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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Menschen zu ihren Werkzeugen, bis sie endlich aus ihrem Wahne erwachen undihnen zum Bewußtsein kommt, was für Unrecht sie begangen haben.Wie oft wer<strong>den</strong> Redlichkeit und Sittsamkeit im Menschen völlig verschüttet. AlsKind war ich sehr sittsam; als ich aber meine Keuschheit verloren hatte, war ichsehr bald ganz und gar verdorben. Dann scheute ich vor nichts mehr zurück.Ehrlichkeit ist eine Tugend, auf die wir alle recht bedacht sein sollten. Richtern,Rechtsanwälten und Geistlichen ist es meistens nicht so sehr um die Gerechtigkeitzu tun, sie haben vielmehr ihren eigenen Vorteil im Auge. Sie tun derGerechtigkeit, Ehrlichkeit und Wahrheit grobe Gewalt an. Laßt uns alles tun,diese drei Tugen<strong>den</strong> hochzuhalten. Nur durch Ehrlichkeit und Wahrheit kann dieWelt zur Umkehr gebracht wer<strong>den</strong>; durch Verdammen kann man sie nichtbekehren. Die Menschen erfahren nur leider die Wahrheit nicht.Seid weise, verständnisvoll und gütig gegenüber Euren Mitmenschen, und Ihrwerdet sehen, daß Ihr damit weit mehr erreicht. Lehrt Weisheit und laßt einjeder <strong>den</strong> Geist Christi in Euch wohnen. Lebt so, wie Er es gelehrt; für all EuerTun nehmt Euch Ihn zum Vorbild, dann wird schon auf Er<strong>den</strong> Glückseligkeitherrschen.Es tut mir leid, Ihre Zeit so lange in Anspruch zu nehmen, aber ich wußte nicht,daß ich solange zu re<strong>den</strong> hätte. Ich hätte auch jetzt noch viel zu sagen, doch mußich nun schließen.Als ich in Chicago lebte, hieß ich Minnie Morgan; aber diesen Namen trage ichjetzt nicht mehr, und ich mag ihn auch gar nicht mehr. Er hat etwas ganzSchreckliches für mich. Schon wenn ich ihn bloß wieder mal ausspreche, packtmich Entsetzen. Meinen eigentlichen Namen kann ich heute noch nicht nennen.Wir müssen uns unsere Namen erst verdienen, und ich habe noch keines, bevorich mir nicht einen verdient habe.Nach all <strong>den</strong> fünfundzwanzig <strong>Jahre</strong>n, es war im <strong>Jahre</strong> 1897 als ich starb, bin ichnoch immer nicht soweit, daß ich einen Namen trage. Ich bin glücklich und willmir einen Namen verdienen, <strong>bei</strong> dem man mich dann nennen wird. Ich hattemeinen Namen in die allertiefste Schande gebracht. Wenn einer von Ihnen sterbensollte, würde er einen guten und ehrlichen Namen haben. Ihr Name folgtIhnen, und so wer<strong>den</strong> Sie es auch wünschen. Ich hänge an meinem nicht, <strong>den</strong>nmit ihm verknüpfen sich für mich zuviel schreckliche Erinnerungen. Sie wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Unterschied ermessen können.Wenn man im Er<strong>den</strong>leben, so gut man irgend kann, sein Bestes tut, dann ist manauf dem rechten Wege. Und kommt man dann hinüber in die geistige Welt, wirdman von Verwandten und Freun<strong>den</strong> in Empfang genommen. Mir kam nieman<strong>den</strong>tgegen, keiner kam, mich zu empfangen; ich war zu tief gesunken. — Meineinziger Freund war das Morphium; — ist das nicht entsetzlich?Sie wissen ja, wenn ich wieder Morphium brauchte, habe ich es mir nicht immerauf rechtlichem Wege verschafft; ich habe während meines Er<strong>den</strong>lebens häufigGeld gestohlen, um mir dafür Morphium zu kaufen.— 201 —

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