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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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G. Nun, meine Mutter ist doch ein Geist.Dr. Freilich ist sie ein Geist, wie Sie selber. Was sagt sie <strong>den</strong>n zu Ihnen?G. Sie sagt: "John, seit <strong>Jahre</strong>n suche ich nach Dir." — Aber ich fürchte michvor ihr.Dr. Sieht sie <strong>den</strong>n so gespensterhaft aus?G. Nein, aber ich habe doch Angst vor ihr, Oh, da ist auch mein Vater! Und daist Lizzie! Komm mir nicht zu nahe; ich will auch mit Dir nichts zu tunhaben! Komm mir ja nicht zu nahe! Ich mag Dich nicht, Lizzie, DuSchlange!Dr. Wahrscheinlich kommt sie, um Sie um Verzeihung zu bitten, für etwas,was sie getan tatG. Ich werde ihr nie, nie verzeihen!Dr. Wir Menschen irren uns doch oft. Es kann doch auch ein Mißverständnisvorliegen. Sie haben vielleicht manches als ausgemachte Tatsache hingenommen,was gar nicht gewesen ist.G. Ich kann sie nicht lei<strong>den</strong> und will sie nicht in meiner Nähe haben.Dr. Tilgen Sie <strong>den</strong> Haß aus Ihrem Herzen und seien Sie vernünftig.G. Lizzie, geh fort, oder ich bringe Dich um! Du hast Dich benommen wieeine Schlange! Ich will von Dir nichts hören! Du bist so falsch wie sie alle.Ich glaube Dir doch nicht, was Du sagst. Komm mir gar nicht erst mit allenmöglichen Entschuldigungen, ich glaube Dir doch nicht. Ich bin sehr böseauf Dich und werde es auch immer bleiben. Du bist eine große Lügnerin!Dr. Was antwortet sie Ihnen <strong>den</strong>n? Und wer ist sie eigentlich?G. Das ist Lizzie, der ich alle meine Qualen zu verdanken habe und siebehauptet, das wäre alles bloß durch Eifersucht gekommen. Aber ich bindoch gar nicht eifersüchtig gewesen!Dr. Hören Sie nur zu, was sie Ihnen zu sagen hat.G. (Horcht auf.) Das ist eine feine Geschichte! Wir wollten uns heiraten, undsie war ein hübsches Mädchen. Sie behauptet, ich hätte alles in einemfalschen Lichte gesehen und wäre eifersüchtig gewesen.Dr. Vielleicht waren Sie auch starrköpfig und ein Hitzkopf.G. (Zu Lizzie) Du lügst! Du bist mit dem andern Burschen da herumgezogen,das weißt Du doch selbst ganz genau. Sie sagt, als sie an jenem Abend nachHause ging, hätte sie <strong>den</strong> jungen Mann zufällig auf der Straßenbahn getroffen.Er hätte sie nur eben die Straße hin<strong>unter</strong> begleitet, als ich sie zufälligzusammen sah. — Und ich bin nach Hause gegangen und habe mir dasMesser ins Herz gestoßen.Dr. Das war ja wohl wirklich eine mutige Tat! Dann haben Sie also Selbstmordbegangen.G. Wenn ich nur hätte sterben können; aber ich konnte ja nicht. Da wäre ich jaweit besser daran gewesen; aber ich werde mich schon noch an <strong>den</strong> Frauenrächen.Dr. Warum wollen Sie nicht Vernunft annehmen und dem Mädchen verzeihen?— 125 —

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