11.07.2015 Aufrufe

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auch des gesun<strong>den</strong> Seelenlebens deuten nicht nur auf das tatsächliche Vorhan<strong>den</strong>sein von Geistern, sondern liefern auch unzweifelhafte Beweise dafür, daß<strong>bei</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en nervösen und seelischen Krankheitszustän<strong>den</strong> und geistigenStörungen derartige Geistwesen eine wichtige Rolle spielen.Mehr als irgend ein anderer hat zweifellos gerade der Arzt Gelegenheit, Fällevon Geistesstörungen zu sehen, die gar nicht so selten die Folge vorwitzigerspielerischer Versuche auf diesem Gebiete sind. Denn der Arzt ist gewöhnlichder erste, der in solchen Fällen um Rat gefragt wird. Von seiner Entscheidung istdaher das fernere Schicksal des unglücklichen Opfers weitgehend abhängig.Und schon deshalb — von andern Grün<strong>den</strong> ganz abgesehen — sollte es nichtnur das Vorrecht, sondern auch dringlichste Pflicht des Arztes sein, sich mit <strong>den</strong>verschie<strong>den</strong>en Zweigen seelischer Forschung gründlichst vertraut zu machenund die Gefahren genau kennen zu lernen, welche dem gedankenlos leichtfertigenLiebhaberforscher, insbesondere dem nervlich-seelisch Empfindlichen da<strong>bei</strong>drohen.Die schweren Schä<strong>den</strong>, die man so oft als Folgen psychologischer Versucheerlebt, veranlaßten mich, einmal in planmäßiger Untersuchung <strong>den</strong> grundlegen<strong>den</strong>Ursachen nachzuspüren; <strong>den</strong>n gerade auf diese kommt es für <strong>den</strong> Arztsehr an!Aufmerksam wurde ich auf diese Frage zuerst durch einige Fälle von Geistesstörung<strong>bei</strong> verschie<strong>den</strong>en Personen, die völlig unerfahren sich an psychische Versuchegewagt hatten. Die anscheinend harmlosen Übungen im automatischenSchreiben und am Skriptoskop hatten so schwere geistige Störungen zur Folge,daß die Betreffen<strong>den</strong> in Anstalten <strong>unter</strong>gebracht wer<strong>den</strong> mußten.Der erste dieser Fälle war der der Frau Bl., deren Versuche im automatischenSchreiben zu geistiger Verwirrung und einer Veränderung der Persönlichkeitführten. Normalerweise war sie eine liebenswürdige, fromme, ruhige und wohlerzogeneFrau, wurde nun aber heftig und ungebärdig, tobte umher, tanzte,gebrauchte gemeine Re<strong>den</strong>sarten, behauptete, sie sei eine Schauspielerin, undbestand darauf, für die Bühne kostümiert zu wer<strong>den</strong>; sie müsse um einebestimmte Zeit im Theater sein, wenn sie nicht ihre Stellung dort verlieren solle.— Sie wurde schließlich so unzurechnungsfähig in ihrem Benehmen, daß sie ineiner Anstalt <strong>unter</strong>gebracht wer<strong>den</strong> mußte!Ein anderer Fall war der der Frau Bn. Infolge ihrer Beschäftigung mit dem automatischenSchreiben wurde aus dieser Künstlerin und hochgebildeten Dameeine gänzlich veränderte und jähzornige Persönlichkeit. In <strong>den</strong> höchsten Tönenkreischend rieb sie sich beständig die Schläfen und rief: Herr Gott hilf mir! HerrGott hilf mir! Sie lief auf die Straße, kniete betend im Straßenkehricht, verweigerteNahrungsaufnahme mit der Begründung, wenn sie vor sechs Uhr Nachmittagsetwas äße, käme sie in die Hölle.Frau Sr., welche dieselben Versuche gemacht hatte, wurde ebenfalls geistig verwirrtund gewalttätig, so daß die Polizei eingreifen mußte. Nachts stand sie auf,behauptete, sie sei Napoleon, und stellte sich in entspreche Haltung in das Fens-— 40 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!