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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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Dr. Ihnen wird es noch mal sehr schlecht gehen, wenn Sie sich jetzt nicht baldzum Verzeihen bereit fin<strong>den</strong> lassen.G. Es ist mir höchst gleichgültig, ob ich ins Gefängnis komme, von dem Siesprechen. Warum geben Eltern ihren Kindern alles, was sie haben wollen?Da kannst Du sehen, Mutter, was Du schönes angerichtet hast. Bist Dunicht stolz auf deinen Sohn? Du hast mich so weit gebracht; das ist DeinWerk!Dr. Sie behaupten, Sie liebten Ihre Mutter? — Aber nach Ihren Worten habenSie überhaupt für niemand Mitleid oder Sympathie.G. Ich hasse das Wort Sympathie. Mein Vater sagt, ich werde mich ändernmüssen. Ich bin zu alt, um mich jetzt noch zu ändern. (Weicht erschrecktvor etwas zurück.) Bringt mich fort! Bringt mich fort! Ich bin krank!Dr. Sie müssen ernst und ehrlich sein.G. Meine Mutter sagt, sie weiß, daß sie mich falsch erzogen hat. — Lassen Siemich nicht in dies Gefängnis bringen! Ich will Lizzie ja vergeben — ichwill alles tun! Ich habe das Leben satt, ich habe alles so satt!Dr. Wenn Sie ins Geisterreich kommen, müssen Sie suchen, sich andern nützlichzu machen, anstatt Unheil zu stiften. Suchen Sie das Unrecht wiedergut zu machen, das Sie dieser Dame durch Besessenmachen angetan haben.G. Sie hat mich gequält, und ich hasse Frauen. Ich habe mich nur gerächt. Ichhabe einen Pantoffel genommen und sie damit ins Gesicht geschlagen. Dashabe ich getan, um mich an <strong>den</strong> Weibern zu rächen, <strong>den</strong>n ich hasse sie alle!Der Geist war nicht dazu zu bringen, seine Lage zu begreifen. Darum wurde erfortgebracht und in ein Gefängnis gesperrt, bis er Selbstüberwindung lernt undseinen Menschen-Haß aufgibt. —— — —Vor einigen <strong>Jahre</strong>n beklagte sich einer unserer Freunde darüber, daß seinGeschäfts-Teilhaber, Herr P., sich ganz eigenartig und ungehörig benehme. Ersei plötzlich sehr reizbar und herrisch seinen Angestellten gegenüber, stellehöchst unvernünftige Anforderungen, die unmöglich zu erfüllen seien, undbekomme heftige Anfälle, in <strong>den</strong>en er fluche und tobe.Da Besessenheit vorzuliegen schien, beschäftigten wir uns <strong>bei</strong> unseren Sitzungengedanklich öfter mit diesem Herrn, und nach einigen Wochen sprach zornigerregt ein Geist durch meine Frau und gab offen zu, Herrn P. gequält zu haben.Der Verstorbene behauptete, Herr P. mache seiner Frau <strong>den</strong> Hof, und dafür habeer Rache nehmen wollen. (Das war tatsächlich auch schon <strong>bei</strong> seinen Lebzeitender Fall gewesen; aber er hatte es erst nach seinem Tode entdeckt.)Der Verstorbene nannte seinen Namen, der in <strong>den</strong> Kaufmannskreisen des Ortesin hohem Ansehen gestan<strong>den</strong> hatte. Er war vor einiger Zeit aus dem Lebengeschie<strong>den</strong>, war sich dieser Tatsache aber nicht bewußt. Er sagte, er wäre längereZeit sehr krank gewesen, könne nun aber ohne Mühe überall hingehen,<strong>den</strong>n er wäre wieder ganz gesund gewor<strong>den</strong>.— 128 —

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