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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Die Zeit aber wird kommen, wo die Pfarrer <strong>den</strong> Leuten nicht mehr die altenGlaubenssätze vorpredigen können. Sie wer<strong>den</strong> sich in ihren Anschauungengehörig ändern müssen, wenn sie nicht vor leeren Kirchen predigen wollen.Ich weiß sehr wohl, daß ich kein guter Prediger war — ich meine, ich war nichtbeliebt. Ich konnte meine Zuhörer nie fesseln, weil ich nie richtig mit Herz undSeele <strong>bei</strong> der Sache war.Wohl hatte ich das Gefühl, daß wir glauben müßten; doch zu Zeiten kam einestarke Kraft über mich, ich verschloß mich diesem Empfin<strong>den</strong> aber immer wieder.Jetzt bedauere ich es sehr, daß ich mir nicht mehr Mühe gegeben habe, darübernachzuforschen.Als ich meinen Körper verlassen mußte, geschah dies so schnell, daß mir derjähe Wechsel gar nicht zum Bewußtsein kam. — Wissen Sie, Frau W., wirwaren eine ganze Gesellschaft und beeilten uns, nach Hause zu kommen. Ichging über die Geleise auf unseren Zug zu, und ein anderer Zug, <strong>den</strong> ich nichtkommen sah, überfuhr mich. Ich merkte nicht einmal, daß ich verletzt war. Alsdie anderen nach Hause gingen, schloß ich mich ihnen an. Ich ging nach Hause,merkte aber gar nicht, daß etwas Außergewöhnliches geschehen war. Ich wurdeaus <strong>den</strong> Dingen nicht klug. Ich ging von einem zum andern, doch niemandbeachtete mich. Es war ganz seltsam. Ich wußte gar nicht, was ich tun sollte. Wosollte ich hin, wohin konnte ich mich wen<strong>den</strong>? Ich ging in meine Kirche undblieb dort, ich begriff aber noch immer nicht, daß ich gestorben war.Eines Tages kamen Sie, Frau W., in die Kirche. Sie dachten an mich, und ichnahm das als einen Lichtschein wahr, da ich mich im Dunkeln befand. Ich fühltemich nicht krank, doch merkte ich, daß mit mir nicht alles so war wie sonst; unddeshalb ging ich Ihnen nach, um zu sehen, ob ich nicht eine Erklärung dafür fin<strong>den</strong>könnte.Als wir <strong>bei</strong> Ihnen zu Hause ankamen, war mir plötzlich so, als würde ich ineinen Raum eingeschlossen, und ich fühlte mich sehr beengt. (Hatte Besitzgenommen von Frau A., der Tochter von Frau W.)Nach einer Weile schlief ich ein. Ich schlief gewissermaßen, und <strong>den</strong>noch hatteich ein Gefühl von Schwäche, solch ein eigenartiges Empfin<strong>den</strong>. Es waren nocheinige Andere <strong>bei</strong> mir, doch kann ich meinen Zustand gar nicht recht beschreiben.Ich kann nur sagen, es kam mir vor, als ob der Raum, in dem wir uns befan<strong>den</strong>,viel zu klein sei. Wir waren eingeschachtelt wie Sardinen. Ich konnte kaumatmen. Danach schlief ich wieder ein und habe wohl lange geschlafen, <strong>den</strong>n vonda ab weiß ich nichts mehr, bis ich das Feuer über <strong>den</strong> ganzen Körper bekam.(Elektrische Behandlung der Patientin.) Es war mir, als wäre ich über und überim Feuer, und ich konnte mir nicht erklären, was das war. Rund um mich her sahich nichts als nur dieses Feuer. — Wie das donnerte!Zuerst dachte ich, ich sei wirklich tot und säße in der Hölle, weil ich es mir nichtanders erklären konnte. Ich dachte da<strong>bei</strong>: "Ich, ein Geistlicher, habe mich— 385 —

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