30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“ 30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“
Jetzt muß ich Schritt für Schritt alles wieder gutmachen. Ich arbeite in den Spelunken,um ähnlich Unglücklichen, wie ich es war, zu helfen. Einst habe ich mittenunter solchen Morphinisten gelebt. Jetzt bin ich in der Lage, ihnen zu helfenüber ihre Morphiumsucht Herr zu werden.Das ist also meine Arbeit. Sie ist nicht erfreulich, aber sie ist mir eben aufgetragen.Und einer muß sie doch tun, weshalb also nicht ich? Ich leide mit ihnen undkann sie am besten verstehen, denn auch ich habe unter dieser Sucht gelitten.Schenken auch Sie diesen Unglücklichen Ihre Anteilnahme und gedenken Sieihrer in Liebe, denn damit helfen Sie ihnen. Sie leben in ganz andern Verhältnissenals diese Bedauernswerten und können sich deren schlimme Lage daher garnicht vorstellen. Ein jeder, dem ich auf den rechten Weg helfe, ist mir himmlischesGlück! Bedenken Sie, jeder Gerettete ist mir himmlische Glückseligkeit.Je mehr ich helfen kann, desto mehr Befriedigung finde ich. Eines Tages jedochwerde ich dieser Erdsphäre Lebewohl sagen und dann in die eigentliche geistigeWelt aufsteigen.Verdammt nicht, die gefallen sind; bedenkt, daß sie keinen eigenen Willenhaben. Sendet ihnen Gedanken der Liebe zu und betet für sie, "Gott, hilf ihnenzu einem eigenen Willen, damit sie über ihre Sucht Herr werden können."Sendet ihnen Gedanken zu, die ihnen zur Selbstüberwindung helfen können;schickt ihnen keine unfreundlichen, lieblosen Gedanken!Das nächste Mal, wenn ich komme, sollen Sie auch meinen Namen erfahren,denn bis dahin werde ich mir einen verdient haben.Ich danke Ihnen, daß Sie mich auf den rechten Weg gebracht haben, denn nunbin ich glücklich durch die Hilfe, die ich andern leisten kann; doch wird es michnoch harte Anstrengungen kosten, um zur wahren Seligkeit zu gelangen.Gute Nacht, und nochmals herzlichen Dank, daß Sie mir geholfen haben!— — —Am Tage darauf wurden wir aus einer Nachbar-Stadt angerufen und gebeten,uns auf einen morphiumsüchtigen Apotheker zu konzentrieren, der offenbarbesessen war. Der Geist einer Morphinistin wurde aus ihm entfernt und zu unsin die Sitzung gebracht, ein Wesen voller Qual, das sich vor Begierde nach Morphiumwand und ungestüm um "nur ein Körnchen" bettelte. —Sitzung vom 21. März1923Geist: Elisabeth NobleGeist: Quält mich doch nicht so! Ich brauche Ruhe.Doktor: Haben Sie nicht lange genug Ruhe gehabt? Wollen Sie denn ewigruhen?G. Ich bin überhaupt noch nicht zum Ruhen gekommen, ich bin in einem fortgelaufen.— 202 —
Dr. Wovor sind Sie denn davongelaufen, etwa vor der Polizei? (Der Geist fingan heftig zu husten.)Dr. Denken Sie doch bloß nicht immer an Ihr altes Leiden; das ist ja alles vorbei.Sagen Sie uns lieber, wer Sie sind und woher Sie kommen.G. Ich bin so krank. (Hustet noch heftiger.)Dr. Verkrampfen Sie sich doch nicht immer in ihren alten Zustand, das ist dochvorbei! Sie haben ihren irdischen Körper abgelegt, wahrscheinlich schonvor langer Zeit. Wissen Sie, daß Sie jetzt ein Geist sind? Was fehlt Ihnendenn?G. Ich weiß es nicht. (Abermals ein Hustenanfall)Dr. Sie sollten es aber wissen. Dieser Körper gehört Ihnen nicht; Sie sind nichtmehr krank. Sie sind von Ihrem irdischen Körper befreit, denken Sie sichnur gesund, dann werden Sie sich auch gesund fühlen.G. Ich bin krank; Sie wissen das doch nicht. Wer sind Sie denn?Dr. Ich bin ein Doktor, und wenn Sie tun, was man Ihnen sagt, dann werdenSie sehr schnell gesund werden. Dies ist nicht Ihr Körper. Sie sind jetzt einunsichtbarer Geist.G. Ich bin krank.Dr. Das ist nur eine falsche Idee von Ihnen. Dieser Körper gehört gar nichtIhnen, Sie sind auch nicht krank.G. Das verstehen Sie nicht.Dr. Sie sind sich über Ihre Lage gar nicht klar und haben noch nicht begriffen,daß Sie Ihren irdischen Körper abgelegt haben.G. Ich bin krank.Dr. Lediglich in Ihrer Einbildung; Sie fühlen sich nur krank aus alter Ge-wohnheit.G. Ich sterbe, ich möchte mich hinlegen. (Hustet)Dr. Sie benutzen diesen Körper nur vorübergehend. Ihr hustender alter Körperliegt im Grabe. Sie müssen jetzt aufhören zu husten.G. Ich habe keinen hustenden Körper. Dieses ist mein Körper. Ich kann mirnicht helfen, ich muß eben husten.Dr. Wo kommen Sie her?G. Ich weiß es nicht. Warum sagen Sie mir, daß ich nicht husten soll?Dr. Weil Sie es nicht nötig haben.G. Davon verstehen Sie nichts.Dr. Der Körper, den Sie augenblicklich benutzen, ist nicht krank.G. Ich bin krank. Geben Sie mir Medizin, aber recht schnell! Geben Sie miretwas bevor ich noch kranker werde!Dr. Sie sind anscheinend recht gerne krank. Möchten Sie nicht lieber gesundsein?G. Ich hin krank und sollte im Bett liegen. Bedenken Sie doch, eine altekranke Frau und muß hier sitzen. (Hustet)Dr. Denken Sie nur mal mit aller Entschiedenheit, Sie seien gar nicht krank,dann werden Sie es auch nicht mehr sein!— 203 —
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Dr. Wovor sind Sie <strong>den</strong>n davongelaufen, etwa vor der Polizei? (Der Geist fingan heftig zu husten.)Dr. Denken Sie doch bloß nicht immer an Ihr altes Lei<strong>den</strong>; das ist ja alles vor<strong>bei</strong>.Sagen Sie uns lieber, wer Sie sind und woher Sie kommen.G. Ich bin so krank. (Hustet noch heftiger.)Dr. Verkrampfen Sie sich doch nicht immer in ihren alten Zustand, das ist dochvor<strong>bei</strong>! Sie haben ihren irdischen Körper abgelegt, wahrscheinlich schonvor langer Zeit. Wissen Sie, daß Sie jetzt ein Geist sind? Was fehlt Ihnen<strong>den</strong>n?G. Ich weiß es nicht. (Abermals ein Hustenanfall)Dr. Sie sollten es aber wissen. Dieser Körper gehört Ihnen nicht; Sie sind nichtmehr krank. Sie sind von Ihrem irdischen Körper befreit, <strong>den</strong>ken Sie sichnur gesund, dann wer<strong>den</strong> Sie sich auch gesund fühlen.G. Ich bin krank; Sie wissen das doch nicht. Wer sind Sie <strong>den</strong>n?Dr. Ich bin ein Doktor, und wenn Sie tun, was man Ihnen sagt, dann wer<strong>den</strong>Sie sehr schnell gesund wer<strong>den</strong>. Dies ist nicht Ihr Körper. Sie sind jetzt einunsichtbarer Geist.G. Ich bin krank.Dr. Das ist nur eine falsche Idee von Ihnen. Dieser Körper gehört gar nichtIhnen, Sie sind auch nicht krank.G. Das verstehen Sie nicht.Dr. Sie sind sich über Ihre Lage gar nicht klar und haben noch nicht begriffen,daß Sie Ihren irdischen Körper abgelegt haben.G. Ich bin krank.Dr. Lediglich in Ihrer Einbildung; Sie fühlen sich nur krank aus alter Ge-wohnheit.G. Ich sterbe, ich möchte mich hinlegen. (Hustet)Dr. Sie benutzen diesen Körper nur vorübergehend. Ihr hustender alter Körperliegt im Grabe. Sie müssen jetzt aufhören zu husten.G. Ich habe keinen husten<strong>den</strong> Körper. Dieses ist mein Körper. Ich kann mirnicht helfen, ich muß eben husten.Dr. Wo kommen Sie her?G. Ich weiß es nicht. Warum sagen Sie mir, daß ich nicht husten soll?Dr. Weil Sie es nicht nötig haben.G. Davon verstehen Sie nichts.Dr. Der Körper, <strong>den</strong> Sie augenblicklich benutzen, ist nicht krank.G. Ich bin krank. Geben Sie mir Medizin, aber recht schnell! Geben Sie miretwas bevor ich noch kranker werde!Dr. Sie sind anscheinend recht gerne krank. Möchten Sie nicht lieber gesundsein?G. Ich hin krank und sollte im Bett liegen. Be<strong>den</strong>ken Sie doch, eine altekranke Frau und muß hier sitzen. (Hustet)Dr. Denken Sie nur mal mit aller Entschie<strong>den</strong>heit, Sie seien gar nicht krank,dann wer<strong>den</strong> Sie es auch nicht mehr sein!— 203 —