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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Einige Wochen später brachte uns dieser Verstorbene einen Freund, der auch einMitglied der New Yorker vornehmen Gesellschaft gewesen und <strong>bei</strong>m Untergangder Lusitania ums Leben gekommen war.— — —Sitzung vom 5. November 1916Geist: Alfred V.Geist: Jemand hat mir gesagt, ich solle hier hereinkommen und könne mich hieraufwärmen.Doktor: Wie heißen Sie?G. Alfred V. Ich war auf einem Schiff. John J. A. kam zu mir und sagte, erwolle mir helfen, hier hereinzukommen. Er sagte, wenn ich hier hereinginge,würde mir geholfen wer<strong>den</strong>. — Nun sagen Sie bloß mal, — noch nieim Leben habe ich gehungert; aber jetzt habe ich Hunger und friere, undmeine Kleider sind ganz naß.Dr. Das ist nur in Ihrer Vorstellung so. Sie haben Ihren irdischen Körper verlorenund sollten überhaupt kein Bedürfnis nach Essen haben.G. Ich weiß, ich bin ertrunken, und seitdem geht es mir sehr schlecht.Dr. Wenn Sie gewußt hätten, daß es ein Weiterleben gibt, und wie Sie im geistigenLeben vorwärtskommen können, dann hätten Sie bald Ihr Glückgefun<strong>den</strong>, indem Sie anderen dienten.G. Ich bin nie glücklich gewesen. Ich vermute, ich habe viel zu sehr immernur nach meinem eigenen Kopf gelebt. Ich habe wohl manchmal gemerkt,wohin das führt. Aber dann dachte ich <strong>bei</strong> mir: "Jetzt werde ich mir abergerade keine Gedanken darüber machen und es mir gut gehen lassen." —Wenn einem auch das gesellschaftliche Leben an und für sich recht gleichgültigist, man kann doch aber in <strong>den</strong> Vergnügungen <strong>unter</strong>tauchen. Ichmachte mir wirklich nichts aus dem Gesellschaftsleben. Ich suchte Vergessenheitmeiner Sorgen <strong>bei</strong> meinen Pfer<strong>den</strong>. Hat man ein schönes Pferd, soist das einem treu durchs ganze Leben. Aber wenn man ins Gesellschaftslebenhineingerät, dann zeigen sich einem die Frauen immer nur von einerSeite; sie lächeln einen an, oder sie hassen einen manchmal auch. — Ichverstehe mich am besten auf die <strong>Liebe</strong> eines schönen, treuen Pferdes.Pferde waren meine ganze Freude. Und ich war sicher, daß sie mich liebten.Frauen liebten mich doch nur wegen der Vorteile, die ich ihnen zu bietenhatte. Sie wollten nur Geld und ihr Vergnügen. Frauen wollten bloßGeld, soviel sie nur von mir kriegen konnten. Ich ließ <strong>den</strong> Dingen ihrenLauf und suchte mich in Vergnügungen zu verlieren; aber glücklich war ichnicht. — In der Gesellschaft weiß man nichts von Ehrenhaftigkeit und Ehrbarkeit.Wenn ich dort Menschen gefun<strong>den</strong> hätte so treu und ehrlich wiemein Pferd, ich sage Ihnen, ich wäre dankbar gewesen für diese Gesellschaft,Aber gehen Sie doch mal in diese Art Gesellschaft, wie ich siekenne, da taugen Männer wie Frauen nichts. Ich war Sportsmann. Aber esgab Dinge, deretwegen ich die unscheinbare Stimme in mir, das Gewissen,— 310 —

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