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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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lor allen Anstand; ich verlor restlos je<strong>den</strong> Halt. — Ich hatte nur noch ein Ziel:Morphium!Es war fürchterlich! Das Verlangen brannte mir bis tief ins Herz hinein. Ichfühlte es in jedem Nerv, ich fühlte mich wie im Feuer. Wenn mir doch irgendjemand Morphium besorgt hätte! Nur ganz wenig! Nur ein ganz kleines Bißchen!Ein winziges Bißchen!Ich hatte das Gefühl, es einfach nicht mehr ertragen zu können. Ich wollte nurein wenig, ein kleines Bißchen! Nur ein wenig! (Der Geist schien alle dieseQualen, die er auf Er<strong>den</strong> durchgemacht hatte, noch einmal zu durchleben. Eswar auch ganz augenscheinlich, daß die Verstorbene nicht nur zu dem Kreiseder sichtbaren Sitzungsteilnehmer sprach, sondern auch zu einer unsichtbarenZuhörerschaft von erdgebun<strong>den</strong>en Geistern.)In diesem schrecklichen Zustande bin ich gestorben. Meinen irdischen Körperwar ich also los. Ich hatte ihn verbraucht, vollständig zerrüttet. Dann sezierteman ihn, — nach meinem Tode —‚ doch ich lebte ja noch! So wollte ich meinenKörper wieder haben.Man hantierte an mir herum, und nach einer Weile spürte ich, daß man mich inStücke schnitt (sezierte). Ich schrie und wehrte mich, <strong>den</strong>n ich wollte meinenKörper wieder haben, um mein verzehrendes Verlangen stillen zu können. Ichbrannte vor Begierde!Man zerschnitt je<strong>den</strong> Nerv; man <strong>unter</strong>suchte mein Herz, <strong>den</strong> ganzen Körper vonder Schulter herab bis zum Bein —‚ immerzu ging es pick, pick, pick!In meiner Verzweiflung wehrte ich mich mit all meinen Kräften, und schließlichgelang es mir, einige der Quäler von meinem Körper zu verscheuchen. Diesehaben ihn dann nicht wieder angerührt. Es waren fünf oder sechs Männer mitMessern, die es alle auf meinen Körper abgesehen hatten — pick, pick, pick!Aber dann kam ein anderer; der betrachtete mich wieder und immer wieder, undschnitt und schnipselte an mir herum und machte mich ganz rasend. Ich dachte,wenn ich ihn nur zu fassen kriegte, würde ich ihm schon eins auswischen. Erschenkte mir aber gar keine Beachtung. Ich versuchte, ihn zu erschrecken, wieich es <strong>bei</strong> <strong>den</strong> andern gemacht hatte, aber ich konnte ihn nicht fortbringen. Erwich keinen Zoll von meinem Körper.Dann ging ich ihm nach, um ihm auch zu Hause noch weiter zuzusetzen. Dafühlte ich mich mit einem Mal wieder ganz wohl (nahm Besitz vom Medium)und ging mit aller Kraft auf ihn los, um ihm für das Zerschnei<strong>den</strong> meines Körperseins auszuwischen.Zu meiner größten Überraschung mußte ich nach kurzem Wortwechsel mit diesemHerrn (Dr. Wickland) mich davon überzeugen, daß ich gestorben war. Ichhatte bis dahin nicht begriffen, daß ich meinen Körper verlassen hatte, <strong>den</strong>n"tot" war ich ja ganz und gar nicht. Dieser Herr erzählte mir, jene Leute, die sichda über meinen Körper hergemacht hätten, seien Stu<strong>den</strong>ten gewesen, die durch— 196 —

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