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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Dr. Zu ihrem Unglück. Jetzt müssen Sie sich beruhigen! Sie haben hierherkommen dürfen, damit Ihnen geholfen wer<strong>den</strong> kann. Sehen Sie nicht sonstjemand Bekanntes.G. Ich habe gar keine Lust, mich noch mehr umzusehen. Ich sehe nur die,<strong>den</strong>en ich übel mitgespielt habe. Die stehen alle hier! Oh! (zurückschreckend)Warum muß ich so lei<strong>den</strong>?!Dr. Diese Lei<strong>den</strong> haben Sie sich selbst geschaffen. Es gibt aber Hilfe für Sie,wenn Sie diese nur ernstlich wollen. Höhere Geister wer<strong>den</strong> Ihnen helfen.G. Ich meinte, ich könnte so zu meinem Vergnügen drauflos leben. Ich reiste,wohin ich wollte. Ich sah alles und hatte alles, was ich wünschte und wasfür Geld zu kaufen war. Jeder Wunsch, <strong>den</strong> ich hatte, wurde mir erfüllt.Dr. Sie haben Ihre Seele völlig abgestumpft. Jetzt wer<strong>den</strong> Sie Ihre Torheitendurch Freundlichkeit wieder gut machen müssen, und müssen anderen dienen.G. Ich kann niemandem dienen. Die anderen haben mir zu dienen. Ich habenoch nie in meinem Leben selbst etwas tun müssen. Ich bin immer bedientwor<strong>den</strong>.Dr. Begreifen Sie doch: Wenn Sie diesen Geistern nicht helfen, müssen Sieselbst weiter lei<strong>den</strong>. Sie wer<strong>den</strong> nichts weiter haben, als die Qual IhresGewissens, bis Sie um Gnade flehen und sagen: "Ich will dienen."G. Ich kann doch niemals jeman<strong>den</strong> bedienen, da müßte ich ja herabsteigen.Was würde meine Mutter wohl sagen, wenn ich jemandem diente, der <strong>unter</strong>mir steht?Dr. Niemand steht <strong>unter</strong> Ihnen. Geld gibt weder Einsicht noch sonst ein Verdienst.G. Niemand <strong>unter</strong> mir? Sollte ich etwa mit meiner Schneiderin verkehren?Dr. Wenn Sie jetzt in die Geisterwelt kommen, wer<strong>den</strong> Sie vermutlich erleben,daß Ihre niedrigste Dienerin höher steht als Sie. Sie wer<strong>den</strong> oft fin<strong>den</strong>, daßMenschen, die Sie für tief <strong>unter</strong> Ihnen stehend hielten, in der Geisterweltdie schönsten Heimstätten haben. — Sie haben viel zu tun, um sich ausIhrer Lage emporzuar<strong>bei</strong>ten. Es sind viele höhere Geister hier, die Ihnenhelfen wollen. Sehen Sie sich einmal um, dann wer<strong>den</strong> Sie Geister sehen,die Ihnen helfen wollen.G. Oh, Rudolf! (Geist) Dich habe ich geliebt, aber du weißt, mein Stolz undmeine Mutter ließen unsere Heirat nicht zu. Ich weiß, du hast sehr dar<strong>unter</strong>gelitten. Aber du hast nicht gewußt, daß auch ich gelitten habe. Du weißt,du konntest mir die gesellschaftliche Stellung nicht geben, an die ichgewöhnt war. Ich habe dich lieb gehabt und liebe dich noch. Rudolf, willstdu mir verzeihen? Ich hätte dich ja gern geheiratet, Rudolf, aber ich konntedoch nicht.Dr. Wie können Stolz und Geld Hindernisse für die <strong>Liebe</strong> bil<strong>den</strong>!?G. Ich war nicht glücklich, aber ich mußte meine Neigung vergewaltigen. Ichhatte nicht <strong>den</strong> Mut, gegen <strong>den</strong> Willen meiner Mutter zu handeln. Ichmußte mit gebrochenem Herzen in der Gesellschaft glänzen und all diesendummen Menschen zulächeln. — Ich hätte ein ganz anderer Mensch wer-— 334 —

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