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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Hier in diesem Zimmer habe ich damals mein inneres Gleichgewicht gefun<strong>den</strong>,als ich in so tiefer Dunkelheit saß. Ich sah gar nichts weiter als all die Versprechungen,die ich gemacht und nicht gehalten, und war sehr unglücklich darüber.Jetzt weiß ich, was das Leben wirklich ist. Das wahre Leben besteht im Dienstan unseren Mitmenschen, anderen Gutes tun, anderen helfen. Dann wird aucheinem selbst geholfen. Das bringt einem das Glück, das der Himmel ist — <strong>den</strong>Himmel der innerlichen Befriedigung.Als ich das erste Mal hier war, da war ich trübsinnig und unglücklich. Ich ha<strong>bei</strong>mmer nur an mich selbst gedacht, hatte nie einen Gedanken für Gott, unserenSchöpfer, übrig. Wir sollen aber alle an IHN <strong>den</strong>ken und IHN zu erkennentrachten. Er ist der EINE, zu dem wir beten sollen. Und wir sollen zu begreifensuchen, was Leben eigentlich ist. — Wir sollen nach Erkenntnis streben und unsnicht mit blindem Glauben begnügen, — Gott erkennen lernen im wahrstenSinne.Einst war ich eine eifrige Kirchgängerin. Ich war strenggläubig und verdammtealle Andersgesinnten und dachte, wenn man nicht so und so handele, wäre manverloren. Das ist der Grund, weshalb so mancher am Wegesrande liegen bleibt.Die Menschen haben immer nur Zeit für ihr Vergnügen. In die Kirche gehen sienicht. Warum haben sie nicht gelernt, <strong>den</strong> wahren Christusgeist zu begreifen?Man sollte ihnen unschuldige Vergnügungen irgendwelcher Art verschaffen,aber sie nicht in einem Dämmerlicht halten und die ganze Zeit beten und immerwieder beten lassen. Sie straucheln. Es ist schon gut, wenn sie zur Kirche gehen,aber sie brauchen auch ein bißchen Lebensfreude. Nun wird ihnen aber gesagt,wenn sie nicht zur Kirche gingen und beteten, wür<strong>den</strong> sie tiefer und tiefer fallenund verdammt wer<strong>den</strong>, — zwar nicht von Gott, aber von <strong>den</strong> Menschen.Wenn ein Mädchen fällt, wer hilft ihr wieder auf? Nimmt sich die Kirche ihrerwohl an? Nein, die Kirchen wollen nichts mit ihr zu tun haben, weil es heißt, sietauge nichts. Man sagt: "Wir möchten nicht, daß unsere Töchter mit ihr verkehrenoder in ihrer Gesellschaft gesehen wer<strong>den</strong>, weil sie die auch verderbenwird."Wo doch die Kirchen das Evangelium Christi lehren, — warum helfen sie danicht solcher Seele, wieder hochzukommen? Christus hat die große Sünderinnicht verdammt. Er sagte, wer da ohne Sünde sei, der solle <strong>den</strong> ersten Stein werfen.Weil ein Weib gefallen war, stan<strong>den</strong> die Ankläger bereit, sie zu steinigen.Als Christus gesprochen hatte, verschwan<strong>den</strong> die Ankläger. Was tat Christus da?Er nahm sie <strong>bei</strong> der Hand, hob sie auf und sagte: "Wo sind sie, die dich anklagten?Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!" Er meinte damit, sie solle sehen,ein neues Leben anzufangen und sich zu bessern. Aber die Gesellschaft will sienicht haben. Sie ist unten durch. Wo will sie hin? Wo kann sie hin? — Sie hatmit ihrer Sünde niemandem geschadet als sich selbst. Ihr eigenes Ich klagt sie anwegen ihres Tuns. Wie kann sie da wieder hochkommen? Wenn sie zur Kircheginge, fände sie dort auch keine Hilfe. So bleiben ihr nur die niedrigsten Gesell-— 315 —

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