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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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helfen. Ich bitte Sie, meinen lieben Mann herzlich von mir zu grüßen. Er fühltsich so einsam. Ich bin wohl viel <strong>bei</strong> ihm, kann aber nichts tun, um ihn in seinerEinsamkeit zu trösten.— — —Am 20. November 1904, als meine Frau und ich <strong>bei</strong> Freun<strong>den</strong> in Chicago zuBesuch waren, veranstalteten wir eine Sitzung. Da hörte meine Frau jeman<strong>den</strong>sagen: "Ich bin im Finstern." Sie fragte, wer diese Bemerkung gemacht habe.Aber niemand im Zimmer hatte ein Wort gesprochen. Doch ein Herr, der nebenmeiner Frau saß, erklärte, er habe die Stimme auch gehört. Einen Augenblickspäter kam meine Frau in Tiefschlaf und fiel auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>, während das in ihrbefindliche Geistwesen sich an die Kehle faßte und rief: "Nehmt <strong>den</strong> Strick fort!Nehmt <strong>den</strong> Strick fort! Ich bin im Finstern. Warum habe ich das getan? Ach,warum habe ich das nur getan?"Als die sehr aufgeregte Verstorbene sich etwas beruhigt hatte, berichtete sie uns,sie heiße Minnie Harmening, sei ein junges Mädchen und lebe auf einer Farm<strong>bei</strong> Palatine. Da sie, von Schluchzen <strong>unter</strong>brochen, etwas stockend sprach, wares schwierig, ihre Worte zu verstehen, und ich glaubte, sie behaupte, aus Palästinazu kommen, was mir recht befremdlich war. — Die Verstorbene war tiefunglücklich darüber, daß sie sich das Leben genommen hatte, und hielt <strong>den</strong> Körperdes Mediums für ihren eigenen; auch glaubte sie, <strong>den</strong> Strick noch um <strong>den</strong>Hals zu haben. — Sie erzählte, am 5. Oktober sei ohne ersichtliche Ursacheganz unversehens das unwiderstehliche Verlangen über sie gekommen, sich dasLeben zu nehmen; und als sie allein war, sei sie in die Scheune gegangen undhabe sich aufgehängt."Ein Mann mit schwarzem Bart hat mich dazu gedrängt. (Geist.) Ich traf ihn inder Scheune, und er hypnotisierte mich; dann veranlaßte er mich dazu, mich aneinem Balken aufzuhängen. Aber ich weiß nicht, warum ich das getan habe.Mein Bruder John fand mich und schnitt mich ab, und meine Eltern waren außersich. Aber ich bin ja gar nicht tot, ich bin die ganze Zeit zu Hause und sprechemit Vater und Mutter. Ich versuche sie zu trösten und ihnen klar zu machen, daßich ja gar nicht tot hin; aber sie sehen mich gar nicht und antworten mir nicht!Meine Leute sitzen alle um <strong>den</strong> Tisch und weinen, und mein Stuhl steht leer;aber niemand antwortet mir. Warum antworten sie mir <strong>den</strong>n nicht?"Wir konnten sie anfangs nicht davon überzeugen, daß es nicht ihr eigener, sondernein fremder Körper sei, durch <strong>den</strong> sie sich uns mitteilte. Aber nach längererUnterhaltung wurde sie einsichtiger und ließ sich trösten, und schließlich schiedsie von uns <strong>unter</strong> der Obhut von Geisterfreun<strong>den</strong>.Vor diesem eben berichteten Erlebnis hatte weder meine Frau noch ich etwasüber <strong>den</strong> geheimnisvollen Selbstmord der jungen Harmening gehört; auch wußtenwir überhaupt nicht, daß es ein Mädchen dieses Namens gab. — Einige Tagespäter kam ein Berichterstatter einer Chicagoer Tageszeitung, um sich von unsüber unsere Forscherar<strong>bei</strong>t Auskunft geben zu lassen, und ich erzählte ihm vondem kürzlich gehabten Erlebnis mit der jungen Harmening. Höchst überrascht— 171 —

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