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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Dr. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen haben behilflich sein können.G. Meine Frau war schwer erkrankt. Da gab ihr der Arzt einmal Morphium,um ihre Schmerzen zu stillen; und seit der Zeit hatte sie so schwereAnfälle, daß wir uns nicht anders zu helfen wußten, als <strong>den</strong> Arzt zu rufen,um ihr eine Morphiumspritze geben zu lassen. Es war eine schrecklicheGewohnheit, in welche sie da hineingeriet. Ungezählte Male hat sie, wieich heute weiß, die Kranke gespielt, wenn sie Morphium haben wollte. Sietrieb dieses Spiel so lange, daß es ihr schließlich eine Leichtigkeit wurde,sich krank zu stellen, um uns alle ängstlich zu machen, und dann nach einerSpritze Morphium zu verlangen. Was konnte man da machen? Nachdemsie es bekommen hatte, war sie ganze Wochen, ja manchmal einen Monat,wohlauf. Die Anfälle, die sie hatte, waren sehr arg.Dr. Wo lebten Sie?G. Wir kamen von El Paso in Texas.Dr. Wissen Sie, wann Sie gestorben sind?G. Nein, das kann ich Ihnen nicht sagen. Mir ist es recht sonderbar ergangen.Ich habe Schweres durchgemacht. Natürlich war ich kein reicher Mann, ichmußte mir meinen Lebens<strong>unter</strong>halt verdienen durch Ar<strong>bei</strong>t, wie sie sich mireben bot.Dr. Das ist keine Schande.G. Eine Ausbildung hatte ich nicht genossen, und so mußte ich zufassen, woich nur mittun konnte. Manchmal ar<strong>bei</strong>tete ich in <strong>den</strong> Minen, dann wiederin <strong>den</strong> Wäldern, und zuweilen ar<strong>bei</strong>tete ich als Zimmermann. Ich tat alles,um mir mein Heim zu erhalten.Elisabeth war einst ein sehr braves Mädchen. Nach einer Entbindung warsie sehr krank gewor<strong>den</strong> und hatte heftige Schmerzen. Der Arzt verordneteihr Pillen und sehr bald wollte sie mehr und immer mehr davon haben, undschließlich bekam sie eine ganz wahnsinnige Sucht nach Morphium.Es war sehr schwer mit ihr auszukommen, bis sie endlich ihr Morphiumbekam; nachher war sie zufrie<strong>den</strong> und hatte auch eine ganze Weile keinenneuen Anfall. Aber die Sucht wurde immer stärker in ihr. Sie hatteschlimme Hustenanfälle und starb in einem solchen. Sie nahm eine Pilleein und ist auf irgendeine Weise daran erstickt. Sie hat ihre Todesstundehier heute Abend nochmals durchlebt.Dr. Sie würde noch viel mehr gehustet haben, wenn ich sie nicht daran gehinderthätte.G. Ich habe lange nach ihr gesucht, aber als ich sie endlich gefun<strong>den</strong> hatte undmich ihr näherte, rannte sie fort und schrie immer nur nach Morphium.Manchmal verlor ich sie völlig aus <strong>den</strong> Augen und wußte nicht, wo sie war.Es ist ganz merkwürdig, wenn man an jeman<strong>den</strong> <strong>den</strong>kt, ist man auch schon<strong>bei</strong> ihm. Schließlich war ich immer in der Lage, meine Frau zu fin<strong>den</strong>,wenn ich sie verloren hatte. Mit<strong>unter</strong> geriet sie in andere Personen hinein.Ich fand sie zwar wieder, aber sie fürchtete sich vor mir. Ich bin nämlichvor ihr gestorben.Dr. Haben Sie schon vor Ihrem Tode etwas über die Geisterwelt gewußt?— 208 —

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