30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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G. Ich kann mich nicht besinnen, was es war. Irgend etwas passierte, und ichfiel ins Wasser.Dr. Wahrscheinlich stürzten Sie vom Gerüst herab.G. Ich weiß es nicht, aber ich kam von dort fort.Dr. Es ist möglich, daß Sie damals Ihren Körper verloren haben und ein Geistwurden.G. Ein Geist? — Was meinen Sie damit?Dr. Ich meine, daß Sie Ihren irdischen Körper verloren haben. Sie sind unsichtbarfür uns!G. Ich bin aber doch wieder zur See gegangen. Es kam mir vor, als ob ein Teilvon mir Matrose wäre, gleichzeitig war mir aber auch wieder, als müßte icheinen andern Matrosen anlernen. (indem er von C.B. Besitz genommenhatte) Ich konnte die Seeluft um ihn her riechen.Seeleute haben immer eine besondere Atmosphäre um sich, wenn man siesieht. Ich wollte wieder zurückgehen zur See, man fühlt sich so eigenartig,wenn man am Lande ist. Man merkt, daß man da nicht hingehört. Das Landist so starr und steif, man fühlt sich dort nicht wohl. Ich finde, der Ozean istwie die Brust einer Mutter, man wird in den Schlaf gewiegt. Man fühlt sichso wohl, wenn die Wellen einen in den Schlaf wiegen.Dr. Als Sie vom Gerüst herabstürzten, haben Sie wahrscheinlich Ihren irdischenKörper verloren und sind seitdem ein Geist. Dies hier ist nicht IhrKörper, sehen Sie sich einmal diese Hände an!G. (Betrachtet die Hände des Mediums.) Dies ist nicht meine Hand. (Lacht.)Nein, nein, das sollte ich meinen! Ich hatte große, große Hände. DieseHand hat bestimmt noch keine Taue gezogen. Das ist doch seltsam, solcheine Hand habe ich jetzt! (Lacht belustigt)Dr. Und ein Kleid haben Sie und langes Haar. Sind das die Füße eines Seemannes?G. Nein, die gehören mir nicht. — Oh, jetzt weiß ich es! Einmal vor langerZeit, wissen Sie, fuhren wir von Stadt zu Stadt. Ich war nicht immer aufKriegsschiffen. Mein Vater war See-Kapitän, und natürlich waren wirimmer auf dem Wasser. Er segelte von New York nach Indien und dortumher.Dr. Auf einem Segelschiff?G. Ja, erst hatte er ein Segelschiff, als ich noch ein kleiner Junge war. Dannhatte er einen Dampfer. Er fuhr zwischen Kalkutta, New York und England.Dr. Mit einem Handelsschiff?G. Ja, er führte eine Menge Waren. Dann fuhr er eine Zeitlang nach Australien,er handelte mit Baumwolle und Wolle. Als ich heranwuchs, hatte ichden Wunsch, in den Staatsdienst zu treten und ging gegen den Willen meinesVaters zur Marine. — Er sah das nicht gern, aber er meinte doch, ichwäre ein geborener Seemann. Ich glaube, ich bin auf dem Wasser geboren,ich kenne ein Leben auf dem Lande gar nicht. Meine Mutter hat mich lesen— 228 —

und schreiben gelehrt, und das war alles, was ich an Schulbildung erhielt.Wir waren immer auf dem Wasser. Meine Mutter war eine sehr gute Frau.Dr. Ist Ihre Mutter schon gestorben?G. Meine Mutter lebt nicht mehr, und mein Vater ist auch tot. Beide starbenvor einigen Jahren. Aber das war es nicht, wovon ich reden wollte.Dr. Sie sprachen von diesen Händen und diesem Kleid.G. Ich begreife nicht, wie ich zu Frauenhänden und diesem Kleide gekommenbin. Das war es, worüber ich reden wollte, als ich hiervon abschweifte. Ichweiß es nicht bestimmt, aber ich schätze, ich war ungefähr 18 oder 19 Jahrealt, als wir in Kalkutta waren.Ich gehe gern überall herum, um mir alles anzusehen, und ich unterhaltemich auch gern. Einmal geriet ich in eine Versammlung. Kalkutta in Indienist eine recht hübsche Stadt und hat auch ein angenehmes Klima. Dortgeriet ich in diese Versammlung und bekam eine ganze Menge Bücher mit.Die Gesellschaft nannte sich: "Theosophische Vereinigung." Es warenliebe Menschen, aber eigenartig. Wenn sie so reden, glaubt man an eineleibliche Wiederverkörperung, ehe man sich's versieht.Ist dies Kleid hier etwa meine Wiederverkörperung? Sie behaupteten doch,ich sei tot; ist das nun so, oder wie können Sie mir das in anderer Weiseerklären? Es muß also doch eine Wiedergeburt geben, weil ich als Frauwiedergekommen bin!Dr. In gewissem Sinne können Sie es eine Wiederverkörperung nennen. Wennman stirbt, verläßt man seinen irdischen Körper und wird ein Geist.G. Wissen Sie, dann geht man ins Geisterland, in die sogenannte DevachanEbene, aber dorthin ist es ein weiter Weg. Madame Blavatsky war einegroße Rednerin. Ich hörte sie in Kalkutta, auch Leadbeater war da.Ich war ja noch ein kleiner Junge, aber was man als Kind lernt, das bleibthaften.Mein Vater sagte zu mir: "John, glaub' das nicht, sonst wirst Du noch verrückt!"Ich sagte aber: "Es ist besser als nichts, man hört dort nur Gutes.Die Lehre von der Erlösung ist nicht richtig!"Mein Herz wurde so weit, als ich das sagte. Es schien sich zu weiten, alsich jene Bücher bekam. Es ist doch wohl möglich, daß ich als Frau zurückgekommenbin. Ich hätte nie geglaubt, daß ich eine Frau sein würde. Ichwäre viel lieber wieder ein Seemann.Dr. Sie benutzen augenblicklich nur vorübergehend den Körper einer Frau.G. So bin ich also nur vorübergehend eine Frau! (Lacht)Dr. Sie sind ein Geist, und wahrscheinlich schon seit 1912. Jetzt haben wir1922. Sie haben Ihren irdischen Körper schon vor zehn Jahren verlassen.G. Woher wissen Sie, daß ich damals gestorben bin?Dr. Sie sagten doch, das wäre das letzte Jahr, dessen Sie sich erinnerten.G. Gehen Sie darnach? Dann bin ich also im Devachan gewesen? Mag sein,daß Matrosen dort nicht so lange bleiben; vielleicht sind ihre Schwingungenzu fein. Ich glaube, auf einem Dampfer sind die Schwingungen stärker,— 229 —

und schreiben gelehrt, und das war alles, was ich an Schulbildung erhielt.Wir waren immer auf dem Wasser. Meine Mutter war eine sehr gute Frau.Dr. Ist Ihre Mutter schon gestorben?G. Meine Mutter lebt nicht mehr, und mein Vater ist auch tot. Beide starbenvor einigen <strong>Jahre</strong>n. Aber das war es nicht, wovon ich re<strong>den</strong> wollte.Dr. Sie sprachen von diesen Hän<strong>den</strong> und diesem Kleid.G. Ich begreife nicht, wie ich zu Frauenhän<strong>den</strong> und diesem Kleide gekommenbin. Das war es, worüber ich re<strong>den</strong> wollte, als ich hiervon abschweifte. Ichweiß es nicht bestimmt, aber ich schätze, ich war ungefähr 18 oder 19 <strong>Jahre</strong>alt, als wir in Kalkutta waren.Ich gehe gern überall herum, um mir alles anzusehen, und ich <strong>unter</strong>haltemich auch gern. Einmal geriet ich in eine Versammlung. Kalkutta in Indienist eine recht hübsche Stadt und hat auch ein angenehmes Klima. Dortgeriet ich in diese Versammlung und bekam eine ganze Menge Bücher mit.Die Gesellschaft nannte sich: "Theosophische Vereinigung." Es warenliebe Menschen, aber eigenartig. Wenn sie so re<strong>den</strong>, glaubt man an eineleibliche Wiederverkörperung, ehe man sich's versieht.Ist dies Kleid hier etwa meine Wiederverkörperung? Sie behaupteten doch,ich sei tot; ist das nun so, oder wie können Sie mir das in anderer Weiseerklären? Es muß also doch eine Wiedergeburt geben, weil ich als Frauwiedergekommen bin!Dr. In gewissem Sinne können Sie es eine Wiederverkörperung nennen. Wennman stirbt, verläßt man seinen irdischen Körper und wird ein Geist.G. Wissen Sie, dann geht man ins Geisterland, in die sogenannte DevachanEbene, aber dorthin ist es ein weiter Weg. Madame Blavatsky war einegroße Rednerin. Ich hörte sie in Kalkutta, auch Leadbeater war da.Ich war ja noch ein kleiner Junge, aber was man als Kind lernt, das bleibthaften.Mein Vater sagte zu mir: "John, glaub' das nicht, sonst wirst Du noch verrückt!"Ich sagte aber: "Es ist besser als nichts, man hört dort nur Gutes.Die Lehre von der Erlösung ist nicht richtig!"Mein Herz wurde so weit, als ich das sagte. Es schien sich zu weiten, alsich jene Bücher bekam. Es ist doch wohl möglich, daß ich als Frau zurückgekommenbin. Ich hätte nie geglaubt, daß ich eine Frau sein würde. Ichwäre viel lieber wieder ein Seemann.Dr. Sie benutzen augenblicklich nur vorübergehend <strong>den</strong> Körper einer Frau.G. So bin ich also nur vorübergehend eine Frau! (Lacht)Dr. Sie sind ein Geist, und wahrscheinlich schon seit 1912. Jetzt haben wir1922. Sie haben Ihren irdischen Körper schon vor zehn <strong>Jahre</strong>n verlassen.G. Woher wissen Sie, daß ich damals gestorben bin?Dr. Sie sagten doch, das wäre das letzte Jahr, dessen Sie sich erinnerten.G. Gehen Sie darnach? Dann bin ich also im Devachan gewesen? Mag sein,daß Matrosen dort nicht so lange bleiben; vielleicht sind ihre Schwingungenzu fein. Ich glaube, auf einem Dampfer sind die Schwingungen stärker,— 229 —

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