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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Dr. Warum benehmen Sie sich <strong>den</strong>n auch nicht besser?G. Ich halte es nicht länger aus! Geben Sie mir doch einen kleinen Schluck,nur ein paar Tropfen!Dr. Wenn Sie sich nicht zusammennehmen, wer<strong>den</strong> Sie sieh bald im Finsternwiederfin<strong>den</strong>!G. Hören Sie, wollen Sie dem Drogisten nicht mal sagen, daß er mir <strong>den</strong>Whisky nicht stark genug gemischt hat? Sagen Sie ihm das bitte!Dr. Sie haben doch jetzt nichts mehr mit Drogisten zu schaffen!G. Ich möchte aber etwas zu trinken haben!Dr. Halten Sie das wirklich für anständig, eine Dame zu beeinflussen und siezum Trinken anzustiften, nur damit Sie Befriedigung fin<strong>den</strong>?G. Irgendwie mußte ich es mir doch verschaffen.Dr. Durften Sie <strong>den</strong>n die Dame so beeinflussen, daß sie Whisky für Sie trank?G. Eine Dame? Ich habe ihn doch selber getrunken! Keine Dame hat etwasdavon abbekommen, <strong>den</strong> wollte ich ganz allein für mich haben. Heutzutagekriegt man sowieso kaum noch was; und hat man glücklich mal wasbekommen, gibt man's doch nicht weg! Das will man dann doch für sichallein behalten!Dr. Begreifen Sie nicht, daß Sie <strong>den</strong> Whisky ja nur durch Vermittlung dieserDame haben genießen können?G. Geben Sie mir doch was, aber schnell!Dr. Ich möchte Ihnen Ihre gegenwärtige Lage begreiflich machen.G. Ich bin immer ein guter Kerl!Dr. Ein Nichtsnutz!G. Nein!Dr. Doch, es stimmt wortwörtlich — zu nichts nutz! Was hatten Sie <strong>den</strong>nzuletzt für Ar<strong>bei</strong>t?G. Ich habe schon einige Zeit keine Ar<strong>bei</strong>t mehr gehabt.Dr. Wissen Sie, welches Jahr wir haben?G. Das interessiert mich gar nicht!Dr. Sie haben in das Leben einer Frau eingegriffen. — Dieses ist nicht Ihr eigenerKörper; können Sie das begreifen? Es ist der Körper einer Frau!G. Der Körper einer Frau?Dr. Ja, sehen Sie sich doch mal Ihre Kleider an.G. Ich trage keine Kleider. Aber mal bin ich eine Zeitlang doch eine Fraugewesen.Dr. Und durch diese Frau haben Sie Ihren Whisky bekommen. Sie sollten sichvor sich selber schämen! Nicht genug, daß Sie sich selber Scha<strong>den</strong> tun, Siemußten obendrein noch eine Frau besessen machen!G. Warum sollte ich mich schämen? Ich habe doch nichts weiter getan alsunschuldigen Whisky getrunken.Dr. Sie müssen doch gemerkt haben, daß Sie sich in einer recht ungewöhnlichenLage befin<strong>den</strong>!G. Ich weiß wohl, daß ich mich zeitweilig recht eigenartig fühle.— 217 —

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