaftig eine außeror<strong>den</strong>tliche Leistung und hat uns alle in staunendeBewunderung versetzt …"Ich habe alle großen Schauspielerinnen meiner Zeit gesehen, die Modjeska, dieBernhardt, die Duse, die Terry — aber ich glaube nicht, daß eine von ihnen— 488 —

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