30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“ 30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
G. Ich rede nicht mehr mit Ihnen.Dr. Wie kommt es denn, daß Sie hier sind?G. Sie haben mich ja hergeholt, durch diese komischen Blitze (Elektrizität).Dr. Es würde Sie sicherlich erleichtern, wenn Sie uns erzählen was Siebedrückt; denn wir können Ihnen helfen. Wo haben Sie denn diesen Ringher, den Sie da tragen? (Gemeint ist ein Ring an der Hand des Mediums.)G. Das gebt Sie doch gar nichts an. Sie brauchen sich wirklich nicht den Kopfdarüber zu zerbrechen, wo ich den herhabe.Dr. Waren Sie schon immer so spöttisch?G. Bleiben Sie mir mit Ihren Händen vom Leibe, ich will fort.Dr. Wo wollen Sie denn hin?G. Das kann Ihnen doch ganz gleich sein, wo ich hin will; ich kümmere michja auch nicht darum, wo Sie hinwollen.Dr. Sie haben doch gar keinen Ort, wo Sie hingehen könnten.G. (Ärgerlich) Glauben Sie etwa, ich bin ein Vagabund? Ich habe noch immerGeld genug gehabt, meine Wohnung zu bezahlen. Ich kann gehen, wohinich will.Dr. Dann sind Sie wohl so etwas wie ein Gentleman?G. Wenn ich in Gesellschaft von Gentlemen bin, dann bin ich auch einer. Siebrauchen gar nicht mehr mit mir zu reden, denn von Ihnen mit Ihren elektrischenFunken will ich gar nichts mehr wissen.Dr. Sind Sie so niedergeschlagen?G. Nein, ich bin wütend.Dr. Sagen Sie uns doch, wer Sie sind.G. Ich bin doch ganz bedeutungslos für Sie. Sobald Sie Ihre Hände von mirlassen, werde ich schon selber für mich sorgen.Dr. Was wollen Sie denn tun?G. Das geht Sie doch nichts an.Dr. Sagen Sie uns, wie lange Sie schon tot sind.G. Ich bin nicht tot und bin es auch nie gewesen.Dr. Was würden Sie davon halten, wenn ich Ihnen sage, daß wir jetzt 1922schreiben? Ist Ihnen das glaubhaft?G. Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben. Ich habe hier nichts zu schaffen, ichwerde auch hier nie wieder herkommen.Dr. Wir haben Sie ja gar nicht gebeten, herzukommen.G. Sie haben mich in ein Gefängnis gesteckt.Dr. Wie sind Sie denn in das Gefängnis gekommen? Wer hat sie da hineingebracht?G. Nun, Sie haben mich doch gestern eingesperrt.Dr. Wirklich?G. Ich werde Sie verfolgen, bis Sie nicht mehr wissen, woran Sie sind.Dr. An sowas bin ich gewöhnt.G. Meine Angelegenheiten besorge ich mir selbst. Und Sie kümmern sichgefälligst um Ihre eigenen. Hier wollen wir mal ganz reinlich scheiden. Ich— 296 —
will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben. Ich gehe meinen Weg und Sie denIhren.Dr. Wenn wir Sie aber nun nicht fortlassen? Machen Sie sich Ihre Lage docherst richtig klar. Sie sind ein Geist und haben Ihren sterblichen Körper verloren.G. Das ist mir höchst gleichgültig, und wenn ich meinen sterblichen Körperzehntausendmal verloren haben sollte. Was ist dabei? Ich lebe doch genauso, als ob ich meinen Körper noch hätte. Was kümmert's mich!Dr. Durch wessen Körper sprechen Sie denn hier?G. Ich habe verschiedene Körper, ich gehe von einem Ort zum anderen. Malkann ich 'ne Dame sein und andermal ein Herr. Mich kriegt keiner zu fassen.Dr. Jetzt hat Sie aber doch jemand zu fassen gekriegt, und nun ist Schlußdamit, sich in das Leben anderer einzumischen.G. Ich habe mich lange Jahre nur um meine eigenen Sachen gekümmert.Dr. Sagten Sie nicht, Sie wären im Gefängnis?G. Das wird nicht lange dauern.Dr. Wenn Sie Ihr Benehmen nicht ändern, kommen Sie in einen dunklen KerkerG. Sie werden sich sehr täuschen! Ich bin schon oft in der Klemme gewesenund hab' immer wieder herausgefunden.Dr. Haben Sie einen Fordwagen besessen?G. Nein, hab ich nicht gehabt — was soll das?Dr. Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen. — Ein Mann, der eine FordMaschine besaß, starb; und sein letzter Wunsch war, man sollte ihm seinenFord mit ins Grab legen.G. Wozu?Dr. Er sagte, sein Ford hätte ihm oft aus der Klemme geholfen.G. Hat man das nun getan?Dr. Ja, ich nehme es an.G. Ha, ha! Solche Dummköpfe! Man kann sich doch keinen Wagen mitnehmen,wenn man tot ist!Dr. Wissen Sie nicht, daß es tatsächlich keinen Tod gibt? In Wirklichkeit stirbtkein Mensch!G. Sie wollen damit sagen, ich sei nicht tot?Dr. Nur Ihr Körper ist tot.G. Nun ich kann jedenfalls sein, was ich möchte; bald ein Mann und dann maleine Frau.Dr. Nein, das können Sie nicht! Sie können nur Männer und Frauen besessenmachen.G. Nein, das tue ich nicht. Wenn ich will, kann ich die ganze Familie nachmeiner Pfeife tanzen lassen. Ich hab' ein herrliches Leben. Ich gehe, wohinich will und bin immer mein eigener Herr. Bin ich hungrig, dann esse ichmanchmal, mitunter aber auch nicht. Das beste Mittel, den Appetit anzuregen,ist hungern. Dann ißt man alles, und es schmeckt einem auch gut.— 297 —
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- Seite 260 und 261: wütend, wenn ich mich hinsetzte un
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G. Ich rede nicht mehr mit Ihnen.Dr. Wie kommt es <strong>den</strong>n, daß Sie hier sind?G. Sie haben mich ja hergeholt, durch diese komischen Blitze (Elektrizität).Dr. Es würde Sie sicherlich erleichtern, wenn Sie uns erzählen was Siebedrückt; <strong>den</strong>n wir können Ihnen helfen. Wo haben Sie <strong>den</strong>n diesen Ringher, <strong>den</strong> Sie da tragen? (Gemeint ist ein Ring an der Hand des Mediums.)G. Das gebt Sie doch gar nichts an. Sie brauchen sich wirklich nicht <strong>den</strong> Kopfdarüber zu zerbrechen, wo ich <strong>den</strong> herhabe.Dr. Waren Sie schon immer so spöttisch?G. Bleiben Sie mir mit Ihren Hän<strong>den</strong> vom Leibe, ich will fort.Dr. Wo wollen Sie <strong>den</strong>n hin?G. Das kann Ihnen doch ganz gleich sein, wo ich hin will; ich kümmere michja auch nicht darum, wo Sie hinwollen.Dr. Sie haben doch gar keinen Ort, wo Sie hingehen könnten.G. (Ärgerlich) Glauben Sie etwa, ich bin ein Vagabund? Ich habe noch immerGeld genug gehabt, meine Wohnung zu bezahlen. Ich kann gehen, wohinich will.Dr. Dann sind Sie wohl so etwas wie ein Gentleman?G. Wenn ich in Gesellschaft von Gentlemen bin, dann bin ich auch einer. Siebrauchen gar nicht mehr mit mir zu re<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n von Ihnen mit Ihren elektrischenFunken will ich gar nichts mehr wissen.Dr. Sind Sie so niedergeschlagen?G. Nein, ich bin wütend.Dr. Sagen Sie uns doch, wer Sie sind.G. Ich bin doch ganz bedeutungslos für Sie. Sobald Sie Ihre Hände von mirlassen, werde ich schon selber für mich sorgen.Dr. Was wollen Sie <strong>den</strong>n tun?G. Das geht Sie doch nichts an.Dr. Sagen Sie uns, wie lange Sie schon tot sind.G. Ich bin nicht tot und bin es auch nie gewesen.Dr. Was wür<strong>den</strong> Sie davon halten, wenn ich Ihnen sage, daß wir jetzt 1922schreiben? Ist Ihnen das glaubhaft?G. Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben. Ich habe hier nichts zu schaffen, ichwerde auch hier nie wieder herkommen.Dr. Wir haben Sie ja gar nicht gebeten, herzukommen.G. Sie haben mich in ein Gefängnis gesteckt.Dr. Wie sind Sie <strong>den</strong>n in das Gefängnis gekommen? Wer hat sie da hineingebracht?G. Nun, Sie haben mich doch gestern eingesperrt.Dr. Wirklich?G. Ich werde Sie verfolgen, bis Sie nicht mehr wissen, woran Sie sind.Dr. An sowas bin ich gewöhnt.G. Meine Angelegenheiten besorge ich mir selbst. Und Sie kümmern sichgefälligst um Ihre eigenen. Hier wollen wir mal ganz reinlich schei<strong>den</strong>. Ich— 296 —