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30 Jahre unter den Toten - Herzlich willkommen bei „Die Liebe Gottes“

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G. Wir konnten von diesem Mann nicht fortkommen. Wir mußten tun, was ersagte. Er lief und lief, immerzu (die Kranke lief oft fort), und wir mußtenalle mitlaufen, auch ein kleines Mädchen, das da war und beständig weinte,(Besessenheitsgeist, der bereits vor einigen Tagen aus der Kranken herausgeholtwor<strong>den</strong> war.) Mit<strong>unter</strong> war ich frei, und andermal ging es mir auchwieder sehr schlecht. Manchmal konnte ich von einem Ort zum andernschweben.Dr. Da waren Sie ein freier Geist.G. Gebrauchen Sie nicht diesen Ausdruck! Wie ich das Wort hasse! Mit derartigenDingen will ich nichts zu tun haben und will auch nichts davon wissenDr. Sie lassen die Tatsache außer Acht, daß der Mensch ja doch gar nicht stirbt,wenn er seinen Körper ablegt, sondern weiterlebt und dann ein Geist ist.G. Sie wissen, daß ich nicht tot bin. Hören Sie nicht, daß ich zu Ihnen spreche?Und sehen Sie nicht, daß ich meine Hände und Arme bewegen kann?Dr. <strong>Liebe</strong> Freundin, wir hören Sie zwar sprechen, aber sehen können wir Sienicht. Wir sehen nur meine Frau hier vor uns, und Sie sprechen durch <strong>den</strong>Körper meiner Frau. Dies ist Frau Wickland, die hier sitzt. Wie heißen Sie?G. Ich bin Frau Emily Julia Steve. Ich war verheiratet, aber mein Mann ist voreinigen <strong>Jahre</strong>n gestorben.Dr. Wissen Sie, daß Sie in Kalifornien sind?G. Da bin ich niemals gewesen. Ich bin zuerst nach Chicago, und von dortnach St. Louis gezogen. (Auch die Patientin hatte in St. Louis gelebt, unddort trat <strong>bei</strong> ihr zum ersten Mal geistige Verwirrung auf.)Dr. Wo haben Sie in St. Louis gewohnt?G. Ich war nur auf Reisen mal dort und lebte für gewöhnlich nicht dort. Ichhabe mal in der La Salle Avenue in Chicago gewohnt, jedoch nur kurzeZeit. Es war in der Nähe von La Salle und Division. Von dort ging ich nachSt. Louis, und weiter, — nun ich weiß wirklich nicht mehr wohin. Ich weißnur noch, daß mein Kopf mir durch heftige Schmerzen zu schaffen machte.(Die Patientin klagte ebenso.)Dr. Erinnern Sie sich, krank gewesen zu sein?G. Ich kann mich überhaupt auf nichts mehr richtig besinnen. (Plötzlich sehrerregt) Nein! Nein! Ich glaube, es ist etwas mit mir los! Was meinen Sie,ob ich meinen Verstand verliere? Sehen Sie! Sehen Sie! Dort ist meinMann! Nein! Nein! Er ist ein Geist. Sehen Sie ihn sich nur mal an.Dr. Wir sprechen ja auch mit einem Geist, wenn wir mit Ihnen re<strong>den</strong>, und wirfürchten uns nicht.G. Da ist ja auch mein Kind! Das ist mein Kindchen! Ich glaube, ich verlieremeinen Verstand! Meine Lily, meine kleine Lily! Oh meine Lily! Hugo,mein Mann! Ich glaube, ich werde irre! Da ist auch meine Mutter! Ichglaube, mein Verstand läßt nach! Ich fürchte mich, — alle kommen aufmich zu! Hugo, mein Mann, bist Du es wirklich? Meine kleine Lily, wiehab ich Dich lieb! Ich bin so ängstlich!— 116 —

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