30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“ 30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
schaftskreise, wo man es sich gut gehen läßt und das Gewissen in Champagnerzu ertränken sucht. — Angenommen, wir erzählten den Menschen dort, diesunglückliche Mädchen sei gefallen und habe nur darum in die Unterwelt flüchtenmüssen; sie sei verdorben, habe keine Aussicht gehabt, wieder emporzukommen,und so sei sie ganz charakterlos geworden — würde ihr wohl jemand helfen?Wenn Menschen zusammengebrochen sind, sollten wir sie wieder aufrichtenmit Nein, das fällt niemandem ein.Wir sollten immer anderen zu helfen suchen, besonders den Schwachen undGefallenen, und sie wieder aufzurichten suchen, wie Christus es uns gelehrt hat.Verdammet nicht, sondern helft ihnen wieder hinauf in ihren Verkehrskreis undhelft ihnen, ehrbare und ernste Menschen zu werden. Dann werden wir der Männerweltund auch den Frauen eine andere Auffassung beibringen.Die Männer trifft der Vorwurf, daß sie die Schuld daran haben, daß so manchesarme, unschuldige, junge Mädchen verdorben wird. Die Männer sollten ein jungesMädchen gerade nicht besonders auszeichnen und ihm nicht schmeicheln,nur weil es ein niedliches Gesicht und anmutiges Wesen hat. Sie verderben dasMädchen damit. Der Mann verliert sein Ansehen in der Gesellschaft deswegennicht, aber das Mädchen sinkt tiefer und tiefer. Dann kann sie nicht wiederzurück in ihren früheren Verkehrskreis, sondern muß bleiben, wo sie ist.Wenn Sie das Leben in der Pariser Unterwelt sehen könnten, würde Sie einSchauder packen, und Sie würden gewahr werden, daß das die Hölle ist. DieMenschen, die dort hineingeraten, haben jeden Stolz, ja jede Vernunft verloren.Die Frauen dort sind ohne jedes Schamgefühl.Sie glauben nicht mehr an Gott und halten nichts mehr von der christlichen Religion,weil die Menschen, welche sich Christen nennen, sie dorthin getriebenhaben, wo sie sich befinden. Sie denken, es gibt keinen Gott, und so können sietun, was sie wollen.Laßt uns nach Möglichkeit diesen Unglücklichen helfen! Ich arbeite jetzt in denLasterhöhlen der erdgebundenen Geister. Dort diene ich ihnen. Es gab mal eineZeit, da mochte ich mir die Hände nicht beschmutzen, um anderen zu helfen,weil ich mich selbst von allen Seiten bedienen lassen konnte. Ich hatte eineZofe, und wenn ich nicht sofort bekam, was ich gerade haben wollte, dannschimpfte ich und war sehr gereizt.Jetzt diene ich den Allerniedrigsten im wahren Geiste Christi, der uns gelehrthat, anderen zu dienen und unsere Nächsten zu lieben, wie uns selbst und Gottüber alle Dinge.Wenn man einem Menschen, der am Wegesrande zu Fall gekommen ist, nur zurrechten Einsicht verhilft, dann wird diese Seele schnell dienst- und hilfsbereit,und ihre Liebe zu ihren Leidensgefährten wird größer sein als bei einem Menschen,der das Verständnis nicht hat. Wer immer ein geordnetes Zuhause gehabthat, zur Kirche gegangen und brav und gut geblieben ist, der weiß nichts vomElend.— 316 —
Laßt uns alle unsern Schöpfer recht verstehen, er ist unser Gott. Unser Schöpferist der Gott des Gestrauchelten gerade so gut wie des Gerechten. Und Gott istdie Liebe.Wenn in eines Menschen Herzen jenes Liebeslicht leuchtet, welches die Gottesliebeist, — nicht Liebe, wie die Menschen sie gewöhnlich verstehen, lauwarme,sentimentale Liebe, sondern eine Liebe, die Leiden auf sich genommen und füralles Verständnis hat, die nach nichts fragt, die zu Opfern bereit ist und demGeringsten wie dem Höchsten gleich gern dient, — das ist die richtige, wahreLiebe.Liebe und Mitleid. Dann könnten wir auch nie jemanden verdammen. Gott verdammtniemanden. Mit welchem Recht dürften wir Menschen es tun? Gott liebtalle seine Kinder. Er hat ihnen allen einen freien Willen gegeben und läßt jedensich seinen Weg suchen, bis sie schließlich bereit sind zu sagen: "Nicht mein,sondern DEIN Wille geschehe!"Jeder von uns macht seine Erfahrungen nach dieser oder jener Richtung. Aberschauen wir nur alle auf Gott, und lassen wir die Liebe zu Gott und die Erkenntnisin unseren Seelen so hell leuchten, daß jeder ein Teil des göttlichen Geisteswird.Kein Geistlicher, niemand kann einen innerlich reich machen, sondern selbstmuß man sehen und erfühlen, was Gott wirklich ist. Dann sündigt man auchnicht mehr.Das ist der Himmel, das ist Seligkeit. Das ist schön, das ist wohltuend. Wennjeder den anderen in Gottes Liebe versteht, dann herrscht Friede und Eintracht.Aber diesen herrlichen Zustand, den wir Himmel nennen, muß man in sichselbst erleben.In diesem herrlichen Zustand kann man gar keine Befriedigung fühlen, ohne daßman anderen hilft. Wir stehen unseren Brüdern und Schwestern bei; — so nennenwir sie aus Liebe zu Gott.Sagt zu denen, die in Not sind: "Laß mich dir meine Hand reichen, und ich willdir helfen, die wahre Liebe Gottes zu erkennen; dann wirst auch du in diesemHimmel der Liebe leuchten."Von seinem Heim in der geistigen Welt kann man zu den niederen Ebenengelangen, und dort findet man bald hier, bald dort Unglückliche in allen möglichenArten des Todeskampfes. Manche haben sich aus Liebeskummer dasLeben genommen. Andere sind durch schwere Krankheit zugrunde gegangen.Wieder andere ganz entstellt. Andere werden von ihrem Gewissen gepeinigt. Dasie es nicht besser verstehen, beten und singen sie in einem fort. Sie sind nurunwissend. Sie beten zu dem persönlichen Gott, an den sie glauben. Aber diearmen Dinger wissen nicht, was wahr ist.Andere sind erdgebunden durch ihre Glaubenssätze. Sie wollen sich nicht einmalin ein Gespräch mit einem einlassen, wenn man nicht zu ihrer Kirche— 317 —
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schaftskreise, wo man es sich gut gehen läßt und das Gewissen in Champagnerzu ertränken sucht. — Angenommen, wir erzählten <strong>den</strong> Menschen dort, diesunglückliche Mädchen sei gefallen und habe nur darum in die Unterwelt flüchtenmüssen; sie sei verdorben, habe keine Aussicht gehabt, wieder emporzukommen,und so sei sie ganz charakterlos gewor<strong>den</strong> — würde ihr wohl jemand helfen?Wenn Menschen zusammengebrochen sind, sollten wir sie wieder aufrichtenmit Nein, das fällt niemandem ein.Wir sollten immer anderen zu helfen suchen, besonders <strong>den</strong> Schwachen undGefallenen, und sie wieder aufzurichten suchen, wie Christus es uns gelehrt hat.Verdammet nicht, sondern helft ihnen wieder hinauf in ihren Verkehrskreis undhelft ihnen, ehrbare und ernste Menschen zu wer<strong>den</strong>. Dann wer<strong>den</strong> wir der Männerweltund auch <strong>den</strong> Frauen eine andere Auffassung <strong>bei</strong>bringen.Die Männer trifft der Vorwurf, daß sie die Schuld daran haben, daß so manchesarme, unschuldige, junge Mädchen verdorben wird. Die Männer sollten ein jungesMädchen gerade nicht besonders auszeichnen und ihm nicht schmeicheln,nur weil es ein niedliches Gesicht und anmutiges Wesen hat. Sie verderben dasMädchen damit. Der Mann verliert sein Ansehen in der Gesellschaft deswegennicht, aber das Mädchen sinkt tiefer und tiefer. Dann kann sie nicht wiederzurück in ihren früheren Verkehrskreis, sondern muß bleiben, wo sie ist.Wenn Sie das Leben in der Pariser Unterwelt sehen könnten, würde Sie einSchauder packen, und Sie wür<strong>den</strong> gewahr wer<strong>den</strong>, daß das die Hölle ist. DieMenschen, die dort hineingeraten, haben je<strong>den</strong> Stolz, ja jede Vernunft verloren.Die Frauen dort sind ohne jedes Schamgefühl.Sie glauben nicht mehr an Gott und halten nichts mehr von der christlichen Religion,weil die Menschen, welche sich Christen nennen, sie dorthin getriebenhaben, wo sie sich befin<strong>den</strong>. Sie <strong>den</strong>ken, es gibt keinen Gott, und so können sietun, was sie wollen.Laßt uns nach Möglichkeit diesen Unglücklichen helfen! Ich ar<strong>bei</strong>te jetzt in <strong>den</strong>Lasterhöhlen der erdgebun<strong>den</strong>en Geister. Dort diene ich ihnen. Es gab mal eineZeit, da mochte ich mir die Hände nicht beschmutzen, um anderen zu helfen,weil ich mich selbst von allen Seiten bedienen lassen konnte. Ich hatte eineZofe, und wenn ich nicht sofort bekam, was ich gerade haben wollte, dannschimpfte ich und war sehr gereizt.Jetzt diene ich <strong>den</strong> Allerniedrigsten im wahren Geiste Christi, der uns gelehrthat, anderen zu dienen und unsere Nächsten zu lieben, wie uns selbst und Gottüber alle Dinge.Wenn man einem Menschen, der am Wegesrande zu Fall gekommen ist, nur zurrechten Einsicht verhilft, dann wird diese Seele schnell dienst- und hilfsbereit,und ihre <strong>Liebe</strong> zu ihren Lei<strong>den</strong>sgefährten wird größer sein als <strong>bei</strong> einem Menschen,der das Verständnis nicht hat. Wer immer ein geordnetes Zuhause gehabthat, zur Kirche gegangen und brav und gut geblieben ist, der weiß nichts vomElend.— 316 —